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Fertigungsablauf von Bremstrommeln

VW T3 Campingbus
Themenstarteram 15. März 2020 um 14:49

Hallo zusammen,

weiß hier jemand wie der industrielle Fertigungsablauf bei der Produktion von Bremstrommeln ist? Gibt es verschiedene Verfahren dafür, oder werden alle Bremstrommeln nach dem gleichen Strickmuster gefertigt?

Es geht bei der Frage darum, wie im Detail aus einem Stahlbrocken letztlich eine rundlaufende Bremstrommel wird.

Ich möchte zunächst zu meiner Frage nichts weiter ausführen, um keine falschen Fährten zu legen. Bitte auch keine Vermutungen oder Annahmen hier wiedergeben. Es geht um den genauen Produktionsweg - wer kennt diesen?

Ich bin gespannt!

BG - Reinhard

Beste Antwort im Thema
Themenstarteram 15. März 2020 um 14:49

Hallo zusammen,

weiß hier jemand wie der industrielle Fertigungsablauf bei der Produktion von Bremstrommeln ist? Gibt es verschiedene Verfahren dafür, oder werden alle Bremstrommeln nach dem gleichen Strickmuster gefertigt?

Es geht bei der Frage darum, wie im Detail aus einem Stahlbrocken letztlich eine rundlaufende Bremstrommel wird.

Ich möchte zunächst zu meiner Frage nichts weiter ausführen, um keine falschen Fährten zu legen. Bitte auch keine Vermutungen oder Annahmen hier wiedergeben. Es geht um den genauen Produktionsweg - wer kennt diesen?

Ich bin gespannt!

BG - Reinhard

14 weitere Antworten
14 Antworten
am 16. März 2020 um 7:01

Moin,

naja was heißt vermuten; es gibt nicht so wahnsinnig viele Möglichkeiten.

Das wir laufen wie bei Bremsscheiben.

Es wird ein Rohling gegossen, der schon grob die Form der Trommel hat, um Verschnitt gering zu halten. Dann werden als erstes die späteren Befestigungspunkte abgedreht, um einen Bezug zu haben. Lagersitz, Radflansch, Lochkreis.

Dann kann ich die Trommel zentrieren und aufspannen, um sie innen und ggf. außen zu bearbeiten.

Die Innenfläche wird zur Zeiterstparnis sicher mit zwei Meißeln gleichzeitig abgedreht, wie bei Scheiben auch.

Ja, ist vermutet, aber viel Spielraum sehe ich da nicht. Vielleicht war ja das Geuchte zufällig mit dabei.

Nu verrat mir aber auch wozu.

Edit: in diesem völlig Emotional überzogenen zwei-Minuten-Bremstrommel-Video geht es zwar nur 12s um die Trommel *rollleyes* aber, die machen es genau so. Einziger Unterschied: kein Guss sondern aus einem Block geschmiedet. https://www.porsche.com/.../

Gruß

Volkmar

Themenstarteram 16. März 2020 um 17:23

Hallo Volkmar,

danke für Deinen Beitrag. Ich möchte Dich nicht so lange auf die Folter spannen, zumal wohl nur wenige Mitleser wirklich wissen werden, wie eine Bremstrommel gefertigt wird. Ich selbst dachte immer, ohne genauer darüber nachgedacht zu haben, dass eine Bremstrommel in einem Stück gegossen und dann auf der Drehbank ausgedreht wird. Dem scheint aber so nicht zu sein, wie ich aus den gemachten Beobachtungen an neuen Bremstrommeln vermute. Demnach wurde meine Bremstrommel wohl in zwei Teilen gefertigt Zum einen aus der Stahlplatte mit dem Achsloch und den Schraublöchern zur Radbefestigung. Der zweite Teil der Bremsscheibe wäre dann der Ring in dem die Bremsbacken "angreifen". Beide Teile werden vermutlich gefügt und bördelartig verbunden, ehe dann wohl das Aus- und auf Massdrehen erfolgt. Ich komme darauf, weil eine meiner neuen Bremsscheiben in diesen Fügebereichen teilweise deutliche Fugen sowohl innenseitig als auch auf der Außenseite aufweist. An der anderen Bremstrommen sind keine Fugen, auch nicht ansatzweise, zu erkennen. Auf den beiden Fotos kann man die Fugenabschnitte gut erkennen.

Ich befürchte nun, dass der Verbund nicht so gegeben ist, wie es eigentlich sein sollte. Außerdem könnte sich im Fugenspalt Feuchtigkeit festsetzen und damit zu erhöhter Korrosion führen, was wiederum das Gefüge der beiden Teile durch quellenden Rost mindern könnte.

Wie denkt das Forum über so eine Fertigungsart und über mögliche Folgen, die daraus entstehen könnten / werden?

Ich bin auf Einschätzungen gespannt.

BG - Reinhard

 

Bremstrommel Außenseite
Dito.
Bremstrommel Innenseite

Moin Reinhard,

ja, das sind sehr offensichtlich zwei Teile, außen aus Guss und innen aus einem Blech geformt. Sehe ich zum ersten Mal. Gefügt vermutlich durch einen Schweißvorgang ähnlich dem Punktschweißen (also ohne Materialzufuhr). Bördeln würde genau die großen Fugen verdecken. Vielleicht kannst Du mal weiter reinfotografieren und siehst eine unauffällige Laserschweißnaht.

Rost wird dort nur ein Problem, wenn Du das Auto jahrelang nicht bewegst...

Grüße, Ulfert

Themenstarteram 17. März 2020 um 9:41

Habe jetzt mal dem Verkäufer angeschrieben und um Umtausch gebeten, bin gespannt was der dazu sagt. Neben, bzw. gerade wegen der Fugenbildung befürchte ich auf Dauer auch keinen ausreichenden Verbund der beiden Teile. Ich gehe hier von einem Fertigungsmangel aus.

Schaun mer mal wie's weitergeht ;).

BG - Reinhard

Schön wäre den hersteller zu wissen.

Danke!

Olli

Zweiteilige Trommel hab ich so auch noch nicht gesehen.

Immer was neues.

Ansonsten wie von mir oben beschrieben.

Gruß

Volkmar

Themenstarteram 17. März 2020 um 16:33

Habe jetzt mal diese Zeichnung im Netz gefunden. In der Schnittzeichnung ist deutlich zu erkennen, wie und aus welchen beiden Teilen sich eine Bremstrommel zusammen setzt.

Unklar ist mir noch wie schwerwiegend dieser Fügemangel ist und was sich daraus längerfristig entwickeln kann.

Würdet ihr bedenkenlos so eine Bremstrommel verbauen?

BG - Reinhard

Fügebereich einer Bremstrommel

Zitat:

@reidiekl schrieb am 17. März 2020 um 17:33:23 Uhr:

Habe jetzt mal diese Zeichnung im Netz gefunden. In der Schnittzeichnung ist deutlich zu erkennen, wie und aus welchen beiden Teilen sich eine Bremstrommel zusammen setzt.

Unklar ist mir noch wie schwerwiegend dieser Fügemangel ist und was sich daraus längerfristig entwickeln kann.

Würdet ihr bedenkenlos so eine Bremstrommel verbauen?

BG - Reinhard

Wenn die trommeln vom gleichen hersteller sind, wie die zeichnung.

Dann, JA. ;)

Olli

hintergrund deiner frage ist doch vermutlich dass du neue trommeln verbaut hast die eiern?

was spricht dagegen die alten originalen trommeln weiterzuverwenden oder(wenn deine nicht mehr taugen (weil eingelaufen und vom maß her nicht mehr sinnvoll) sich ein paar originalem aus einem schlachter zu kaufen?

->ich weiß dass sich manchen bei gebrachten bremsenteilen die nackenhaare aufstellen aber beim thema bremstrommeln würd ich es wohl so machen (anstelle bei neuen paaren unterschiedlicher hersteller wenns blöd läuft mehrmals festzustellen dass sie eiern/für ein pulsieren im bremspedal sorgen)

Themenstarteram 18. März 2020 um 11:35

Hallo newt3,

danke für Deinen Beitrag, der neue Gesichtspunkte aufzeigt.

 

Nein, habe die neuen Bremstrommeln noch nicht verbaut. Bin gerade bei Lackierarbeiten an der ganzen Achsaufhängung. Bis ich ein evtl. Eiern am Fahrzeug prüfen kann wird es noch einige Monate dauern. Dass die neuen Trommeln eiern könnten, darauf bin ich noch gar nicht gekommen. Meine Bedenken lagen viel mehr in einer mangelhaften Verbindung der beiden Teile durch die offene Fuge und darin dass sich die beiden Teile mit der Zeit lösen könnten. Natürlich eiern sie dann vorher auch erst einmal.

Die alten Trommeln hatte ich zuvor mühselig entrostet, dann aber festgestellt, dass die eine auf der Reibfläche gravierende Fehlstellen aufweist. Ehe ich mir die weitere Arbeit mache, mit dem Ergebnis, dass der TÜV die Bremswirkung bemängelt, habe ich dann einen Satz neuer Trommeln mitsamt den Bremsbacken bestellt. Die andere Bremstrommel ist ohne Fehlstellen und ich hätte diese ohne Bedenken auch wieder verbaut. Nur einen einseitigen Wechsel wollte nicht vornehmen.

 

Die neuen Bremstrommeln sind durchaus von ein und dem selben Hersteller. Dass diese von anfang an eiern könnten, daran habe ich noch nicht gedacht. Ist das überhaupt möglich? Denn die werden doch nach der Fügung abgedreht und gewuchtet. Da sollten sie doch erstmal sauber laufen. Was später aus der Fuge entsteht, gerade das kann ich derzeit nicht einschätzen, weshalb ich diesen Fabrikationsfehler beim Verkäufer moniert habe. Der sagt aber dazu bisher wenig.

BG - Reinhard

P.S. - Es sind übrigens die Bremstrommeln hinten bei einem Syncro

ein syncro hat hinten die gleichen bremstrommeln wie ein 2wd. ausnahme 16" syncro der hat größere.

--------

pulsieren:

du wirst mit etwas suche noch weitere themen wie dieses finden:

https://www.bulliforum.com/viewtopic.php?f=1&t=105235

aber verbaut erstmal das was du hast, sofern die teile vertrauenserweckend aussehen, vieleicht hast du ja glück.

...also das mit dem Pulsieren und Eiern ist eine bekannte Sache. Die hat aber nur bedingt etwas mit dem Hersteller zu tun, sondern vielmehr mit einer oft nicht korrekten Montage (siehe die vielen Versuche vom vorigen Thread). Ja es gibt Bremstrommeln, die auf Anhieb nie eiern. Bei den anderen ist aber keine Unwucht vorhanden–denn das prueft der Hersteller auch von mittleren Preissegmenten.

Die richtige Montage laeuft so: Bremstrommeln montieren, Schrauben nicht festziehen. Ein Kumpel setzt sich ans Steuer und drueckt die Bremse voll durch und haelt den Druck. Der zweite Mann zieht jetzt die Schrauben voll an. So lassen sich auch etwas launischere Bremstrommeln zentrieren...

Viel Erfolg mit Deinem Projekt,

Ips

Themenstarteram 18. März 2020 um 14:28

Zitat:

So lassen sich auch etwas launischere Bremstrommeln zentrieren...

Vielen Dank für den guten Montagehinweis, werde ich zu gegebener Zeit so machen.

Wusste bis dato noch gar nicht, dass es launische Bremstrommeln gibt :). Werde diesen zu gegebener Zeit versuchen die Launen auszutreiben.

Dass beide Trommelteile immer gefügt werden ist mir zwischenzeitlich klar geworden. Das Ausdrehen eines entsprechend massiven Rohlings wäre wohl ein riesiger und vor allem kostenträchtigerer Aufwand als das Fügen, wie es auch aus obiger Abbildung der ATE-Trommel zu entnehmen ist.

Meine Bedenken bestehen aber primär wegen der Fugen im Fügebereich der beiden Teile. Kann sich da irgend wann etwas lockern?

BG - Reinhard

Ich hätte da keinerlei Bedenken die Trommeln zu verbauen. Da lockert sich mit Sicherheit nichts.

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