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Feststellbremse (mechanisch) Beläge wechseln und Einstellung
Hi,
bei meinem 320xd von 2016 sind die hinteren Bremsscheiben allmählich fällig.
Da ich unlängst die Bremsen vorne gemacht hab (mit Anleitung hier aus'm Forum) würd ich die hinteren auch gerne selbst machen.
Leider hab ich keine Anleitung zum Wechsel der Feststellbremsbeläge gefunden.
Außerdem bin ich mir unsicher, ob die Einstellung der Feststellbremse "so einfach" durchführbar ist. In der Anleitung wird ausgiebig auf Werte vom Bremsenprüfstand verwiesen, den hab ich natürlich nicht.
Ich wäre euch also dankbar, falls ihr mir mit Anleitung zum Wechsel und einer Einschätzung, ob auch die Einstellung vom Hobbyschrauber mit Hobby-Ausrüstung machbar ist.
Danke schonmal!
Gurke
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21 Antworten
Ich habe das mal am E46 gemacht, da hab ich nur geschaut, ob es auf lockerem Boden beim Anziehen des Handbremshebels gleichmäßig rechts wie links die Blockierspur zieht.
Einstellen konnte man sie auch von außen durch ein Loch in der Trommel und ein Rädchen mit dem Schraubendreher hoch und runter drücken. Die Feineinstellung ging unterm Handbremshebel selbst, da waren 2 Flügelmuttern, wenn man den Faltenbalg zurückgeschoben hat.
Wichtig ist, dass, wenn nicht angezogen, das Rad frei dreht.
Bissel dran rumspielen, und du wirst den Dreh schnell raushaben. Die Handbremse darf jedenfalls gezogen nicht die Armauflage anheben.
Du hast in der Mittelkonsole eine Nachstelleinheit (ASZE), bei der du zum Wechsel den Nachstellmechanismus erst entspannen musst, indem du die Nachstelleinheit (Nachstellfeder) mit einem Spezialwerkzeug (BMW 31 1 030; ich hab´s von XXL-automotive #XXL-106230) spannst und verriegelst.
Dieses Werkzeug solltest du für die Reparatur genauso haben, wie eine Bremsfederzange (ich hab die Hazet 797).
Zur Einstellung: Du bringst die Nachstelleinheit in die Grundstellung (also Nachstellfeder gespannt/verriegelt=ASZE entspannt), montierst deine FSB mit Backen, Spreizschloss und Einstellschraube), dann dein Rad, lässt dabei eine Schraube draußen und drehst dann die Nachstellschraube am montierten Rad, bis du das Rad von Hand nicht mehr drehen kannst. Dann drehst du wieder 8 Rasten zurück (du hast am F34 320xd eine 185mm-Duo-Servo).
[Tipp: Man kann die Einstellschraube schon vorspannen, so dass die Bremsscheibe sich gerade noch so montieren lässt - dann hat man nicht das Geschiss mit der Hochdreherei].
Danach gehst du mit einem langen Schraubenzieher in die Nachstelleinheit und löst den Haken aus, so dass die Feder sich wieder entspannt (=Nachstelleinheit gespannt).
Ach, und wenn du´s noch nicht kennst - man muss, um an die Nachstelleinheit zu kommen, erst den Handbremshebel etwas anziehen, den Spezialschraubendreher ansetzen und dann den Handbremshebel lösen, um zeitgleich die ASZE hinter zu drücken und zu verriegeln.
...für den Hobbyschrauber mit Bühne und Werkzeug machbar (bin ja auch nichts anderes), aber etwas tricky, wenn man´s nicht oft gemacht hat. Und ohne Bremsfedernzange möchte ich die Federn nicht spannen. Gerade die an der oberen Einstellschraube führt nicht gerade, sondern wird quasi um die Einstellschraube gewickelt - das ist ohne Bremsfedernzange wirklich kein Spaß und ich trage hier freiwillig eine Schutzbrille.
Ein paar Bilder vom vergangenem Samstag kommen noch - da habe ich an unserem 330d GT die FSB und HA-Bremse erneuert.
VG
Chris
Edit: Die dünne Feder war oben, dickere Feder war unten. Hier einfach bereits bei der Demontage darauf achten, wie montiert war. Ich lege mir die neuen Teile immer vor und die alten Teile sicherheitshalber dann im demontierten Zustand auch auf den Boden, wie sie montiert waren.
Edit2: Denk an neue Schrauben für die Bremsträger. Das sind Dehnschrauben (50Nm + 60°; SW17 - auf gute Nuss achten, da sonst der Kopf schnell verdreht).
@ChrisH1978 Vielen Dank für die geile Erklärung!
Du hast nicht zufällt die Anleitung vom kompletten Wechsel, also Newtis oder so? Find's gerade etwas grenzwertig ob ich selbst angeh oder ob das eher was für die Werkstatt ist. Wobei die Werkstatt wahrscheinlich preislich eher unerfreulich ist...
Hallo Gurkenkutscher,
eher so für mich interessehalber: Wieso willst du die Beläge der Feststellbremse wechseln?
Die sollten doch eigentlich ewig halten, es gibt ja keinen wirklichen Verschleiß.
Gruß
Sportline100
Bei meinem E46 war die Trommel so vernarbt von Rost, dass es die Beläge einfach runtergeschrubbt hat. Statt nach sehr seltener Nutzung "einbremsen" wie beabsichtigt für den Tüv hat es die Beläge entgültig gekillt. Da war dann alles fällig: Neue Bremscheibe/Trommel, Handbremsbeläge und die normalen Beläge. Kam aber nicht viel Geld.
Zitat:
@sportline100 schrieb am 16. November 2022 um 17:45:09 Uhr:
Hallo Gurkenkutscher,
eher so für mich interessehalber: Wieso willst du die Beläge der Feststellbremse wechseln?
Die sollten doch eigentlich ewig halten, es gibt ja keinen wirklichen Verschleiß.
Gruß
Sportline100
Hi @sportline100, wenn ich eh Sattel und Scheibe wechsel, will ich das einfach mitmachen. Ich hab keine Lust, dann erst festzustellen, dass die nach 6 Jahren und 150tkm doch nicht mehr gut sind und ich das Zeug dann erst zu bestellen und nochmal alles zu zerlegen.
Aber denkst Du echt, dass die "für immer" halten sollten?
Völlig richtige Entscheidung. Natürlich halten diese nicht ewig. Gerade wenn die Bremstöpfe nach Jahren das Rosten anfangen, ist es auch mit der FSB Schluss.
Natürlich könnte man ggfs noch eine weitere Scheibe mit fahren, aber wer rechtzeitig (=manchmal vorzeitig) tauscht, hat auch bei einem späteren Wechsel neuere Teile und damit weniger Probleme.
Bei FSB zucke ich immer zusammen ...
Hallo Gurkenkutscher,
die Feststellbremse hat ja bei normaler Fahrweise keinen wirklichen Verschleiss.
Von ab und zu mal betätigen, weil der Rost mal wieder weg muss mal abgesehen.
Von daher sollten die geühlt "ewig" halten. Lasse mich aber gerne davon überzeugen, daß es nicht so ist.
Gruß Sportline100
Die BMW-Feststellbremse ist ein Quell stetiger Freude
Schau mal ins E46-Forum, da kannst du dich informieren, wie „ewig“ die hält und wie „leistungsfähig“ die ist
Übrigens waren Bremsbacken früher als Hauptfahrzeugbremse üblich und heute noch öfters an der Hinterachse.
Auch ohne verschlissen zu sein, haben die nicht ewig gehalten, weil die Beläge oft verglasten.
Zitat:
@Oetteken schrieb am 17. November 2022 um 15:47:28 Uhr:
Die BMW-Feststellbremse ist ein Quell stetiger Freude
Nicht mehr stetig, beim aktuellen 3er gibt es die ja nicht mehr. Es sind nun Elektromotoren verbaut, die auf die Scheibenbremse drücken. Damit ist es nun aber endgültig eine Feststellbremse geworden, eine Dosierung der Kraft ist nicht mehr möglich. An oder Aus, binär eben.
Danke für die Info.
Mein ehemaliger 123er Mercedes hatte vor vierzig Jahren schon etwas Ähnliches, nur eben nicht elektrisch.
Im Fußraum links war ein Pedal, das getreten wurde, was die Feststellbremse betätigte.
Lösen erfolgte durch einen Knopf, an dem man zog.
Das war damals schon ein bekloppte Lösung
Ich weiß, ich habe mal einen mitten auf der Landstrasse winkend getroffen. Chef hatte das Auto an den Lehrling übergeben und war umgestiegen in sein Privatauto und hat sich von der Frau mitnehmen lassen. Der Lehrling konnte aber nicht losfahren, weil der Chef vergessen hatte zu sagen wie die Handbremse losging.
Und dann stand der Lehrling mutterseelenallein in der Dämmerung auf der Landstraße, und hat jedes Auto angehalten und sich über das mögliche Lösen der Handbremse von Chef's Benz erkundigt. Gescheiter Junge, aus dem ist bestimmt noch was geworden. Andere hätten sich einfach verpisst.
Aber wieso sie den Autowechsel mitten auf der Landstraße gemacht haben entzieht sich bis heute meiner Kenntnis. Vielleicht kam die Frau ja gerade entgegen.
Handys gabs zu der Zeit übrigens noch nicht.
Zitat:
@ChrisH1978 schrieb am 7. November 2022 um 16:29:48 Uhr:
Edit2: Denk an neue Schrauben für die Bremsträger. Das sind Dehnschrauben (50Nm + 60°; SW17 - auf gute Nuss achten, da sonst der Kopf schnell verdreht).
Hast Du vielleicht ne Artikelnummer zu den Dehnschrauben? Ich find da leider nix :-(