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Firmenwagen als Selbstständiger, für wen lohnt sich das ?

Themenstarteram 13. August 2015 um 19:39

Hallo zusammen,

natürlich gibt es da schon einige Threads, aber ich bin seit ein paar Tagen am rechnen und frage mich für wen ein Firmenwagen überhaupt attraktiv sein soll.

Für Angestellte die nur die 1% versteuern müssen und sonst keine Kosten haben bestimmt, da kann man für 200-300 EUR im Monat Neuwagen inkl. aller Kosten fahren, super Sache.

Ich bin Selbstständig aber arbeite eigentlich nur in Berlin und Umland, wäre also nicht zwingend auf ein Auto angewiesen und hatte bis jetzt auch nur eine private alte Möhre und die betrieblichen Fahrten abgesetzt.

Angenommen ich lease mir bei Sixt einen fein vollgepackten Audi A3 über 36 Monate, mit 15tkm p/a komme ich auch eine Rate von etwa 450 EUR/Monat netto. Sind also schon mal ca. 5500 EUR pro Jahr. Bei einem Brutto Listenpreis von geschätzen 42k sind das 420 EUR die bei 1% Regelung zusätzlich zu versteuern sind. Gehen wir von einem fiktiven monatlichen Einkommen (das man sich aus der eigenen Firma selbst zahlt) von 4500 EUR aus, sind das gut 200 EUR im Monat oder 2400 EUR im Jahr die man extra an Steuern für die Privatnutzung hinlegt. Nach den 36 Monaten also 7200 EUR, was ziemlich genau der MwSt. Betrag ist den man sich durch die geschäftliche Anschaffung spart.

Unterm Strich bringt das also schon mal nicht viel. Natürlich kann man nun sämtliche Kosten den KFZ steuerlich absetzen, sagen wir mal weitere 5000 EUR im Jahr bei denen man ca. 800 EUR Steuern sparen würden. Meh, so richtig überzeugend ist das irgendwie nicht, zumal ich bei einem Privatauto die geschäftlichen Fahrten ja auch absetzen kann.

Wenn ich nun privat das gleiche Auto fahren will ist die Rate bei 540 EUR brutto, dafür aber ohne 1% Regelung wodurch man nach 36 Monaten wieder etwa beim gleichen Betrag rauskommt.

Einziger Knackpunkt: Für 540 EUR mehr netto, muss man wohl geschätzte 850 EUR mehr Brutto verdienen. Kann man den Wagen also nicht mit dem bisherigen Einkommen bezahlen, lohnt es sich wohl nicht, bzw. wäre es selbst dann vermutlich die bessere Idee das Geld anzulegen und den Wagen über die Firma laufen zu lassen.

Naja so richtig überzeugt bin ich noch nicht, what am i missing ?

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12 Antworten
am 13. August 2015 um 19:58

Du wirst einfach zu wenig privat fahren.

Nur ein paar tausend Kilometer im Jahr privat, das lohnt auch bei einem Angestellten nicht sich so ein Firmenfahrzeug mit 1%-Regelung zu gönnen.

Dazu kommt, dass so ein Fahrzeug bei Angestellten im Prinzip ein Teil des Lohns ist (ansonsten hätte jeder Arbeitnehmer einen Dienstwagen). Sprich der Arbeitgeber legt schon ein bisschen was drauf dabei. Da es bei dir ein und die selbe Person ist, zieht auch das nicht wirklich.

Bei der Kilometerleistung kann man aus finanzieller Sicht dir nur raten, mach weiter wie bisher.

Themenstarteram 13. August 2015 um 20:17

Zitat:

Bei der Kilometerleistung kann man aus finanzieller Sicht dir nur raten, mach weiter wie bisher.

Danke für Deine Antwort. Die Sache ist, ein neues Auto soll auf jeden Fall her, da das alte langsam den Geist aufgibt. Die Frage ist, geschäftlich oder privat ?

Wenn man dann anfängt privat mit einem 2 Jahre alten Gebrauchten mit 30tkm statt einem Neuwagen zu rechnen, rückt der Geschäftswagen imo noch viel weiter in die Ferne, aber das sind Äpfel und Birnen, ich weiss :)

Schau mal was der "KONZ" dazu meint.

Den gibt es in jeder guten Buchhandlung für ca 10 € und der einzige Steuerhelfer der was taugt.

schrauber

Also ich bin da in einer ähnlichen Situation: Selbständig, altes Auto langsam verbraucht, fahre allerdings privat nahezu überhaupt nicht.

Bei mir gestaltet sich das so, dass ich mir einen Neuwagen auf 4 Jahre mit 25 tkm p. a. geschäftlich geleast habe und somit 399 € netto dafür monatlich zahle. Dazu habe ich noch Wartung, Verschleiß, Reifenflat und die Versicherungen genommen und habe somit bis auf den Sprit und die KFZ-Steuer eine monatlich feste Rate. Da ich ein Fahrtenbuch führe, kann ich nachweisen, nur 10 % privat zu fahren, sodass ich von den etwa 700 € monatlichen Gesamtausgaben (inkl. Sprit) für den Wagen nur noch 70 € versteuern muss. Das ist wesentlich günstiger, als den BLP mit monatlich 420 € zu versteuern.

Darfst du denn überhaupt mehr als 50 % geschäftlich mit einem Privatwagen fahren? Hätte gedacht, dass das Fahrzeug bei einer solchen Nutzung immer zum Betriebsvermögen zu zählen ist.

am 13. August 2015 um 20:33

Zitat:

@toxical schrieb am 13. August 2015 um 22:17:13 Uhr:

Zitat:

Bei der Kilometerleistung kann man aus finanzieller Sicht dir nur raten, mach weiter wie bisher.

Danke für Deine Antwort. Die Sache ist, ein neues Auto soll auf jeden Fall her, da das alte langsam den Geist aufgibt. Die Frage ist, geschäftlich oder privat ?

Wenn man dann anfängt privat mit einem 2 Jahre alten Gebrauchten mit 30tkm statt einem Neuwagen zu rechnen, rückt der Geschäftswagen imo noch viel weiter in die Ferne, aber das sind Äpfel und Birnen, ich weiss :)

Ja, wenn der Alte nicht mehr will, nimm einen neuen Gebrauchten privat.

Aber klär uns bei den 15tkm doch bitte mal auf, was privat und was geschäftlich ist ;).

Themenstarteram 15. August 2015 um 4:14

In meinem Fall sind etwa 1/3 der KM privat schätze ich. Auf ein Fahrtenbuch habe ich aber eigentlich wenig Lust und da ich auch oft mit dem Rad zum Kunden fahre und dann eventuell mal mehr als 50% Privatfahrten habe ist das vermutlich eh problemmatisch ?

Ich kann nur sagen, dass ich mir über diese Fragestellung auch schon mehrfach den Kopf zerbrochen und Excel-Listen gefüllt habe. Ergebnis: lohnt nicht (bei wenigen geschäftlichen km).

Das Firmenwagen so super sind, hängt irgendwie in den Köpfen drin und ist auch ein ganz beliebter Steuerberater-Tipp, aber oft macht es keinen Sinn.

Ach ja - Fahrtenbuch führen als eine Option? Ich bin ja schon gewissenhaft, aber ich bekomme es kaum oder eigentlich garnicht hin, meine paar geschäftlichen Fahrten ordentlich zu erfassen. Da muß man schon sehr viel Disziplin haben...

Einfach nach jeder Fahrt kurz mit dem Handy ein Bild vom Tacho machen. Dann Freitag Nachmittag, wenn man Feierabend hat, gleicht man die Fotos mit dem Kalender ab und hat sein Fahrtenbuch geführt.

Bei mir würde es sich auch eher lohnen, meinen Altwagen weiter zu fahren, denn er ist ohne der Last der Mehrwertsteuer extrem günstig geworden. Andererseits kann ich nun sehr günstig ein neues Mittelklassefahrzeug nutzen und nehme dazu den Aufpreis von etwa 80 % in Kauf. Ich meine, man sollte sich auch mal was gönnen dürfen und nicht gegenüber Kunden wie ein asketischer Mönch auftreten und obendrein mit verschwitztem Hemd, weil man keine Klimaanlage hat. Aber das nur am Rande.

Zitat:

Naja so richtig überzeugt bin ich noch nicht, what am i missing ?

Rechne mal die Wartung, Reifen, Kraftstoff und Reparaturen hinzu. Das bekommst Du beim Firmenwagen unversteuert und ggf. ohne MwSt. dazu.

Ich verstehe das Problem mit dem Fahrtenbuch nicht. Wieso benötigt man dafür so viel Disziplin? Mache das jetzt seit 9 Jahren, ist 'ne Kleinigkeit, und spart irre viel Steuern. Hab allerdings auch nur 3-4% Privatanteil.

Ebenso wenig verstehe ich das mit dem Lohnen. Ein Auto ist ein Gegenstand, das unweigerlich verschleißt und an Wert verliert. Es kostet Geld, lohnt sich demnach also erst einmal überhaupt nicht. Die Frage kann höchstens sein, bei welchem Rechen-Modell der Verlust in der privaten Geldbörse am geringsten ist. Wobei ich auch mal unterstelle, dass mit der Selbstständigkeit so viel Umsatz erwirtschaftet wird, dass man einen angemessenen Dienstwagen auch wirklich tragen kann.

Grüße

der SpyderRyder

SpyderRyder, ich muss dir vollumfänglich zustimmen, denn exakt so sehe ich das auch. Es ist bei Selbständigen viel mehr die Frage der Zurückhaltung, um sich am Anfang der Selbständigkeit ein nicht zu teures Fahrzeug zu leasen, welches in schlechten Jahren zu finanziellen Schwierigkeiten beitragen könnte. Ein Upgrade ist ja beim Leasing ziemlich einfach möglich, nur der umgekehrte Fall ist schwieriger.

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