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Firmenwagen soll abgeschafft und durch Gehaltserhöhung ersetzt werden durch AG

Themenstarteram 28. März 2017 um 8:37

Hallo Zusammen,

es gibt schon ein paar Infos hierzu aber irgendwie finde ich nicht das was ich suche. Unabhängig von einem Besuch bei einem Steuerberater würde ich gern einmal eure Meinung hören. Folgender Sachverhalt:

- aktuell im Vertrag: Firmenwagen bis 800,-€ mtl. netto reine PKW Leasingrate bei 0 Anzahlung und 30.000 km pro Jahr, hinzu kommen Versicherungs- und Inspektionspaket und uneingeschränkte private Nutzung des PKW; Anteil privater Nutzung bei den 30.000 km ca. 1/3

- ich fahre bis Mai 18 einen A6 Avant mit einem LP von ca. 85.000€ brutto für diese Leasingrate, da Home Office versteuere ich "nur" die 1%

- AG will alle Firmenwagen abschaffen und dafür einen finanziellen Ausgleich zahlen, der mich nicht schlechter dastehen lässt

Meine Frage, wie hoch sollte eurer Meinung nach der Gehaltsausgleich sein? Gerade auch unter Berücksichtigung folgender Aspekte: - Steuer + Versicherung (nach 17 Jahren Firmenwagen das erste Auto auf mich zugelassen = hohe Versicherung); - Benzin; - Wartung und Reparaturen.

Ich freue mich auf eure Meinungen.

VG

Beste Antwort im Thema
am 30. März 2017 um 20:07

Zitat:

@salo68 schrieb am 30. März 2017 um 17:13:06 Uhr:

Ich komme auch auf ca. 2.200 € brutto mehr, inkl. Vers./Wartung/Reparaturen/Wertverlust usw. usw. . Also schon ein ordentlicher Stiefel....

In dem Zusammenhang habe ich noch eine Frage - kennt jemand das Modell der car allowance und hat damit Erfahrungen? Das wäre ggfs. auch noch eine Möglichkeit weil das im angelsächsischen und englischsprachigen Raum sehr verbreitet ist.

Und noch eine etwas peinliche Frage - die 0,30€/km für betriebliche Fahrten, muss ich die 6.000€ versteuern?

Die 30 Cent sind netto.

Ich fahre auch "gezwungenermaßen" auf Car allowance. Allerdings fahre ich >50tkm dienstlich und nur 5-8tkm privat. Ich fuhr allerdings in einer anderen Liga - Passat/A4 mit 40t€ BLP (vor 8 Jahren). Wir hatten keine Wahl damals - die Firma wollte das in ganz Europa einheitlich haben. Zudem standen durch Fluktuation immer wieder Autos auf dem Hof, die Geld gekostet haben aber keiner genutzt. Und meine Kollegen haben teilweise hohe Instandhaltungskosten bei der Leasingrückgabe produziert. Was passiert wäre, wenn ich mich geweigert hätte kann ich nicht sagen. Aber da ich für meine Ausbildung im Unternehmen ziemlich gut verdiene war das nicht wirklich eine Option. Zum anderen gab es bei uns immer endlose Diskussionen über Extras. Da war mir das damals recht und kann nun fortan selbst bestimmen was ich will.

Man muss das mal durchrechnen:

+ man spart die 1% Versteuerung - dürfte hier rund 450€ mehr netto bedeuten

+ man bekommt eine steuer und ggf. sozialversicherungspflichtige car allowance - beudetet xxx € mehr netto

+ man bekommt 30 Cent pro km

+ es gibt keine Diskussionen über Extras

- man muss selbst ein Fahrzeug (vor-)finanzieren oder leasen

- man trägt das Risiko von Unfällen, defekten Reifen usw.

Bei uns trägt sich das eigentlich ganz gut. Ein Kollege least immer, ich kaufte bisher immer (Halb-)Jahreswagen. Man muss das so sehen: Die ersten beiden Punkte ergeben ein höheres Netto, welches die monatlichen Kosten für Leasing oder Wertverlust decken. Die 30 Cent pro km decken die laufenden Kosten (davon bei einem Diesel rund 10 Cent Sprit) sowie Wartung, Verschleiß und Reifen.

Ich fahre seitdem Mercedes E-Klasse und führe akribisch eine Exceltabelle. Bei mir hat sich das bislang sehr deutlich gelohnt.

In unserem Fall gibt es 650€ (brutto) im Monat - sowie ersparte 400€ (GWV) zu versteuern --> da bleiben bei mir netto mind. 500€ mehr über. Die 650€ ergaben sich aus den gesparten (vermutlich aber netto) Aufwendungen der Firma. Die Leasingrate betrug damals unter 500€ netto, mit Versicherung, Wartung, Verschleiß sowie Reifen und GEZ lag das ganze unter 650€ (hatte ich mal nachgerechnet).

Zurück zum TE:

Wenn aktuell eine Leasingrate von 800€ drin ist dann sollte der AG bereit sein rund 1000€ auf Dein brutto zu packen. Wartung bei Audi mitgeleast liegt vermutlich bei ~50€, Versicherung vielleicht bei ~75€ (wenn mitgeleast und nicht individuell). Denke nicht, dass der Arbeitgeber mehr als 200€ Kosten im Monat zusätzlich zur Leasingrate hat. Aber das kannst Du vielleicht besser beurteilen.

Mit dem Netto aus diesen ~1000€ sowie dem gesparten Steuern auf den GWV von 800€ sind da also 900-1000€ mehr Netto drin. Aus meiner Sicht reicht das locker zur Finanzierung/Leasing eines gleichwertigen Fahrzeugs. Ich komme mit rund 500€ aus (E-Klasse, BLP 72t€) - habe allerdings durch die vielen KM einen deutlich höheren Wertverlust, profitiere aber auch wenn ich nicht die vollen 30 Cent für die variablen Kosten brauche.

Das wirkliches Problem ist nur die ggf. nicht mehr vorhandene Schadensfreiheitsklasse in der Versicherung. Im Privatleasing kann man zwar die Versicherung auch mit ins Paket nehmen, das ist aber lange nicht so günstig wie beim geschäftlichen Leasing. Ist mir zwar unverständlich (vor allem wenn ich an meine Kollegen denke, die Autoscooter mit den Dienstwagen gefahren sind), ist aber so.

Just my2cents

Nachtrag:

2000€??? Jungs, bleibt mal auf dem Teppich. Das steht in keinen Verhältnis und wird der AG auch nicht mitmachen. Rechnen tut sich das für den niemals mehr...

 

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Wie möchte denn dein AG die Kilometer abgelten die du Geschäftlich fährst und dann vorfinanzieren musst?

Ich denke 1000er Brutto plus Kilometergeld für Geschäftsfahrten müssen drin sein.

Ich würde mir einfach mal durchrechnen, was mich der Firmenwagen Netto kostet und anschließend rechnen, was du privat für ein ähnliches Fahrzeug aufwenden musst.

Die Differenz dieser Rechnung wäre der Betrag, der Netto dann mehr rauskommen muss.

Bei allem anderen machst du im Endeffekt einen Verlust und legst drauf.

Diesen Schritt halte ich für den AN noch schwieriger als die Entscheidung für oder gegen einen Dienstwagen.

Neben den Punkten die du schon genannt hast fällt mir noch ein dass du die "Sorgenfreiheit" abgibst: bisher hattest du deinen Dienstwagen, bist ihn vermutlich 3 Jahre oder einen ähnlichen Zeitraum gefahren und hattest nur die fixen Kosten der Versteuerung, keinerlei Vermarktungsrisiko beim Verkauf, nicht die Mühen der Anschaffung, keiner Schererei mit Werkstätten bei Reparaturen etc.

Zusätzlich fehlt in deiner Betrachtung der Punkt des Wertverlustes bzw. der Wiederbeschaffung. Dein Gehalt sollte ja soweit erhöht werden, dass du die Möglichkeit hast die laufenden Kosten zu tragen und gleichzeitig eine Summe anzusparen (Restwert "Altfahrzeug"+Angespartes), die dir nach Zeitraum X eine Neuanschaffung erlaubt...

Außerdem, wie schon erwähnt wurde, wie plant dein AG die Kilometer die du fährst abzugelten?

Insgesamt sollte da schon eine ordentliche Summe zusammen kommen... Ob das deinem AG bewusst ist?!? ;-)

Zitat:

@Benniman schrieb am 28. März 2017 um 12:10:50 Uhr:

Außerdem, wie schon erwähnt wurde, wie plant dein AG die Kilometer die du fährst abzugelten?

bingo!

Bei den üblichen 30 cent/km wären das bei 20.000 km rund 6.000 Euro, also 500 im Monat. Das deckt gerade mal Sprit und reguläre Wartung (ohne Verschleiß wie Bremsen etc.) ab.

Lass dir am besten mal ein Leasingangebot über 3 Jahre für das gewünschte Auto inkl. Versicherung (alternativ auch inkl. Wartung und Verschleißreparaturen) machen. Eigene Versicherung wird vermutlich horrend teuer (evtl. kann man da was deichseln mit der bisherigen Flottenversicherung). Dann bitte bedenken, dass du sämtliche Kosten aus deinem Nettoverdienst bestreiten musst (einzig 30c/km wären steuerfrei als Ausgleich da). Und bitte bedenken, dass - je nach Bruttogehalt - aus der Gehaltserhöhung auch Sozialversicherungsbeiträge zu entrichten sind. Je nach Steuersatz wirst du Brutto deinen Aufwand x 2 brauchen, um nicht draufzuzahlen.

Das Netto Gehalt fällt ja deswegen ohnehin höher aus und zusätzlich bekommt man etwas mehr raus wegen Pendlerpauschale. Alles ne rechnerei. Theoretisch kann man sparen wenn man auf A6 verzichtet.

Und am Ende legst du deine Rechnung deinem AG vor und er wird sich das mit dem Dienstwagen abschaffen nochmal überlegen :D

Zitat:

@DenizRoethel schrieb am 28. März 2017 um 12:42:05 Uhr:

Das Netto Gehalt fällt ja deswegen ohnehin höher aus und zusätzlich bekommt man etwas mehr raus wegen Pendlerpauschale.

Pendlerpauschale entfällt, da der Wohnsitz gleichzeitig Dienstsitz ist. Da Netto erhöht sich grundsätzlich erstmal um die Steuer aus den 850 Euro, die aber niemals als Ausgleich für die Fahrzeugkosten reichen werden.

Wie gesagt ohne Steuerunterlagen ist keine pauschale Antwort richtig

Ich besitze 2 Fahrzeuge, die beide im Schnitt 30tkm p.a. laufen. Beide neu ab Werk gekauft. Der A5 mit BLP ca. 50k ist 7 Jahre alt und kostet all incl. 42ct pro km (Versicherung bei 30%), der Tiguan mit BLP ca. 48k ist 3,5 Jahre alt und kostet all incl. 47ct pro km (Versicherung bei 40%). Größere selbst bezahlte Reparaturen hatte ich in der Zeit keine. Bei der Berechnung habe ich den aktuellen Restwert von 9k beim A5 und 14k bei Tiguan zu Grunde gelegt, konservativ geschätzt auf der Basis eines Bewertungportals und den aktuellen Angeboten in den Fahrzeugbörsen. Vielleicht hilft das ja als Eingangsgröße bei den Rechenspielen.

Zitat:

@DenizRoethel schrieb am 28. März 2017 um 12:42:05 Uhr:

Das Netto Gehalt fällt ja deswegen ohnehin höher aus und zusätzlich bekommt man etwas mehr raus wegen Pendlerpauschale. Alles ne rechnerei. Theoretisch kann man sparen wenn man auf A6 verzichtet.

Pendlerpauschale beim Homeoffice? Vom Bett an den Schreibtisch?

Hannes wer ist denn so ehrlich und gibt Homeoffice an wenn eventuell ne Pendlerpauschale winkt? Natürlich kann man dann nicht beides absetzen

Zitat:

@DenizRoethel schrieb am 28. März 2017 um 14:40:04 Uhr:

Hannes wer ist denn so ehrlich und gibt Homeoffice an wenn eventuell ne Pendlerpauschale winkt? Natürlich kann man dann nicht beides absetzen

Na, na, wer wird denn...

Kommt natürlich drauf an, wie weit das Home Office vom Firmensitz weg ist. Bei mir wären es 650 km. Wäre zwar attraktiv abzusetzen, ich fürchte aber ich hätte da ein kleines Glaubwürdigkeitsproblem...

@Hannes1971

Unter anderem deswegen gibt es eine Höchstgrenze der Pendlerpauschale von 4.500 Euro = 15.000km pro Jahr.

Alles darüber hinaus interessiert das Finanzamt ohnehin nicht.

Oder sehe ich das falsch?

Warum nicht Hannes? Zumindest ich wäre 2 mal die Woche im Betrieb gewesen. Aber bei der Entfernung wird es natürlich schwierig.

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