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Firmenwagen vom Brutto bezahlen

Themenstarteram 31. März 2020 um 13:05

Hallo zusammen,

folgende Ausgangslage:

Unser Familienauto gibt langsam den Geist auf (VW Passat) mit 180.000km und immer wieder Probleme mit dem Motor...

An Sich ein Top Wagen aber wir haben immer wieder kleinere und größere Mängel und Schäden....

Nun habe ich die Möglichkeit einen Wagen über die Firma zu leasen.

Folgende Eckdaten:

Ich habe mir mal einen VW Golf Variant Kombi mit DSG und 110 KW konfiguriert und komme mit AHK und Navi auf ca. 32.000 Listenpreis.

Ausstattung ist mir nicht wichtig, ich hab einfach den günstigsten Kombi mit ab 100KW und AHK sowie Navi genommen den ich nehmen kann.

Folgendes steht nun im Angebot:

Gesamtpreis 31.404 EUR

Finanzrate 224 EUR

Servicerate 303 EUR

Gesamtrate 527 EUR

(jeweils gerundet)

So wie ich es verstehe wird die Rate i.H.v. 527 EUR von meinem Bruttolohn abgezogen - korrekt? Das wären dann Netto ca. 290 Euro.

In der Rate ist alles mit drin (Tanken, Versicherung usw....)

Zu meinen Gehaltsdaten:

Steuerklasse 3

Brutto 81.000 EURO p.a.

 

Arbeitsweg einfach 33km.

Ein Mal die Woche Arbeite ich von zu Hause aus. Also fällt der Arbeitsweg vier mal pro Woche an und im Sommer ab und an mal mit dem Motorrad.

Leasingdauer 48 Monate und KM 20.000 p.a.

Bisher kannte ich es so, dass der FW mit 1% vom LP zzgl 0,03% des Weges zur Arbeit zum Bruttolohn dzau kommt.

Aber wie ist es wenn man den Wagen vom Bruttolohn bezahlt?

Wenn wir ein neues Auto kaufen würden wäre es wohl auch so im Bereich 20 bis 30T EUR. Aber ich hab au keine Lust mehr auf Werkstatt etc... da ist mir das Full Service leasing schon recht, da ich keinen Stress mehr hab.

Kann mir da nun mal wer in dem Steuerwirrwar ungefähr sagen was mich das so netto kosten würde?

Ich habe bisher nur vom Bruttolohn den Wagen abgezogen und dann die Nettodifferenz gerechnet....

Ich danke allen!

PS: Falls es was zu tut, finanzieren im eigentlichen Sinne (Kredit) tue ich nicht. Also entweder über den AG den Wagen oder ein Neufahrzeug Bar kaufen.

Beste Antwort im Thema

Die Rechnung ist doch ganz einfach:

Du "verzichtest" auf 527*12 Gehälter. Macht ein neues Brutto von 74676€

Zusätzlich hast du einen monatlichen Geldwerten Vorteil von 497,50€ (angenommen BLP 25k€)

Macht Summasummarum einen Nettolohn (Stkl. 3, keine Kinder, Atheist, +0,9% KV)

3926€ auf dem Konto.

Die Alternative wäre

81.000 Bruttolohn und kein Geldwerter Vorteil. Dein Konto wird damit monatlich um

4440€ entlastet.

Anders ausgedrückt: Du müsstest für weniger aks 515€ ein Fahrzeug privat Vollfinanzieren.

Ja, das geht durchaus. Auch eines aus der gleichen Klasse. Einen Haufen Geld, wird man da am Ende des Monats aber nicht übrig haben. Realistisch würde ich schätzen:

250€ Wertverlust

150€ Sprit

50€ Versicherung

15€ Steuer

20€ Verschleiß

20€ Wartung

___

505€

Gar nicht mal so groß unterschiedlich, was?

Ja, der Wertverlust kann durch ein Leasingschnäppchen irgendeiner Art weniger sein. Natürlich kann man sich jetzt noch alles schön rechnen. Und ja, für beide Varianten gäbe es durchaus pro und kontra Argumentationen. Aber eben nicht rein auf finanzieller Basis. Da nehmen sich beide Varianten am Ende des Tages nicht wirklich was.

Wenn es dir natürlich darum geht am Ende des Monats mit Zwang 100€ mehr oder weniger Cash zu haben, mag man da genauer hinschauen müssen. Das kann hier ja niemand wissen.

Ich kann also nicht verstehen, warum meine Vorredner das Modell hier so schlechtreden?

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Ich kann mir nicht vorstellen, das das Auto vom Bruttolohn abgezogen wird. Das würde ja Deine Steuerlast reduzieren. Korrekterweise wird von der zu überweisenden Summe dann die Rate abgezogen.

Die 1% regel bedeutet, das 1% des Bruttolistenpreises des Fahrzeuges auf dein Bruttolohn oben drauf gerechnet wird. Dann wird daraus die Steuer und SV berechnet. Aus dieser Endsumme wird dann die 1% wieder komplett abgezogen.

ich würde Dir aber auf jeden Fall raten zum Steuerberater zu gehen. Hier im Forum ist nicht der richtige Ort um Dir Grundlegende Steuervorgänge zu erklären.

Themenstarteram 31. März 2020 um 14:29

Hi,

Doch das ist in der Tat so, daß läuft über eine Entgeltumwandlung und die rate reduziert den bruttobetrag.

Wir haben sowas auch für Fahrräder und PCs.

Nennt sich in dem Fall Corporate Car.

https://www.alphabet.com/de-de?...

Ich hab auch mal ne Mail an die Personalabteilung geschickt, aber die sind grad nicht besetzt.

Viele Grüße

Wir haben in der Firma auch so ein System allerdings zu so fürchterlichen Konditionen, dass es keiner macht.

 

Es ist schon richtig dass die Rate vom Brutto abgezogen wird. Das ist ja gerade das Konzept mit der reduzierten Steuerlast. Deshalb boomt ja auch das Jobradleasing so enorm.

 

Allerdings muss man neben dem Abzug vom Brutto auch die 1 Prozent und den Weg zur Arbeit ansetzen.

 

Daher wirds schnell wieder unattraktiv. Aber wie mein Vorredner geschrieben hat hilft für eine valide Aussage nur der Gang zum Stb.

 

Zwei Hinweise noch

1. Genau schauen ob die Spritkosten wirklich komplett bezahlt werden oder ob es nur ein Abschlag basierend auf den Normverbrauch ist und man die reale Differenz nachzahlen muss.

 

2. Bei Jobverlust, egal ob man gekündigt hat oder wurde muss man den Leasingvertrag privat übernehmen. So ist es in meiner Firma.

 

MfG Y

Wenn dir der AG einen Firmenwagen stellt und die Leasingrate von deinem Bruttogehalt abzieht, ist das erstmal eine Sache zwischen dem AG und dir. Du kannst also hinterher keine private Zuzahlung steuerlich geltend machen.

 

Wie die Vorredner schon sagten, kommt der geldwerte Vorteil nach dem Bruttoabzug rechnerisch wieder oben drauf. Das heißt, von deinem durch den Leasingratenabzug geringeren Netto zahlst du auch noch die Steuer auf den GWV. Der GWV ist m. W. allerdings nicht SV-pflichtig.

 

Ohne deinen Fall durchgerechnet zu haben, glaube ich, dass sich der Firmenwagen rein finanziell betrachtet nicht lohnt. Ich habe auch mehrfach vor einer ähnlichen Entscheidung gestanden und mich jedes Mal dagegen entschieden.

 

Brauchst du den Wagen denn als Dienstwagen für beruflich veranlasste Fahrten (ohne Arbeitsweg)? Wenn nicht, würde ich zu einer privaten Anschaffung tendieren. Denn dann kannst du den Kauf nach deinen Interessen und Möglichkeiten ausrichten (Neu oder gebraucht, Marke, Fahrzeugtyp, Haltedauer usw.)

Einen Leasingwagen vom Brutto bezahlen und ihn auch über das Unternehmen fahren können.

Punkt 1 könnte klappen (kenne ich mich nicht mit aus).

Sobald die Firma aber den Unterhalt des Fahrzeuges zahlt und Du diesen auch privat nutzen darfst heisst es: 1% Regel oder Fahrtenbuch

Das Modell gibt es bei uns auch.

Wie einige hier bereits richtig schreiben, müssen

1% des BLP plus 0,03% des BLP pro Entfernungskilometer pro Monat zusätzlich versteuert werden, bzw. Werden fiktiv wieder auf Dein Brutto draufgeschlagen. In Deinem Fall sind das zusammen rund 600,— Euro.

Netto dürfte Dich der Wagen damit ca 600-620 Euro pro Monat kosten.

Für 600,— Euro dürfte es günstigere, gleichwertige Alternativen geben.

Kenne die Preise nicht, aber vermutlich kostet „Dein“ Golf als Jahreswagen knapp über 20.000. Hat VW zudem nicht recht günstige Anschlussgarantien bis 5 Jahre im Moment?

Wenn ich meine Kalkulation für unseren Wagen (quasi Vollkostenrechnung) zugrunde lege, behaupte ich, dass Du die 600,— Euro bei privater Nutzung für 20tkm pro Jahr nicht brauchst.

Bei 250,— Euro Wertverlustrücklage bleiben 350,— pro Monat für sämtliche Betriebskosten inkl Wartung, Reparatur und Verschleiß sowie Versicherung und Steuern, sollte reichen.

Für eine vernünftige Bewertung müsstest Du aber noch folgende Fragen klären bzw. Dir selbst beantworten:

- Hat Deine Firma einen Gehaltssimulator, mit dem Du den Fall durchrechnen kannst oder kann das HR bei Euch?

- Wieviele km fährst Du bislang mit Eurem Wagen pro Jahr? Wie kommst du aktuell zur Arbeit?

- hast Du dienstliche Fahrten, die Du dann mit dem Wagen erledigen musst (und damit zu Lasten De8nes KM-Kontingentes gehen)? Wenn ja wieviele km? Wie werden die bislang abgerechnet?

- Wie Ypsilon schrieb prüfen, ob wirklich alle Kosten übernommen sind oder diese nur fiktiv angesetzt wurden (inkl. Verschleiß).

Also ich habe meine Kosten privat nie wirklich durch gerechnet. Fahre einen Polo GTI im Leasing. Aber in Summe dürften Leasing-Rate, Kfz-Steuer, Versicherung, Benzinkosten, kleine Rücklagen für Winterreifen etc auch um die 600€ pro Monat sein

Zitat:

@Schweinesohn schrieb am 1. April 2020 um 06:17:51 Uhr:

Also ich habe meine Kosten privat nie wirklich durch gerechnet. Fahre einen Polo GTI im Leasing. Aber in Summe dürften Leasing-Rate, Kfz-Steuer, Versicherung, Benzinkosten, kleine Rücklagen für Winterreifen etc auch um die 600€ pro Monat sein

Kann ich nur empfehlen, ist für diese Entscheidung eine sehr gute Hilfe. Als logische Konsequenz wird dieses „Budget“ monatlich auf einem anderen Konto separiert und davon alle Kosten bestritten.

So hoch die Servicerate ist, beinhaltet sie bestimmt den Sprit auch.

Also an dem Geschäft gewinnt der Händler, der Staat und ein wenig dein Arbeitgeber.

Du – gar nicht.

Die Rechnung ist doch ganz einfach:

Du "verzichtest" auf 527*12 Gehälter. Macht ein neues Brutto von 74676€

Zusätzlich hast du einen monatlichen Geldwerten Vorteil von 497,50€ (angenommen BLP 25k€)

Macht Summasummarum einen Nettolohn (Stkl. 3, keine Kinder, Atheist, +0,9% KV)

3926€ auf dem Konto.

Die Alternative wäre

81.000 Bruttolohn und kein Geldwerter Vorteil. Dein Konto wird damit monatlich um

4440€ entlastet.

Anders ausgedrückt: Du müsstest für weniger aks 515€ ein Fahrzeug privat Vollfinanzieren.

Ja, das geht durchaus. Auch eines aus der gleichen Klasse. Einen Haufen Geld, wird man da am Ende des Monats aber nicht übrig haben. Realistisch würde ich schätzen:

250€ Wertverlust

150€ Sprit

50€ Versicherung

15€ Steuer

20€ Verschleiß

20€ Wartung

___

505€

Gar nicht mal so groß unterschiedlich, was?

Ja, der Wertverlust kann durch ein Leasingschnäppchen irgendeiner Art weniger sein. Natürlich kann man sich jetzt noch alles schön rechnen. Und ja, für beide Varianten gäbe es durchaus pro und kontra Argumentationen. Aber eben nicht rein auf finanzieller Basis. Da nehmen sich beide Varianten am Ende des Tages nicht wirklich was.

Wenn es dir natürlich darum geht am Ende des Monats mit Zwang 100€ mehr oder weniger Cash zu haben, mag man da genauer hinschauen müssen. Das kann hier ja niemand wissen.

Ich kann also nicht verstehen, warum meine Vorredner das Modell hier so schlechtreden?

Das Problem ist der Wertverlust. Der wirf gern bri privaten Nutzern genommen aber im Grunde ist das irrelevant. Ich kaufe das Auto jetzt und gebe jetzt das Geld aus. Dann isst weg. Wertverlust wenn du do willst 100% . Wenn ich es irgendwann mal verkaufe bekomm ich Geld rein. Das muss ich dann gegen die Anschaffung gegen rechnen. Aber realistisch ist das nicht da ich ja das Auto auch gefahren und somit abgenutzt habe.

Werzverlust ist interessant wenn ich AfA habe die habe ich als privstpetson nicht.

Also msl realistisch nachrechnen

Nö. Der Wertverlust ist alles andere als irrelevant. Oder wächst das Geld bei dir auf Bäumen?

Bei mir nicht. Entweder muss ich es jeden Monat erst noch verdienen (wenn ich finanziert kaufe) oder ich muss es mir vom noch zu erwirtschaftenden Einkommen absparen (Barkauf). Das ist realistisches Nachrechnen. Deine Ansicht fällt in dem Fall eher unter Milchmädchenrechnerei.

Natürlich gibt es (in meinem Szenario) jetzt keinen Restwert. Wie der bei einem 10 Jahre alten Golf mit 200tkm auf dem Zeiger aussieht kann sich jeder denken. Hinzu kommen, wenn man es so dreht, sicherlich auch noch die ein oder andere Reparatur, die in den 20+20€ nicht unbedingt enthalten sind.

Zitat:

@Tschimo schrieb am 31. März 2020 um 15:05:13 Uhr:

Hallo zusammen,

folgende Ausgangslage:

Unser Familienauto gibt langsam den Geist auf (VW Passat) mit 180.000km und immer wieder Probleme mit dem Motor...

An Sich ein Top Wagen aber wir haben immer wieder kleinere und größere Mängel und Schäden....

Nun habe ich die Möglichkeit einen Wagen über die Firma zu leasen.

Folgende Eckdaten:

Ich habe mir mal einen VW Golf Variant Kombi mit DSG und 110 KW konfiguriert und komme mit AHK und Navi auf ca. 32.000 Listenpreis.

Ausstattung ist mir nicht wichtig, ich hab einfach den günstigsten Kombi mit ab 100KW und AHK sowie Navi genommen den ich nehmen kann.

Das ist schon so wie Du sagst.

Ich habe 8 Jahre lang meine PKW auf diese Weise per BGU geleast.

(je ein VW und Ford)

Deine Netto-Berechnung ist allerdings falsch.

Denn der Fiskus schenkt dir natürlich nicht die Einkommenssteuer auf den umgewandelten Gehaltsanteil, er erhebt ihn nur auf andere Weise.

Zur BGU Rate addieren sich daher noch die 1% geldwerter Vorteil, sowie die 0,03% pro Entfernungskilometer.

Im Gegenzug reduziert sich das zu versteuernde Gesamtbrutto.

Achtung: Je nach Modell kann sich auch dein späterer Rentenanspruch reduzieren durch die pauschalen Abgaben.

Musst Du ausrechnen ob’s dir etwas bringt im Vergleich zum privaten Leasing.

Kann sein, kann auch nicht sein.

Der Unterschied ist aber meist klein.

 

Zitat:

@StephanRE schrieb am 1. April 2020 um 14:49:07 Uhr:

Das Problem ist der Wertverlust. Der wirf gern bri privaten Nutzern genommen aber im Grunde ist das irrelevant. Ich kaufe das Auto jetzt und gebe jetzt das Geld aus. Dann isst weg. Wertverlust wenn du do willst 100% . Wenn ich es irgendwann mal verkaufe bekomm ich Geld rein. Das muss ich dann gegen die Anschaffung gegen rechnen. Aber realistisch ist das nicht da ich ja das Auto auch gefahren und somit abgenutzt habe.

Werzverlust ist interessant wenn ich AfA habe die habe ich als privstpetson nicht.

Also msl realistisch nachrechnen

Natürlich ist der Wertverlust in Verbindung mit dem Kaufpreis DIE relevante Größe, um die Kosten eines Fahrzeugs über eine Dauer X zu ermitteln.

Du begleichst ihn entweder in Raten, oder als Vorschuss.

So zu tun als gäbe es keinen wird zur Bauchlandung führen.

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