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Flüssiggas aus nachwachsenden Rohstoffen
Klingt interessant: nur wie soll der Rohstoff dann heissen?
Bio-LPG?
"Flüssiggas aus nachwachsenden Rohstoffen ist keine Zukunftsutopie.
Flüssiggas muss nicht zwangsläufig ein fossiler (und damit endlicher) Energieträger sein. Es wird mittel- bis langfristig möglich sein, flüssige Kohlenwasserstoffe wie Propan und Butan auf der Basis von nachwachsenden Rohstoffen herzustellen. Aus fester Biomasse, also beispielsweise Brennholz, Stroh, Bioabfall oder Schilf, lässt sich in einer so genannten Biomass-To-Liquids-Produktion (BTL) ein Synthesegas gewinnen, das in einem weiteren Verfahrensschritt in Flüssiggas umgewandelt wird. Die bestehenden Infrastrukturen für Lagerung, Transport und Vertrieb werden auch für das biogene Flüssiggas ohne Einschränkungen nutzbar sein.
Der DVFG hat jetzt eine „Machbarkeitsstudie zur Erzeugung von Flüssiggas aus Biomasse“ beim ATZ Entwicklungszentrum (Sulzbach-Rosenberg) in Auftrag gegeben. Diese Grundsatzstudie soll die technischen Möglichkeiten der Biomasse-Vergasung zu Flüssiggas ermitteln, bewerten und die jeweilige Wirtschaftlichkeit abschätzen."Quelle
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16 Antworten
Das ist gut und begrüßenswert.
Bitte nicht vergessen:
Das Zeug muss irgendwo auch wachsen.
Unsere Erde kann auch landwirtschaftlich nicht über Gebühr verbruacht (genutzt) werden.
Wenn das dann möglich sein sollte wird sich das Bio-LPG sicherlich preislich in Regionen bewegen die einem dann das gasen verleiden wird.Was die Flächen für den Anbau der nötigen Rohstoffe betrifft,gibt es wohl noch genug Reserven.Man achte nur mal auf die vielen Stillegungsflächen.
Aber Interessant wäre es schon.
Bio-LPG wird je Kilo Kraftstoff quasi das gleiche kosten wie vollsynthetischer Diesel und billiger sein als vollsynthetisches Superbenzin.
Diesel und LPG sind geradkettige Kohlenwasserstoffe, unverzweigt. Das kann der Basis Fischer-Tropsch Katalysator. Superbenzin ist verzweigt und zu guten Teilen aromatisch. Das kann der FT Katalysator NICHT und es erfordert zusätzliche Prozessschritte - was Geld kostet.
Das Problem ist an preiswerte, trockene Biomasse in rauhen Mengen ranzukommen.
gelöscht
Wir haben Unmengen von Wasser auf der Welt und darin wachsen Unmengen von Algen - wenn man nun also auf hoher See das Meer "abernten" würde und die Algen in Biomasse umwandeln würden, hätten wir auch einen Energieträger.
Die Hintergedanken sind Folgende:
a) Energie kann weder erzeugt, noch vernichtet werden ...
b) Energie, die wir aus Biomasse gewinnen, ist also durch die Sonne dort reingekommen.
c) Auf dem Festland trifft genausoviel Sonne auf wie auf dem Meer.
d) Sonnenenergie wird auf dem Erdboden in Wärme verwandelt - im Meer jedoch in geringerem Maße (dort jedoch Reflektion).
e) währen wir auf dem Festland die Fläche zum wohnen bruachen ist die Meeresoberfläche noch frei - prima
Gruß, Frank
Zitat:
Original geschrieben von lncognito
Wir haben Unmengen von Wasser auf der Welt und darin wachsen Unmengen von Algen - wenn man nun also auf hoher See das Meer "abernten" würde und die Algen in Biomasse umwandeln würden, hätten wir auch einen Energieträger.
Da hätten wir aber das nächste Problem!
Werden Algenbestände übermäßig bewirtschaftet, gerät die Nahrungskette gehörig ins wanken. Algen sind die Grundlage für alles im Meer erstehende Leben. Aber man könnte sie evtl. künstlich züchten, in riesigen Algenfarmen die optimale Bedingungen fürs Wachstum bieten.
Es gibt viel Potenzial in der Zukunft. Die Sonne strahle etwa eine Kilowattstunde auf jeden einzelnen Quadratmeter der Erdoberfläche ab. Energie beziehen wir eigentlich genügend und das ganz umsonst. Bleibt nur die Frage, wie lange wird es noch dauern um diese effektiv nutzen zu können.
Viele Grüße
Weg mit den häßlichen Algenteppichen :-)
Übrigens 90% des Sauerstoffs werden dadurch "produziert". Die Pflanzen haben "nur" den restlichen Anteil!
Zitat:
Original geschrieben von MI-MK
Weg mit den häßlichen Algenteppichen :-)
Übrigens 90% des Sauerstoffs werden dadurch "produziert". Die Pflanzen haben "nur" den restlichen Anteil!
Jupp, und was Sauerstoff + Wachstum erzeugt, nimmt CO2 aus der Umgebung auf ...
Nun muss man nur noch das CO2 in's Wasser bekommen
Algenfarmen in der Sahara wären doch ganz cool ... ?!? Zumindest in Küstennähe. Mit solarbetriebenen Pumpen könnte man das Wasser auch ins Landesinnere bringen, um dort nicht nur mit den Algenfarmen Biomasse zu erzeugen, sondern durch Meerwasseraufbereitungsanlagen auch noch frunchtbares Land in der Wüste erzeugen.
Solche Projekte müssten doch schon zahlreich laufen, oder etwa nicht?
Gruß, Frank
Oh, es gibt schon Ideen: http://www.politikforum.de/forum/showthread.php?t=104536
Das man aus Biomasse verschiedene Kohlenwasserstoffe gewinnen kann, ist klar. Wenn man Methan und Diesel daraus erzeugen kann, geht Propan/Butan auch.
Insofern klingt das für mich nicht so sensationell.
Stellt sich eher die Frage: Wozu?
Propan/Butan ist ein typischer Beifang der Erdgas-Förderung und der Ölverarbeitung.
Wird das Zeug nicht genutzt, wirds einfach abgefackelt. Die Nutzung als Autogas ist eine, aber weitem nicht die Wichtigste. Entscheidend ist aber, dass das Zeug eh anfällt, solange Erdgas und -Öl gefördert wird und Autogas dazu beiträgt, die geförderte Energie möglichst effizient zu nutzen.
(Ungenutzt abgefackeltes Flüssiggas muss meiner Meinung nach in die CO2-Bilanz der jeweiligen Energieträger eingerechnet werden)
Warum soll man jetzt unbedingt dieses Nebenprodukt der fossilen Energiewirtschaft krampfhaft auf andere Weise herstellen?
Biomasse sollte auf die Weise genutzt werden, die die höchstmögliche Energie-Ausbeute ermöglicht.
Wenn es effizienter ist, aus Biomasse LPG herzustellen: ok!
Wenn es effizienter ist, aus Biomasse Methan herzustellen: auch recht!
Schliesslich gibt es auch für Biogas (also Methan) ein etabliertes Verteilungsnetz.
viele Grüße,
gas-rio
Zitat:
Original geschrieben von gas-rio
Stellt sich eher die Frage: Wozu?
Um auch noch mit Gas fahren zu können wenn es kein Erdöl oder Erdgas mehr gibt oder nur noch in Apotheken verkauft wird...beim Öl dauert es ja wohl nicht mehr allzulange.
Zitat:
(Ungenutzt abgefackeltes Flüssiggas muss meiner Meinung nach in die CO2-Bilanz der jeweiligen Energieträger eingerechnet werden)
Ja das fällt irgendwie bei den meisten Disskusionen unter dem Tisch...
Jeder Gasfahrer könnte ja seine Algen ja auch auf der Motorhaube oder dem Autodach trocknen...und abends dann das Zeug einfach rein in den Tank oder wers lieber mag auf den Teller
Zitat:
Original geschrieben von Ralfo1704
Um auch noch mit Gas fahren zu können wenn es kein Erdöl oder Erdgas mehr gibt oder nur noch in Apotheken verkauft wird...beim Öl dauert es ja wohl nicht mehr allzulange.
Ist denn das fahren mit Gas ein Wert an sich?
Meiner Meinung nach ist LPG so lange als Kraftstoff interessant, wie es eine sinnvolle Funktion erfüllt: zur Zeit ist das die effiziente Nutzung ohnehin geförderter fossiler Energieträger.
Wenn diese Funktion nicht mehr gegeben ist, nutze ich auch gern was anderes. Wenn dann LPG aus Biomasse sinnvoll sein sollte - ok, mir solls recht sein.
viele Grüße,
gas-rio
Fahren mit Gas ist ein Wert an sich
Hallo,
ich finde das Fahren mit Gas ist zur Zeit die umweltfreundlichste Antriebsart die verfügbar ist. Dazu noch die preiswerteste.
Es könnten ab sofort eine große Zahl Benzin-Fahrzeuge umgerüstet werden. Die Infrastruktur (Tankstellen) ist vorhanden. Die Technik sehr ausgereift. Ich habe bei 275.000 km im Mai 2005 umgerüstet und war seitdem erst einmal wieder beim Umrüster zwecks Filter- / Düsenwechsel. Bin inzwischen 81.000 km auf Flüssiggas gefahren.
Die aktuellen Umbaukosten von 2.300 EUR dürften sich auf jeden Fall rechnen wenn man nicht gerade eine rostigen "Kleinwagen-Hutsche" sein eigen nennt und mehr wie 10.000 km im Jahr fährt und sein Auto noch ein paar Jährchen fahren möchte.
Wenn man künftig einen wachsenden Anteil an LPG aus nachwachsenden Rohstoffen erzeugt - was gibt es an umweltfreundlicheren Alternativen die keine Feinstaub/ NOx-Probleme haben und zu erschwinglichen Preisen einer breiten Masse das Autofahren "bezahlbar" ermöglichen?
Klar kann ich mir nen Polo-Blue-motion kaufen. Der Finanzminister ("Mister-19%"), die Banken und Versicherungen (Vollkasko ist dann sowieso ein Muss) werden sich über neue Leasing-Kunden freuen und reiben sich schon die Hände. Ob sich so ein Auto rechnet incl. Wertverlust muss jeder für sich entscheiden.
Zurück zum Thema: "LPG aus nachwachsenden Rohstoffen" finde ich hochinteressant. Fragt sich nur, zu welchen Preisen dies Verfahren möglich sein wird, und ob wir bzw. der Finanzminister es sich künftig etwas kosten lassen wird die Klimaschutzziele zu erreichen. Die 20% Reduktion stehen aktuell im EU-Raum zur Debatte. Das der Spass auch Geld kosten wird dürfte jedem klar sein. Nur wie werden die Kosten verteilt (trägt der Fluggast auch einen Teil der Last???).
Das bleibt die eigentlich spannende Frage der nächsten Jahre: Wer zahlts?
Grüße!
a6_Fan
Ich seh das BIO-LPG als sehr hoffnungsvolles Projekt an.
Dem ersten Anschein nach könnten sich die Produktionskosten etwa auf der Basis von Bio-Ethanol bewegen (abwarten)
Allerdings viel wichtiger wird der enorme Schub für LPG sein.
Bisher ist man ja immer davon ausgegangen, daß LPG (mit dem Öl) recht bald zur Neige geht. Deswegen wurde dem kaum wirkliche Bedeutung beigemesssen.
Das kann sich jetzt schnell ändern.
Allerdings glaube ich auch nicht, daß das ganze unterm Strich wirtschaftlicher als mit Bio-Ethanol wird, da der Aufwand ja doch höher ist (Druck- und Sicherheitstechnik) etc.
Unterm Strich führt das ganze wieder nur zu der Erkenntnis, daß die Energieeinsparung immer noch unsere beste Energiequelle ist. Erst mit dem 3l Ethanol-Auto haben wir auch die Perspektive, wirklich signifikante Anteile des mobilen Energiebedarfs selber auf den (begrenzten) Äckern (und Wäldern, weniger der Nordsee) herstellen zu können.
Ich betrachte mein LPG-Dickschiff mittlerweile nicht zu unrecht bereits als wenig zukunftsweisend, nicht wegen dem Antrieb (LPG), sondern wegen der Masse, der Effizienz, dem Wirkungsgrad und dem Grad der Rückgewinnung der Energie (Bremsen)
Dennoch bin ich im Bundesdurchschnitt noch der Saubermann.
Paradox, nicht wahr? Aber es wird deutlich, wie weit wir von der Erfordernissen wirklich weg sind und das in einem Zeitalter, wo 750kg CO2 Ausstoß für ein Flugticket noch passiv subventioniert werden.
*kopfschüttel*