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Ford-Werkstatt braucht 6,5 Std um losen CanBus-Stecker im Fussraum zu finden ...
Ich habe kürzlich eine „interessante“ Erfahrung mit meiner (jetzt ehemaligen) Ford-Werkstatt gemacht, die ich hier ins Forum stelle, um Eure Meinungen zu bekommen
Mein Sohn hatte im Wagen meiner Frau unbemerkt einen Stecker (Can-Bus-Verbindungsstecker im Fussraum) gezogen, weil er irgendwie versuchen wollte die Innenbeleuchtung auszuschalten (Das war eine doofe Idee - ich weiss - hilft aber nix). Wir wussten davon nichts, als wir vergeblich versuchten den Wagen zu starten. Da auch Starthilfe mit Überbrückungskabel nicht weiter half, riefen wir den ADAC. Der hat alles versucht und gecheckt, fand aber keinen Fehler - bis auf eine Onboard-Diagnose-Fehlermeldung, dass kein Zugriff auf Steuergeräte möglich ist und ein Can-Bus-Problem vorliegt – was im Nachhinein nachvollziehbar war. Also wurde das Fzg zur Ford-Vertragswerkstatt abgeschleppt.
Der Service-Leiter bekam von uns die volle Schilderung der bekannten Fehler und Hinweise, was passiert war - wer für den Fehler verantwortlich ist (Grrrrrrrr!) und was der ADAC bereits alles gecheckt und herausgefunden hatte – also auch den Can-Bus-Fehlerhinweis. Die Hinweise des ADAC-Mitarbeiters wurden pauschal abgetan und mit dem Hinweis: „Der ADAC weiß auch nicht alles und erzählt gerne alles Mögliche“ ignoriert. Man wisse schließlich, was zu tun sein und würde sich des Themas annehmen. Das tat man dann auch...
Beim Abholen d. Fzgs wurde ich dann blass, da mir der Serviceleiter mitteilte, dass sein Mechatroniker 6,5 Stunden (!) gebraucht hat, um den Fehler zu finden. Es war ein loser Can-Bus-Stecker im Fußraum auf der Fahrerseite – nur 10cm von der OBD-Schnittstelle entfernt! Die Werkstatt stellte mir eine Rechnung über EUR 470 aus und bemerkte großzügig, man habe nur 4 Stunden in Rechnung gestellt, die einzelne Mechatronikerstunde zu 112 EUR! Ich konnte den Betrag zwar auf 400 EUR runterhandeln, fühle mich aber dennoch über den Tisch gezogen.
Auf Nachfragen beim Inhaber des Autohauses wurde behauptet, dass der Zeitaufwand absolut gerechtfertigt sei und man im Übrigen den „besten Mann“ an dem Auftrag beschäftigt hatte und es eben so lange gedauert hatte, den Fehler zu finden. Wohlgemerkt: Einen losen Canbus-Stecker im Fussraum - direkt neben der OBD-Steckdose!
Mir stellen sich nun folgende Fragen:
- Wie kann es sein, dass eine Mechatronikerstunde über 110 EUR kostet? (Wenn ich einen studierten Elektroingenieur beauftrage, zahle ich unter 90EUR die Stunde)
- Wie kann es sein, dass ein nach eigenen Aussagen sehr erfahrener Techniker 6,5 Std. braucht um eine losen Stecker zu finden? Wenn er doch so erfahren ist, sollte so ein Fehler wohl schneller gefunden werden, oder?
- Wie kann es sein, dass eindeutige Hinweise, die schneller zum Auffinden des Fehlers geführt hätten, kommentarlos ignoriert werden und der Kunde dann die Rechnung für die Inkompetenz des Automonteurs zahlen soll?
Ich für meinen Teil werde in Zukunft einen großen Bogen um dieses Ford-Autohaus machen und wohl zu freien Werkstätten gehen.
Beste Antwort im Thema
Hallo Zusammen, das oben beschriebene ist allerdings mittlerweile ein allgemeines Problem. Hier trifft es mal wieder Ford, wobei andere nicht besser sind. Der erste Fehler liegt im System und heißt Marketing. Der zweite Fehler heißt Verdummung. Das betrifft beide Seiten. Sowohl uns als Kunden wie auch die Werkstätten. Der dritte Fehler heißt Duldung. Das betrifft uns wieder als Kunden. Das Ergebnis, ist ein frustierter sich abgezogen fühlender Kunde.
Zum ersten Fehler: ist aufgebaut aus der Angst der Anbieter Anschluss ans Verkaufsgeschehen zu verlieren. Deshalb dürfen wir als Kunden damit rechnen das es immer schneller irgendwelche technische Innovationen gibt,und wenn es nur eine andere Schalterstellung um uns als Kunden was neues anzudrehen was mit Sicherheit nicht wirklich besser ist. Resultierend der zweite Fehler. Schneller, höher, weiter ist die Devise. Dem heutigen Autokäufer werden immer höhere Fahrezugleistungen mit immer kleineren Maschinen angeboten. Spricht auf der einen Seite für die heutigen Ingenieurleistungen und Materialien auf der ander Seite allerdings für die Ignoranz gegenüber physikalischen Gegenbenheiten. Diese Ignoranz heißt heute Elektronik. Dahinter verbrigt sich die Verdummung. Staat und Industrie nennt es Sicherheit, ich nenne diesen Vorgang ganz dreist Verdummung. Wir als Menschen werden immer weiter weggeführt von den physikalischen Grundlagen der Fortbewegung auf vier Rädern und damit von der Verantwortung. Daraus resultierende Gefahren werden vernebelt und nicht mehr erkannt. Oder weiß von den jüngeren Fahrern noch jemand was es heißt ein Auto ohne ABS zu bremsen? Welche Kräfte beim lenken wirken? Aber egal das führt hier zu weit. Der dritte Fehler liegt bei uns Kunden im Endeffekt in der Duldung dieser Übertechnisierung. Wie oben so schön beschrieben reicht es dann aus einen "einfachen Stecker" zu trennen um all die schönen Helferlein zu Fall zu bringen und das Ganze komplett nutzlos zu machen. Den Werkstätten geht es dabei genauso. Auf Neuwagenverkauf getrimmt liefert man sich Rabattschlachten um den dummen (geiz ist geil) Kunden zu bekommen. Geiz ist nicht geil, alles muss bezahlt werden und das ist dann die Werktstattstunde die dann ungeil einfach mal 110€ kostet. Irgendwie muss der Rabatt ja wieder reinkommen. Noch ungeiler ist dann für die Werkstätten das sie selbst durch "von der Seite hereinschneiende Fehler" komplett aus der Bahn geworfen, überfordert werden und dann natürlich vom frustierten Kunden maßgenommen werden. Denn unsere Werktstätten ( der Marken ) verkommen zu Modulwechslern! Aber ehrlich, wir sind doch selbst Schuld? Wir dulden unsere eigene Verdummung durch Systeme die wir nicht ( als Kunde) beherrschen, Hilfe suchen müssen und durch die am Anfang beschriebenen Dinge einfach bezahlen müssen.
Die Schiedsstelle ist eine gute Idee, hilft bestimmt im Einzelfall.
Gruß Stefan
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6 Antworten
- Wie kann es sein, dass eine Mechatronikerstunde über 110 EUR kostet?
Antw.: Weil ein Lehrling (Auszubildender) zur Seite stand. (Vermutung)
- Wie kann es sein, dass ein nach eigenen Aussagen sehr erfahrener Techniker 6,5 Std. braucht um eine losen Stecker zu finden?
Antw.: Weil der Lehrling (Auszubildender) suchen durfte (zu Trainingszwecken). (Vermutung)
- Wie kann es sein, dass eindeutige Hinweise, die schneller zum Auffinden des Fehlers geführt hätten, kommentarlos ignoriert werden und der Kunde dann die Rechnung für die Inkompetenz des Automonteurs zahlen soll?
Antw.: Weil ein deutscher Michel nicht's zu hinterfragen hat (wie z.B. Rundfunkgebühren, Steuern, Migrantenheime ect.) und fleissig Kohle abdrücken darf.
Die Werkstatt stellte mir eine Rechnung über EUR 470 aus.
Antw:: Kostenvoranschlag gemacht (max.+20%) ? Wenn eine Vereinbarung fehlt, fällt laut Bürgerlichem Gesetzbuch (BGB) eine ortsübliche Vergütung an. Etwas anderes gilt nur bei anderslautender Vereinbarung zwischen der Werkstatt und dem beauftragenden Kunden.
Zum Sohn : Da wird das Weihnachtsgeschenk wohl etwas kleiner ausfallen .
Gibt es für solche Fälle nicht die Schiedsstellen im KFZ Handwerk?
http://www.kfz-schiedsstellen.de
Bernhard
Hallo Zusammen, das oben beschriebene ist allerdings mittlerweile ein allgemeines Problem. Hier trifft es mal wieder Ford, wobei andere nicht besser sind. Der erste Fehler liegt im System und heißt Marketing. Der zweite Fehler heißt Verdummung. Das betrifft beide Seiten. Sowohl uns als Kunden wie auch die Werkstätten. Der dritte Fehler heißt Duldung. Das betrifft uns wieder als Kunden. Das Ergebnis, ist ein frustierter sich abgezogen fühlender Kunde.
Zum ersten Fehler: ist aufgebaut aus der Angst der Anbieter Anschluss ans Verkaufsgeschehen zu verlieren. Deshalb dürfen wir als Kunden damit rechnen das es immer schneller irgendwelche technische Innovationen gibt,und wenn es nur eine andere Schalterstellung um uns als Kunden was neues anzudrehen was mit Sicherheit nicht wirklich besser ist. Resultierend der zweite Fehler. Schneller, höher, weiter ist die Devise. Dem heutigen Autokäufer werden immer höhere Fahrezugleistungen mit immer kleineren Maschinen angeboten. Spricht auf der einen Seite für die heutigen Ingenieurleistungen und Materialien auf der ander Seite allerdings für die Ignoranz gegenüber physikalischen Gegenbenheiten. Diese Ignoranz heißt heute Elektronik. Dahinter verbrigt sich die Verdummung. Staat und Industrie nennt es Sicherheit, ich nenne diesen Vorgang ganz dreist Verdummung. Wir als Menschen werden immer weiter weggeführt von den physikalischen Grundlagen der Fortbewegung auf vier Rädern und damit von der Verantwortung. Daraus resultierende Gefahren werden vernebelt und nicht mehr erkannt. Oder weiß von den jüngeren Fahrern noch jemand was es heißt ein Auto ohne ABS zu bremsen? Welche Kräfte beim lenken wirken? Aber egal das führt hier zu weit. Der dritte Fehler liegt bei uns Kunden im Endeffekt in der Duldung dieser Übertechnisierung. Wie oben so schön beschrieben reicht es dann aus einen "einfachen Stecker" zu trennen um all die schönen Helferlein zu Fall zu bringen und das Ganze komplett nutzlos zu machen. Den Werkstätten geht es dabei genauso. Auf Neuwagenverkauf getrimmt liefert man sich Rabattschlachten um den dummen (geiz ist geil) Kunden zu bekommen. Geiz ist nicht geil, alles muss bezahlt werden und das ist dann die Werktstattstunde die dann ungeil einfach mal 110€ kostet. Irgendwie muss der Rabatt ja wieder reinkommen. Noch ungeiler ist dann für die Werkstätten das sie selbst durch "von der Seite hereinschneiende Fehler" komplett aus der Bahn geworfen, überfordert werden und dann natürlich vom frustierten Kunden maßgenommen werden. Denn unsere Werktstätten ( der Marken ) verkommen zu Modulwechslern! Aber ehrlich, wir sind doch selbst Schuld? Wir dulden unsere eigene Verdummung durch Systeme die wir nicht ( als Kunde) beherrschen, Hilfe suchen müssen und durch die am Anfang beschriebenen Dinge einfach bezahlen müssen.
Die Schiedsstelle ist eine gute Idee, hilft bestimmt im Einzelfall.
Gruß Stefan
@ Stefan
Super Kommentar : Meine Meinung !! Einfach nur Geil und vor allem Kompetent Geschrieben.
Gern doch,
hallo mazze,
lass dir doch mal die 6,5 Stunden Arbeitszeit für die Fehlersuche genauer auflisten. Das ist dein gutes Recht.
Würde mich mal interessieren was da dann draufsteht..... Meistens hilft diese Vorgehensweise sofort die lange
Zeit zu drücken. (Hinterher natürlich schlecht).
Von einem "Mechatroniker" muß man erwarten können, dass wenn die SD-Diagnose schon sagt "CAN-BUS-Problem"
und man auch auf die anderen wichtigen Geschehnisse hingewiesen hat, er das Problem in einer Angemessenen
Zeit findet. (Deshald darf er auch so viel kosten) Findet er es nicht, sein Problem !!!!!!! Auf keinen Fall sind 6,5 Stunden,
auch nicht 4 Stunden gerechtfertigt. Mich nerft diese Inkompetenz auch, bei allen Marken. Klar ist es oft nicht einfach in den
modernen Fahrzeugen einen Fehler zu finden, aber mit einer systematischen, logischen Vorgehensweise lässt sich die Fehlerquelle meist doch recht einfach lokalisieren. Leider verstehen die meißten modernen "Mechatroniker" weder die Worte systematisch, oder logisch. Und es wird immer schlimmer. Was macht denn die Werkstatt wenn die neue Super-Karre auf einmal nicht mehr ins Internet geht ? Bei der Telekom anrufen ? Da werden wir noch einiges erleben....
Gruß,
Axel