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Frage an die Motor-Profis: Seltsames Lader-Verhalten bei warmem Motor

Opel Vectra C
Themenstarteram 20. März 2009 um 11:02

Servus zusammen,

ich hätte da mal ein interessantes Phänomen für die Motoren-Profis unter euch:

Ich fahre einen Vectra C Caravan BJ 06/05 Z19DTH 110KW

Wenn ich mit kaltem Motor losfahre, funktioniert alles in allen denkbaren Last-Bereichen optimal. Kurz vor bzw. bei erreichen der normalen Motortemparatur kann es vorkommen, daß im Teillastbereich so zwischen 1500 und 2200 u/min der Motor zu ruckeln beginnt.

Wenn man z.B. einen leichten Hang hochfährt so 4. Gang 60km/h und man genau hinhört, ist deutlich zu hören, wie der Turbolader loslegt, dann wieder fast aufhört, dann sofort wieder losdreht und immer so weiter und so weiter. Dadurch hat der Motor abwechselnd mal Kraft, mal keine, was zu dem Ruckeln führt.

Das selbe Verhalten zeigt sich auch z.B. wenn ich auf die Autobahn fahre, auch wieder bei ugf. erreichen der Betriebstemparatur, und ich fahre so gemütlich mit Tempomat 120km/h im 6. Gang. Also auch im o.g. Drehzahlbereich. Wenn's dann leicht bergauf geht und der Motor grade so ein Bißchen mehr Leistung bringen soll, geht das Spiel mit dem Lader auch los, loslaufen, runterregeln, loslaufen, runterregeln, usw. usw.

Bei höheren Drehzahlen oder bei fett gasgeben verhält sich der Lader vollkommen normal. Kein Ruckeln, keine Aussetzer, kein ungewöhliches Geräusch, schöne saubere Kraftentfaltung, wie gewohnt. Daraus schließe ich, daß der Lader erst mal so weit ok ist.

Das AGR-Ventil und der Ladedrucksensor wurden erst vor kurzem ordentlich gereinigt, scheidet als mögliche Ursache also auch aus!!

Den Thermostat habe ich letzte Woche ersetzt, d.h.: die optimale Betriebstemperatur ist dadurch sichergestellt.

Es kam NIE zu einer Anzeige des Werkstattsybols oder sonstiger ungewähnlicher Warnmeldungen.

Jetzt habe ich in Erfahrung gebracht, daß der Lader beim Z19DTH über eine sog. VLG (variableLaderGeometrie) also Schaufelverstellung verfügt.

Diese wird über das motorseitige Unterdrucksystem durch einen im Frontbereich montierten Druckregler, der wiederum die Membrandose der Ladeschaufel-Verstellung bedient, geregelt.

Meine derzeitige Vermutung ist, daß diese 'Unterdruck-Regelung' nicht so funktioniert, wie es ganz speziell im o.g. Teillastbereich notwendig wäre.

Hat jemand dieses oder ein ähnliches Phänomen schon mal gehabt?

Hat jemand eine passende Lösung dazu gefunden?

Hat mir jemand einen Tipp, wie ich das Unterdrucksystem prüfen kann, ohne die ganzen Teile auf Verdacht auszuwechseln?

Weiß jemand, welche ev. weiteren Sensoren noch mit in die Lader-Verstellung eingreifen, wo diese dann zu finden wären und wie man deren Funktion testen kann?

Vergesst so Sachen wie Fehlerspeicher auslesen, da steht (laut meinem FOH) nix drin, wen keine der Warnlampen mal an war.

Ich hab einen AutoMechaniker und eine passende Werkstatt zur Verfügung, deshalb bitte keine Antwort nach dem Motto 'Fahr doch mal zum FOH'. Da war ich, der hat auch keinen Plan (oder einfach keine Lust).

So, sorry wegen dem Haufen Text, aber vielleicht kann ja jemand weiterhelfen. Danke im Voraus.

 

Gruß Cyber2000

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9 Antworten

Untersuche mal den Lader auf Russausblasungen im Rückenbereich der Abgasturbine, da wo die Verstellung sitzt.

Wenn welche vorhanden sind, kommen die vom Zumüllen bei defekten AGR und daraus resultierend übervollen Partikelfilter. Ist also ein Folgeschaden.

 

Weiter fällt mir ein : Unterdruckleitungen auf Innenrost kontrollieren. Das Stellglied für den Turbo sitzt , wenn man vor dem Wagen steht rechter Hand vor der Kühlerinnenseite  ..... Zuleitungen frei von Biss.- und  Kauspuren ?

 

Poste mal die Ergebnisse .....

 

mfg

 

Omega-OPA

 

Themenstarteram 20. März 2009 um 18:43

So,

den halben Nachmittag in der Werkstatt gestanden. Zufällig hatte mein Mechaniker ein baugleiches Fahrzeug da. Da haben wie mal kurzerhand den Ladedrucksensor und danach den (Unter)Druckregler ausgebaut und bei mir eingebaut.

Leider hat die Aktion überhaupt keine Auswirkung auf das komische Verhalten des Laders. Die jeweilige Probefahrt hat genau die selben Effekte gezeigt, wie ich sie im Start-Post bereits beschrieben habe.

Nach säubern des Unterdruckschlauches, der zur Membrandose am Lader führt, hab ich mal ein paar mal kräftig daran gesaugt. Es war deutlich zu hören, daß die Membrandose einwandfrei arbeitet, auch der Schlauch ist offensichtlich dicht.

Beim Abziehen des Schlauches zwischen Unterduckregler und dem Metallröhrchen, das von Motor her kommt, war ein deutliches Zischen (bzw. das Gegenteil von Zischen - mir fällt das Wort nicht ein) zu höhren. Das sagt klar, daß vom 'System' ein ordentlicher Unterdruck zur Verfügung gestellt wird.

Danach haben wir dann das Auto auf die Bühne genommen und die untere Motorabdeckung entfernt. Mit einer kleinen, starken LED-Lampe kan man das Regel-Gestänge zwischen dem Lader und der Membrandose sehr gut beobachten.

Einer hat sich ins Auto gesetzt und mal verschidene 'Gas-Impulse' und unterschiedliche Motordrehzahlen ausprobiert. Es war deutlich zu sehen, daß die VLG offensichtlich einwandfrei arbeitet. Speziell in dem Drehzahlbereich, in dem die Probleme auftreten findet offensichtlich noch garkeine Regelung statt. Erst wenn man richtig fett Gas gibt und die Drehzahl sehr hoch ist, regelt die Membrandose das Gestänge zügig und kräftig für ca 1-1,5 cm nach unten (Unterdruck wird wohl in dem Moment vom Druckregler durchgeschaltet).

Nach diesen ganzen Untersuchungen bin ich eigentlich ziemlich sicher, daß meine erste Vermutung offensichtlich falsch ist. Die Laderregelung findet wohl erst im hohen Derhzahlbereich statt um dort dem stärkeren Abgasstrom keine so große Angriffsfläche mehr zu bieten.

Im Moment bin ich etwas ratlos, was dieses Verhalten des Laders noch irgendwie erklären könnte. Ich bin jetzt an einem Punkt, an dem mir die Ideen ausgehen.

Kennt sich jemand vielleicht speziell mit der detaillierten Motorregelung im Teillastbereich aus und hat noch nen Tipp für mich?

Im Moment weiß ich nicht mehr weiter.

Soviel erst mal von meiner Seite. Ich hoffe gaaaaaanz doll, daß jemand von euch noch Ideen auf Lager hat.

Gruß Cyber2000

am 20. März 2009 um 19:10

Eigentlich das gleiche Verhalten habe ich vor knapp einer Woche hier beschrieben. Es ist aufgetreten nachdem FOH mein AGR gewechselt hat. Mein Auto ist seit dem bei FOH. Drei Tage haben sie nach Fehlern gesucht, Daten an Opel gesendet usw. Heute kam die Diagnose dass der Turbolader defekt ist und das Getriebe (AT6) getauscht werden muss. Es ist ein 150PS Diesel Bj.2006 70000km.

Kann Dir nicht diekt mit Ratschlaegen helfen aber werde Berichten ob die Reperaturen etwas gebracht haben, wenn ich sie mir leisten kann...

am 25. März 2009 um 14:11

Weiss jemand wieviel Opel für ein Austausch-AT6 und ein neuen Turbolader berechnet (mein Vectra hat ein 150PS Diesel Bj.06) und wieviel Lohnkosten noch dazu kommen?

Zitat:

 

Speziell in dem Drehzahlbereich, in dem die Probleme auftreten findet offensichtlich noch garkeine Regelung statt. Erst wenn man richtig fett Gas gibt und die Drehzahl sehr hoch ist, regelt die Membrandose das Gestänge zügig und kräftig für ca 1-1,5 cm nach unten (Unterdruck wird wohl in dem Moment vom Druckregler durchgeschaltet).

Hi !

 

Genau das finde ich etwas seltsam.

Gerade im unteren Drehzahlbereich müßte doch die VTG Steuerung viel arbeiten, dann sie den "wenigen" Druck ausgleichen muss.

Daher kommt ja auch der spontane Antritt bei ca 1700 U/min. Korrigiert mich bitte, wenn ich da falsch liege.

Nur die Verbindung zur Temperaturabhängigkeit kann ich noch nicht ganz herstellen.

 

Ihr hättet in der Werkstatt mal den Vergleichswagen auf die Bühne nehmen müssen um zu schauen, wie da die Regelung stattfindet.

Wobei auf der Bühne ja keine richtige Last entsteht.

 

Gruß Kater

am 15. Mai 2009 um 13:58

Hat sich denn was getan?

der FOH weiss nix mehr? schön blöd. solche sachen wie die ladedruckregelung kann man doch prima testen. vorrausgesetzt die typen da haben ahnung. oder er hat es nicht nötig geld zu verdienen.

p.s. ihr habt die ladedruckregelung nur bei unterschiedlichen drehzahlen beobachtet aber nie bei stärkeren lasten, der motor musste nur sich selbst antreiben und keine anderthalb tonnen blech über die bahn prügeln.

am 15. Mai 2009 um 21:47

hallo slv rider!

 

und wie kann man die Ladedruckregelung einfach pruefen!!

 

besten dank

 

Man sollte auf jeden Fall mal mit angeschlossenem Tech2 eine Probefahrt machen und sich die Motorwerte während des Ruckelns ansehen. Da kann man auch den Ladedruck und den Regelvorgang anschauen.

Gruß

Achim

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