ForumW211
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Mercedes
  5. E-Klasse
  6. W211
  7. Frage an die W211 Fahrer

Frage an die W211 Fahrer

Mercedes E-Klasse W211
Themenstarteram 7. August 2014 um 19:22

Hallo zusammen,

ich schon lange ein Freund der E-Klasse.

Angefangen habe ich mit einem W123, 230er T-Model. Nach einem Fehltritt mit dem Audi 100 und A6 folgte der gute alte W124 auch als T-Model. Erst war es ein Diesel und später folgte ein 220 Benziner. Dieser lief und lief, bis er von meinem Nachbarn versehendlich geschrotet wurde. Danach musste schnell ein neues Auto ran. Ich hätte mir am liebsten sofort wieder einen W124 zugelegt, aber meine Frau wollte was Besseres.

Wir legten uns dann einen W210, 270 CDI zu. Selbstverständlich wieder ein T-Model.

Ich muss zugeben, dass ich anfangs nicht so begeistert von diesem Model war.

Aber auch er rennt und rennt und ist auch noch sparsam dazu.

Nach fast 4 Jahren denke ich an einer Trennung nach. Die Gründe sind die gelbe Plakette und der Rost. Mein Bestatter ist mal grade 13 Jahre alt und rostet schneller als ich gucken kann. Das ist eigentlich traurig bei so einem Auto. Aber gut…

Jetzt schiele ich schon seit ein paar Tagen nach einem W211. Es soll wieder ein Kombi sein und Diesel sein. Ich schaue z.Z. nach den Modellen ab 2006 und mit wenig Kilometer auf der Uhr. Einige Extras sollte er auch wieder haben.

Nun meine Frage an die W211 Fahrer:

Sind diese Modelle auch so schnell am gammeln und wie sieht’s mit der Technik aus?

Was ist eure Erfahrung und was würdet ihr mir empfehlen?

Für reichlich Tipps bedanke ich mich im Vorfeld.

Gruß

Andre

Beste Antwort im Thema

Der "best buy" für kostensensible Langzeitbesitzer ist wohl der 220 CDI MOPF (170 PS) oder auch der 200 CDI MOPF (136 PS, absolut identer Motor) mit neuem Kennfeld im Motorsteuergerät um ein paar Hunderter beim seriösen Tuner: Der Motor ist bewährt und hat seine Haltbarkeit bewiesen, der Verbrauch ist auch heute noch angemessen, jede Taxiwerkstatt kennt den Motor mit seinen Wehwehchen bei hohen Laufleistungen, Ersatzteile sind relativ günstig und im Motorraum ist mehr Platz bei Reparaturen, der Komfort ist gut und die Fahrleistung absolut ausreichend, die immer damit verbaute 5-Gang-Automatik auch sehr robust.

Über die Bauzeit wurden einige Ausstattungsänderungen vorgenommen, sehr wesentlich ist der mit der Modellpflege Entfall der aufwändigen SBC-Bremse und die damit einhergehende Vereinfachung des elektrischen Systems. Beides hat in der Vergangengheit da und dort zu Problemen geführt und die Wartungskosten erhöht, auch die Bindung an die MB-Werkstatt verstärkt. Ab MOPF, also Produktionsdatum Sommer 2006, ist der 211er von der "Basistechnik" ein ganz normales Durchschnittsauto seiner Zeit.

Frühe Modelle beginnen inzwischen am Unterboden an den Schweißpunkten dezent zu rosten, hier ist der Rostschutz durch die Hitze des Schweißens beeinträchtigt und nun aufgebraucht. Auch der Vorderachsträger und die Türfalze wie auch die hinteren Radläufe können bei einzelnen Modellen oder Vielläufern bereits problematisch sein. Es gab auch eine Serie, wo die Rückwandtür des T-Modells im Falz links und rechts des Kennzeichens gehäuft von Rost befallen war.

Mit der MOPF wurden die Rostberichte seltener, es dürften hier weitere Verbesserungen eingeflossen sein. Mit Modelljahr 2009, also im letzten Produktionsjahr ab Sommer 2008 wurde im Zuge des Vorstandswechsels nochmal eine Modernisierung und Qualitätsoptimierung der Baureihe durchgeführt, da Daimler nun die Nachwirkungen der lausigen Langzeitblechqualität der Baureihen 203/210/168 über die Medien zu spüren bekam. Es wurde nochmal die Nahtabdichtung der Türen geändert, die hinteren Radläufe erhielten einen millimeterdicken Steinschlagschutz nebst Innenradhäusern. Das große Navi wurde gegen das aus heutiger Sicht noch akzeptable Festplattengerät Comand NTG 2.5 ersetzt.

Einzige bekannte Schwachpunkte des letzten Baujahres betreffen das T-Modell: Ein eher seltener Lackierungsfehler der Rückwandtür in Form punktueller Farbabhebungen mit darunterliegendem Rost durch einen Fehler bei der Blechvorbereitung (das sollte inzwischen überall wo vorhanden akut geworden und saniert sein) ist ebenso bekannt wie die stark gehäuft rostenden, einfach verzinkten Schrauben unter der Chromblende der Rückwandtür, von denen der Rost auf das Blech der Rückwandtür übergreift. Hier empfiehlt sich Kontrolle und frühzeitige Sanierung, MB zeigt sich hier bei markengepflegten kulant.

Relativ häufig sieht man ausgeprägten Rost an Anbauteilen im Unterboden- und Motorraumbereich, auch die Verzinkung der aufgepressten Blechmuffen auf Schläuche etc. ist rasch aufgebraucht. Der Auspuff selbst ist rostfrei und idR unauffällig, nur die Haltestäbe und -streben sind offensichtlich von einfacherer Qualität, lassen sich aber durch einfache Formstähle ersetzen.

Aus der Erfahrung mit dem 210er und den ersten selber besichtigten 10 Jahre alten 211ern mit beginnendem Rost möchte ich jedem Käufer raten, sich von der Rostfreiheit des Wunschautos vor dem Kauf genau zu überzeugen und nach dem Kauf eine gründliche Konservierung auf Basis eines dauerelastischen Wachses durchzuführen. Idealerweise mit vorangegangener gründlicher Unterbodenwäsche und auch die Türen, Rückwandtür und Motorraum inkludierend.

Aus Sicht der Langzeithaltbarkeit ist der 211er ab MOPF ein recht solides Auto mit wenigen Extras, die man sich "leisten wollen muss": die Airmatic ist im Fall des Falles ein teures Vergnügen, Korrosion an Leitungen zum Koppelvolumen macht den Tausch der teuren Dämpfer immer wieder erforderlich, ebenso sind die Faltenbälge nicht einzeln ersetzbar -- sowieso ist die Lebensdauer der Stoßdämpfer begrenzt.

Die elektrisch betätigte Rückwandtür ist ein von vielen geschätztes Extra (dessen Sinn sich mir persönlich kaum erschließt), aber bei Defekt ist die Sache recht kostspielig.

Das ILS bekommt in der Praxis gute Noten, bei Ausfall oder Auffahrunfall ist ein Ersatzscheinwerfer ein recht teurer Spaß.

Die Scheinwerfer der Baureihe in Kondensortechnik erblinden relativ rasch, der milchige Beschlag ist bei vielen Fahrzeugen ab 5 Jahren auf der Optik erkennbar und verschlechtert die Lichtausbeute zunehmend. Eine Reinigung ist nur mit Geduld und von einer Seite her möglich, Berichte über auch beeinträchtigte Reflektoren im Scheinwerfer lassen an der Sinnhaftigkeit zweifelhaft erscheinen. Meist sind -- bei hohen Ansprüchen an die Lichtqualität -- die Scheinwerfer im Alter von 8 bis 10 Jahren austauschreif.

Das H7-Licht der Baureihe bekommt eher schlechte Noten, es empfiehlt sich das Bi-Xenon als Ausstattungsextra gezielt zu suchen. Ebenso ist die beheizte Scheibenwaschanlage mit der MOPF zum aufpreispflichtigen Extra mutiert.

Zwei Schwächen aller T-Modelle sind die früh lasch werdenden und mühselig zu ersetzenden Gasdruckfedern der Rückwandtür sowie die sehr häufig zickige Laderaumbdeckung bzw. deren elektrischer Lift, welcher oft nicht dauerhaft reparierbar ist. Auch geht das Rückwandtürschloss mit der elektrischen Zuziehhilfe gerne mal in einem Autoleben kaputt.

Auch das Fahrwerk wurde mit der MOPF etwas geändert, einige Teile und die Abstimmung sind neu. Die Haltbarkeit der Gelenke schwankt zwischen 50.000 und 200.000 km, meist ist gegen letztere Laufstrecke an der Vorderachse bereits alles neu.

13 weitere Antworten
Ähnliche Themen
13 Antworten

Generell rosten die 211er sicherlich deutlich weniger, als die 210er. Die 210er waren für diese Qualitätsmängel ja bekannt.

Den Charme eines (gepflegten und an den neuralgischen Stellen nachträglich korrosionsgeschützten) 124ers erreicht man mit einem 211er natürlich nicht. Insbesondere, wenn man ein Kind/Fan der 70er/80er ist.

Wenn man sich aber mal dran gewöhnt hat, geht es. Ein ordentliches Fehlerauslese- und Löschgerät sollte man sich aber für aktuelle Autos zulegen, am besten schon vor den ersten Störungen. (Mechaniker-Bastel-Wissen reicht heutzutage für vieles nicht mehr.)

 

Harry

Hallo,

ich bin auch vom S210 zum S211 gewechselt.....Der alte hat böse gerostet und nach 16 Jahren waren die Federdöme kurz vor dem wegfliegen.....

Beim S211 ist Rost eigentlich kein Thema..Was ab und zu kaputt geht sind die elektrischen Helferchen....bei mir schon 2 mal das bekannte Problem mit der Laderaumabdeckung, und GPS Antenne und Heckklappenschloss.....sowie lahme Dämpfer der Heckklappe....alles zwischen 75 und 100 Tkm recht früh kaputt. Bis jetzt alles von der JS-Garantie bezahlt.

Ansonsten ein schönes Auto....etwas kleiner als der eckige S210...

Grüße Thomas

am 8. August 2014 um 8:44

Hallo,

würde mir aber einen S211 Mopf zulegen. Dann fallen eventuelle Probleme mit der SBC-Bremse schon mal flach. Außerdem ist die Bremseninstandsetzung dann allgemein günstiger glaube ich.

Distronic würde ich mir auch sparen.

Schön wäre die Option des größen Tanks und der größeren Batterie.

Die Standheizung finde ich trotz Garage sehr nützlich, auch wenn diese schon mal ausfällt weil die Batterie nicht genug "Saft" hat.

Ansonsten gammelt nichts. Ist ja auch vieles aus Alu gefertigt ;-)

Gruß Carlo

Mit dem Tip zum Mopf bin ich absolut einverstanden.

Warum aber soll er sich die Distronic sparen???

Seit ich die bei mir nachgerüstet habe freue ich mich jeden Tag darüber....

Es gibt kein einziges Extra dass ich mehr vermissen würde wenn es plötzlich nicht mehr drin wäre! (Na ja, im Winter vielleicht die Standheizung)

am 8. August 2014 um 13:17

Mein 210er Elegance E280T EZ01 2001 hatte auch ein kleines Rostproblem, daher hab ich ihn verkauft letztes Jahr und bin auf einen S211 EZ 08/2007 E200TK Avantgarde umgestiegen.

Der S211 ist um einiges enger, muss man mögen, ich mags nicht so sehr, meine Frau aber schon, das Fahrzeug kommt ihr kleiner vor und "schwankt weniger.

Rost: gestern beim A Service haben sie mir zwei Auspuffhalter angeschweißt, glatt durchgerostet, obwohl ich das Fahrzeug erst vor einem Jahr bei MB Stuttgart in der Niederlassung mit Garantie gekauft habe. Ansonsten eher kein Rost, das war bei meinem S210 schon leicht anders bei dem KM Stand.

Kurz nach dem Kauf hatte ich einen Rostfleck auf der A Säule ausgemacht und die Niederlassung angerufen. Die meinten das kann kein Rost sein, die Säule wäre aus Plastik. Naja, ich vermute und hoffe die A Säule ist zumindest im inneren Teil nicht aus Plastik... .

Bei den Benzinern 2005-2008 sind viele dabei bei denen die Kettenräder nicht gehärtet sind. Dann springt die Kette über und der Motor ist dahin. Bei mir bei km Stand 101T. Hat mich 250€ gekostet, die Garantie ca. 3000€.

Bei km Stand 105T sind die Stoßdämpfer dahin gegangen. Hat mich bei MB 1200€ brutto gekostet. Eigentlich ist nur einer vorne links kaputt gegangen und hat geklappert, MB hat aber laut Vorschrift beide erneuert. Ob das sein musste ...?

Nun hat man noch ein Problem an der Hinterachse bemerkt, an einer Dichtung kommt Fett heraus. Jetzt bauen sie mir auf Garantie ein neues Hinterachsgelenk oder Welle oder so etwas ein, kostet wieder 1400€. 180€ für mich, der Rest über Garantie.

Und etwas was ich noch gar nicht verstehe, als ich den Wagen 2013 im Oktober bei der Niederlassung Stuttgart Feuerbach abgeholt habe, war der Service A in 22500km und für spätestens August 2014 laut KI angezeigt. Jetzt habe ich den Service machen lassen, Brutto 300€ inkl Oel von MB, und jetzt zeigt er an Service F in 15000km. Ok, in 15tkm bin ich dann bei 120tkm da steht ein Service an, nur werde ich dass in weniger als einem Jahr erreichen, das nervt dann.

Unterm Strich würde ich mir zukünftig entweder einen jungen Stern kaufen, das ist dann fast wie eine Neuwagengarantie über 2 Jahre oder einen Wagen von Privat mit einem guten Preis und den würde ich dann auch nicht mehr in die MB Wartung geben, nur noch wenn die unabhängige Werkstatt nicht mehr weiter wüßte.

Und, der S210 war ein super Auto, warum nicht einen günstigen kaufen mit etwas weniger Rost, noch 3 Jahre fahren und dann auf einen Mopf S212 umsteigen, dann hat man wieder ein Auto das etwas massiver und luftiger wirkt.

Wollte meinen 211 eigentlich nur 2 Jahre fahren und dann auf den 212 umsteigen,nun sind es bereits 6 Jahre weil ich vom 212er absolut enttäuscht war nach einer Probefahrt.ist für mich keine Alternative mehr.binmit meinem gestern 1200 km am Stück Gefahren und es war nen Freude.entweder Fahr ich meinen bis zum Schluss oder bin den neuen optima probegefahren und muss sagen kaum schlechter als nen 211 oder 212.

Zitat:

Original geschrieben von 230TE-E280T-E200Tk

Und etwas was ich noch gar nicht verstehe, als ich den Wagen 2013 im Oktober bei der Niederlassung Stuttgart Feuerbach abgeholt habe, war der Service A in 22500km und für spätestens August 2014 laut KI angezeigt. Jetzt habe ich den Service machen lassen, Brutto 300€ inkl Oel von MB, und jetzt zeigt er an Service F in 15000km. Ok, in 15tkm bin ich dann bei 120tkm da steht ein Service an, nur werde ich dass in weniger als einem Jahr erreichen, das nervt dann.

Entweder wurde nicht das Longlife Öl eingefüllt oder es wurde die falsche Öl Spezifikation im Ki eingegeben ( so war es bei mir ) , deshalb die 15 Tkm.....Siehst du auf Der Rechnung .....Da würde ich nachhaken ....

Zitat:

Original geschrieben von banditos on tour

oder bin den neuen optima probegefahren und muss sagen kaum schlechter als nen 211 oder 212.

OMG: Im "Land der Autobauer" leben, und sich eine koreanische Schüssel kaufen - vielen Dank für den Abbau der heimischen Arbeitsplätzte...

Mir wäre es auch peinlich, zu zeigen, daß mir meine Landsleute und Nachbarn völlig egal sind, und ich immer nur nach dem billigsten Angebot suche.

Ein Optima ist Mittelklasse, eine E-Klasse ist Obere Mittelklasse. Zudem kann man an heimischen Fahrzeugen auch gut selber reparieren, einfach, weil es da Fans gibt, Service-Doku gibt, und die Ersatzteilversorgung gut ist. - Am Ende (für mich) ein sehr wirtschaftlich zu betreibendes Fahrzeug.

Wenn man natürlich nichts selber kann, muß man halt draufzahlen, auch bei den Koreanern.

Aber jeder, wie er mag.

 

Harry

Bin etwas überrascht das man glaubt deutsche Autos kommen nur aus Germany bzw.deren Bauteile.was meint ihr wie viel im Ausland davon hergestellt wird?!reifen,Anlasser Batterie etc!wo wurde nur mal als Beispiel das c-klasse sportcoupe hergestellt?wenn ich mich recht erinnere kam das aus Lateinamerika,der ml aus Amerika wie der x5.der optima hat den selben Radstand und Außenlänge wie ne e-klasse.bin mit meinem Super zufrieden aber man darf ja auch mal was anderes ausprobieren ohne sich erklären zu müssen bzw dafür blöd angemacht zu werden.mercedes kocht auch nur mit Wasser sag nur Steuerkette,Injektoren.

Mein 211er von 2006 gammelt bisher gar nicht. Teilweise werden allerdings an nicht sichtbaren Stellen lumpige Schrauben verwendet, die dann etwas Rost ansetzten. Das ist aber im Vergleich zum 210er Kindergarten.

MFG Sven

Der "best buy" für kostensensible Langzeitbesitzer ist wohl der 220 CDI MOPF (170 PS) oder auch der 200 CDI MOPF (136 PS, absolut identer Motor) mit neuem Kennfeld im Motorsteuergerät um ein paar Hunderter beim seriösen Tuner: Der Motor ist bewährt und hat seine Haltbarkeit bewiesen, der Verbrauch ist auch heute noch angemessen, jede Taxiwerkstatt kennt den Motor mit seinen Wehwehchen bei hohen Laufleistungen, Ersatzteile sind relativ günstig und im Motorraum ist mehr Platz bei Reparaturen, der Komfort ist gut und die Fahrleistung absolut ausreichend, die immer damit verbaute 5-Gang-Automatik auch sehr robust.

Über die Bauzeit wurden einige Ausstattungsänderungen vorgenommen, sehr wesentlich ist der mit der Modellpflege Entfall der aufwändigen SBC-Bremse und die damit einhergehende Vereinfachung des elektrischen Systems. Beides hat in der Vergangengheit da und dort zu Problemen geführt und die Wartungskosten erhöht, auch die Bindung an die MB-Werkstatt verstärkt. Ab MOPF, also Produktionsdatum Sommer 2006, ist der 211er von der "Basistechnik" ein ganz normales Durchschnittsauto seiner Zeit.

Frühe Modelle beginnen inzwischen am Unterboden an den Schweißpunkten dezent zu rosten, hier ist der Rostschutz durch die Hitze des Schweißens beeinträchtigt und nun aufgebraucht. Auch der Vorderachsträger und die Türfalze wie auch die hinteren Radläufe können bei einzelnen Modellen oder Vielläufern bereits problematisch sein. Es gab auch eine Serie, wo die Rückwandtür des T-Modells im Falz links und rechts des Kennzeichens gehäuft von Rost befallen war.

Mit der MOPF wurden die Rostberichte seltener, es dürften hier weitere Verbesserungen eingeflossen sein. Mit Modelljahr 2009, also im letzten Produktionsjahr ab Sommer 2008 wurde im Zuge des Vorstandswechsels nochmal eine Modernisierung und Qualitätsoptimierung der Baureihe durchgeführt, da Daimler nun die Nachwirkungen der lausigen Langzeitblechqualität der Baureihen 203/210/168 über die Medien zu spüren bekam. Es wurde nochmal die Nahtabdichtung der Türen geändert, die hinteren Radläufe erhielten einen millimeterdicken Steinschlagschutz nebst Innenradhäusern. Das große Navi wurde gegen das aus heutiger Sicht noch akzeptable Festplattengerät Comand NTG 2.5 ersetzt.

Einzige bekannte Schwachpunkte des letzten Baujahres betreffen das T-Modell: Ein eher seltener Lackierungsfehler der Rückwandtür in Form punktueller Farbabhebungen mit darunterliegendem Rost durch einen Fehler bei der Blechvorbereitung (das sollte inzwischen überall wo vorhanden akut geworden und saniert sein) ist ebenso bekannt wie die stark gehäuft rostenden, einfach verzinkten Schrauben unter der Chromblende der Rückwandtür, von denen der Rost auf das Blech der Rückwandtür übergreift. Hier empfiehlt sich Kontrolle und frühzeitige Sanierung, MB zeigt sich hier bei markengepflegten kulant.

Relativ häufig sieht man ausgeprägten Rost an Anbauteilen im Unterboden- und Motorraumbereich, auch die Verzinkung der aufgepressten Blechmuffen auf Schläuche etc. ist rasch aufgebraucht. Der Auspuff selbst ist rostfrei und idR unauffällig, nur die Haltestäbe und -streben sind offensichtlich von einfacherer Qualität, lassen sich aber durch einfache Formstähle ersetzen.

Aus der Erfahrung mit dem 210er und den ersten selber besichtigten 10 Jahre alten 211ern mit beginnendem Rost möchte ich jedem Käufer raten, sich von der Rostfreiheit des Wunschautos vor dem Kauf genau zu überzeugen und nach dem Kauf eine gründliche Konservierung auf Basis eines dauerelastischen Wachses durchzuführen. Idealerweise mit vorangegangener gründlicher Unterbodenwäsche und auch die Türen, Rückwandtür und Motorraum inkludierend.

Aus Sicht der Langzeithaltbarkeit ist der 211er ab MOPF ein recht solides Auto mit wenigen Extras, die man sich "leisten wollen muss": die Airmatic ist im Fall des Falles ein teures Vergnügen, Korrosion an Leitungen zum Koppelvolumen macht den Tausch der teuren Dämpfer immer wieder erforderlich, ebenso sind die Faltenbälge nicht einzeln ersetzbar -- sowieso ist die Lebensdauer der Stoßdämpfer begrenzt.

Die elektrisch betätigte Rückwandtür ist ein von vielen geschätztes Extra (dessen Sinn sich mir persönlich kaum erschließt), aber bei Defekt ist die Sache recht kostspielig.

Das ILS bekommt in der Praxis gute Noten, bei Ausfall oder Auffahrunfall ist ein Ersatzscheinwerfer ein recht teurer Spaß.

Die Scheinwerfer der Baureihe in Kondensortechnik erblinden relativ rasch, der milchige Beschlag ist bei vielen Fahrzeugen ab 5 Jahren auf der Optik erkennbar und verschlechtert die Lichtausbeute zunehmend. Eine Reinigung ist nur mit Geduld und von einer Seite her möglich, Berichte über auch beeinträchtigte Reflektoren im Scheinwerfer lassen an der Sinnhaftigkeit zweifelhaft erscheinen. Meist sind -- bei hohen Ansprüchen an die Lichtqualität -- die Scheinwerfer im Alter von 8 bis 10 Jahren austauschreif.

Das H7-Licht der Baureihe bekommt eher schlechte Noten, es empfiehlt sich das Bi-Xenon als Ausstattungsextra gezielt zu suchen. Ebenso ist die beheizte Scheibenwaschanlage mit der MOPF zum aufpreispflichtigen Extra mutiert.

Zwei Schwächen aller T-Modelle sind die früh lasch werdenden und mühselig zu ersetzenden Gasdruckfedern der Rückwandtür sowie die sehr häufig zickige Laderaumbdeckung bzw. deren elektrischer Lift, welcher oft nicht dauerhaft reparierbar ist. Auch geht das Rückwandtürschloss mit der elektrischen Zuziehhilfe gerne mal in einem Autoleben kaputt.

Auch das Fahrwerk wurde mit der MOPF etwas geändert, einige Teile und die Abstimmung sind neu. Die Haltbarkeit der Gelenke schwankt zwischen 50.000 und 200.000 km, meist ist gegen letztere Laufstrecke an der Vorderachse bereits alles neu.

ich empfehle dir ein 124er was besseres kriegst du nicht:D

nur leider gibt es leider keinen diesel mit grüner plakete.

ich fahre seit 1997 124er, den von damals habe ich immer noch: E220 Benziner, EZ 95, jetzt 352000 km. Meinen E320 4matic W211 von 2005 habe ich seit letzten November, hat jetzt 83000 gelaufen - mittlerweile finde ich ih nein sehr schön zu fahrendes Auto, aber wnen ich in meinen 124er einsteige denke ich immer an die Werbung von damals. Willlkommen zuhause. Man hat das gefühl, ein rundherum solides und mit viel Gehirnschmalz konstruiertes Auto zu fahrne, während ich beim 211er immer wieder über vergurkte Detaillösungen fluche. Andererseits ist es einfach so: Die 124er sind jetzt in einem Alter, wo man sie entweder auffährt oder pfleglich behandelt, um sie zum H-Kennzeichen zu bringen. In ein paar jahren wird es die als Alltagsautos nur noch sehr eingeschränkt geben. leider.

Deine Antwort
Ähnliche Themen