ForumKäfer
  1. Startseite
  2. Forum
  3. Auto
  4. Volkswagen
  5. Käfer, New Beetle & Beetle
  6. Käfer
  7. Fragen zur Hohlraumversiegelung

Fragen zur Hohlraumversiegelung

VW Käfer 1302
Themenstarteram 5. Dezember 2012 um 14:24

Hallo liebe Käfer-Freunde,

ich bräuchte mal euer Wissen zur Hohlraumversiegelung beim Käfer. Nach dem Kauf eines Endoskopes habe ich gestern abend mal eine Tour durch die Heizkanäle meines Käfers gemacht und festgestellt, das die Kanäle von den Wärmetauschern bis zu dem Luftaustritt am Boden der vorderen Sitze kaum Rost aufweisen. Schlimmer schaut es da aber in den Bereichen ab diesem Austritt bis zu den Schläuchen in den Kofferaum aus. Hier hat sich der Rost schon gut festgesetzt - wahrscheinlich wurde das zuwenig mit Warmluft beheizt.

Soderle - jetzt zur eigentlichen Frage: macht es Sinn die Heizkanäle bzw. diesen Bereich irgenwie zu versiegeln - oder gibt es sonst irgendwelche Möglichkeiten den Rost zu stoppen? Wenn ja welche Mittel nehmt ihr dafür. Ich möchte hinterher halt keinen Geruch im Innenraum haben, wenn ich die Heizung einschalte. Ach ja, die linke Seite ist wesentlich mehr betroffen als die rechte -die schaut noch ziemlich gut aus.

Falls man was versiegeln kann, ist das bei diesen Temperaturen empfehlenswert (steht in der Tiefgarage bei ca. + 8 Grad).

Da man bei dem Wetter eh nicht fahren kann, sind solche Arbeiten evtl. jetzt grad sinnvoll :-) ?

Danke schon mal für eure Meinungen und Tipps.

Grüsse, Schubi

P.S. Die Heizung arbeitet einwandfrei, der Innenraum wird schön warm.

Ähnliche Themen
10 Antworten
am 5. Dezember 2012 um 14:52

Die beiden Segmente 'hinter' dem Eintritt der Heizkanäle in die Seitenschweller sind leider immer die übelsten Rostnester weil kaum belüftet - das ist nun mal so. Hoffentlich ist da noch nichts durchgefault.

Ob dort eine Versiegelung noch was bringt kann ich aus der Ferne nicht beurteilen - das musst selbst entscheiden.

Da mehr oder minder alle Hohlraumversiegelungen auf Wachs basieren ist eine Verarbeitung bei möglichst hohen Aussentemperaturen mehr als empfehlenswert, manche wie z.B. Mike-Sanders sollten zum Verarbeiten extra noch erwärmt werden.

Bei Aussentemperaturen unter 5°C empfehle ich keine Hohlraumversiegelung. Die Kriechfähigkeit der Versiegelung ist bereits bei Temperaturen unter 10°C massiv eingeschränkt. Genau auf diese Kriechfähigkeit kommt's aber an.

Die eigentlichen Heizkanäle von innen zu konservieren kann man sich zwar sparen - die Geruchsbelästigung ist aber nach 3-4 Monaten weg.

LG

Christian

am 5. Dezember 2012 um 16:17

Ich habe mal einen Käfer versiegeln lassen (MikeSanders), das war im Oktober und der Meister sagte, es wäre nicht warm genug zum versiegeln, außerdem ist durch die Kälte etwas Feuchtigkeit in den Ritzen kondensiert. Das kann man nicht verhindern. Wenn Du da jetzt versiegelst, schließt Du diese Feuchtigkeit mit ein- nicht gut!

Meiner stand dann über Nacht beim Lackierer gegenüber in der Heizkammer, bevor die versiegelt haben. Mach das besser im Sommer, schjön in der Sonne eine lange Strecke fahren, dann trocknet der Wagen gut aus.

Für mich liest sich das so, als seiest Du mit dem Endoskop durch das Heizrohr gegangen. Wichtiger wäre m. E. ja aussenrum, also der Schweller an sich. Wie Christian schon schrieb, ist der besonders im hinteren Bereich gefährdet, aber auch der Rest lohnt, untersucht zu werden. Im Heizrohr versiegeln würde ich persönlich eher nicht. Wenn die Schweller behandelt werden, kommt die Heizungsluft ja damit normalerweise nicht in Berührung, der Geruch ist also auszuhalten.

Eine volle Totalbehandlung mit Mike Sanders mag im Sommer mehr Sinn haben, aber wenn man nur so vor sich hinpusselt und alles der Reihe nach mal selbst drannimmt, dann sollte man es besser sofort machen, wenn man gerade dran ist. Sonst macht man es erst zu St. Nimmerlein.

Mike Sanders klebt ja wie die Pest, die Frage ist, ob es schneller kriecht als der Rost. Im Winter sicherlich nicht. Ich nehm' gerne Owatrol mit der Hohlraumsonde, das unterwandert Rost und Feuchtigkeit, kriecht schnell in alle Spalte und trocknet dann - und wandert somit auch nicht mehr. Riecht auch kaum, im Gegensatz zu FluidFilm A, das doch penetrant nach Fell riecht. Dafür aber auch flüssig bleibt.

Ich glaub', mit beidem schadet man sich nicht allzusehr, wenn man sich hinterher mal eine "große" Aktion mit Mike Sanders leisten will.

Grüße,

Michael

Themenstarteram 6. Dezember 2012 um 6:33

Hallo und guten Morgen.

Danke erstmal für die Tipps und Informationen. Ich habe halt die Gitter von der Lüftung am Boden bei den Vordersitzen weggebaut und bin dann mit dem Endoskop rein. Gibts da noch was aussenrum und wenn ja, wo kommt man da am besten rein?

Im Kofferraum bin ich links und rechts neben den Warmluftschläuchen mal runter, da ist auch überall Flugrost.

Was man da alles findet ganz unten..... 500 Lire Stück, Beilagscheiben....:p

Ansonsten werde ich dann wohl auf das Frühjahr warten müssen, bis die Temperaturen wieder steigen.

Ach ja.....

Schöne Grüße, Ralf

Zitat:

Original geschrieben von schubi1971

Gibts da noch was aussenrum und wenn ja, wo kommt man da am besten rein?

Von vorn sind die Löcher im Fußraum der Zugang, normalerweise überklebt mit dem Teppich oder was immer drinne ist. Da kann man nach hinten was reinschieben. Wenn man gerade dort ist: der "Napoleonhut" verdient auch Beachtung...

Unten im Schweller müssten sich zwei Wasserablauflöcher befinden, die sollten mit einem Gummi"ventil" verschlossen sein, eines vorne und eines hinten.

Von hinten her befindet sich unter einer millimeterstarken Schicht UB-Schutz eine kleine, runde Kappe, die ein Wartungsloch verschliesst. Jedenfalls, wenn da noch keiner drübergebraten hat, wovon aber auszugehen ist. Es ist auf jeden Fall angeraten, sich vom Zustand dieser Stelle zu überzeugen, auch wenn das bedeutet, den Schutz zu entfernen und durch was eigenes zu ersetzen. Unter dem Teerzeugs blüht der Rost nämlich fast immer.

Sollte man keine Kappe finden, ist das kein ganz so gutes Zeichen. So oder so.

Grüße,

Michael

am 12. Februar 2013 um 9:35

Zitat:

Original geschrieben von 1302LSCabrio71

 

Da mehr oder minder alle Hohlraumversiegelungen auf Wachs basieren

Vorsicht - hier sollte man genau trennen:

Wachse sind Mittel auf Lösemittelbasis. Sie sind meist relativ preisgünstig, auch außerhalb des Fachhandels zu erwerben (z.B. Baumärkte) und teilweise sogar in einfachen Spraydosen.

Sie sind sehr leicht anwendbar - haben aber einen enormen Nachteil:

Die Lösemittel verdunsten innerhalb relativ kurzer Zeit, dadurch verspröden die Schutzschichten und bekommen Mikrorisse, durch die Feuchtigkeit und aggressive Chemikalien (Straßendreck, Salz, Abriebe usw.) eindringen und für Korrosion sorgen. Deshalb müssen Wachsbehandlungen regelmäßig wiederholt werden, um immer wieder neue Schichten aufzubauen.

Manche Wachse, bei denen es einen gewissen Fett-Anteil gibt, werden auch als Fett-Fluid bezeichnet, wobei Fluid in diesem Zusammenhang immer bedeutet, daß Lösemittel als grundlegender Bestandteil enthalten ist.

Hohlraum-Fette hingegen sind lösemittelfrei und bestehen meistens aus einer Mischung verschiedener Fett-Arten.

Beide - Fette und Wachse - basieren letztlich auf Erdöl.

Was die Sache mit den Temperaturen beim Verarbeiten von Fetten betrifft: jain

Die Produkte werden ungefähr bei 110-120°C und etwa 3-4bar Druck verarbeitet. Wenn dieser heiße Fettnebel jetzt auf Wasser trifft, verdunstet/verdampft das Wasser sofort.

Physikalisch logisch wäre nun, daß an kaltem Blech sofort Kondenswasser entsteht. Theoretisch richtig. In der Praxis zeigt sich aber, daß sich diese Feuchtigkeit aufgrund des Luftdrucks gar nicht halten kann. Sie wird von heißem Fettnebel quasi weggeblasen. Es ist somit eher schwer, unter einer Lage heißem Fett Wasser einzuschließen.

Völlig richtig ist aber, daß ein Fahrzeug möglichst nicht zu kalt sein sollte - und daß man zumindest nicht bei Frost konserviert. Temperaturen ab 5°C aufwärts sind aber in der Praxis zumindest vertretbar - im Normalfall arbeitet es sich bei 15-20°C am besten.

Das Auto extras aufwärmen würde ich vor der Konservierung mit Fett aber keinesfalls. Wichtig ist zu diesem Zeitpunkt, daß reichlich Material in den Hohlräumen verbleibt. Es ist also durchaus gewollt, daß eingebrachtes Fett erstmal erstarrt und auf den Flächen haften bleibt.

Sind die Blechflächen aber warm oder gar heiß, wird zuviel vom Konservierungsmittel ungenutzt ablaufen - das ist nicht Ziel der Behandlung.

Die Fette kriechen im Sommer dann ganz von allein - und vor allem auf ewig. Das ist ihr größter Vorteil gegenüber Wachsen - Wachse kriechen nahezu gar nicht, Fette erreichen auch Bereiche, die man beim Einsprühen gar nicht direkt getroffen hat.

Wobei man mit Wachs konservierte Autos mit einem Fluid, ich benutze dafür FluidFilm, wieder sehr gut auffrischen kann.

Das Fluid kann die verwitterten Wachsschichten wieder anlösen, reinigen, zumachen und auch weiterkriechen. Es bildet dann keine dicken Platten.

Welches Material hergenommen wird, ist eigentlich erstmal egal. Ich provoziere jetzt mal: lieber irgendwas, selbst irgendein schwachsinniger Mist, ist besser als garnichts gemacht zu haben und dann jahrelang über irgendwelche Mittelchen zu diskutieren, während die Kiste vor der Haustür zusammenfault.

Es ist ja auch so, dass hier im Forum zu 99% Altfahrzeuge behandelt werden und keine Neufahrzeuge. Es geht auch zum allergrößten Teil um Fahrzeuge, die geschweißt und vor der Presse gerettet wurden. Auch hier gilt: tu was, egal was, aber tu was. Und tu es direkt nach dem Schweissen und Lackieren, es ist garnicht sooooo wichtig was man nimmt. Aber tu was rein als jahrelang zu diskutieren.

Ich kann sagen: Wachs funktioniert hervorragend. Man muss aber regelmäßig auffrischen. Früher mit weiterem Wachs nachgebessert, eignet sich Fluidfilm sehr gut dafür.

Ich kann auch sagen: es muss nicht unbedingt eine Mike Sanders Totalkur sein. Es reicht durchaus auch eine Spraydose von Teroson. Kommt man an die kritischen Stellen ran, reicht auch das für sehr lange Zeit. Es ist nur die Frage, ob man alles richtig erwischt. Und ja, auch der Käfer kann mit simpelsten Spraydosen gemacht werden. Besser Spraydose als 5 Jahre später Mike Sanders...

Und als Fazit: es funktioniert mit allem, solange man es macht. Macht man nix, hält es halt nur für ein paar Jahre und die Presse wartet drauf. Ich habe vor 40 Jahren die ersten Fahrzeuge im Neuzustand damit bearbeitet und ich habe sie alle heute noch, keines ist mir zusammengefault.

Themenstarteram 13. Februar 2013 um 9:39

Danke erstmal an alle für die Tipps. Mein Käfer hat ja schon eine Grundversiegelung bekommen (Kotflügel, Achsen, Querträger, Türen komplett, Seitenteile hinten komplett, Rahmenkopf mit Mike Sanders und Fluid Film. etc. ). Was halt noch fehlt sind vorne im Kofferaum links & rechts (bei den Warmluftschläuchen) eine Versiegelung, weil sich hier bei mir schon ziemlich Flugrost angesammelt hat. Desweiteren will ich den Unterboden nochmal nacharbeiten. Und die Schweller mit den Heizkanälen würde ich auch gerne machen, die haben auch schon leichten Rost innen.

Mir schwebt da auch FluidFilm vor, bei Amazon gibts da 3 Sprühdosen + Sonde für 23 Euro. Kann ich das dann auch ohne vorherige Bearbeitung einfach auftragen? Ich meine ohne vorher nochmal mit Fertan drüberzugehen? Oder ist das ein Muss?

Ist FluidFilm eigentlich geruchslos? Danke nochmal für eure Hilfe.

LG

Schubi

Also an offenen Stellen wo du rankommst würd ich den Flugrost entfernen, nen guten Rostschutzprimer auftragen ( z.b. Loewe ) und dann drüberlackiern, dann siehste auch wenns mal wieder rauskommt... ja nich spachteln, lieber verzinnen, is zwar drecksarbeit, lohnt sich aber. Ich muss meinen Mex auch noch Hohlraumversiegeln, aber is halt momentan zu kalt dafür :-) . Unterboden würde ich so weit wie möglich von Unterbodenschutz entfernen ( wenn vorhanden ) und dann dasselbe: Rostschutzprimer und decklack... dann siehst auch wenns gammelt und kannst was dagegen tun, beim Unterbodenschutz siehst halt garnix und drunter tobt die braune pest. Ich werd bei meinen 2 Fahrzeugen ganz auf das Zeuchs verzichten...besser is das .

fluidfilm

die Rundumdüse würd ich auf jedenfall bestellen, hilft bei den Warmluftkanälen...

FluidFilm riecht nicht so wie ein typisches Hohlraumwachs. Manche Wachse riechen penetrant nach Fäkalien...

Fluidfilm riecht aber auch, etwa so wie ein aufdringlicher Duftbaum/Lufterfrischer. Bevor du jetzt die Heizkanäle damit zuballerst, mach erstmal eine Duftprobe. Der Geruch ist auch nicht jedermanns Sache.

Aber der Geruch geht auch vorbei...

Noch was: alles, was richtig lackiert ist, ist besser als rostig und irgendeine Fettschicht drüber. Was du erreichen kannst solltest du richtig instandsetzen und erst dann konservieren.

Fluidfilm durchdringt Rost... aber besser ist, erstmal gar keinen Rost zu haben.

Deine Antwort
Ähnliche Themen