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Funktion Vergaser im LPG Betrieb

Hallo zusammen,

Kann mir Laien eventuell jemand die Funktionsweise eines Vergasers im LPG Betrieb verständlich erläutern? Habe einen Rochester Quadrajet 4 Barrel auf einem serienmäßigen 5,7 Liter V8 GM LS 9 Smallblock und eine Impco Gasanlage (läuft praktisch permanent auf LPG).

Es gibt kein akutes technisches Problem - möchte aber mal verstehen, wie der Vergaser unter Gas arbeitet.

Danke für Eure Mühe & Grüße,

Volker

Beste Antwort im Thema

Der Vergaser funktioniert bei 204er nur noch als Drosselklappe.

Sehr wahrscheinlich ist in der Spritleitung zwischen Pumpe und Vergaser ein Absperrventil.

Zusätzlich wird im Gasbetrieb der Strom vom Leerlaufventil weggenommen.

Wenn Sprit im Tank ist, wird beim Umschalten auf Benzin erst die Spritleitung geöffnet

und kurz danach die Gaszufuhr gestoppt und gleichzeitig das Standgasventil wieder geöffnet.

Mindestens ein Ruck wird durch den Wagen gehen,

im Stand kann der Motor beim Umschalten auch mal ausgehen.

Meiner geht z.B. garantiert aus, weil der Benzintank seit 1996 leer ist.

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Das LPG steht im Tank unter ca 9 bar Druck, wird flüssig entnommen und gasförmig eindosiert. LPG ist quasi "Kältespray", die sind chemisch sehr ähnlich und du musst die Verdunstungskälte kompensieren. Zudem muss der Druck reduziert werden, da es mit ca 1 bar über Umgebung eingeblasen wird.

Der Verdampfer ist nichts anderes als ein hydraulisch gesteuerter Druckminderer, der eine Heizung durch Kühlwasser hat. Sinkt der Druck im Verdampfer durch eine Entnahme, macht er sein Einlassventil auf und füllt nach. Das am heißen Metall verdampfende Gas baut nun Druck auf, bis das Einlassventil wieder schließt.

Die Impco ist sicherlich eine Venturianlage, da sitzt die Venturidüse (Mischer) auf dem Vergaser drauf oder direkt darunter? auf jeden Fall in der Ansaugluft. Durch die Verengung der Düse entsteht eine Strömung und damit ein Unterdruck, dieser wirkt über den Gasschlauch auf eine Membran im Verdampfer und an dieser wiederum ist eine Mechanik, die ein Ventil mehr oder weniger öffnet, womit dann das gasförmige LPG (aufbereitet so wie GaryK es beschreibt) durch den Gasschlauch zum Mischer gelangt und mit der Ansaugluft vermengt als zündfähiges Gemisch durch die Einlassventile in den Brennraum. Deshalb besteht auch bei Venturianlagen die Gafahr des Backfire, dass sich also das brennfähige Gemisch bereits in der Ansaugbrücke entzündet, wenn da was verkehrt läuft.

Von Impco gab es wohl auch spezielle Mischer, die eine Art Drosselklappe haben, also via Gasgestänge die Verengung regulieren können.

Ich glaube, der TE wollte hier nicht wissen, wie ein Verdampfer oder eine Venturidüse arbeiten.

Sondern wie Gasanlage und Vergasermotor zusammenwirken. Das würde mich auch mal interessieren, genauer gesagt eine Einzelheit: wie nämlich im Gasbetrieb die Benzinzufuhr gestoppt wird.

Bei einem Einspritzmotor werden die Einspritzdüsen abgeschaltet, klar. Bei einem Vergaser geht das nicht so ohne weiteres ...

Gute Frage.

Das Leerlaufabschaltventil allein wird nicht reichen.

Man kann natürlich in den Zulauf ein Ventil einbauen, aber da läuft er beim Umschalten auf Gas erst noch auf Benzin bis die Schwimmerkammer leer ist und im umgekehrten Fall dauert es immer bis die wieder voll ist.

Der Vergaser funktioniert bei 204er nur noch als Drosselklappe.

Sehr wahrscheinlich ist in der Spritleitung zwischen Pumpe und Vergaser ein Absperrventil.

Zusätzlich wird im Gasbetrieb der Strom vom Leerlaufventil weggenommen.

Wenn Sprit im Tank ist, wird beim Umschalten auf Benzin erst die Spritleitung geöffnet

und kurz danach die Gaszufuhr gestoppt und gleichzeitig das Standgasventil wieder geöffnet.

Mindestens ein Ruck wird durch den Wagen gehen,

im Stand kann der Motor beim Umschalten auch mal ausgehen.

Meiner geht z.B. garantiert aus, weil der Benzintank seit 1996 leer ist.

Zitat:

@schleuti schrieb am 21. Dezember 2017 um 21:25:24 Uhr:

Der Vergaser funktioniert bei 204er nur noch als Drosselklappe.

Sehr wahrscheinlich ist in der Spritleitung zwischen Pumpe und Vergaser ein Absperrventil.

Zusätzlich wird im Gasbetrieb der Strom vom Leerlaufventil weggenommen.

Wenn Sprit im Tank ist, wird beim Umschalten auf Benzin erst die Spritleitung geöffnet

und kurz danach die Gaszufuhr gestoppt und gleichzeitig das Standgasventil wieder geöffnet.

Mindestens ein Ruck wird durch den Wagen gehen,

im Stand kann der Motor beim Umschalten auch mal ausgehen.

Meiner geht z.B. garantiert aus, weil der Benzintank seit 1996 leer ist.

Danke. Hätte ich mir gedacht. Das heißt auf gut Deutsch: Die Besonderheit des Quadrajet - die verschieden großen Stufen (2xklein, 2xgross) - kommen im Gasbetrieb überhaupt nicht zum Tragen und er schleust je nach Pedalstellung nur noch mehr oder weniger Gas durch?

Ja, da ist ein Absperrventil mit einem Hähnchen. Von links kommt Sprit von der Benzinpumpe, von rechts Gas. Dazwischen der Hahn. Ist dieser Hahn eine manuelle Absperrung? Zum Besispiel, wenn der Umschalter im Cockpit defekt sein sollte?

Ich fahre nur noch sehr selten auf Sprit, da mir der Umschaltvorgang zu aufwändig, langwierig und irgendwie auch zu gruselig ist (backfire). Aber für den Notfall versuche ich gerade das Prinzip zu verstehen.

Zitat:

@giantdidi schrieb am 21. Dezember 2017 um 17:50:42 Uhr:

Gute Frage.

Das Leerlaufabschaltventil allein wird nicht reichen.

Man kann natürlich in den Zulauf ein Ventil einbauen, aber da läuft er beim Umschalten auf Gas erst noch auf Benzin bis die Schwimmerkammer leer ist und im umgekehrten Fall dauert es immer bis die wieder voll ist.

Erst in Nullstellung bis er ausgeht. Dann auf Sprit umstellen, pumpen und er kommt. Umgekehrt: Nullstellung bis Kammer leer. Dann auf Gas. Nicht ganz ohne Risiko. Ist halt ein für Gabelstapler gebräuchliches System und eigentlich nicht für Bi-Fuel Betrieb gedacht.

Zitat:

@mawi2006 schrieb am 21. Dezember 2017 um 13:46:33 Uhr:

Die Impco ist sicherlich eine Venturianlage, da sitzt die Venturidüse (Mischer) auf dem Vergaser drauf oder direkt darunter? auf jeden Fall in der Ansaugluft. Durch die Verengung der Düse entsteht eine Strömung und damit ein Unterdruck, dieser wirkt über den Gasschlauch auf eine Membran im Verdampfer und an dieser wiederum ist eine Mechanik, die ein Ventil mehr oder weniger öffnet, womit dann das gasförmige LPG (aufbereitet so wie GaryK es beschreibt) durch den Gasschlauch zum Mischer gelangt und mit der Ansaugluft vermengt als zündfähiges Gemisch durch die Einlassventile in den Brennraum. Deshalb besteht auch bei Venturianlagen die Gafahr des Backfire, dass sich also das brennfähige Gemisch bereits in der Ansaugbrücke entzündet, wenn da was verkehrt läuft.

Von Impco gab es wohl auch spezielle Mischer, die eine Art Drosselklappe haben, also via Gasgestänge die Verengung regulieren können.

Letzteren habe ich. Die Verengungsregulierung erfolgt über einen Bowdenzug vom Innenraum zum Mischer. Handwerklich bei meinem schön gelöst. Ein kleiner Chrom-Zuggriff links unten am Armaturenbrett. Muss hineingedrückt oder gezogen werden, um Verengung bzw. Ausweitung herbeizuführen. Dann, in Nullstellung des Steuergerätes, stirbt er ab und kann auf Super umgeschaltet werden.

Zitat:

@204er schrieb am 21. Dezember 2017 um 22:30:21 Uhr:

Die Besonderheit des Quadrajet - die verschieden großen Stufen (2xklein, 2xgross) - kommen im Gasbetrieb überhaupt nicht zum Tragen und er schleust je nach Pedalstellung nur noch mehr oder weniger Gas durch?

Doch, diese Funktion bleibt - es muss ja das Mischungsverhältniss Kraftstoff/Luft weiterhin passen. Einmal damit das Ding nicht abmagert/überfettet, und dann zur Leistungsregelung :-)

Nur das der Sprit halt nicht mehr über die Schwimerkammer(n)kommt, sondern zusamen mit der Luft angesaugt wird.

Der Venturimischer der Gasanlage (bzw der Verdampfer durch den Venturieffekt) wiederum gibt nur soviel Gas frei, wie durch die Luftströhmung gefordert wird - lastabhängig und eben durch die Drosselklappenstellung des Vergasers bestimmt.

Die Zwei arbeiten also zusammen :-)

Zitat:

@204er schrieb am 21. Dezember 2017 um 22:30:21 Uhr:

Danke. Hätte ich mir gedacht. Das heißt auf gut Deutsch: Die Besonderheit des Quadrajet - die verschieden großen Stufen (2xklein, 2xgross) - kommen im Gasbetrieb überhaupt nicht zum Tragen und er schleust je nach Pedalstellung nur noch mehr oder weniger Gas durch?

Das braucht er bei Gas auch nicht zwingend. Job des Vergasers ist es, die passende Brennstoffmenge sauber zu zerstäuben, damit die verdampfen kann. Bei stark unterschiedlichen Luftmassen und Strömungsgeschwindigkeiten keine triviale Aufgabe. Bei LPG ist die Tropfengrößenverteilung vollkommen egal, da sich Gase beliebig gut mischen lassen. Deine Drosselklappe(n) lässt Luft durch, passend Gas dazu und das wars. Wenn du "sicher" gehen willst, das alles passt - es gibt sehr preiswerte Breitband-Lambdasonden mit Display aus dem Zubehörhandel. Damit regelst du nicht, kannst aber das Gemisch überwachen.

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