Ganzjahresreifen im Winter
Hallo Forum,
Ich würde gerne eure Meinungen hören.
Ich bräuchte bald neue Winterreifen und da war meine Idee – bitte jetzt genau weiterlesen und nicht gleich lospoltern - anstatt Winterreifen Ganzjahresreifen zu kaufen.
ABER: ich möchte die Ganzjahresreifen eben im Winter fahren und im Sommer wieder auf Sommerreifen wechseln.
Warum: Hier schneit es kaum und ist im Winter oft trocken. Sommerreifen wären zum größeren (ich würde bei mir auf 95% tippen) Teil des Winters viel besser geeignet als Winterreifen. Auch bei 0 Grad und trockener Straße ist ein Sommerreifen besser, die 7 Grad Regel ein Märchen der Reifenindustrie. Sommerreifen im Winter fahren möchte ich aber trotzdem nicht, habe ich letzten Winter gemacht, konnte/musste aber dank der ganzen Lockdowns auf alle Fahrten verzichten. Als es so extrem geschneit hatte, blieb das Auto eben 2 Wochen stehen. Jetzt möchte ich auch bei eventuellem Winterwetter nicht aufs Fahren verzichten (und das kommt ja immer genau dann, wenn es nicht gebraucht wird ). Deshalb eben keine Sommerreifen im Winter.
Ganzjahresreifen haben ja mittlerweile ziemlich ordentliche Wintereigenschaften, können aber Sommer logischerweise viel besser als ein Winterreifen.
Deshalb die Idee, dass der Ganzjahresreifen die oben genannten 95% besser kann als der Winterreifen. Und die 5% die der Winterreifen bei mir besser als der Sommerreifen wäre, der Ganzjahresreifen auch ganz passabel und sicher meistert. Ein Schneemobil ist der 212 ja ohnehin nicht, meiner mit Avantgarde Fahrwerk ohne Luftfederung zum hochpumpen setzt schon bei ziemlich kleiner Schneehöhe auf.
Ein Ganzjahresreifen im Winter ist also in Summe bei mir ein deutlich kleinerer Kompromiss als der Winterreifen. Ich bin also im Winter in Summe mit dem GJR „besser angezogen“ und dürfte neben der optimaleren Haftung auch mit weniger Verbrauch und geringeren Laufgeräuschen als Nebeneffekt rechnen (oder sind GJR lauter als WR?)
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128 Antworten
Finde ich persönlich eine Schnapsidee.
Die meisten Reifenkäufer denken bei Winter,- / und Sommerreifen nur an die Profilstruktur. Die mitunter ja auch verantwortlich ist für die Abrollgeräusche.
Es ist auch kein Märchen der Reifenindustrie, denn das Gummi hat nun einmal unterschiedliche Eigenschaften.
So ist die Gummimischung für den Winter weicher, um auch bei tiefen Temperaturen noch "geschmeidig" zu sein, wo ein Sommerreifen, bzw. die Gummimischung dessen, schon zu hart wäre.
Ein harter Reifen hat natürlich auf Glätte und schmierigen Verhältnissen wesentlich weniger Grip als ein weicher.
Der Allwetter- / Ganzjahresreifen ist einfach nur ein Kompromiss und versucht beide Eigenschaften halbwegs zu vereinen, eine Zwischenlösung also.
Servus,
wenn es bei Dir ohnehin eher trocken ist und Du auch im Winter nicht ins Hochgebirge willst: wieso nicht? Mein Bruder fährt seit zwei Jahren komplett mit GJR, sein Auto ist aber auch gemäßigt motorisiert, seinen Fahrstil würde ich auch nicht als 'ambitioniert' bezeichnen und der Wagen wiegt auch nur 1200 oder 1300 kg. Dafür rollt er auf den GJR aber auch in den Skiurlaub.
Ich habe mich mit meinem schweren Kombi vor eineinhalb Jahren in den französischen Hochalpen (ü2000) trotz 4Matic im frischen Schnee festgefahren. Die WR waren aber auch ziemlich runter und hätten vor dem nächsten Winter ausgetauscht werden müssen. Trotzdem war ich ziemlich überrascht. Und peinlich war es auch.
Letzter Winter dann mit frischen WR nur zum abendlichen Ausflug in die bayerischen Alpen (coronabedingt ist der Skiurlaub in Frankreich ausgefallen), um die wintertauglichkeit nochmal zu testen: ein Unterschied wie hellste Tag und finsterste Nacht! Mir selber fehlen die Erfahrungen mit GJR, aber ich habe Zweifel, dass die da hätten mithalten können.
Es kommt einfach auf den Einsatzzweck an. Wenn oben beschriebene Situationen ohnehin nicht zum Einsatzbereich Deines Wagens gehören, dann machst Du mit GJR vermutlich nichts falsch.
MfG
Philipp
Nico, einfach machen. Ich fahre die GJR Ganzjährig, hab bisher nie probleme gehabt.
Der 2. Wagen genauso. Wahrscheinlich lässt Du die irgendwann aus Bequemlichkeit eh drauf.
Wir sicher ein spannender Thread....
Zitat:
@nicoahlmann schrieb am 1. Oktober 2021 um 18:20:01 Uhr:
ABER: ich möchte die Ganzjahresreifen eben im Winter fahren und im Sommer wieder auf Sommerreifen wechseln.
Du willst weiterhin zweimal im Jahr die Reifen wechseln?
Im Sommer auf Sommerreifen und im Winter auf Ganzjahresreifen, die gegenüber einem Reinrasigen WR ein Kompromiss sind.
Es gibt SR und WR weil beide Jahreszeiten andere Ansprüche an einen Reifen stellen, Ganzjahresreifen sind nie so gut wie ein SR oder WR in seiner "Jahreszeit". Und gerade im Winter wo es so sehr auf die max. Performance eines Reifens ankommen kann (ja. 2m FRÜHER stehen oder das entscheidende BISSCHEN MEHR an Haftung in der vereisten Kurve, können über Glück gehabt oder Unfall entscheiden, egal wie vorsichtig du fährst ..), da möchtest du mit der Kompromiss Lösung fahren?
Meiner Meinung nach, völlig unsinnig!
Entweder komplett auf den Ganzjahresreifen umstellen oder jeweils SR und WR fahren.
MfG Günter
Ich fahre nun auch schon 1 Jahr lang GJR. Ich bin erstaunt wie gut die geworden sind. Früher war das mal ein Mythos, dass die GJR nichts taugen. Ich war im letzten WInter täglich bei Schnee und Eis unterwegs und kaum gerutsch. Mit den ContiWinterreifen auf der B-Klasse kam ich an einer Ampel nicht weg und Passanten haben mich angeschoben. Genauso jetzt im Sommer. Habe die große Tour gemacht bei allen Wetterlagen. Bis nach Griechenland im Dauerregen: keine Kompromisse. Ich habe nicht mal gemerkt, dass ich GJR drauf habe. Im Urlaubsland ständig um die 40°C und genauso standfest und spurtreu wie SR. In allen Strassenlagen verschiedenste Strassenbeläge alles kein Thema. Einzig was einen stören würde ist, dass es eventuell etwas lauter ist als normale Reifen. Wenn die abgefahren sind, bekomme ich von meinem Schwager Goodyear Vector 4Season. Die sollen ein wenig leiser sein.
Meine Meinung: Kann ich nur empfehlen.
Fährst Du jemals ins Ausland z.B. AT? Da gibts schon Vorschriften über Winterreifen bzw. Reifen mit dem Schneeflocken-Symbol. Das solltest gegenprüfen vor Kauf. Es gibt GJR, die dieses Symbol nicht haben, das kann ganz schnell teuer werden.
Andererseits, wie die Winter seit einiger Zeit sind, würde ich, sofern nicht vorgeschrieben, durchwegs mit Sommerreifen ganzjährig unterwegs sein, und bei Schneelage das Auto eben stehenlassen (gut ich habe noch einen Winterwagen). Aber GJR im Winter und dann wieder wechseln halte ich für nicht zielführend.
Zitat:
@mc.drive schrieb am 1. Oktober 2021 um 20:01:29 Uhr:
Fährst Du jemals ins Ausland z.B. AT? Da gibts schon Vorschriften über Winterreifen bzw. Reifen mit dem Schneeflocken-Symbol. Das solltest gegenprüfen vor Kauf. Es gibt GJR, die dieses Symbol nicht haben, das kann ganz schnell teuer werden.
Andererseits, wie die Winter seit einiger Zeit sind, würde ich, sofern nicht vorgeschrieben, durchwegs mit Sommerreifen ganzjährig unterwegs sein, und bei Schneelage das Auto eben stehenlassen (gut ich habe noch einen Winterwagen). Aber GJR im Winter und dann wieder wechseln halte ich für nicht zielführend.
Bin auch mal im Ausland unterwegs und das mit der Schneeflocke ist ein berechtigter Einwand. Kann man ja drauf achten.
Ob Schneeflocke oder nicht,- Du fährst einen großen, schweren Wagen.
Stelle den einfach auf gescheite "Füße"!
Der um einen oder zwei Meter kürzere Anhalteweg kann entscheidend sein.
Alles Andere halte ich für einen fahrlässigen Kompromiss.
Was wenn ein Gutachter mal bescheinigen muss- "hätte der Wagen ordentliche WR drauf gehabt, wäre er früher zum Stehen gekommen, wäre, würde...."?
Tja, was soll man raten...
Wenn bei euch in der Gegend nur wenige Tage "winterliche" Bedingungen herrschen, du keine Winterurlaube anstrebst und nicht in wirklichen verschneiten Ländern unterwegs bist, würde ich das an deiner Stelle durchziehen.
Ich bin ehrlich... vorletzten Winter lag auch bei uns kein Schnee, obwohl die Gegend relativ schneesicher ist...hab ich auch schon überlegt, wenigstens die privaten Autos auf GJR umzustellen.
Nun, letzten Winter war es wieder so wie immer, Schnee über mehrere Wochen am Stück...wo ich mit dem Experiment GJR garantiert nicht glücklich gewesen wäre.
Wenn wir allerdings weit westlicher in Deutschland wohnen würden, wo Schnee eher die Seltenheit ist, hätten unsere Autos garantiert GJR montiert...
Wenn du welche anschaffst, bitte nur erstklassige Hersteller, die schon mehrere Jahre Erfahrung im Segment GJR haben... entweder Michelin oder Goodyear.
Gruß
Günther, du hast glaube ich nicht alles gelesen, was ich geschrieben habe!
Zitat:
Im Sommer auf Sommerreifen und im Winter auf Ganzjahresreifen, die gegenüber einem Reinrasigen WR ein Kompromiss sind.
Es gibt SR und WR weil beide Jahreszeiten andere Ansprüche an einen Reifen stellen, Ganzjahresreifen sind nie so gut wie ein SR oder WR in seiner "Jahreszeit".
Du unterstellst, dass ein Winterreifen im Winterhalbjahr IMMER die bessere Wahl sei. Das ist wo ich wohne und hinfahre eben NICHT so. In 95% meiner Strecken wäre ein Sommerreifen wesentlich besser. Wenn ich nämlich bei 10 Grad auf trockener Straße bremsen muss, steht der SR eher als der WR.
Da ich aber für das Restrisiko Wintereigenschaften haben möchte, eben meine Idee. Ob ich nun von SR auf WR oder SR auf GJR ändert den Wechselaufwand ja nicht. Dem ist egal was für ein Reifen auf der Felge hängt.
Nochmal. Ein Reifen ist IMMER ein Kompromiss. Ein SR kann im Sommer schlecht sein. Sicher selten, aber ich bin im Sommer schon mehrfach verschneite Passstraßen gefahren....
Ebenso wie ein Winterreifen im Winter die schlechtere Wahl sein kann. Dies vermutlich deutlich häufiger als SR im Sommer.
Deshalb ist der "Gesamtkompromiss" Sommer SR und Winter GJR für MICH deutlich kleiner als Sommer SR und Winter WR.
NUR GJR möchte ich nicht weil:
-die meisten km im Sommer abgespult werden
- und ich da absolut leise und möglichst optimal fahren möchte
- im Winter möchte ich für z.B. für eine Fahrt zum Flughafen oder eine Messe genug Reserven haben, sonst kann ich bei Wintereinbruch verzichten.
Was nützt es, wenn ich mit WR an den wirklich relevanten 5 Tagen etwas mehr Performance habe, wenn ich an den restlichen Tagen keine Vorteile oder eher Nachteile habe. Längerer Bremsweg bei wärmerem Wetter, mehr Verbrauch und Verschleiß. Da ist der GJR in der Summe der WINTERZEIT für MEINE Gegebenheit der kleinere Kompromiss.
Zitat:
@Toenyes schrieb am 1. Oktober 2021 um 20:19:19 Uhr:
Ob Schneeflocke oder nicht,- Du fährst einen großen, schweren Wagen.
Stelle den einfach auf gescheite "Füße"!
Der um einen oder zwei Meter kürzere Anhalteweg kann entscheidend sein.
Alles Andere halte ich für einen fahrlässigen Kompromiss.
Was wenn ein Gutachter mal bescheinigen muss- "hätte der Wagen ordentliche WR drauf gehabt, wäre er früher zum Stehen gekommen, wäre, würde...."?
Das ist doch viel zu einseitig betrachtet.
Und wie wäre es andersrum? Hier war z.B. an Weihnachten oft schon 15-20 Grad. Was sage ich dann, wenn der Reifen über seine Lamellen radiert und ich dann dadurch auffahre? Sage ich dann sorry, aber ich hatte ja "gescheite" Winterreifen drauf, aber das Wetter dafür hat leider nicht mitgespielt?
Was hat das überhaupt damit zu tun, dass ich ein großes und schweres Fahrzeug fahre? Ist das bei einem Corsa weniger wichtig? Ich denke nicht.
Es gibt einschlägige Vergleichstests. Für Sommerreifen, für Winterreifen und die Zwitter.
Ich kann den Gedanken einfach nicht nachvollziehen, geschweige denn sehe ich irgendeinen Sinn dahinter.
Mit GJR nachteilige Fahreigenschaften hinnehmen, Gefahren in Kauf zu nehmen usw.- bloß weil (praktisch gar nicht wahrnehmbare) Abrollgeräusche marginal weniger sind?
Und trotzdem 2x im Jahr die Reifen wechseln? Das kann nicht ernst gemeint sein...
Und wenn doch sooo wenig fährst, dann wirst Du einen Unterschied im Spritverbrauch auch nur mit der Pipette messen können.
In Deiner Fahrgastzelle sind die Unterschiede hinsichtlich der Abrollgeräusche gar nicht wahrnehmbar, vorausgesetzt es handelt sich um gescheite Reifen und keinen lebensgefährlichen Billig-Mist.
Und wenn Du doch einen Unterschied meinst zu hören, - mach' das Radio an...
Also ich bin mal raus!
Ich kann das ebenfalls nicht nachvollziehen. GJR machen in meinen Augen nur für Wenigfahrer und Norddeutsche Sinn. Es geht für mich nicht darum, ob es im Winter mal über 10 Grad ist. Davon abgesehen das „O bis O“ für mich nie relevant war. Ich zog die WRs immer erst beim ersten Schnee auf…
Entscheidend für mich ist immer: Was passiert wenn wirklich Winter war? Schnee, Schneematsch, Eis, etc…
Die GJR können nie was richtig gut im Vergleich zu den SRs bzw. WRs.
Bei Trockenheit und 10 Grad ist es fast egal was Du fährst, da Du, zumindest gehe ich davon aus, normal fährst und nicht auf der letzten Rille.
Aber bei Schnee und Matsch in eine Gefahrensituation geraten? Da sieht es ganz anders aus! Dann bin ich froh, das ich Premium-WRs auf meinen Dicken aufgezogen habe.
Die Überlegung ist es wert (GJR als WR) und diese Frage stellt ich mir vor zwei Jahren. Am Ende habe ich mich für Winterreifen entschieden, aber welche die eher auf Regen ausgelegt sind und dafür nicht die Top-Leistung im Schnee bringen. Auch beim WR muss der Reifenhersteller Kompromisse eingehen.
GJR fahre ich auf dem Zweitwagen. Die Traktion im Schnee ist gut, aber es ist nicht der Haupteinsatzgebiet für so ein Reifen. Im Regen und trocken fährt es sich ganz gut. Ich könnte da keine Schwächen entdecken/entlocken.
Am Ende geht es nur darum ein Reifen mit 3PMSF (three peak mountain snowflake - also mit WR-Kennzeichnung) wegen der WR-Pflicht zu fahren. Wer Fahrten im Schnee ausschließen kann, ist m.M.n. mit dem GJR bestens bedient.