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Gebraucht-Kaufberatung: Mini Cabrio S / JCW oder besser nicht?

MINI Cabrio R52
Themenstarteram 22. Dezember 2020 um 8:23

Hallo Mini-Fans,

ich bin auf der Suche nach einem Cabrio und nun per Zufall auf den Mini aufmerksam geworden.

Einiges habe ich mir bereits angelesen, aber vieles ist noch nicht in sich schlüssig bzw. ich bin unsicher was es im Detail so auf sich hat und worauf zu achten ist beim Kauf.

Kurz gesagt:

- Gesucht wird ein Cabrio als Drittwagen

- Ich hätte gern einen mit Dampf, also gern ein "S" oder "Works"

- Budget je weniger um so besser. Die EUR 7.000 als Mittelmaß und zur Orientierung

- Laufleistung ist mir relativ egal, da der Wagen bei uns vermutlich deutlich unter 5tkm/Jahr bewegt wird

Nun zu meinen Fragen:

Getriebe

Ich lese von Getriebeproblemen bis 2004? Und neuen Motoren ab 2006? An anderer Stelle lese ich, dass die S und/oder Works andere Getriebe hatten und daher von dem Problem verschont bleiben. Was ist da dran? Worauf sollte man achten?

Motor

Die S sehe ich mit 170, 174, um 180PS... Die Works ebenfalls in unterschiedlichen Leistungsstufen, je nach BJ. Gibt es hier Problemkinder? Oder kann man die alle unbedenklich in die Auswahl nehmen? Ich lese auch mal vom Kompressor und ab irgendeinem BJ von Umstellung auf Turbo. Welche Vor-/Nachcteile ergeben sich daraus?

Karosse

Gibt es Schwachpunkte, auch im Bezug zum Stoffmützchen? Geht das Dach nach x Jahren regelmäßig kaputt? Was kostet ein Austausch und ist dieser selbst machbar?

Ganz ohne rosarote Mini-Brille betrachtet eure ehrliche Einschätzung: Wir das Mini-Gehirngespinst zu einem Traum oder zur Katastrophe? Eher Finger weg und nach einem Golf Cabrio Ausschau halten oder ist der Mini ein treuer Geselle? Kann man bedenkenlos von Privat kaufen?

Soweit meine Gedanken und nun freue ich mich auf euer Input ;-)

Viele Grüße,

Lukas

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19 Antworten

Mein R53 S ist Baujahr 2004 und völlig problemlos.

Die besagten Getriebe hatten 5 Gänge und gab es nur in One und Cooper bis zum Facelift 2004.

Der S hatte schon immer ein 6 Gang Getriebe von Getrag.

Das Cabrio kam eh erst beim ersten Facelift raus.

bis 2006 war dann ein fast unverwüstlicher Motor von Tritec drin, der speziell für den S aufwendig verstärkt wurde. Die 170 PS oder die 210 vom Works steckt der locker weg. Lässt sich auch haltbar auf 250 PS bringen.

Nachteil, er braucht am meisten von allen Modellen an Sprit.

Bei einer fast durchweg Vollgasfahrt kam ich damals au einen Schnitt von 18,6Liter, das gleichzeitig getestete Turbomodell kam auf 16,8 Liter. Wegen Windschatten wurde auch die Reihenfolge öfters gewechselt. War so für mich aussagekräftig.

Ab 2006 kam dann das neue Modell mit dem Turbomotor von BMW/PSA, aber noch nicht im Cabrio.

Zunächst gab es keinen Works, weil dieser Motor nicht standfest für 200 PS war. Es gab nur einen Kit um die Leistung auf ca. 190 PS zu steigern.

Dieses Modell hat dann auch die Kettenspannerproblematik. Ob das zufriedenstellend gelöst wurde? Ich bin da eher skeptisch und habe die Finger von diesem Modell gelassen. Ich werden den Motor auch niemals empfehlen.

Beim ersten Cabrio störten mich die Höcker hinten, wurde später etwas besser gelöst und ist erst beim aktuellen Modell für mich optisch gut gelöst.

Wenn der Wagen wenig gefahren wird und Drittfahrzeug, spielt Sprit wohl eher keine Rolle.

Ich würde entweder zu einem der letzten Kompressormodelle greifen, oder zum neuen Cabrio.

Bei den Baujahren auch beachten, das Cabrio kam immer später auf den Markt.

So bis 2008 gab es wohl noch den S mit Kompressor im Cabrio, 125kW/ 170PS. Der Turbo hatte dann 128KW/ 174 PS.

Das aktuelle S Cabrio kam so 2016 auf den Markt und wird deutlich teurer sein. Also einen guten Kompressormini, das wäre mein Tipp. Als S mit 170 PS oder Works mit 210 PS.

Themenstarteram 22. Dezember 2020 um 12:52

Vielen Dank für diese sehr wertvollen Informationen!!!

Wenn ich mich nun deiner Empfehlung folgend auf den 170PS-Motor konzentriere, dazu noch folgende Fragen:

- Gibt es eine "Schmerzgrenze" bei der Laufleistung? Was ist hier für eine zu erwartenden Laufleistung im Normalfall zu erwarten?

- Ist beim 170er auch eine Kette verbaut? Ist diese (oder der Zahnriemen) wartungsfrei bzw. wann ist ein Wechsel nötig/vorgesehen/zu empfehlen und was kostet der Spass etwa?

- Kann man auch zum Automatik greifen oder lieber Schalter im Bezug auf Zuverlässigkeit/Wartungsaufwand

- Gibt es Schwachpunkunkte auf die man ein besonderes Augenmerk legen sollte?

Wenn man noch das Werterhaltungs-/Steigerungspotential betrachten möchte, gibt es da besondere Tops oder Flops?

Ich versuche mal was antworten.

Die Motoren haben alle ein Steuerkette, Wartungsintervall und Kosten kenne ich nicht.

Schwachpunkte bei dem Modell die hydraulischen Motrorlager, die gerne auslaufen. Kostet aber nicht viel.

Es wurden auch von Problemen mit der elektrischen Lenkung berichtet, hm.

Wasserpumpe ist wichtig. Wird die unbemerkt undicht, kann das zu einem Defekt eines Lagers im Kompressor führen, was teuer werden kann.

Gerne streiken auch mal die Fensterheber, oft hilft da aber ein beherztes Klopfen. BMW wollte meine auch austauschen, sonst kennen die ja nichts. Aber sind immer noch die ersten drin. Auf der Beifahrerseite wird manchmal gestreikt, wenn ich dann ein paar km gefahren bin, öffnet die Scheibe wieder.

Auf der Fahrerseite habe ich den Motor ausgebaut und selber überarbeitet, gab es hier auch mal Tipps dazu. ist aber nicht jedermanns Sache.

Verarbeitung, Klappergeräusche können auch ein Thema sein.

Die hinteren Bremsen sollte man gerade bei Fahrzeugen die wenig laufen, beachten.

Habe die 6 Gang Automatik nur einmal gefahren, war nicht mein Ding. Kann bei einem Defekt auch extrem teuer werden. Gebraucht würde ich eher zum Schalter greifen. Die Automatik auf jeden Fall probefahren, ob die zusagt.

Bei dem Motor sollten 200tkm kein Problem sein. Kenne einige mit höherer Laufleistung.

Bei einem gebrauchten steckt man ja nie drin. So könnte ein Mini mit unter 50tkm schnell eine neue Kupplung verlangen und kaum später einen neuen Motor. Herzliche Grüße an die Vorbesitzer!

Da kann man nur auf sein Bauchgefühl vertrauen und ein in Frage kommendes Auto einen unabhängigen gebrauchtwagencheck unterziehen.

Den Works mit 211 PS gibt es mit Kompressor, aber auch mit dem Turbomotor.

Angeblich soll der Works Turbo besser sein, was Kettenspanner usw. betrifft. Aber das konnte mich nicht überzeugen.

U. a. erkennt man im Innenraum am Radio, welches Modell das ist. Der Kompressor hat noch ein normales Radio, im neueren gibt es nur einen Schlitz für CDs. Oder an den hohen Höckern hinten beim alten Modell.

Habe mal bei Mobile geschaut, da steht ein Works von 2007 (Kompressor) 35tkm bei einem Händler in Hamm. Ok, ist deutlich über den 7000. Ich selber würde meine Grenze schon bei max. 100tkm legen, wenn man noch lange was von dem Motor haben will.

Hallo, wenn du ein R52 JCW Cabrio haben möchtest, kannst mich ja mal privat anschreiben. Ich würde eventuell unseres verkaufen.

Zitat:

@Lukas.P schrieb am 22. Dezember 2020 um 09:23:50 Uhr:

Hallo Mini-Fans,

- Budget je weniger um so besser. Die EUR 7.000 als Mittelmaß und zur Orientierung

Dafür gibt es nur Bastelbuden ...

Entweder du kannst ALLES selber erledigen oder BMW macht dich mit so was arm.

Themenstarteram 23. Dezember 2020 um 11:17

Was habe ich denn bei einem Mini aus 2004-2006 mit 170 PS und einer Laufleistung zwischen 120-170tkm an Reparaturen zu erwarten, dass mich der Wagen in den finanziellen Ruin treibt. Das verunsichert mich nun doch etwas...

Themenstarteram 23. Dezember 2020 um 11:19

Zitat:

@scholle571 schrieb am 23. Dezember 2020 um 11:51:00 Uhr:

Hallo, wenn du ein R52 JCW Cabrio haben möchtest, kannst mich ja mal privat anschreiben. Ich würde eventuell unseres verkaufen.

Wo steht das Auto denn?

In der Nähe von Füssen oder Garmisch Partenkirchen

Themenstarteram 23. Dezember 2020 um 14:40

Das ist ausserhalb meines Suchradius ;-)

Alles klar

Zitat:

@Lukas.P schrieb am 23. Dezember 2020 um 12:17:07 Uhr:

Was habe ich denn bei einem Mini aus 2004-2006 mit 170 PS und einer Laufleistung zwischen 120-170tkm an Reparaturen zu erwarten, dass mich der Wagen in den finanziellen Ruin treibt. Das verunsichert mich nun doch etwas...

Hallo Lukas,

Alles oder auch nichts. Man steckt nicht drin.

Wenn Du einen "mit Dampf" möchtest, dann willst Du vermutlich Fahrspaß !? R53 als Handschalter erfüllt das, und sicherlich deutlich mehr als ein Golf in der Preisklasse.

Reparaturen könnten sein: Kompressor, WaPu, Radlager, Bremsen komplett, Kupplung, Servo, usw.

Kompressor ist teuer, weil nur Komplett als Ersatz. Der bekommt i.d.R. aber nur einen Schaden (die Getriebe-Zahnräder am Eingang und Ausgang), wenn die WaPu schwer läuft. Denn die WaPu ist beim R53 hinter dem Kompressor angeflanscht, weil der Kompressor den Platz der WaPu (gegenüber R50) eingenommen hat. Zwischen 130 - 160 TKm sollte die WaPu präventiv mal erneuert worden sein, oder erneuert werden (Preisverhandlung).

Radlager sind eine Schwachstelle, meine waren bei ca. 150 Tkm fertig. Die sind nicht teuer, aber wenn Schrauben verrostet sind und nicht aufgehen, aufwändige u teure Arbeit.

Ebenso die Kupplung. Wenn diese ersetzt werden muss ist der Arbeitsaufwand enorm (grob 800 - 1.500,-€ je nach Werkstatt). Ich hatte bei meinem extra auf die Kupplung geachtet, und sie fühlte sich noch sehr gut an. Trotzdem ist mir im ersten Jahr die Druckplatte zerbrochen. Man steckt eben nicht drin.

Bremsen... naja, Bremsen eben. Wie bei jedem Gebrauchten.

Die Elektrohydraulische Servolenkung soll ein Problem sein. Der Motor wird mit einem kleinen Elektrolüfter (von unten zu sehen) angeblasen. Wenn der ausfällt, kann es zu Problemen kommen.

Ansonsten die üblichen Sachen, die bei jedem Gebrauchten in dem Alter und der Km-Laufleistung kommen können.

Wenn aber die Historie passt, alles so weit einen guten (und nachvollziehbaren) Eindruck macht, dann hast Du mit solch einem Kleinen jede Menge Spaß. Und bei deiner zu erwartenden Laufleistung pro Jahr... mein Gott, was solls. Selbst wenn z.B. die Kupplung nur noch 15 - 20 TkM hält, hast Du 3-4 Jahre deine Ruhe. Spritverbrauch von "normal" bis "sehr durstig" ist alles möglich. Aber bei deiner Laufleistung...

Der R50/R52/R53 ist nicht sooo schlecht wie viele sagen. Aber wenn mal was sein sollte, und man selber nichts machen kann, dann kann es halt auch schnell mal teuer werden. Kann... dann ist der Mensch verärgert, nicht mehr sachlich, und schreibt schlimme Sachen ;-)

Gruß

Mike

Themenstarteram 24. Dezember 2020 um 12:08

Danke Mike, sehr aufschlussreich...

Ach ja, und die Aufnahmelager der Querlenker an der Vorderachse sind auch gerne mal durch. Ist die selbe Technik wie bei der BMW E36 Serie. Ist aber auch keine große Sache.

Hallo!

Ich hatte in den letzten zehn Jahren drei Mini JCW

der zweiten Generation. Den ersten habe ich 2010 entnervt nach sechs Monaten weggegeben. Den zweiten dann 2013 ebenfalls nach sechs Monaten, und den dritten (JCW Cabrio) bin ich zwei Jahre lang gefahren, bis 2018. Meine Lebensgefährtin hatte ein Mini Cabrio der ersten Generation (ich meine Baujahr 2007 oder 2008, eines der letzten Cabrios der R53 Generation, als Cooper), und ist den Wagen zehn Jahre lang (wenig) gefahren. Kurz: die Qualität der Minis entspricht leider nicht den aufgerufenen Preisen. Die Kupplungen sind für die Motorleistung unterdimensioniert, und halten nicht wirklich lange. Das bereits genannte Problem mit der Steuerkette haben sowohl die S, als auch die JCW Motoren der zweiten Generation. Hatte ich auch. Den letzten Mini, ein JCW Cabrio, bin ich wirklich gerne gefahren. Der Fahrspass ist gross, was mich gestört hat war, dass ständig irgendetwas kaputt war. Die Kupplung, die Steuerkette, der Turbo, die Heckklappe schloss nicht, die Motoren der Schlösser wurden getauscht, dann hat man festgestellt, dass der Kabelbaum in der Heckklappe verrottet war, Antenne hat sich gelöst, das Verdeck und die Fensterheber haben bei laufendem Motor nicht funktioniert. Es wurden die Fensterheber getauscht, ohne Erfolg. Die Steuergeräte wurden neu programmiert, ohne Erfolg. Das heisst, bei eingeschalteter Zündung hat das Verdeck funktioniert, wenn der Motor lief, nicht mehr.

Nach Monate langer Rumrätselei kam dann raus, wenn der Motor lief UND das Licht angeschaltet war, funktionierte das Verdeck und die Fensterheber nicht. Es war letztendlich ein Steuergerät im Beifahrerfussraum, das getauscht werden musste.

Dann ist irgendwann die Seitenscheibe in die Tür gefallen, weil sich irgendetwas gelöst hatte.

Aber wenn der Wagen funktionierte, habe ich ihn geliebt.

Das Cooper Cabrio meiner Lebensgefährtin hat in der ganzen Zeit weniger Stress gemacht: Kühler undicht, Klimabedienteil musste getauscht werden, Radio hat den Geist aufgegeben, und das Verdeck war etwas launisch, und wollte öfter mal nicht.

Zusammenfassend: mir hat sowohl das Cooper Cabrio der ersten Generation viel Spass gemacht, als auch der JCW der zweiten Generation. Es geht halt nur auch gerne mal was kaputt. Ich weiss, dass sind jetzt andere Autos, aber wenn man weniger Stress haben möchte, der Mazda Mx5 macht extem viel Spass, bei besserer Qualität, oder auch der erste z4 mit dem unzerstörbaren Drei Liter Motor.

Beste Grüsse!

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