Gebrauchtwagenkauf, Tüv trotz Rost an Bremsleitungen
Hallo zusammen,
ich habe einen W202 BJ 1994 gekauft mit Tüv vom Händler/Werkstatt. Von außen sah augenscheinlich estmal alles gut aus. Zu Hause habe ich dann mit einer Taschelampe nochmal genauer drunter geschaut und mir sind da ein paar Roststellen leider nicht unerspart geblieben. Vor allem an den Bremsleitungen und der Auspuff sieht auch nicht gerade fächmännisch geflickt aus.
Das Fahrzeug hat frisch TÜV (beim Händler gemacht). Ich frage mich, wie solch Leitungen durch den TÜV kommen oder wie würdet ihr die verrosteten Bremsleitungen bewerten?
Vielen Dank für euere Meinungen und unten ein paar Bilder von den Problemstelllen.
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42 Antworten
Das sieht Kriminell aus !!! Du solltest das melden. Der Merzedes ist nicht straßentauglich. Der Druck in Bremsleitungen ist 100- 130 bar. Die Roststelle sieht nicht danach aus, dass sie das aushält. Das Auto mit Tüv zu versehen ist ein Skandal. du solltest das Auto nicht bewegen. Das ist eine Sache für einen Sachverständigen und für den Anwalt.
Du solltest dem Händler die Bilder vorlegen und ihm mit Konsequenzen drohen. Aber du solltest Zeugen mitnehmen.
Wer einen Schalldämpfer oder Auspuffteil verliert, bekommt einen Punkt.
Den möchte auch niemand in seine Frontscheibe bekommen.
Grüße an den „Händler“.
Also der Auspuff sieht nicht schön aus - Schraubschellen sind wahrlich nicht professionell. Es hält aber dicht und fest, das ist das, woran sich ein Prüfer orientiert. Ob es das in 2 Jahren auch noch tut - zweifelhaft. Könnte man so aber wohl noch schweißen (nicht schön aber selten).
Bei den Bremsleitungen sehe ich eigentlich nur auf Bild 6 ein Problem - da sieht die Verschraubung ehrlich so aus, als wäre der Tausch an der Stelle gar nicht mehr möglich, und es wird eine größere Aktion. Allerdings testet der Prüfer hier auf Durchrostungen, Oberflächenrost kann er ignorieren. Wenn das Material an sich also noch hält - ist das durchwinkbar.
Das müsste man erst nochmal genauer anschauen (am besten unverbindlich in der Stammwerkstatt vorbeischauen, wenn die gerade einen Prüfer da haben, und den kurz einen Blick riskieren lassen - oder direkt bei einer Prüforganisation vorbeigehen - aber da kann's natürlich auf die sofortige Stillegung rauslaufen!), bevor man zum Händler rennt und Wind macht. Denn den muss das nicht interessieren, er hat "HU neu" verkauft und die ist ja erteilt worden. Ob die Schraubschellenflickage bei ihm oder schon beim Vorbesitzer entstanden ist, wie willst du das nachweisen? Und wenn der Prüfer nicht genau hingeschaut hat, wie willst du da Vorteilnahme nachweisen?
Wenn, dann richtet sich sowas gegen den Prüfer. Der ist natürlich schwerer habhaft, aber sollte namentlich auf den dir vorliegenden Prüfunterlagen dokumentiert sein. Und sein Arbeitgeber sollte ein Interesse daran haben, dass da keine Schludrigkeiten unterlaufen.
Was du letztendlich davon hast, wenn der Prüfer nachher gefeuert wird und dein Auto in einer Nachprüfung erhebliche Mängel aufweist... deren Kenntnis der Händler glaubhaft bestreiten kann, weil ihm ja ein mängelfreier Bericht übergeben wurde... kann wahrscheinlich nur ein Anwalt sagen. Denn dann geht's an die Sachmängelhaftung* (innerhalb der ersten 6 Monate ab Kauf muss der Händler beweisen, dass ein aufgetretener Mangel beim Kauf noch nicht vorhanden war - er hat allerdings den HU-Bericht!). Oder einen Betrugsfall, wo dann Prüfer und Händler vor Gericht kommen (können).
*Nebenbei: 202er vom Händler mit Gewährleistung zu bekommen, halte ich aufgrund der Preislage für schwierig. Ist sicher, dass kein "Verkauf im Kundenauftrag", "Bastlerauto", "für Export" oder ähnlicher Schnörkel im Vertrag steht?
Ich weiss nur, daß du damit bei uns nicht durch die HU gekommen wärst. Ich würde mal schauen wer den HU Bericht unterschrieben hat und da mal vorbeifahren, wenn der Händler keine Einsicht zeigt.Spätestens bei der nächsten HU fällst du durch und darfst alles auf deine Kosten erneuern.
Das ist eine Preisfrage.
Was kostet die Reparatur ? (muss natürlich gemacht werden)
Was hat was Auto gekostet?
Ist die Summe noch vertretbar lass die Finger weg.
Dass Du was bekommst ist möglich aber nicht sicher. Aber dann mit viel Aufwand.
Meine Tochter hatte ein Ähnliches Problem. Die Vertretung des Herstellers /Ford Werkstatt) hat abgeraten. Besonders da die Reparatur und Eigenarbeit (vom Papa) im Vergleich mit dem Kaufpreis vertretbar war.
Gruß Peter
Wie es mir scheint ist das, was so vergammelt aussieht eine Spritleitung. Solche Verbindungen gibt es nicht bei Bremsleitungen. Nichtsdestotrotz wird die nicht mehr lange dicht bleiben. Ich rate dir nie mehr als 10 Liter im Tank zu halten und eine Schüssel mit zu führen die 10 Liter Fassungsvermögen hat.
Mein TüV-Prüfer würde mich ansehen und einmal kurz dran fassen, leicht dran biegen und dann würde wahrscheinlich schon die Suppe laufen.
Der hat einen sogenannten "Mitternacht-TÜV" bekommen. Such mal weiter, das ist bestimmt noch nicht alles, aber fahr nicht zum TÜV, die legen das Auto womöglich still.
@_RGTECH
"Allerdings testet der Prüfer hier auf Durchrostungen, Oberflächenrost kann er ignorieren. Wenn das Material an sich also noch hält - ist das durchwinkbar."
Das stimmt so nicht
Durchrostungen spürt man beim treten aufs Bremspedal, dann kann man fast bis zum Bodenblech durchtreten..
Und ob das Material "noch" hält interessiert kein Mensch, weil wenn die Leitung morgen bricht, hat sie heute noch gehalten.
Geprüft wird ob die Bremsleitung Anzeichen von Rost hat. Hat sie Rostbefall wird das bemängelt. Es läßt sich nicht ohne weiteres prüfen ob die Leitung schadhaft ist oder nur oberflächlichen Rostansatz hat. Daher wird im Zweifelsfall vermerkt, den Rost zu beseitigen und im Falle dass da "Rostnarben" sind , muss die Leitung getauscht werden.
Zitat:
@Alphateddy [url=https://www.motor-talk.de/.../...t-an-bremsleitungen-t7004461.html?...]
aber fahr nicht zum TÜV, die legen das Auto womöglich still.
Sollte er gerade tun, dann steht der Händler unter Zugzwang die Mängel zu beseitigen. Wahrscheinlich wird er sowieso eher den Kaufpreis zurückzahlen.
Hallo,
die Schlauchschellen am Auspuff halten lediglich die Hitzeschutzummantelung ruhig, da diese vermutlich gerasselt hat. So habe ich das bei meinem letzten C180 auch gelöst. Hat bei der Hauptuntersuchung niemanden interessiert.
Danke schonmal für eure Antworten und Meinungen. Erstmal muss ich rausfinden, ob es die Bremsleitung oder doch eine Spritleitung ist und was mir noch so für Überraschungen auffallen.Wahrscheinlich wäre es sinnvoll, das Gefährt auf eine Hebebühne bei meine Stammwerkstatt zu fahren bevor ich ein Fass auf mache. Der Händler wohnt leider nicht gerade um die Ecke.
Das der Tank so schwitzt ist normal?
Zitat:
@_RGTech schrieb am 20. Dezember 2020 um 16:38:30 Uhr:
*Nebenbei: 202er vom Händler mit Gewährleistung zu bekommen, halte ich aufgrund der Preislage für schwierig. Ist sicher, dass kein "Verkauf im Kundenauftrag", "Bastlerauto", "für Export" oder ähnlicher Schnörkel im Vertrag steht?
Davon stand tatsächlich nichts im Vertrag
Zitat:
@Alphateddy schrieb am 20. Dezember 2020 um 23:30:49 Uhr:
Durchrostungen spürt man beim treten aufs Bremspedal, dann kann man fast bis zum Bodenblech durchtreten..
Und ob das Material "noch" hält interessiert kein Mensch, weil wenn die Leitung morgen bricht, hat sie heute noch gehalten.
Geprüft wird ob die Bremsleitung Anzeichen von Rost hat. Hat sie Rostbefall wird das bemängelt. Es läßt sich nicht ohne weiteres prüfen ob die Leitung schadhaft ist oder nur oberflächlichen Rostansatz hat. Daher wird im Zweifelsfall vermerkt, den Rost zu beseitigen und im Falle dass da "Rostnarben" sind , muss die Leitung getauscht werden.
Die Bremsen sind sehr stark eingestellt, man braucht sie nur sehr wenig runterdrücken. F
An der Bremsanlage kann man nichts einstellen, was mit der Leitung zu tun hat. Entweder ist die Leitung dicht dann fühlt es sich zwar richtig an, das heißt aber nicht, dass es das auch nach der nächsten Vollbremsung noch so ist. Wenn die Bremsleitung stark verrostet ist, ist nämlich von einer Sekunde auf die nächste der Bremsdruck so gut wie weg. Das kann man sich vorstellen wie ein Seil, dass reisst. Solange es die Last hält... alles gut, aber wenn es reißt, ist es zu spät.
Autos bis 1970 hatten z.T. nur ein Einkreis-Bremssystem, da war der Druck tatsächlich plötzlich und vollkommen weg, wenn die Leitung brach. Heute haben sie alle Zweikreisbremssysteme, d.h. es bleibt immer der andere Kreis intakt und so ist immer noch etwas "Bremse" da.
Geiler Thread !
Eine verrostete Verbindung der Benzinleitung,
Und ein gegen klappern/ rasseln gesichertes Hitzeschutzblech.
Und gleich kommen so Antworten wie, " der ist nicht Verkehrssicher"
" Ich würde zum Anwalt gehen" .
Traurig was hier teilweise für Ratschläge gegeben werden.
Auf der anderen Seite ist es auch traurig das man sich einen 26Jahre alten Gebrauchtwagen kauft und sich den anscheinend vor dem Kauf nicht richtig ansieht .