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Gepulverte Lackflächen pflegen

Themenstarteram 4. August 2009 um 20:45

Hi miteinander,

während ich heute meine vor gut 6 Wochen Tüv-abgenommene RD 250 mal intensiv gepflegt habe kam mir der Gedanke, dass ich mit dem Pflegeaufwand, nämlich mit dem selben wie bei den Lackteilen schon etwas daneben liegen könnte.

Unsicher war ich deshalb, weil ich plötzlich verunsichert war, ob eine Lackpolitur und eine Lackversiegelung für Nasslacke auch für pulverbeschichtete Flächen das Richtige sind.

Kann mir hier jemand weiterhelfen?

Beste Antwort im Thema
am 11. August 2009 um 16:34

Zitat:

Original geschrieben von titus95

Wie aus deinem Link hervorgeht hatte ich wohl die richtige Vermutung, nämlich das gepulverte Flächen doch etwas empfindlicher zu sein scheinen als Nasslackflächen, zumindest doch ein Unterschied besteht.

Aaaaalso. Ich glänze mal mit ein wenig gefährlichem Halbwissen, höre ja auch ab und an den Kollegen zu, die mit Lack zu tun haben (Kluthe ist u.A. auch ne Farben- und Lackbude... u.A. Stichwort Conti Farben). So wie ich das verstehe, ist "normaler" Fahrzeuglack ja mehrschichtig aufgebaut, unter anderm mit einer schützenden Lackschicht als Schutz abgeschlossen. Wenn der Rahmen einfach nur gepulvert ist, also keine weitere Lackschicht mehr drauf hat (was eigentlich beim Pulvern die Regel ist, sonst müsste man sich den Mist nicht geben...) dann ist der wohl durchaus empfindlicher als ein vielschichtig aufgebauter Metallic- Lack. Aber das trifft dann auch auf herkömmlichen Lösemittel- Lack zu. Eine Freundin meiner Freundin fährt einen alten Golf II, wenn man da mit einem nassen Lappen rangeht und ordentlich wienert, ist der Lappen ruckzuck nicht mehr weiß sondern nimmt die Fahrzeugfarbe an.

Außerdem kann ich dir aus eigener "Erfahrung" sagen, dass die Pulverlackerei recht tückisch ist. Habe vor Jahren mal bei einem Betrieb als Leiharbeiter gearbeitet, der u.A. für VW Teile pulverlackt. Deppenarbeit, Gestelle bestücken und abräumen, Qualitätssicherung (sprich den Lack da wieder abkrazen, wo die Teile blank bleiben sollten und Overspray abbekommen haben), Zeug durch die Gegend schleppen usw. usf.

Was ich da erlebt habe, das geht auf keine Kuhhaut. Und das ist in der Branche kein Unbekannter gewesen, diese Firma. Die zu lackierenden Teile müssen nach der Vorbehandlung absolut sauber gehandlet werden, sprich ständig saubere Stoffhandschuhe, nicht draufsabbern, nicht fallen lassen und so weiter. Kannst dir überlegen, wie hoch in der Richtung die Motivation eines rumänischen Hilfsarbeiters ist, der keine 5€ die Stunde bekommt. Dann geht bei der Pulverung an sich oft genug was schief, und wenn dann noch die Einbrenntemperatur nicht ganz passt... Oh weh oh weh.

Wenn man hingegen sieht, wie eine moderne Lösemittel- oder Wasserlackstraße aussieht... Toll.

Okay, ich bin etwas abgeschweift. Einfach nur zum groben Verständnis, warum Pulverlack nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist....

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5 Antworten

Hi titus

Eigentlich braucht man pulverbeschichtete Oberflächen kaum zu pflegen....

klick mich

Grüße

 

Jason

Themenstarteram 11. August 2009 um 5:59

Zitat:

Original geschrieben von Jason89

Hi titus

Eigentlich braucht man pulverbeschichtete Oberflächen kaum zu pflegen....

klick mich

Grüße

 

Jason

Hallo Jason,

erstmal danke für deinen Link - hat mir schon sehr geholfen.

Aber pflegen muss ich die gepulverten Flächen an meinen Motorrädern schon - schliesslich will man ja gerade wenn es sich um ältere restaurierte Maschinen handelt die auch mal blitzen sehen, gerade auch dann wenn sie gefahren werden.

Meine XT 600 und die RD 250 haben jeweils gepulverte Rahmen, die RD darüber hinaus gepulverte Schwinge, Lampentopf, Instrumententöpfe sowie Gabelbrücken.

Die Frage hatte ich natürlich gestellt um den Glanz dieser Flächen doch recht lange zu erhalten. Wie aus deinem Link hervorgeht hatte ich wohl die richtige Vermutung, nämlich das gepulverte Flächen doch etwas empfindlicher zu sein scheinen als Nasslackflächen, zumindest doch ein Unterschied besteht.

Werd mich also an die Empfehlung in dem Link halten.......;)

am 11. August 2009 um 16:34

Zitat:

Original geschrieben von titus95

Wie aus deinem Link hervorgeht hatte ich wohl die richtige Vermutung, nämlich das gepulverte Flächen doch etwas empfindlicher zu sein scheinen als Nasslackflächen, zumindest doch ein Unterschied besteht.

Aaaaalso. Ich glänze mal mit ein wenig gefährlichem Halbwissen, höre ja auch ab und an den Kollegen zu, die mit Lack zu tun haben (Kluthe ist u.A. auch ne Farben- und Lackbude... u.A. Stichwort Conti Farben). So wie ich das verstehe, ist "normaler" Fahrzeuglack ja mehrschichtig aufgebaut, unter anderm mit einer schützenden Lackschicht als Schutz abgeschlossen. Wenn der Rahmen einfach nur gepulvert ist, also keine weitere Lackschicht mehr drauf hat (was eigentlich beim Pulvern die Regel ist, sonst müsste man sich den Mist nicht geben...) dann ist der wohl durchaus empfindlicher als ein vielschichtig aufgebauter Metallic- Lack. Aber das trifft dann auch auf herkömmlichen Lösemittel- Lack zu. Eine Freundin meiner Freundin fährt einen alten Golf II, wenn man da mit einem nassen Lappen rangeht und ordentlich wienert, ist der Lappen ruckzuck nicht mehr weiß sondern nimmt die Fahrzeugfarbe an.

Außerdem kann ich dir aus eigener "Erfahrung" sagen, dass die Pulverlackerei recht tückisch ist. Habe vor Jahren mal bei einem Betrieb als Leiharbeiter gearbeitet, der u.A. für VW Teile pulverlackt. Deppenarbeit, Gestelle bestücken und abräumen, Qualitätssicherung (sprich den Lack da wieder abkrazen, wo die Teile blank bleiben sollten und Overspray abbekommen haben), Zeug durch die Gegend schleppen usw. usf.

Was ich da erlebt habe, das geht auf keine Kuhhaut. Und das ist in der Branche kein Unbekannter gewesen, diese Firma. Die zu lackierenden Teile müssen nach der Vorbehandlung absolut sauber gehandlet werden, sprich ständig saubere Stoffhandschuhe, nicht draufsabbern, nicht fallen lassen und so weiter. Kannst dir überlegen, wie hoch in der Richtung die Motivation eines rumänischen Hilfsarbeiters ist, der keine 5€ die Stunde bekommt. Dann geht bei der Pulverung an sich oft genug was schief, und wenn dann noch die Einbrenntemperatur nicht ganz passt... Oh weh oh weh.

Wenn man hingegen sieht, wie eine moderne Lösemittel- oder Wasserlackstraße aussieht... Toll.

Okay, ich bin etwas abgeschweift. Einfach nur zum groben Verständnis, warum Pulverlack nicht unbedingt der Weisheit letzter Schluss ist....

hallo titus,

 

pulverlack ist nicht gleich pulverlack. es finden heutzutage in der automobilindustrie pulverlacke anwendung, die im glanzgrad und eigenschaften einem nasslack in nicht viel nachstehen. diese pulverlacke haben (wenn ich mich recht entsinne) noch einen acrylanteil, werden daher im auftrag glatter und haben daher optisch hochwertigere eigenschaften  - sehr laienhaft ausgedrückt. verarbeitung, einbrenntemperaturusw. mal aussen vor gelassen. dieses pulver ist aber auch um einiges teurer gegenüber dem herkömmlichen pulverlack. daß diese keinen so brillianten glanzgrad wie ein nasslack erreicht liegt u. a. auch daran, daß die oberfläche immer leicht wellig bleibt ("orangenhaut"). dieses phönomen tritt bei dem anderen pulvernicht oder nur unwesentlich auf. natürlich hängt es auch stark, wie bereits von jenhls erwähnt, von der qualität des verarbeitenden betriebs ab.

...bevor ich mich hier aber um kopf und kragen rede und gefilterten blödsinn wiederkäue... mein bester freund ist in der geschäftsleitung eines farben und lackherstellers, der auch die automobilindustrie beliefert. leider ist er gerade im urlaub, der könnte sich hier vmtl. recht intensiv und kompetent zum thema auslassen. wenn es dir sehr am herzen liegt bzw. es auch nicht eilt, werde ich ihn bei gelegenheit zu dem thema mal interviewen und dann nochmals posten. kann allerdings noch zwei, drei wochen dauern. 

 

gruß, mike

Themenstarteram 11. August 2009 um 20:21

Zitat:

Original geschrieben von tschähnz

hallo titus,

....... leider ist er gerade im urlaub, der könnte sich hier vmtl. recht intensiv und kompetent zum thema auslassen. wenn es dir sehr am herzen liegt bzw. es auch nicht eilt, werde ich ihn bei gelegenheit zu dem thema mal interviewen und dann nochmals posten. kann allerdings noch zwei, drei wochen dauern. 

gruß, mike

Hallo Mike,

erstmal vorweg, es eilt natürlich nicht so.

Was den ausführenden Betrieb in meinem Fall betrifft so habe ich natürlich einen ausgewählt dem ich schon lange vertraue, ist hier bei mir sozusagen um die Ecke.

Überzeugt von den Ausführungen und der Qualität habe ich mich schon vor ein paar Jahren in dem Betrieb, da wird alles vor Ort gemacht. Ist ja der große Vorteil wenn man auch mal in den Betrieb gehen kann, sich Arbeitsgänge ansehen und sich ein Bild von den Mitarbeitern machen kann. Worüber ich sehr froh bin, es gibt dort keine Billiglöhner, der Betrieb ist sehr gut ausgelastet.

Wichtig in der Abfolge der Arbeitsschritte ist z.B., dass die gestrahlten Metallteile nicht mehr angefasst werden, keiner hohen Luftfeuchtigkeit ausgesetzt sind oder kurzum richtig gehändelt und sehr schnell gepulvert und beschichtet werden. Richtige Temperatur (180 °C) vorausgesetzt.

Das Ergebnis lässt sich schon durchaus sehen, die gepulverten Flächen haben einen sehr hohen Glanz, ich kann ihn jedenfalls vom Glanz eines Nasslackes nicht unterscheiden.

Dazu kommt, dass gepulverte Flächen meiner Erfahrung nach etwas widerstandsfähiger gegenüber punktueller Belastung(Schlagbelastung) sind. Sie sind etwas elastischer als ausgehärteter Nasslack was einen kleinen Vorteil darstellt.

Damit das auch so bleibt, dafür hatte ich die Frage mal hier reingestellt. Einige gute Tipps sind ja schon durch Jasons Link herausgekommen, für weitere bin ich natürlich dankbar - man lernt ja nie aus .:)

 

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