Getriebeölwechsel: Wechselintervall freiwillig unterschreiten?
Hi zusammen,
ich komme beruflich öfters mal nach Polen durch Dienstreisen etc. Dort fahren, wie man weiß oft Autos herum, die in Deutschland ausrangiert wurden. Das gilt auch für Taxen. Die Taxen in Polen haben durchaus 600.000km und mehr auf der Uhr. Manche haben gar die Millionengrenze überschritten. Häufig sind dies W211 Exemplare, für den W212 ist es wohl noch etwas zu früh und viele W210 haben bekanntlich Rostprobleme.
Jedenfalls unterhalte ich mich schon mal als W212 Besitzer mit den polnischen Taxifahrern darüber, was denn das Geheimnis einer solch beachtlichen Laufleistung sei. Neben der Tatsache, das die Diesel gar nicht erst kalt werden wird mir immer wieder das Getriebeöl genannt. Normalerweise würde einem das Fahrzeug anzeigen, wenn es neues Getriebeöl will. Bei mir war das erstmalig bei 96.000km der Fall im Zuge der Inspektion die anstand (7G-Tronic+). Die Taxifahrer jedoch empfehlen, diesen Intervall freiwillig zu unterschreiten und spätestens alle 50.000km das Öl zu wechseln. Ein langes Getriebeleben und ruckelfreies Fahren sei die Folge. In der Tat war es bei mir so, dass gerade nach dem Getriebeölwechsel das Fahrzeug butterweich geschaltet hat. Mittlerweile bei 145.000km wird es wieder hakeliger und ich überlege, ob ich dem Dicken mal einen ATF Wechsel zu Weihnachten schenken soll.
Was meint ihr? Macht ein freiweilliger Getriebeölwechsel Sinn? Was kostet so etwas? Beim Daimler waren es damals glaube ich 600€, ich hoffe, das es günstiger geht.
Bin gespannt auf eure Meinung.
MfG
laurooon
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11 Antworten
Mir wurde auch von einem erfahrenen Mercedesmechaniker empfohlen, das Getriebeöl alle 50tkm zu wechseln.
Ich habe bei meinen alten Wandlerfahrzeugen bei 100000 km nach TE ohne Reiniger spülen lassen. Mir wurde bestätigt, dass es bei meiner Fahrweise ausreicht. Die Werkstatt hat einen Taxibetrieb, da spülen sie alle 50000 km, weil Taxen anders belastet sind.
Was meinst du mit spülen? Altes Öl raus, neues Öl rein, damit spülen, dann neues Öl raus und finales Öl rein?
So wie ich es verstanden habe wird solange neues Öl eingefüllt, bis es beim Durchlauf sauber ist. Deswegen wird auch mehr Öl gebraucht, als eigentlich im Getriebe ist. Der Meister zeigte mir auch immer das alte und neu Öl zum Vergleich.
Okay, und das hast du alle 100tkm gemacht? Schaltet dein Getriebe denn schön weich? Ich habe manchmal, besonders im Kalten eine eher hakelige Schaltweise.
Bei meinem alten 212er VorMopf E350Bluetec war bei 60.000 und bei 120.000 das Getriebeöl fällig.
Bei Mercedes-Bartmann in Rüsselsheim hat das damals 450€ bei 60.000 gekostet, bei 120.000 war das in der Inspektion dabei und ich habe zusätzlich eine Spülung machen lassen. Da normal nur gewechselt wird habe ich für das zusätzliche Öl für die Spülung nur einen kleiner Aufpreis zahlen müssen.
Frisches Öl ist nie verkehrt, ob es ökologisch sinnvoll ist sollen andere entscheiden für das Getriebe ist es sicherlich nicht verkehrt. Ich werde auch jetzt bei meinem neuen E250Bluetec alle 60.000 Km das Getriebeöl wechseln es sei denn der Dicke verlangt das früher.
Spülen ist altes Öl raus, mit frischem Öl den Dreck rausspülen und dann final neues frisches Öl einfüllen. Sei aber vorsichtig wenn du die Spülung nach Tim Eckart machst. Da wird zur Spülung auch ein Reiniger zugesetzt. Das wird aber explizit von Mercedes verboten da der Reiniger Kunststoffteile im Getriebe angreift / angreifen kann. Wenn Mercedes rausfindet (und das ist kein Problem) das du Reiniger verwendest hast und es entsteht ein Schaden dann wird Mercedes jede Garantie oder Kulanz ablehnen. Auf Nachfrage sagte mein Mercedes-Meister: "...dann ist Mercedes mit deinem Auto fertig...".
Ich habe deswegen die Spülung auch bei Mercedes und nach Mercedesvorgaben machen lassen, so habe ich hier heraus eventuellen Problemen vorgebeugt.
Eine Reinigung/Spülung nach Tim Eckard hätte mich in Mainz ca. 100 € weniger gekostet, die paar € Ersparnis waren mir aber das Risiko nicht wert.
Aus einem alten Thema:
Hallo ....,
ist ja alles subjektiv, aber ich fahre ja schon ein paar Jahre Autos mit Automatik. Das verückte ist, dass man glaubt, das alles so wie immer ist. Wenn sich am Getriebe was ändert, merkt man das nur selten, da ein schleichender Vorgang. Deswegen merkt man erst nach dem Spülen, was sich wieder ändert. Meiner Erfahrung nach ändert sich folgendes. Das Hochschalten läuft noch weicher und runder. Aber ganz schnell merkt man die Änderung beim Heranfahren an eine Kreuzung. Das runterschalten der Gänge läuft wensentlich weicher ab. Fast unmerklich. Was aber auch ein wichtiger Grund war, ich plane immer meine Autos eine Weile zu fahren, und so versuche ich alles so lange wie möglich fit zu halten. Und wenn die meisten Taxler ihr Getriebe spülen lassen, obwohl die mit Einnahmen ja nicht so doll gesegnet sind, frage ich mich warum sie es trotzdem tun?
Ja, das denke ich mir, darum vermute ich auch, das es nicht verkehrt sein kann. Wenn es weniger ruckelt bedeutet das bestimmt auch weniger Belastung für die Mechanik.
Kann mir jemand sagen, ob man das Automatiköl selbst mitbringen darf und was es für ein Öl sein muss? Ich brauche dann also 2 x 6L?
EDIT: Ich habe das hier gefunden: https://www.daparto.de/.../33889?kbaTypeId=26397&articleId=169095823
Ich glaube Bilstein könnte stimmen? Da ist auch die Airmatic von.
Wisst ihr, ob man den Ölwechsel Intervall für das Getriebeöl zurück stellen kann? Wenn ich außer der Reihe das Getriebe Ölwechsel möchte ich natürlich nicht das bei der nächsten Inspektion aufleuchtet dass das Getriebeöl gewechselt werden muss.
Sprich darüber mit Deinem Kundenberater, er kann es im System hinterlegen. Das ist wichtig für Garantie oder eine eventuelle Kulanzeinschätzung. Die Meldung selbst ist schnell gelöscht. MB gibt sowieso nur einen Getriebeölwechsel vor, andere Hersteller gar keinen: was natürlich beides bockmist ist.
Schau mal hier: W212-FAQ Getriebeölwechsel.
Ich habe jetzt bei 200tkm auch wechseln lassen.
Edit: Ich habe letztes Jahr 500€ inkl. Motorölwechsel inkl. Material und MwSt. beim E350CGI bezahlt.