1. Startseite
  2. Forum
  3. Wissen
  4. Finanzierung
  5. KFZ Leasing
  6. Gewerbeleasing oder Privatleasing - macht es für uns Sinn?

Gewerbeleasing oder Privatleasing - macht es für uns Sinn?

Themenstarteram 6. Juli 2024 um 8:14

Hallo zusammen,

ich habe noch keine Erfahrung mit Leasing und wir haben noch keine Ahnung, was wir genau machen sollen. Wäre schön, eine Empfehlung zu bekommen. Es geht um unseren Zweitwagen, in dem Fall ein 16 Jahre alter Audi A6 von meiner Frau. Er kommt langsam echt in die Jahre und vor dem nächsten TÜV sind auf jeden Fall 1500~2000 Euro Reparaturen fällig. Entgegen dem Trend steht Sie eher auf große, schnittige und starke Autos, alles was nach Kleinwagen aussieht oder ne lahme Krücke ist, fällt schonmal raus.

Seit 2 Jahren hat Sie ein Gewerbe, es besteht die Möglichkeit zum Gewerbeleasing (habe ich schon abgeklärt). Allerdings halten sich die gewerblichen Fahrten in Grenzen und der Arbeitsweg ist auch nur 2km. Wir nutzen das Fahrzeug insgesamt 5~8tkm im Jahr. Wir haben eine private Wallbox mit PV-Anlage, was ein E-Auto sinnvoller macht.

Folgende Angebote liegen uns vor:

- Cupra Born im PRIVATleasing (E-Auto, 10k/Jahr, 24M) für 207 Euro ohne Versicherung (Option: +25 für Wartung)

- Cupra Born im GEWERBEleasing (42000,- E-Auto, 10k/Jahr, 48M, 0,25% Regel) für 410 Euro All-Inclusive (Wartung + Kasko + Reifenwechsel)

- Cupra Formentor 1.5eTSI (36000,- Verbrenner, 1% Regel, 10k/Jahr, 24M) im GEWERBEleasing für 220 Euro All-Inclusive (Wartung + Kasko + Reifenwechsel)

- Cupra Formentor 1.5 HYBRID (44000,- Plugin, 0,5% Regel, 10k/Jahr 24M) im GEWERBEleasing für 295 Euro All-Inclusive (Wartung + Kasko + Reifenwechsel)

Sehe ich das richtig, dass der Formentor HYBRID am Ende kaum teurer ist als der Formentor VERBRENNER wegen der 0,5% statt 1% geldwerter Vorteil trotz der höheren Leasingrate? Meine Frau kommt nur auf ungefähr 25km/Woche geschäftlich, es wird schwierig werden viele geschäftliche Kilometer zu argumentieren. Dann doch lieber der Born privat und auf Gewerbeleasing verzichten? Oder einfach die Reparaturkosten vom Audi in Kauf nehmen und nochmal 2 weitere Jahre fahren?

Was meint ihr?

Ähnliche Themen
23 Antworten

Denke du musst unterscheiden. Wenn du Gewerbeleasing machst bekommst du ggf. günstigere Raten weil du ein Gewerbe hast. Das bedeutet nicht, dass du die Kosten des Autos auch im Gewerbe ansetzen musst. Das kannst du meines Wissens nur machen, wenn du das Auto zu mindestens 50% gewerblich nutzt, was im ersten Jahr nachzuweisen ist.

Themenstarteram 7. Juli 2024 um 7:23

Bisher konnte mir niemand abschließend sagen, ob es sich WIRKLICH lohnt, sprich unter dem Strich am Ende mehr Auto fürs gleiche Geld bnekommt, als wenn ich einfach privat leasen würde. Mal angekommen, dass gewerbliche Angebote nicht besser/günstiger als private Angebote sind:

Wenn man alles gegeneinander rechnet: Betriebsausgabe vs geldwerter Vorteil, Fahrtenbuch vs 1% Regelung, bessere Leasingkondition vs erhöhte Steuerberaterkosten/Abrechnungsaufwand, Umsatzsteuer auf Privatfahrten vs Privatleasing mit 19% USt, etc. Bringt es das dann am Ende wirklich, oder ist es einfach nur das Geld gewechselt? Nur weil man es machen kann, heißt es ja noch nicht, dass es wirtschaftlich sinnvoll ist. Wie gesagt, mal ausgeklammert die Angebotsunterschiede zwischen Privat und Gewerbeleasing.

Ja, du hast Recht mit den mindestens 50% bei Gewerbe. Der Nachweis wird unter Umständen ein Problem, wenn die jährliche Fahrleistung 5000km übersteigen sollte.

Ich will nicht zu tief einsteigen, aber wenn DU nicht beurteilen kannst, ob sich Firmenleasing für dich lohnt, musst Du jemanden beauftragen, der es dir sagen kann.

Der größte Vorteil ist, dass Du die gesamten Kosten steuerlich absetzen kannst und, z.B., die private Nutzung mit 1% versteuerst (Umsatzsteuer nicht vergessen, daher sind es etwas mehr als 1%).

So kannst du als Firmeninhaber privat relativ günstig einen PKW fahren und hast am Ende weniger Gewinn zu versteuern.

Ganz grob formuliert. Und man muss auch nicht im ersten Jahr die 50% gewerbliche Nutzung nachweisen, wie oben geschrieben. Es kommt auf die Branche an. Sollte das Finanzamt Zweifel haben, reicht in der Regel die Aufzeichnung von drei Monaten.

Themenstarteram 7. Juli 2024 um 8:11

Ich werde das diese Woche mit dem StB durchsprechen, dann gibt es am Ende hoffentlich Zahlen, Daten, Fakten und ein paar Punkte auf die ich achten sollte.

Ist es im Gewerbeleasing üblich, dass man die Versicherung und Wartung auch gleich über den Leasinggeber bezahlt? Man behandelt das Fahrzeug komplett getrennt vom Privatvermögen?

Man könnte ja auch auf die Idee kommen, die günstige private Versicherung mit SF20 auf den Geschäftswagen anzuwenden oder zur günstigen Werkstatt des Vertrauens statt zum Vertragshändler das Auto zu bringen? Beides Schnapsideen?

Nein, Wartung und Verschleiß musst Du nicht mit abschließen. Versicherung ebenso nicht.

Ohne deine kompletten Eckdaten zu kennen, ist keine seriöse Beurteilung möglich, daher ist dein Gang zum Steuerberater definitiv sinnvoll.

Aus meiner alltäglichen Erfahrung kann ich dir aber vorab mitteilen, dass sich das Leasing über das Einzelunternehmen für deine Frau bei einem E-Auto (< 70.000€ BLP) durch die „0,25%-Regelung“ zu 99,9% rechen wird sowie bei einem E-Auto (> BLP 70.000€) oder einen Hybrid mit 0,5%-Regelung zu 80-90%. Was sind die restlichen 10-20%? Wenn ihr beispielsweise einen überragenden Leasingdeal abschließen könnt (Vorführer, VFl-Modelle, Aktionen etc.), schätzungsweise LF 0,4-0,5 und dadurch einen Hybrid mit sehr hohem BLP 120.000€ o.ä. erhaltet, wo ihr die private Nutzung (dann teuer) versteuern müsst (ESt und USt), kann es doch eventuell nicht rentieren es über das Unternehmen laufen zu lassen. Wenn ihr aber ein Fahrtenbuch führen möchtet, kann es wieder anders aussehen.

(D)ein beauftragter Steuerberater kann dir das mit den notwendigen Informationen aber einfach berechnen.

Wenn Ihr ein E-Auto least sind es derzeitig nur 0,25% geldwerter Vorteil. Macht Ihr die Abschlüsse und Steuererklärungen selber oder über einen Steuerberater? Selbst wenn über einen Steuerberater sind es ein paar Buchungen im Jahr mehr für die monatlichen Leasingraten, Versicherung und Werkstattrechrungen.

Ich würde die Wartung mit in den Leasing-Vertrag nehmen, wenn die Kosten im Rahmen sind. In den ersten Jahren geht man ohnehin in die Vertragswerkstätten wegen der Gewährleistung. Viele freie Werkstätten nehmen E-Autos auch noch gar nicht an.

Ob privates oder Geschäftlichsleasing günstiger ist, hängt doch von Eurem Steuersatz ab. Das kann keiner pauschal beantworten und in die Zukunft schauen auch nicht oder sind die Erträge immer gleichbleibend?

Wozu brauchst Du bei einem E-Auto einen Wartungs- und Verschleißvertrag, der unnötig teuer ist? Inspektion und Ölwechsel kannst Du dir da sparen, wenn die Bremsen mal fertig sind, kann man die auch in der freien Werkstatt wechseln lassen.

Themenstarteram 7. Juli 2024 um 10:36

Steuerabschluss macht inzwischen komplett der StB.

Vielleicht ergänzend noch ein paar Zahlen von uns:

Haushaltseinkommen liegt bei ~130k wovon etwa 25-30k Gewerbegewinn von meiner Frau sind. Ihr jährlicher Umsatz ist 65-70k.

Kann man sagen je höher der persönliche Steuersatz desto sinnvoller ist ein Gewerbeleasing?

Danke für eure Antworten - jede einzelne hilft mir weiter :-)

Ich nehme bisher mit: Gewerbeleasing macht fast immer Sinn, weil sämtliche Kfz-Kosten abzugsfähig sind, vor allem bei E-Auto, aber auch beim Plugin. Verbrenner nicht so wegen dem 1%.

Ich würde es ganz einfach sehen. Egal wie es gilt doch bei der gewerblichen Nutzung und Versteuerung der Grundsatz der Deckelung. Sprich du wirst nicht mehr versteuern müssen, als du ausgibst.

Sollte es in der Gesamtrechnung also nichts für das Gewerbliche Leasing sprechen, hättest Du trotzdem keine Nachteile. Daher gar kein Risiko diesen Weg zu gehen.

Im Übrigen würde ich an Deiner Stelle einfach z.B. 20-30% als betriebliche Nutzung angeben, in der Regel wird sich kaum einer dafür interessieren, ob es genau 20-30% sind... somit kannst wenigstens etwas als Betriebsausgabe ansetzen und der Rest ist dann privat... lohnt sich auf jeden Fall.

Zitat:

@Rennschnecke123 schrieb am 7. Juli 2024 um 12:23:51 Uhr:

Wozu brauchst Du bei einem E-Auto einen Wartungs- und Verschleißvertrag, der unnötig teuer ist? Inspektion und Ölwechsel kannst Du dir da sparen, wenn die Bremsen mal fertig sind, kann man die auch in der freien Werkstatt wechseln lassen.

Ich schrieb ja auch, wenn Kosten im Rahmen sind. Bei 50 oder 60 Euro monatlich natürlich nicht. Ein Wartungsvertrag ist in aller Regel aber stressfreier, weil man dann mit der Rechnung nichts mehr zu tun hat.

Ganz pauschal gesagt, denke ich, dass hier Geschätsleasing eher Sinn macht. Vorsteuerabzug, geringere Gewerbesteuer, geringere Einkommensteuer vs. 0,5 bzw 0,25 % geldwerten Vorteil und Privatleasing aus versteuertem Einkommen.

Auf Bruttolistenpreis für Pauschalversteuerung achten.

Zitat:

@Brotschimmel schrieb am 7. Juli 2024 um 12:36:42 Uhr:

Steuerabschluss macht inzwischen komplett der StB.

Vielleicht ergänzend noch ein paar Zahlen von uns:

Haushaltseinkommen liegt bei ~130k wovon etwa 25-30k Gewerbegewinn von meiner Frau sind. Ihr jährlicher Umsatz ist 65-70k.

Kann man sagen je höher der persönliche Steuersatz desto sinnvoller ist ein Gewerbeleasing?

Danke für eure Antworten - jede einzelne hilft mir weiter :-)

Ich nehme bisher mit: Gewerbeleasing macht fast immer Sinn, weil sämtliche Kfz-Kosten abzugsfähig sind, vor allem bei E-Auto, aber auch beim Plugin. Verbrenner nicht so wegen dem 1%.

Auch beim Verbrenner kann es sein, dass es sich lohnt, manchmal sogar eher, wenn man geringfügig betriebliche Fahrten ansetzt, anstatt pauschal zu versteuern. Vor allem wenn das Leasingangebot sehr gut ist und der Listenpreis dafür unverhältnismäßig hoch.

Ich würde den Audi reparieren

Noch mal kurz zusammengefasst:

 

- Gewerbeleasing oder Privatleasing? Nimm das mit den günstigeren Konditionen

- sei Dir bei Gewerbeleasing bewusst, dass keine Verbraucherrechte und Fristen gelten

- ob Du das Fahrzeug steuerlich ansetzt und in welchem Umfang ist ein völlig getrennter Sachverhalt und spielt für die Angebote/Leasingverträge keine Rolle (zumindest nicht bei eurem Einzelunternehmerkonstrukt)

Deine Antwort
Ähnliche Themen