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Gewicht bei Schnee - Fluch oder Segen?

Themenstarteram 6. März 2006 um 23:09

Guten Abend zusammen!

Wir hatten vor 2 Stunden hier in OWL den nächsten Wintereinbruch. Alle Straßen waren völlig frei, der Schnee ging los und innerhalb von 20 Minuten war alles dicht.

Golf

1,2t, Frontantrieb, Frontmotor, Winterreifen

VS

T3 Doppelkabine

1,6t, Heckantrieb, Heckmotor, sehr alte Ganzjahresreifen

Der Golf rutscht eher, beim Bremsen geht flott das ABS an, in Kurven merkt man eher das rubbeln der Reifen als im Bulli. Generell scheint die Fahrbahn mit dem Bulli noch befahrbarer als im Golf.

Woran liegt das? Der Bulli hat kein ABS, die Ganzjahresreifen haben noch 5-5,5mm Profil, provoziere ich hier mal Rutschpartien, bedarf es schon ordentlich Aufwand.

Normal ist das höhere Fahrzeuggewicht doch schlechter bei Schnee und glatten Straßen, warum dann hier nicht?

Der BMW meines Vaters (2000er Limo) wiegt 1,5t und da wir den selben Weg zu Arbeit fahren, ist es immer interessant, wie er den Weg beschreibt, und wie ich das tue. Zur Autobahn geht es eine kurvige Straße hoch, er muss zusehen, dass er da hochkommt während ich relativ gemütlich und ohne viel ESP-Beanspruchung hochfahre. Das liegt natürlich am Frontmotor und am Antrieb selbst, nur verstehe ich nicht, dass erstaunlich gute Handling des Dicken.

Hat das mit der Gewichtsverteilung zu tun?

Welche Erfahrungen habt ihr gemacht? (Schwere und leichte Fahrzeuge, lange und kurze Autos (zB. Smart fortwo)

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90 Antworten
am 6. März 2006 um 23:30

Ich würde mir das so erklären, dass der Bulli durch das Mehrgewicht und evtl. auch noch schmalere Reifen leichter einsinkt, da der "Anpress"-Druck der Reifen zum Boden größer ist (mehr Kraft bei gleicher oder sogar kleinerer Fläche).

Dadurch wird der Reifen stärker in und durch den Schnee gedrückt und berührt stärker den festen Boden unter dem Schnee.

Normalerweise gleicht sich das Gewicht und die Reibung durch den Druck ungefähr aus, aber wenn der leichtere Wagen auf dem Schnee "schwimmt" gilt das nicht mehr.

Themenstarteram 6. März 2006 um 23:32

Da sind 185er Reifen drauf (14"), die Räder sind doch eigentlich von der Breite her mit dem Gewicht übertrieben gesagt überfordert.

(Winterräder vom Golf sind 195er)

Liegt das so deutlich an der Flächenbelastung?

am 6. März 2006 um 23:34

Der Heckantrieb kann mehr Grip aufbauen, da Lenkachse und Antriebsachse getrennt sind.

Beim Frontkratzer rutschts mal eher.

Wichtig ist aber auch die Gewichtsverteilung!!

Wenn man einen Fronttriebler als Basis nimmt und dem zum Hecktriebler umbaut, bekommt man als Konsequenz ein leichtes Heck, was man insbesondere im Winter spürt.

Ein Beispiel, wie man ein Heckgetriebenes Fahrzeug nicht bauen sollte, ist der Opel Omega, bei dem auf der Hinterachse zu wenig Gewicht ist (der hat eine Gewichtsverteilung von etwa 70:30, was einem typischen Fronttriebler entspricht).

ABS ist btw im Schnee eher nachteilig oder andersrum: ein schlecht regelndes ABS besser, besonders bei geringer Schneedecke.

und?

wo sind die Quellenangaben?

keine Ahnung von der Materie, aber dumm rumblubbern ...

Ich denke wirklich, dass es an den schmalen Reifen liegt... gerade bei geschlossener Schneedecke wird so ein viel höherer Druck aufgebaut und der Grip verbessert.

Stefan Payne hat auch recht was die Gewichtsverteilung angeht. Natürlich braucht ein Auto auch Gewicht auf der angetriebenen Achse, weil da sonst die Räder durchdrehen würden.

Zum ABS: Es stimmt, dass bei Schnee und ähnlichen Untergründen ABS nachteilig ist. Fahrzeuge ohne ABS schieben beim Bremsen einen Keil aus Schnee vor sich her und verkürzen so den Bremsweg, wohingegen Fahrzeuge mit ABS weiterrutschen (zum Teil ungebremst). Schlecht regelndes ABS wird aber trotzdem hin und wieder die Bremse aufmachen, weshalb es nicht stimmt, dass schlechtes ABS hier besser ist.

@Alle anderen... bitte ingoriert Ripper, danke!

ciao

Ralle

Meine Erfahrung aus einigen heftigen Wintern:

1. Gewicht auf der Antriebsachse.

2. Allrad- vor Frontantrieb, Front- vor Heckantrieb.

3. Profiltiefe.

4. Winterbereifung.

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

Meine Erfahrung aus einigen heftigen Wintern:

1. Gewicht auf der Antriebsachse.

2. Allrad- vor Frontantrieb, Front- vor Heckantrieb.

3. Profiltiefe.

4. Winterbereifung.

gebe Dir recht bis auf die seltene Ausnahme Heckantrieb+Heckmotor nach Allradantrieb...:D

Grüße Andy

Themenstarteram 7. März 2006 um 7:54

Zitat:

Original geschrieben von madcruiser

2. Allrad- vor Frontantrieb, Front- vor Heckantrieb.

Auch Front- vor Heckantrieb, wenn der Motor auf der Hinterachse sitzt?

(Bsp. mein Bulli oder auch der Käfer)

Ach mist, der flotte Andy wieder..

Wie war gleich noch Punkt 1? ;)

Ein Motor auf der Antriebsachse ist als Gewicht zu bezeichnen.

Ansonsten:

Woher kommt wohl die Bezeichnung Heckschleuder?

Motor und Antrieb hinten, vorne kein Gewicht!

Themenstarteram 7. März 2006 um 7:59

Ach verdammt.. :D

Stimmt, wenn man mit 3 Personen vorne sitzt, merkt man deutlich, dass die Stoßdämpfer jetzt erst richtig ausfedern können. (Kein Runterfall-Geräusch mehr bei Bodenwellen) Mit einer Person ist der Wagen unterfordert.

Zitat:

Der Heckantrieb kann mehr Grip aufbauen, da Lenkachse und Antriebsachse getrennt sind.

Diese Aussage ist absolut absurd. Wo kein Gewicht ist, da ist auch kein Grip, da müsstest du den berühmten Zementsack hinten rein legen. Ein LKW-Fahrer hat mir mal erklärt, wie wichtig es ist, die Ladung über die Antriebsachse zu legen. Trotzdem bleiben die LKW hängen.

Bei Fronttrieblern hat man eine angetriebene Lenkachse. Das kann in kritischen Situationen recht vorteilhaft sein, weil das Heck nicht so nachdrückt und man in die gewünschte Richtung lenken kann. Das fängt schon bei Aquaplaning an.

Ein kleiner Nachteil bei Front ist das Entlasten der Vorderachse beim Beschleunigen. Da muss man halt seinen Gasfuß zurückhalten.

Madcruiser hat es eigentlich richtig beschrieben, er sollte aber bedenken, dass beim Allrad das Heck ein Eigenleben hat.

Die Aussagen zum ABS und dem Schneekeil finde ich absurd!

Ich teste jeden Winter die Reifen und das ABS auf glatter Fläche. Das Auto mit ABS bremst schneller, als es beschleunigen kann.

Zitat:

Original geschrieben von Consylos

...

Die Aussagen zum ABS und dem Schneekeil finde ich absurd!

Ich teste jeden Winter die Reifen und das ABS auf glatter Fläche. Das Auto mit ABS bremst schneller, als es beschleunigen kann.

Ähm, was hat den eine Bremsung auf Schnee mit/ohne ABS mit der Beschleunigung zu tun. Auf Schnee wird auch eine ABS loses Auto schneller stehen, als es wieder auf der vorigen Geschwindigkeit ist.

 

Der Begriff Heckschleuder wird wohl eher von Autos, die der Gattung des meinigen entsprechen, herrühren. Mit Bulli/Käfer kann man wenigstens noch leichter durch den Schnee kommen als mit meinem Auto. Weil da eben keine Gewicht ist, ist auch kein Grip da => Schleudern. Abhilfe: Gewicht. wenn man aber den Kofferraum aber für die eigentlichen Zwecke eines Kofferraums braucht, wird man bei nem BMW eher zu Ketten greifen müssen, als bei nem Bulli/Käfer.

Für die reine Traktion beim Anfahren ist neben den guten Winterreifen hauptsächlich das Gewicht auf der Antriebsachse entscheidend.

Unschlagbar daher Allrad. Bei Heck- oder Frontantrieb ist es stark unterschiedlich von Auto zu Auto. Üblicherweise strebt man bei beiden Arten eine 50/50 Verteilung an die für das Fahrverhalten ideal ist. Gerade bei schweren Motoren vorne geht das aber deutlicher zu Gunsten der Fronttriebler aus. Pauschal also nicht zu sagen, bei gleich guter Bereifung sind die Unterschiede nicht so gross wie oft behauptet.

Hauptvorteil des Frontantriebs ist aber die deutlich einfachere Beherrschbarkeit. Der Umgang mit Hecktrieblern ohne elektr. Fahrhilfen will gut geübt sein.

Wie und wie stark ein Heck auskeilt hängt wiederum auch stark vom Auto ab. Es gibt Hecktriebler die da noch sehr gutmütig reagieren und das Ausbrechen deutlich spürbar ankündigen. Ungünstig sind in dem Punkt gerade die Mittelmotorfahrzeuge. Aber auch einige Fronttriebler können bei plötzlicher Gaswegnahme in der Kurve heftig hinten auskeilen.

Gruß Meik

Stimmt, mein vater hatte mit seinem Omega schwieirgkeiten in die Garage zu kommen. Mit meinem Golf ging es hingegen ohne probs. Auch bei tiefschneefahrten, kam ich besser weg wie er, da er nicht genug kraft auf der Antriebsachse hat.

 

Wenn man aber nen Hecktriebler hat mit Motor hinten, ist dieser wiederum den fronttriebler überlegen. Aber ein Hecktriebler mit Frontmotor hat es im winter einfach schwerer.

 

Meine wahl und mittlerweile auch die meines Vater, im Winter bleibt der hecktriebler stehen und man steigt auf nen anderes Fahrzeug um. Mein Vater dann auf den Corsa meiner Mutter;)

Beim Bekannten mit seinem firmenbulli, der bis unter den rand voll gepackt ist merkt man keinen unter schied, obwohl der Motor unter dem fahrer ist. Sobald der aber mal lerr ist, kommt man fast nicht mehr von der Stelle.

 

MFG Sebastian

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