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Gewindesicherung bei Federgabelschrauben sinnvoll ???

Kawasaki
Themenstarteram 10. Juni 2010 um 7:48

Hi MTler!

Laut der Reparaturanleitung für meine kawa sollte bei den Schrauben der Federgabel (z.B. Ölablassschraube) beim einsetzen eine flüssige Gewindesicherung verwendet werden. Nun ja bin hierbei etwas skeptisch nen Spezial-Superkleber rauf zu machen - ist das wirklich erforderlich und auch sinnvoll ?

Gibt ja wieder verschiedene Kleber mit unterschiedliche Losbrechmomente - will ja auch die Schraube nicht festkleben dass ich se ned mehr lösen kann - zu wenig ankleben bringt ja auch nichts ...

Gibts da ne Faustregel oder kann ich das generell vernachlässigen ...

Danke und lg

Kawamod

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18 Antworten

eine Gewindesicherung ist ja auch kein Kleber, sondern eine Zähe Masse (nach dem Aushärten)

das verhindert nicht das Ausdrehen ansich, sondern das lockerrütteln.

am 10. Juni 2010 um 9:25

Zum einen gibt es da bei den Schraubensicherungen verschiedene Festigkeiten, rote-grüne-blaue Pampe, und für kleine Schrauben verwendet man dann eher die schwächeren (kann mir nie merken, welche Farbe das nun wäre, ist auch von Hersteller zu Hersteller verschieden so weit ich weiß). Zum anderen ist es so, dass dieser "Kleber" nur unter Luftabschluß aushärtet/extrem zäh wird und so eine dünne Schicht auf dem Gewinde zwischen Schraube und Mutter bildet, welche auch verhindert, dass die Schrauben festrosten. Dieser "Wunderkleister" sichert also einerseits die Schrauben gegen lose-schütteln, aber andererseits sorgt er auch dafür, dass man die Schrauben irgendwann wieder lösen kann. Wird also - wie schon gesagt wurde - nur extrem zäh, nicht knallfest wie Sekundenkleber. Wenn man die richtige Festigkeit gewählt hat, ist's beim Rausdrehen etwa so, als würde man eine Stopmutter gleicher Größe lösen, geht halt schwer zu drehen, bis die Schraube ganz draußen ist.

Sollte man eigentlich immer verwenden, ist nur leider sauteuer.

Gruß

Themenstarteram 10. Juni 2010 um 10:42

Hi!

Danke für die Antworten - dann werd ich mir doch son Zeug zulegen und auch wie in der Rep. beschrieben reinbasteln ... :)

Thx

Kawamod

Der Punkt an der Sache ist hier nicht nur fest, sondern auch dicht ;)

Die Herausforderung besteht darin, das Gewinde vor dem Einsetzen der Schraube trocken/ölfrei zu bekommen... sonst bringt das eh nix.

am 10. Juni 2010 um 19:00

Ich dachte immer, dieses Loctite-Zeugs oder ähnliche Schraubensicherung wird auch in öliger Umgebung fest, eventuell weil es das Öl verdrängt - oder liege ich da falsch ? Dass es aber unter Luftabschluss aushärtet bzw. extrem zäh wird, stimmt aber meines Wissens -wobei ich keine Ahnung habe, wie das funktionieren soll - , bei Sekundenkleber ist das z.B andersrum, der härtet meines Wissens mittels Luftfeuchtigkeit aus.

Gruß

Edit: "Anaerobe Klebstoffe" heißt das Stichwort zum googlen; die härten aus unter Abwesendheit von Luftsauerstoff - bloß wie...keinen Schimmer...bzw. andersrum gefragt, wieso hält die Anwesenheit von bisserl Sauerstoff im Klebstofffläschchen die Pampe flüssig ??

Themenstarteram 11. Juni 2010 um 9:52

Auch dicht ???

wofür nehm ich dann nen Dichtring den ich zusätzlich mit flüssiger Dichtmasse bearbeite ist ja dann fast doppelt gemoppelt ...

Also wenn das Innengewinde nicht ganz sauber/trocken/ölfrei ist hält die Gewindesicherung eh nicht ordentlich?

Vorsicht ist eben die Mutter der Porzellankiste und das Schräuberl kann man ja auch nicht anknallen wie Harry. ;)

However - Kawa sagt das auch selbst klippoklaro so in seinen Manuals.

Jupp... Gewinde trocken und ölfrei, dat muss so.

am 14. Juni 2010 um 18:15

Sowieso...deswegen zieht man die Schrauben ja immer mit dem Drehmomentschlüssel an, und ich dachte vor allem deswegen sollten die Gewinde sauber sein. Sieht man ab und zu ganz gut mit so einem Torsionsdrehmoment-Schlüssel bei verdreckten Gewinden: Da scheint das gewünschte Drehmoment schon erreicht (der Automatik-Drehmo hätte bereits ausgelöst) und plötzlich gibt die Schraube nach (als wäre sie überdreht), dabei war's nur der Dreck im Gewinde, der nachgegeben hatte und das korrekte Moment war im Gewinde noch gar nicht erreicht, nur im Dreck klemmte die Schraube halt.

Ansonsten dachte ich aber wirklich, diese Schraubensicherungspampe wird in jedem öligen Siff fest, weil eben unter Luftabschluss, bloß in öligem Siff sammeln sich halt wohl gerne viele Dreckkrümel, und dann hat man das ernste Problem undefinierter Anzugsmomente. Ne ölige Schraube ohne jegliche Schraubensicherung wackelt natürlich sowieso gerne und wird lose.

Habe bloß mal ohne viel Schraubererfahrung bisserl theoretisiert, ohne schon gar allzuviele Schrauben angezogen zu haben, aber mein (für absolute Werte sehr ungenauer) Torsionsdrehmomentschlüssel zeigte mir bei meinen total verdreckten Gewinden immer das obige Problem. Also sauber ...unbedingt, aber Öl-frei...warum eigentlich, mal ganz dumm gefragt ? Vielleicht weil's Gewinde dann beim Anziehen der Schraube über den Dreck eher wegflutscht und man mit dem Automatikdrehmomentschlüssel zu leicht überdreht, bzw. die Anzugsmomente wieder undefiniert sind ? Oder wird das Schraubensicherungs-Zeugs doch nicht fest, wenn's mit Öl vermischt wird - bzw. ne ölige Schraube ohne irgendeine Art der Schraubensicherung schüttelt sich natürlich sehr gerne locker und fällt raus.

Gruß

PS: Long story short: weiß wer, ob diese Schraubensicherungspampe in öliger Umgebung auch fest wird und funktioniert, oder eben nicht...auf den Flascherln steht nix drauf diesbezüglich.

am 14. Juni 2010 um 22:46

Edit: Auf Loctite-Flascherln z.B. steht's doch drauf: "Gewinde entfetten"

...steht in jedem technischem Datenblatt zur Pampe ;) 

 

 

Zitat:

aber Öl-frei...warum eigentlich, mal ganz dumm gefragt ?

Kaschperl, Kaschperl... veräppel mich nicht *tsts* :o

Was Du spürst/"misst" ist das Anzugsmoment, aber nicht die Axialkraft... letztere hält bzw. reißt aber die Schraube ab, nicht das Moment. Die Axialkraft ergibt sich aus der Geometrie, dem Moment und der Flächenreibung. Mithin bei geringerer Reibung und gleichem Moment die Axialkraft größer wird.

Daher auch unterschiedliche Werte für das Moment je nach Oberflächenpaarung, trocken oder geschmiert, tlw. auch Erst- oder Nachzug in den Tabellen des Herstellers.

Und daher... auch im Ideal Vorspannung nach Moment und folgender Anzug nach Winkel.

Und daher... eine Momentangabe allein nix bringt.

Und daher.. schauen auch manche dumm, wenn ein geölter Radbolzen schon beim angegebenen (Trocken)Drehmoment mal abreißt ;)

Und daher... ist nach "Gefühl" auch Bullshit... denn wenn de was gschpürst... hat sich die Schraube bereits gelängt/das Gewinde verformt. Gschpürst no nix... is au nedda fest. ;)

 

Und das weißt Du ganz genau oder sogar noch viel besser... Du Schlitzohr du grinsads :D ;)

am 15. Juni 2010 um 9:56

:)Vielen Dank, tec-doc, jetzt isses kloar...(veräppeln, nie...:p:))...ich könnte vielleicht die Reibung auf so nem Gewindegang sehr genau messen, aber bis ich mir daraus "ab initio" die Anwendung "Gewinde perfekt anziehen" sozusagen überlegen könnte, dass ne geölte Schraube früher abreißen könnte (wegen der Geschichte mit Anzugsmoment-Vorspannung plus Anzug nach Winkel, richtig ??...)...da hätten wir alle schon nen langen weißen Bart...und viele Schrauben abgerissen...

Deswegen sind die Experimentalisten den Theoretikern eigentlich immer Lichtjahre weit voraus....die Theoretiker können nur manchmal den Experimentalisten dann hinterher erklären, warum Dinge so sind, wie letztere ja schon lange wissen, dass sie sind....(sie wollen natürlich immer vorhersagen...)...

Öhm, is' ja eigentlich logisch (im Nachhinein...:D), bei ner geölten Schraube steigt die Axialkraft bei gleichem Anzugsmoment schneller an, bei der sauberen Schraube hätte man ja das eigentliche Anzugsmoment der geölten Schraube plus Reibung(-smoment) = Anzugsmoment am Drehmo. Aber in diesem Bereich kann man dann offenbar bei trockenen Schrauben, wenn ich's richtig verstehe, das Vorspannungsmoment besser einstellen bzw. ist wohl dort definiert, als wenn's im Öl flutscht.

Es gibt ja bei trockenen Oberflächen diesen Stick-Slip Effekt (die Radbolzen beim Auto z.B. quietschen ja auch wie der Turnschuh auf'm Turnhallenboden wenn sie fest werden), bei kleineren Schrauben hört man es halt nicht. Bloß in der Schraubensicherungspampe flutscht das Gewinde ja auch...grmpf.... Oder ist das Knarzen der Radmuttern schon der Bereich, in welchem sich das Gewinde längt ?? Dann wären nämlich alle meine Radmuttern schon hinüber.

Daher vermute ich mal, die korrekten Anzugsmomente und Winkel werden bei den Fahrzeugherstellern experimentell ermittelt durch immer wieder probieren wie weit der Abriss noch weg ist bzw. mit definierter minimaler Dehnung der Schrauben ??

Gruß

PS: Langer Rede kurzer Sinn, die echten Profis, die's Mopped in der Werke zusammenbauen, machen's also bei allen wichtigen Schrauben, wie bei den Dehnschrauben am Zylinderkopf ? Mit dem Drehmo Vorspannung geben und dann mit definiertem Winkel noch winziges bisserl dehnen ? Sind diese korrekten Anzugsmomente dann mit oder ohne Schraubensicherungspampe definiert ?? Ach oder daher braucht man noch den definierten Winkel, Vorspannung geben nur bis in den Bereich, wo's noch wurscht ist, ob mit oder ohne Pampe, also vor dem quietschenden Stick-Slip-Bereich und dann noch den korrekten Winkel drauf geben ? Jetzt richtig ?? :confused:

PPS: Wenn man was net g'scheit weiß, dann labert man immer so viel, ist bei Wissenschaftlern wohl auch so....:D

Ja fast Kaschperl, fast.. ich denke für einen Wissenschaftler passt´s scho :D ;)

Bedenke evtl. noch... ein Gewinde ist auch nur eine aufgewickelte schiefe Ebene.. ggf. mit oder ohne Seife ;)

 

Die Schmierwirkung von Sicherungskleber (3.3.1 Abb. 29) findest beispielhaft hier (und noch weitere informative Dinge):

http://loctite.fast.de/wwdh/de/i055ch03.htm

"Handfestes" zu Schrauben und Drehmomenten dort:

http://www.schrauben-lexikon.de/td3-werkstoffe-stahl.asp#331

Weil Wissenschaftler gerne lesen:

http://www.kamax.de/pdf/das_anziehen.pdf

 

Fazit: Anziehen genau in dem Zustand, mit dem Drehmoment bzw. der Methode welche der Hersteller vorgibt. Warum nicht anders? Weil dann der Wert nicht mehr stimmt ;)

 

 

 

am 15. Juni 2010 um 13:09

:D...da sieht man mal, "nur's" Schräuberl andrehen ist schon ne Wissenschaft für sich...:)...ist schon was anderes, als nur mit Bleistiften zu werkeln...werd' mir die Links mal zu Gemüte führen, danke schön dafür - irgendwas über'n Schraubenkopf sah ich beim kurzen Überfliegen, an dem stößt ja die schiefe Ebene irgendwann an und der dehnt sich wohl auch.

Und das ganze ist ja auch ziemlich relevant, sagen wir mal bei den Schräuberln, die den Bremssattel halten, das Rad, den Lenkkopf usw. usw...Jessaes, und ich habe immer einfach den Loctite-Kleister draufgepanscht und (mit dem Drehmo-Schlüssel) angezogen...wenn man anfängt drüber nachzudenken, was man selbst dabei alles falsch machen kann...pffff...

Gruß

PS: Maschinenbauer werde ich wohl schonmal nicht....:p...die lernen das im ersten Silvester, oder ?? Hoffentlich...schluck...:o

am 15. Juni 2010 um 14:06

OMG... ihr macht echt aus ausm Schraubenanbrummen ne Wissenschaft :p

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