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Gogoro SuperSport - der perfekte E-Roller?
Eins vorweg - leider (noch?) nicht in Europa erhältlich, dennoch finde ich eine Diskussion wert: Gogoro, ein taiwanesischer Elektrorollerhersteller, hat den Gogoro SuperSport vorgestellt, einen L3e-Elektroroller mit interessanten Features, wie ich finde:
- 7,6 kW Leistung (10,3 PS), 28 Nm (Motor), 229 Nm (Antriebsrad)
- Mittelmotor mit Zahnriemenantrieb
- 3,9 Sek. Beschleunigung von 0-50 km/h, 96 km/h Höchstgeschwindigkeit
- je nach Modell mit ABS und Traktionskontrolle
- Reichweite bis zu 170 km@30 km/h (also real bei sportlicher Fahrweise dürften 60-70 km mit zwei Akkus mindestens drin sein)
- div. SmartFeatures (Keyless Go, App, ...) - wer's braucht
Das besondere, neben den o.g. technischen Daten, ist das in Taiwan schon recht verbeitete Akkutauschnetzwerk, d.h. man kann an über 2.300 Tauschstationen die leeren Akkus (max. 2 Stück bestückbar) gegen volle Akkus tauschen, innerhalb weniger Sekunden. Somit hat man - in Reichweite verfügbare Ladestationen vorausgesetzt - eine nahezu unbegrenzte Reichweite, was den Roller sogar für Touren interessant machen würde. Immer vorausgesetzt, die 14/13-Zollbereifung ist einem nicht zu klein...
D.h. so ein E-Roller mit den o.g. technischen Daten + das Tauschnetzwerk in Deutschland und Europa, das wäre doch schon ziemlich nah dran am idealen E-Roller, oder was meint Ihr? Übrigens hat sich Yamaha ja auch inzwischen in Taiwan dem Tauschnetzwerk angeschlossen, der neue Yamaha EMF und der Yamaha EC-05 nutzen beide das Gogoro Tauschsystem. Leider sind zumindest mir keine Pläne bekannt, dass das Gogoro-Tauschnetzwerk in naher Zukunft nach Europa und Deutschland kommen könnte
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36 Antworten
Interessantes Konzept, vor allem für Grossstädte mit hohem Rollerbestand wie in Asien üblich.
Insbesondere wenn sich mehrere grosse Hersteller auf einen Standard einigen, dann kommt Menge und damit kann das wirtschaftlich werden. Mal abwarten wie sich das entwickelt.
Frank
Das sind Phantasien und Zukunftsträumereien.
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemals kommen wird, oder höchstens so lange, wie es riesige Zuschüsse vom Staat dafür gibt.
Wenn man die ganze Umweltbelastung bei der Produktion der Akkus einbezieht, hat das mit auch nichts Umweltschonung zu tun, sondern nur mit Verlagerung der Belastungen auf die armen Drittländer, und dort insbesondere auf Kinder.
Mit Verbrennern kann man erstmal etliche zigtausend km fahren, bevor die Umweltbilanz bei den Verbrennern gegenüber der E-Mobilität negativ wird.
"... bei uns kommt der Strom aus der Steckdose, ganz ohne Umweltbelastung ...", so kann man natürlich auch argumentieren.
Muss jeder mit sich selbst ausmachen, ich denke dabei an die Kinder in den Drittländern ...
Zum perfekten E-Roller gehört auch eine perfekte Akzeptanz und Umgang.
Wenn ich mir die real existierenden E-Roller-Wracks so anschaue... In jedem Baggersee steckt ein dutzend.
Das gibt es bestimmt schon 3 Jahre mit den Tausch Akkus, in einer Großstadt wurden die Tankstellen mit diesen Ladestationen ausgestattet. Gibt auch ein Video dazu.
Zitat:
@tomS schrieb am 5. Mai 2022 um 19:33:19 Uhr:
Wenn ich mir die real existierenden E-Roller-Wracks so anschaue... In jedem Baggersee steckt ein dutzend.
Da liegen E-Scooter, aber in der Regel keine E-Motorroller
Zitat:
@redstromerbaron schrieb am 5. Mai 2022 um 19:49:01 Uhr:
Da liegen E-Scooter, aber in der Regel keine E-Motorroller
Eine Frage der Masse/Menge.
Lass die E-Roller mal weite Verbreitung finden und fordere hohe Entsorgungsprämien für die giftigen Akkus.
Wenn mann bedenkt das Akku nicht Akku ist,bleibt das Risiko einen schon schlappen Akku zu erwischen und nach 20 km um 24Uhr auf der Landstrasse stehen zu bleiben.
Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 5. Mai 2022 um 20:00:37 Uhr:
Wenn mann bedenkt das Akku nicht Akku ist,bleibt das Risiko einen schon schlappen Akku zu erwischen und nach 20 km um 24Uhr auf der Landstrasse stehen zu bleiben.
Das kann man sicherlich nie ganz ausschließen, aber ich gehe mal stark davon aus, dass die Gogoro-Ladestationen defekte Akkus erkennen und für die Ausgabe sperren können. Das sind ja regelrechte Ladeschränke (Link)
Zitat:
@Roadrunner-07 schrieb am 5. Mai 2022 um 18:51:06 Uhr:
Das sind Phantasien und Zukunftsträumereien.
Eben nicht, in Taiwan ist das schon Realität
Zitat:
Ich kann mir nicht vorstellen, dass das jemals kommen wird, oder höchstens so lange, wie es riesige Zuschüsse vom Staat dafür gibt.
Das sehe ich anders! Gerade Akkutauschsysteme werden kommen, und wenn die Anzahl der konkurrierenden Systeme klein bleibt lohnt sich das auch wirtschaftlich. In Taiwan gibt es meines Wissens nur zwei Anbieter, wobei Gogoro der Größere von beiden ist. Laut dem Link oben sind es 330.000 tägliche (!) Akkuwechsel alleine bei Gogoro!
Zitat:
Wenn man die ganze Umweltbelastung bei der Produktion der Akkus einbezieht, hat das mit auch nichts Umweltschonung zu tun, sondern nur mit Verlagerung der Belastungen auf die armen Drittländer, und dort insbesondere auf Kinder.
Das ist zweifellos der Pferdefuß an der Elektromobilität, aber auch das spricht eher für Akkutauschsysteme als proprietäre Akkus. Wenn ein Akku gut gemacht ist kann man einzelne Zellen austauschen únd die defekten Zellen recyceln. Je mehr ein bestimmter Akkutyp verbreitet ist desto mehr lohnt sich das auch.
Zitat:
Mit Verbrennern kann man erstmal etliche zigtausend km fahren, bevor die Umweltbilanz bei den Verbrennern gegenüber der E-Mobilität negativ wird.
Umweltbilanz <> Co²-Bilanz. Beim Verbenner kommt halt leider noch neben dem Co²-Ausstoß der Austoß vieler anderer Schadstoffe dazu, insbesondere Stickoxide. Es macht schon Sinn, diese insbesondere in Ballungsräumen wie Großstädten vermeiden zu wollen.
Interessant finde ich dabei auch folgende Rechnung: laut dieser Quelle zieht die Produktion von 1 kWh eines Akkus den Ausstoß von 125 kg CO² nach sich. Mein Horwin EK3 hat zwei Akkus mit je 2,88 kWh Kapazität, d.h. durch die Produktion sind 720 kg CO² ausgestoßen worden (2 x 2,88 kWh x 125 kg).
Laut diesem CO²-Rechner hat der Ausstoß von 1 Liter Benzin den Ausstoß von 2,3 kg CO² zur Folge. Somit entspricht der CO²-Ausstoß, der durch die Akkuproduktion meiner beiden EK3-Akkus frei wurde, einer Menge von 720 kg CO² : 2,3 kg/Liter = 313 Liter Benzin. Bei einem angenommenen realen Durchschnittsverbrauch eines Verbrenner-Rollers von 2,5 l/100 km kommt dieser damit ca. 12.500 km weit. Bei meiner aktuellen Fahrleistung von rund 3.500 km/Jahr mit dem Elektroroller habe ich also nach knapp vier Jahren den CO²-Rucksack der Akkuproduktion egalisiert. Laut dieser Seite emittiert 1 kWh Strom 366 Gramm (!) CO² in 2020. Auf 100 km brauche ich bei forscher Fahrweise max. ca. 5,76 kWh, somit emittiere ich 2,1 kg CO²/100 km. Bei 3.500 km/Jahr sind das somit 73,5 kg CO² pro Jahr durch den Stromverbrauch. Mit zunehmender Ökostrom-Produktion wird diese Bilanz eher besser als schlechter. Bei 3.500 km Fahrleistung / Jahr verbraucht der Verbrenner jährlich 87,5 Liter Benzin und emittiert somit pro Jahr 201,25 kg CO², somit fast die dreifache Menge an CO². Ich habe also nach vier Jahren in etwa 720 kg CO² durch die Akkuproduktion + 4 x 73,5 kg CO² Stromverbrauch = 1.014 kg CO² emittiert. Der Verbrenner hat im gleiche Zeitraum alleine durch den Spritverbrauch 805 kg CO² emittiert. Somit sollte sich nach 4-5 Jahren die Bilanz eindeutig zu Gunsten des Elektrorollers drehen. Eine eventuell schlechtere CO²-Bilanz bei der Produktion des Verbenner-Rollers ohne Berücksichtigung des Akkus ist da nicht einmla berücksichtigt.
Zitat:
"... bei uns kommt der Strom aus der Steckdose, ganz ohne Umweltbelastung ...", so kann man natürlich auch argumentieren.
Jaja, damals die Grünen in den 80ern ... die Aussage war und ist natürlich quatsch, und das ist auch nicht meine Aussage. Ich bin beileibe kein Öko und vor allem kein Grünen-Wähler . Aber auch ich kann nicht leugnen, dass es langfristig nicht gut sein kann, fossile Brennstoffe, die in Jahrmillionen entstanden sind, innerhalb weniger hundert Jahre komplett zu verheizen. Da muss ich kein Mathe-Genie sein, um das zu verstehen...
Zitat:
Muss jeder mit sich selbst ausmachen, ich denke dabei an die Kinder in den Drittländern ...
Ich auch, keine Frage! Die Alternativen - z.B. weiter Öl und Gas verbrennen, bis nichts mehr übrig ist - sind leider nicht besser, meiner Meinung nach.
Dein Wort in Gottes Gehörgang!
Ich glaube auch noch oft an das Gute,aber ich werde immer öfter entäuscht.
Das klappt ja nichtmal nach Jahren mit den Ladestellen für Autos hier,wie soll das erst mit den Akkus laufen.
Wenn an jeder Ecke ein Ladeschrank stehen würde könnte ich damit Leben,aber...
Ganz deiner Meinung...Kodiac2
Zitat:
@Kodiac2 schrieb am 5. Mai 2022 um 20:41:45 Uhr:
Wenn an jeder Ecke ein Ladeschrank stehen würde könnte ich damit Leben,aber...
Und dann jedes Jahr eine 100% Preiserhöhung auf den Strom. Die ersten haben schon damit angefangen...
Das Problem ist ja, das man bei der beschränkten Reichweite noch nicht einmal in eine andere Stadt kommt. Der Stadtwerke-Monopolist kann auch locker 1€/kWh verlagen, wer will's ihm verübeln? Der Staat freut sich, denn über Mehrwertsteuer steigen seine Steuereinnahmen mit jeder Preiserhöhung.
Bei wegbrechenden Mineralölsteuer-Einnahmen und insgesamt weniger Energieverbrauch muß der Staat beim Strom kräftig zulangen, er kann ja gar nicht anders!
Das kommt noch dazu.
60-70km Reichweite bei 35km einfach ist mir nicht sicher genug...