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Golf 4 ALH wird nicht warm, springt warm oft schlecht an und hat Leistungsverlust
Liebe Community,
die im Titel aufgezählten Symptome habe ich alle breits einzeln "gegoogelt" und auch verschiedene Antworten zu den einzelnen Symptomen finden können. Allerdings wurde ich dabei etwas stutzig und kam immer mehr zu der Vermutung, dass es möglicherweise einen Zusammenhang geben könnte, habe aber dazu bisher nichts gefunden. Erstmal zu den einzelnen Problemen, es handelt sich um den 1.9 TDI ALH mit 90PS:
Motor wird nicht warm:
De facto ist der Motor nicht nur nicht warm, sondern viel zu kalt, er geht nie wirklich über 70°C. Um gleich auszuschließen, dass es nur an dem zu seichten Gasfuß und an zu kurzen Strecken liegt, bin ich auf die Autobahn und habe ihn 15 Minuten lang mit Vollgas gefahren. Nichts. Ganz knapp über 70°C. Meine erste Vermutung war natürlich, dass das Thermostat hinüber ist - ist ja nichts untypisches. Allerdings könnte es auch ein defekter Kühlwassertemperatursensor sein (darauf komme ich nochmal zurück).
Springt warm schlecht an:
Mir ist aufgefallen, dass der Anlasser bei warmem Motor oft sehr lange "orgelt" bis er endlich anspringt. Ist er kalt, ist das nicht der Fall. Bei einem Vorfall (dazu auch gleich mehr) musste ich nach mehrstündiger Autobahnfahrt kurz an einer Raststätte halten. Habe den Motor ausgeschaltet und direkt wieder gestartet, da hat er unglaublich lange georgelt bis er endlich angesprungen ist. Ein weiter Vorfall war folgender: ich fahre jeden Tag zur Arbeit von einem Dorf überland ins nächste, sind ca. 10 Minuten fahrt. Als es in einer Nacht sehr kalt war, war das Auto am nächsen morgen nicht anzubekommen. Die Batterie muss so leer gewesen sein, dass beim Starten sich der Tacho mehrfach "resettet" hat. Also habe ich ihn vom Nachbarn anschieben lassen. Bin ganz normal zur Arbeit gefahren und habe ihn nach der arbeit zwar schlecht, aber immerhin starten können. Bin dann nach der Arbeit 2 Stunden in der Prerie rumgegurkt, am nächsten Morgen ist er dann wieder normal angesprungen. Für mich klingt das alles einfach nach einer völlig verschlissenen Batterie, aber wie passt die Geschichte dazu, dass er nach langer Autobahnfahrt (nach dem besagten Zwischenfall) so schlecht ansprang?
Motor hat Leistungsverlust:
Wie eingangs erwähnt habe ich, um einen zu sanften Gasfuß bezüglich des Temperaturproblems auszuschließen, die Vollgasfahrt unternommen. Dabei war davon noch nichts zu spüren. Auf einer weiteren längeren Autobahnfahrt, ca. 300km später, ist es dann zu dem besagten Vorfall gekommen. Ich bin die ganze Zeit relativ entspannt, also 130-140 befahren. Es war bis dahin alles absolutes Flachland und dann kam eine längere Ansteigung, bei der ich tiefer ins Gas treten musste um die Geschwindigkeit zu halten. Und dann war auf einmal die Leistung weg, es ging keine Lampe an, aber er zog merklich wesentlich schlechter. Da bin ich dann rausgefahren, hab den Motor wie gesagt neu gestartet und bin weitergefahren. Leistung war wieder da und erstmal trat es nicht wieder auf, habe es aber auch nicht nochmal provoziert. Ca. 1000km später, auf einer sehr langen Autobahnfahrt (genauer gesagt nach Großbritannien) trat es wieder auf. Als ich von Deutschland nach Calais gefahren bin, habe ich ihn in Deutschland (da kein Tempolimit) richtig getreten um Zeit gut zu machen und bin einige Stunden am Stück zwischen 160 und 170 gefahren. Dabei kam es kein einziges mal zu dem Leistungsverlust. Erst als ich in England war und wieder eine Ansteigung hoch musste, war wieder auf einmal die Leistung weg. Seit dem passiert es immer, wenn ich den Motor zu lange (>30 Sekunden) mit zu großer Last fahre. In der Stadt oder Überland tritt der Leistungsverlust nie auf, nur auf der Autobahn, wo man eben so lang auf dem Gas steht.
Jetzt frage ich mich: gibt es zwischen diesen 3 Symptomen einen Zusammenhang? Ich habe da eine Vermutung, um auf den Kühlwassertemperatursensor zurückzukommen: Kühlwassertemperatursensor ist defekt und liefert falsche Werte. Daher wird der Motor auch nicht warm, weil das Thermostat das Kühlwasser immer im großen Kühlkreislauf lässt um es zu kühlen, da es vermeindlich zu warm ist. Außerdem startet der Wagen warm so schlecht, weil im warmen Zustand weniger Kraftstoff beim starten eingespritzt wird. Da der Motor aber gar nicht warm ist, startet er so schlecht. Außerdem geht der Wagen unter langfristiger Last in den Notlauf, da das Steuergerät bemerkt, dass einige Werte nicht übereinstimmen.
Klingt das plausibel, gibt es einen anderen Zusammenhang oder haben die Symptome doch eigene Ursachen? Als ich noch in Deutschland war, hatte ich den Wagen wegen des Temperaturproblems zur Reperatur, die haben aber nichts gefunden und mir eingeredet, dass es am Kurzstreckenbetrieb liegt.
Ich bin noch bis Ende Februar in England und hier will die VW Werkstatt 96 Pfund fürs Auslesen des Fehlerspeichers haben, und das sehe ich nicht ein.
Vielen Dank für Hilfe im Voraus und bitte entschuldigt diesen Roman 
Grüße
Lukas
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7 Antworten
Alles ganz typische Probleme beim ALH.
Zuerst würde ich mal, den Temperaturfühler wechseln, bitte mit einem Markenprodukt.
Das sollte der Grund sein, warum er warm schlecht anspringt.
Und selbst wenn nicht, ist es den Versuch, bei dem geringen Preis wert.
Der Leistungsverlust ist auch ganz typisch. Hatte unser ALH auch manchmal. Nach kurzer Recherche habe ich gelesen, dass das meist an einer hakenden VTG Verstellung liegt.
Da das Problem aber bei uns so selten aftrat, haben wir nichts weiter unternommen.
Dass der Motor nicht warm wird, ist bei den aktuellen Temperaturen nicht ungewöhnlich. Mein Opel Diesel wird momentan auch bei langen Autobahnfahrten nicht wärmer als maximal 80°C.
Nebenbei wird das Thermostat nicht elektronisch gesteuert, sondern funktioniert mechanisch und hat daher nichts mit dem Temperaturfühler zu tun.
Mein 97er ALH zeigt bereits 15 Minuten nach dem Start bei normaler Geschwindigkeit (Autobahn) die 90°C Wassertemperatur an. Das erstaunt mich auch immer wieder aber dem ist tatsächlich so, und zwar auch bei -10°C Aussentemperatur.
Ich schiebe das mal auf die perfekt funktionierende 3 "Kühlwasser Glühkerzen" sowie einen Temperatursensor.
Trotz neuer Batterie (Banner) ist auch bei mir der Warmstart weiterhin problematisch(4 bis 5 Sekunden orgeln). Als nächstes würde ich einen 2 KW Anlasser von Bosch einbauen.
@ TE
- Wie du selbst bemerkt hast, scheint bei dir die Batterie nicht mehr die volle Leistung zu bringen. So oder so würde ich dem TDI hier eine Leistungsstarke Batterie gönnen und alle Masse Kontakte überprüfen.
- Der Kühlmitteltemperatursensor hat nicht mit dem Thermostat zu tun und arbeiten unabhängig voneinander. Den Sensor solltest du auf Verdacht tauschen, der kostet nicht die Welt.
- Ohne Auslesegerät wird es schwierig dir zu sagen warum der Golf / ALH in den Notlauf springt. Alles andere sind Vermutungen und wilde Raterei. Wenn du nicht warten kannst aber nicht soviel Geld ausgeben möchtest, hol dir ein Diagnosekabel aus der Bucht. Mit einem LapTop ausgerüstet sind Fehler schnell ausgelesen / gelöscht und hast viel Geld gespart.
Vielen Dank für die schnellen Antworten!
Dann werde ich jetzt mal einen Temperaturfühler bestellen, genauso wie eine neue Batterie Gibts Empfehlungen eurerseits?
Ist es also tatsächlich normal, dass der Motor trotz 15 Minuten Top-Speed-Belifuß bei 75 Grad bleibt?!
Mit Kühlwasser Glühkerzen meinst du wahrscheinlich die "normalen" Glühkerzen? Also könnten meine verschlissen sein?
Ausserdem werde ich dann, sobald ich wieder zuhause bin, das Auto explizit zum Fehlerspeicher auslesen bringen. Gibt es da tatsächlich Unterschiede? Kann der "Schrauber meines Vertrauens" u.U. einige Daten nicht auslesen, die nur eine VW Werkstatt auslesen kann?
Der Leistungsverlust ist halt schon unglaublich nervig, insbesondere im Hinblick auf die 1400km Rückfahrt nach Deutschland. Mein alter Golf III afn hatte auch einen sporadischen Leistungsverlust bei zu langer Last, dieser war aber sehr viel geringer und sobald man Ladedruck, also Last, weggenommen hat, hatte er wieder die volle Leistung wenn man wieder aufs Gas gestiegen ist - eben nur für einige Sekunden. Ich hatte damals die Vermutung, dass es das N75 Magnetventil ist, habe es aber nie behoben da es wie gesagt nur ein geringfügiger Leistungsverlust war und durch Gaswegnehmen behoben werden konnte. An dieser Stelle frage ich mich auch, gibt es eigentlich unterschiedlich starke "Notläufe"? Und wie ist das mit der VTG Verstellung? Kann man das mit "Hausmitteln" beheben?
Vielen Dank im Voraus!
Ich meine die 3 Zuheizer. Wenn du vor dem Motor stehst, auf der rechten Seite unter der Vakuumpumpe. Das sind eigentlich auch Glühkerzen, nur halt für das Kühlwasser. Tausch erst den Sensor und die Batterie. Wegen dem Notlauf wird das Auslesen dir einiges mehr verraten.
Cheers!
Wie ist das mit dem Diagnosekabel? Gibt's da ne Empfehlung? Wo bekomme ich die entsprechende Software her?
Hi,
nur noch mal kurz zum besätigen: ist das der richtige Kühlwassertemperatur Sensor für den ALH?
https://www.kfzteile24.de/artikeldetails?...
Und wo sitzt das Ding im Motorraum?
Vielen Dank im Voraus!
Zitat:
@semir96 schrieb am 2. Februar 2017 um 12:02:00 Uhr:
Dann werde ich jetzt mal einen Temperaturfühler bestellen, genauso wie eine neue Batterie Gibts Empfehlungen eurerseits?
Nimm den Fühler original bei VW, Batterie auch, sofern nicht zu teuer dort. Letztere ist nicht so kritisch.
Zitat:
Ist es also tatsächlich normal, dass der Motor trotz 15 Minuten Top-Speed-Belifuß bei 75 Grad bleibt?!
Nein, ist es nicht, das liegt wohl an dem fehlerhaften Sensor.
Zitat:
Mit Kühlwasser Glühkerzen meinst du wahrscheinlich die "normalen" Glühkerzen? Also könnten meine verschlissen sein?
Wie schon angedeutet, weder die Glühkerzen noch die (eventuell vorhandenen) Kühlwasserstifte haben mit Deinen Problemen was zutun.
Zitat:
Ausserdem werde ich dann, sobald ich wieder zuhause bin, das Auto explizit zum Fehlerspeicher auslesen bringen. Gibt es da tatsächlich Unterschiede? Kann der "Schrauber meines Vertrauens" u.U. einige Daten nicht auslesen, die nur eine VW Werkstatt auslesen kann?
Das mag sein, aber Fehlerspeicher auslesen ist ein Standardaktion, die man entweder kann oder nicht kann, das hat mit dem Auslesen oder Loggen von bestimmten Messwertblöcken nichts zu tun.
Zitat:
An dieser Stelle frage ich mich auch, gibt es eigentlich unterschiedlich starke "Notläufe"? Und wie ist das mit der VTG Verstellung? Kann man das mit "Hausmitteln" beheben?
"Verschieden starke Notläufe" gibt es nicht. Es gibt Extremsituationen, bei denen das MSG die Leistung temporär zurücknimmt, z.B. Paßfahrten in extremer Höhe (Ladedruck wird wegen dünnerer Luft zurückgenommen, damit Turbo nicht überdreht), oder Temperatur von Kraftstoff oder Ladeluft ist bei extrem heißen Tagen zu hoch. Bei Normalisierung der Umstände ist die Leistung aber wieder voll da. Bei einem echten Notlauf ist die Leistung erst wieder nach Neustart da.
Über das große Thema VTG Verstellung will man sich erst dann die Finger wund schreiben, wenn man nach Auslesen des Fehlerspeichers Gewißheit hat, daß ein Ladedruckproblem besteht.
Es gibt zahlreiche hilfreiche VCDS Users, die Dir dabei helfen könnten.
VCDS Members
Grüße Klaus