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Golf 4 neue Hinterachse -Vorspur der Hinterachse zu groß?
Vielleicht kann mir hier jemand die Sollwerte der Achsvermessung der Hinterachse nennen.
Wegen Rost habe ich eine neue Hinterachse (JP) komplett mit neuen Achszapfen (Febi) und Radlagern (SKF) eingebaut, dabei die Lagerböcke der Achslager nicht gelöst/verändert. Das Fahrzeug hatte keinen Unfall oder Bordsteinschlag. Die alte Achse lief auch problemlos. Auch die neue zeigt beim Fahren keine Auffälligkeiten. Bekanntlich gibt es an dieser Achskonstruktion keine Einstellmöglichkeit für Sturz oder Spur. Trotzdem wollte ich es der Vollständigkeit halber wissen und habe eine Achsvermessung (mit "Hausmitteln" - auf der Felge, Messgenauigkeit besser als +/- 2') durchgeführt.
Hier die Ergebnisse:
- Vorspur gesamt: +34' +/-3,4'
(4 Messungen, dabei Fahrzeug jeweils um 1/8 Radumdrehung geschoben - mehr Messungen mit insgesamt einer vollen Radumdrehung wären besser gewesen, aber soviel Platz hatte ich nicht.)
- Parallelität der Mittelspur zur Fahrzeuglängsachse: 7,4' nach rechts
- Sturz li: -1°9', Sturz re: -1°15'
Parallelität und Sturz liegen bei plausiblen Werten. Die Vorspur kommt mir allerdings recht hoch vor. Als ideal hätte ich einen Wert von 5'-10' betrachtet, als akzeptabel vielleicht 0'-20'. Aber einen Wert über 30' hätte ich nicht erwartet. Den Seitenschlag der Felgen habe ich auch gemessen (eher grob geschätzt): re <~0,5mm li ~0,8mm. Je nachdem ob die beiden Felgen bezüglich ihres Schlages mit- oder gegeneinander laufen, könnte der Einfluss auf die Messung tatsächlich maximal bis zu etwa 10' betragen, wäre dann vielleicht gerade noch so knapp akzeptabel.
Aber vielleicht soll ja entgegen meiner Vermutung die Vorspur bei dieser Achse tatsächlich so groß sein? Leider habe ich vor dem Ausbau der alten Achse nicht daran gedacht, eine Referenzmessung durchzuführen.
Kann mir jemand mit den Sollwerten weiterhelfen? Vielen Dank!
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7 Antworten
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Zuletzt habe ich die Rad-Stellungen vom ÖAMTC in Wien vermessen/einstellen lassen:
dort ist schriftlich festgehalten: (Endwerte = nach Einstellung vorne)
HINTERACHSE:
......................... ENDWERTE ............ DATENWERTE .......... Toleranz - .. Toleranz +
.................... links ......... rechts ...... links ........ rechts .....................................
Gesamtspur ......... +00°49´.................... +00°20´.............. -00°10´..... +00°10´
Einzelspur .. +00°36´ ... +00°13´ .. +00°10´... +00°10´....... -00°05´..... +00°05´
max. Differenz..................................................................................................
Sturz .......... -01°38´.... -01°22´..... -01°27´.... -01°27´...... -00°10´..... +00°10´
max. Differenz ...... -00°16´...................... 00°00´.............. -00°30´..... +00°30´
Radversatz ........... -00°07´.............................................................................
Fahrachswinkel .... +00°11´...................... 00°00´.............. -00°20´..... +00°20´
Spurdifferenz ........ -00°18´.............................................................................
Geringfügig wurde meine Vorderachse verstellt/einjustiert, obwohl diese nach Einbau neuer Spurstangen + Spurstangenköpfe und neuer Querlenker + äußere Kugelkopfgelenke, 6 Monate vorher einjustiert worden war.
siehe zu meiner Reparatur der Hinterachse, mein Bericht vom 07.06.2020, 20:11
http://www.golf4.de/.../...chskoerpers-koennt-ihr-empfehlen-2.html?...
Vielen Dank für die Daten. Das sind hilfreiche Anhaltspunkte. Die Endwerte sind wohl die tatsächlichen Messwerte und die Datenwerte/Toleranzen die Sollwerte.
Die Gesamtspur soll also tatsächlich bei +20'+/-10' liegen, was zwar recht groß ist, womit aber der von mir gemessene Wert trotzdem noch außerhalb des Toleranzbereichs läge, wenn auch weniger stark als von mir befürchtet, dennoch zu groß. Bei Deiner Achse allerdings ist die Abweichung mit 19' über dem Maximalwert von ohnehin schon 30' sehr groß. Macht sich das beim Fahren nicht bemerkbar? Ist eventuell ein ungleichmäßiger Reifenverschleiß festzustellen? Wenn nicht, müsste ich mir ja in meinem Fall dazu keine weiteren Gedanken machen.
Bei den Werten zum Sturz bin ich etwas irritiert. Ich nehme an, dass die zweite Zeile ("max. Differenz") noch dazugehört, denn (-01°38´)-(-01°22´)= -00°16´. Wenn das so ist, dann passen die beiden Toleranzangaben hier nicht zusammen. Wenn die Toleranzwerte für rechts/links die größeren Werte (also +/-30') und für die Differenz die kleineren Werte (also +/-10') wären, ergäbe das in meinen Augen eher einen Sinn. Vielleicht sind ja die Angaben versehentlich vertauscht?
Beim Fahrachswinkel (Winkel zwischen Mittelspur und Fahrzeuglängsachse) sind die Toleranzwerte wie ich sie erwartet hätte und in Deinem und meinem Fall akzeptabel.
Mit den Angaben "Radversatz" und "Spurdifferenz" kann ich im Moment nichts anfangen. Sind das Werte in Bezug zur Vorderachse? Vielleicht kann mir hierzu jemand Erleuchtung bringen? Vielen Dank!
Prinzipiell könnte man den Hinterachs-Körper zur Karosserie geringfügig verdrehen: Die U-förmigen Haltelaschen für die Gummi-/Metall-Lager haben für die Befestigung gegen das Karosserie-Blech LÄNGS-LÖCHER (zu den Enden der Schrauben hat man in Auto-Inneren Zugriff ...). Es besteht aber auch Gefahr, wenn man diese Schrauben lösen will, dass eine oder mehrere abbrechen (ich erinnere mich, irgendwo gelesen zu haben, dass man NUR bei einer von den Schrauben einer Seite ein Helicoil-Gewinde einbauen darf nach einem Gewinde-Defekt).
Damit änderst du aber nichts an der Parallelität der beiden Radaufnahmen. D.h. die Spur wird sich nicht ändern.
Man ändert nur die Gesamtreferenz "wohin" das Auto fährt.
Danach erfolgt immer die Einstellung der Vorderachse. (Hinterachse ist die Referenz)
@Markus: Danke für den Link.
So richtig klargeworden sind mir die beiden Begriffe da jedoch auch nicht. "Radversatz" könnte einerseits der Versatz einer Achse (z.B. der Hinterachse) gegen die Fahrzeugmitte bedeuten, andererseits aber auch den seitlichen Versatz zwischen den Mitten der Vorder- und Hinterachse bei ansonsten parallel eingestellten Achsen. In beiden Fällen würde ich den Wert als ein Längenmaß und nicht als einen Winkel angeben. Nur im letzteren Fall könnte man das auch als Winkel ausdrücken, der sich dann als das Verhältnis von seitlichem Versatz und Achsabstand ergeben müsste. Ein leichter Radversatz, egal wie jetzt gemeint, sollte aber keinen nennenswerten Einfluss auf die Fahr- oder Verschleißeigenschaften haben.
Zum Begriff "Spurdifferenz" oder "Spurdifferenzwinkel" im Zusammenhang mit den dargestellten Messwerten kann ich mir immer noch nicht richtig was vorstellen. Ich weiß, dass beim Lenkeinschlag die Geometrie so ausgelegt ist, dass das kurvenäußere Rad der Lenkachse eine kleinere Spurwinkelverhänderung erhält als das kurveninnere Rad. Das ist aber abhängig vom Kurvenradius, von der Spurbreite und vom Achsabstand und sollte bei Lekradmittelstellung in beide Richtungen gleich sein. Haben die angegebenen Werte hiermit etwas zu tun? Ich kriege das hier noch nicht so richtig zusammen.
Was mich immer noch etwas wundert, ist der große Wert der Gesamtspur. Bei dem Sollwert von 20' möchten die Räder der Achse um fast 6mm pro m Fahrstrecke aufeinander zulaufen, beim gemessenen Wert von @Kremsers Auto (49') sogar um mehr als 1,4cm/m. Da würde ich einen merkbaren Reifenverschleiß zur Reifenaußenkante hin vermuten. Aber vielleicht ist das ja so gewollt (innerhalb des Sollbereichs), um den höheren Verschleiß zur Innenkante, der sich aufgrund des negativen Sturzes ergibt, auszugleichen, und/oder um das Kurvenfahrverhalten zu optimieren?
@Kremser: Markus hat recht. Für die Gesamtspur der Hinterachse ist keine Einstellmöglichkeit vorgesehen. Durch Verschieben der Lagerböcke ließe sich nur der Fahrachswinkel verstellen. Der ist aber bei beiden unserer Fahrzeuge im grünen Bereich.
Zitat:
@Petsep schrieb am 6. Juli 2021 um 11:27:32 Uhr:
Die Gesamt-Spur soll also tatsächlich bei +20'+/-10' liegen, was zwar recht groß ist, womit aber der von mir gemessene Wert trotzdem noch außerhalb des Toleranzbereichs läge, wenn auch weniger stark als von mir befürchtet, dennoch zu groß. Bei Deiner Achse allerdings ist die Abweichung mit 19' über dem Maximalwert von ohnehin schon 30' sehr groß. Macht sich das beim Fahren nicht bemerkbar? Ist eventuell ein ungleichmäßiger Reifenverschleiß festzustellen? Wenn nicht, müsste ich mir ja in meinem Fall dazu keine weiteren Gedanken machen.
Ich fahre jetzt über ein Jahr mit diesem neu eingebauten Hinterachs-Körper der Fa. JP-Group. Ich habe KEINE einseitige, größere Abnutzung bei einem meiner beiden Hinterräder feststellen können! (Ich bin flotter Kurven-Fahrer -> bin in meiner Jugend drei Jahre lang Auto-Rallye´s gefahren ...)
Ich trete an einer Ampel, wenn es grün wird, zumeist fest auf´s Gaspedal -> dadurch, dass die unteren Gänge bei den VW-Modellen (seit den VW Käfer-Zeiten) viel kürzer übersetzt sind, im Vergleich zu den meisten anderen PKW´s, habe ich zumeist deutlich die Nase vorne, auch wenn ich bei meinem jetzigen (mir von meiner Schwester vererbten) fahrbaren Untersatz nicht besonders viele PS habe ...