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Golf 7 Diesel: Beimischung von Biodiesel?

VW Golf 7 (AU/5G)
Themenstarteram 16. Februar 2014 um 9:26

Hallo,

was könnte passieren, wenn man etwas Biodiesel beim Tanken beimischt? Ich dachte an eine Beimischung von vllt 30% Biodiesel.

Irgendeinen Grund muss es ja haben, dass neuerdings die Beimischung nicht mehr empfohlen wird... Beim Golf 4 durfte man das serienmäßig tanken.

Viele Grüße

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7 Antworten

Zunächst mal bedeutet das einen Verlust der Werksgarantie und keine Möglichkeit mehr auf Kulanz, da VW meines Wissens nach im Bordbuch darauf hinweist, dass ausschließlich Dieselkraftstof der DIN EN 590 zugelassen ist, also der Biodieselanteil gegenäwrtig 7% nicht überschreiten darf. Vorausgesetzt, VW kann dir die Beimischung von Biodiesel im Schadensfall nachweisen versteht sich.

Du wolltest aber wahrscheinlich hören was aus technischen Gründen dafür/dagegen spricht. Das kann ich dir nicht genau sagen. Aber prinzipiell schmiert ja Biodiesel besser, d. h. ein gewisser Anteil an Biodiesel im Kraftstoff gleicht die schlechteren Schmiereigenschaften von besonders schwefelarmen Kraftstoff aus und schützt so die Hochdruckpumpe, die nur vom Dieselkraftstoff geschmiert wird. FAME ist jedoch soweit ich weiß ein Lösungsmittel und kann Dichtungen/Schläuche angreifen und neigt zum Verharzen.

am 16. Februar 2014 um 9:58

Richtig!

Meine Erfahrung mit 100% Biodiesel über 248.000 km mit einem A3 TDI:

1. Biodiesel greift ungeeignete Kunststoffe an und löst sie auf Dauer auf, nämlich Dichtungen und Kraftstoffleitungen im System, u.a. auch in der Pumpe.

2. Deswegen gab es -bevor die Besteuerung auf Biodiesel dieses unwirtschaftlich machte- z.B. im VW-Konzern ausdrücklich geeignete und bestellbare Fahrzeuge mit BD-Eignung, die Fluor-Kautschuk in Leitungen und Dichtungen hatten (z.B. der A3).

3. Damals veröffentlichten andere Hersteller (-ohne Fluorkautschuk) wie Citroen und Peugeot, daß man ohne Gefahr eine Beimischung von bis zu 10% BD zum Mineraldiesel fahren könne. Falsch war das nicht, wie man an der heutigen EU-Dieselbeimischung von 7% BD sieht, die harmlos ist, aber hilft (siehe 5.)

4. Eine höhere -selbstgemachte- Beimischung von BD ist sinnlos: Erstens zu teuer* und zweitens, -s.o.! ;)

5. Der Schmiereffekt von BD ist übrigens um den Faktor 10 besser als der von Mineraldiesel. Dies ist wissenschaftlich erwiesener Fakt (nachlesen: Wikipedia oder Google!), was von Ignoranten immer wieder bezweifelt wird, aber die Lebensdauer der Pumpe unzweifelhaft erhöht´(-die 7% BD!).

*bei Wirtschaftlichkeitsvergleichen muß man auf die BD-Kosten 10% addieren wg. Mehrverbrauch durch geringeren Energiegehalt als bei MD.

Noch Fragen? Gerne.

MfG Walter

Themenstarteram 16. Februar 2014 um 16:29

Danke für den Bericht.

Aber dann zahlt man bei BD heute ja drauf, teils teurer als normaler Diesel und der Mehrverbrauch...

Es war doch (Ende der 90er??) mal n großer Hype ums Biodiesel... Warum sich das wohl nicht durchgesetzt hat? Erst wars bei VW serienmäßig möglich im Golf 4 z.B., dann im Golf 5 gegen Mehrpreis, dann gar nicht mehr.

Gibts überhaupt noch Hersteller, die ein Biodiesel Kit gegen Mehrpreis anbieten? Sonst stirbt der Absatz bin Biodiesel an öffentlichen Tankstellen ja bald aus. Ich mochte den Pfannkuchengeruch aus dem Auspuff.^^

Deshalb fänd ichs gut, zumindest etwas zum Absatz beizutragen und jeweils ein paar Liter pro Tankfüllung beizumischen.

Hat der A3 die lange Biodiesel Zeit problemlos überstanden?

Zitat:

Original geschrieben von ventomat121

Danke für den Bericht.

Aber dann zahlt man bei BD heute ja drauf, teils teurer als normaler Diesel und der Mehrverbrauch...

Es war doch (Ende der 90er??) mal n großer Hype ums Biodiesel...

Richtig. Weil der Staat einen deutlich reduzierten Steuersatz auf Biodiesel genommen hat.

Zitat:

Warum sich das wohl nicht durchgesetzt hat?

Durchgesetzt hatte sich das schon. Aus Kostengründen aber vor allem im Nutzfahrzeugbereich - trotz teilweise massiver negativer Auswirkungen wie z. B. vergleichsweise rasend schnell verstopften Dieselfiltern (teilweise hatte man ständig einen Ersatzfilter dabei, um sich unterwegs helfen zu können, denn die Dinger waren recht schnell und auch recht plötzlich zu und dann ging nicht mehr viel). Auch Standheizungen ließen sich nicht mehr aus dem Fahrzeugtank betreiben sondern verlangten nach einem extra Tank mit normalem Diesel (wobei man hier aber auch auf Heizöl oder Diesel für die Landwirtschaft mit reduziertem Steuersatz zurückgreifen konnte, denn es diente ja nicht dem Betrieb des Fahrzeugs).

Das Aus kam halt an dem Punkt, an dem der Staat die reduzierte Besteuerung aufgehoben und den gleichen Steuersatz verlangt hat wie bei normalem Diesel auch. Damit war dann auch noch der Preisvorteil dahin ...

Zitat:

Ich mochte den Pfannkuchengeruch aus dem Auspuff.^^

Ich habe es mehr als Frittenfettgeruch in Erinnerung.

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher,aber ich meine das Biodiesel seit Einführung der Partikelfilter nicht mehr zulässig ist

Das kann man aber bestimmt irgendwo nachlesen

Zitat:Immer mehr Diesel-Pkw werden mit Partikelfilter angeboten. Volkswagen teilte zum Beispiel mit, dass ab Anfang 2006 auch der VW-Bus mit Dieselpartikelfilter (DPF) lieferbar ist. Der kommt beim Fünfzylindermotor serienmäßig und kostet bei den Vierzylindern knapp 600 Euro Aufpreis. Solche Fahrzeuge müssen mit handelsüblichem Dieselkraftstoff betrieben werden. Biodiesel und ähnliche Treibstoffe sind ungeeignet, da sie nach Auskunft des Autoherstellers bei der Verbrennung Asche bilden, die das Filtersystem nachhaltig schädigt.

Zitat:

Original geschrieben von Tappi 64

Ich bin mir nicht mehr ganz sicher,aber ich meine das Biodiesel seit Einführung der Partikelfilter nicht mehr zulässig ist

Auch viele Diesel ohne Partikelfilter dürfen nicht mit reinem Biodiesel betrieben werden. Und manche Hersteller haben nach 1-2 Jahren die zuerst erteilten Erlaubnis wieder eingezogen.

am 17. Februar 2014 um 9:57

Noch ein Nachklapp zur BD-Historie:

-Ja, mein A3 TDI (mit BD-Zulassung) lief die 284 TKm ohne einen Mucks!

-Was das Zusetzen der Kraftstoff-Filter anlangt, -dafür gibt es eine einfache Erklärung:

Wer einige Tausend Km mit MD gefahren ist und dann auf 100% BD umwechselte, hatte eine gute Chance, daß der Filter flugs zuging. Warum? Der Anlöse-Effekt von BD wirkt sich natürlich auf die MD-Ablagerungen im System aus! Dieser Spüli-Effekt kam für viele überraschend. Wer dagegen von Anfang an und nahezu 100% BD fuhr (so wie ich), war sorgenfrei: Ich dehnte das Wechseln des Kraftstoff-Filters bis zu dem Punkt aus, wo er (bei 75 statt 40 TKm, etwa) nur noch bis ca. 3.000 UpM drehte, mangels Sprit wg. Dreck im Filter, und ich allmählich mich um einen neuen Filter kümmern mußte. Wie gesagt, allmählich, denn das kündigte sich ja deutlich genug an! Wer da ahnungslos und sorgenvoll in die Werkstatt ging, hatte gute Chancen abgezockt zu werden... ;)

-zum Hin und Her bei der BD-Zulassung: Da vermute ich eine unsaubere Politik seitens des Pumpenherstellers (wer wohl?). Das seltene, aber nicht ausgeschlossene, mechanische Pumpenversagen -aber auch Störungen generell- wurden von den Werkstätten immer mit dem Hinweis auf BD begründet und das Garantieverlangen damit abgeschmettert, obwohl die Pumpen ja entsprechend ausgerüstet und zugelassen waren. Warum der VW-Konzern sich das gefallen ließ, ist mir heute noch ein Rätsel... :rolleyes:

-und dann kam noch die Schnapsidee des Finanzministers, die BD-Steuer erheblich anzuheben und BD damit unwirtschaftlich zu machen. Der Todesstoß für alle Unternehmen, die eine Menge Geld in die BD-Logistik und -Herstellung investiert hatten.

Mein Fazit: Mit der EU-Regel, dem MD generell z.Zt. 7% BD beizumischen, hat sich der gewachsene Bedarf inzwischen weltweit schädlich für Landwirtschaft und auf die Urwälder ausgewirkt. Das alleine wird hoffentlich zur Abkehr von konventionell -nämlich aus Lebensmittel-Pflanzen- hergestelltem BD führen. Allerdings sind neue alternative Herstellungs-Verfahren mit der Grundmasse Stroh und Abfall-Holz in der Entwicklung.

MfG Walter

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