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GolfIV GTI 1,8T 20V - Zylinderkopfschaden
Liebe Gasfreunde,
es fing an mit einem leichten Ruckeln und unrundem Lauf, wenn der Motor noch kalt war.
Sobald der Motor Betriebstemperatur hatte, liefer er einwandfrei. Doch eines Tags
kam ich von der Autobahn, durchschnittliche Geschwindigkeit auf der Autobahn, an diesem Tag, ca. 130 km/h.
Das Auto ruckelte beim Beschleunigen bis 3000 U/min wie ein Traktor und schien mir mehr oder weniger auf 3 Zylindern zu laufen.
Zunächst habe ich die Zündkerzen getauscht, die Zündspulen ausgetauscht, denn ich hatte noch eine neue als Ersatz, alles
ohne Erfolg. Die Messung der Kompression ergab, dass der zweite Zylinder keine Kompression mehr hatte.
Daraufhin habe ich den Zylinderkopf und den Turbolader ausgebaut. Das war echt ne scheiß Arbeit, wenn man nur
eine Garage mit Böcken hat. Immerhin musste ich nicht im Freien arbeiten.
Wie dem auch sei...Fazit nach einer Gesamtfahrleistung von 237.000km, davon die letzten 155.000km auf Gas:
- Zwei verbrannte, deformierte, eingerissene Ventile, die Ventilsitze hat es wohl auch komplett weggehauen
- Abgaskrümmer gerissen, Turbolader gerissen
Die Motoreninstandsetzungsfirma meinte, dass man den Kopf nicht reparieren könne. Da müsse ein neuer rein.
Das bedeutet für mich, neuer Kopf, neue Ventile, neuer Krümer, neuer Turbolader und die Kolbenringe und Ölabstreifringe inkl. Wechsel der Lagerschalen an der Kurbelwelle.
OK die 155tkm auf LPG, da spart man schon ein paar EURO bei einem Verbrauch von 10,5 Litern Gas.
Aber wenn ich das Auto nicht selbst reparieren würde, könnte ich mir wahrscheinlich ein neues Auto suchen.
Das stellt sich mir die Frage, was war die Ursache und war es das wert?
Es war kein Flashlube verbaut. Die Gasanlage lief die 155tkm auch einwandfrei. Ich bin mir sicher, dass zum größten Teil ich
persönlich für den Schaden verantwortlich bin, aufgrund meiner Fahrweise. Der Motor hat schon einige Vollgasfahrten aushalten müssen (auf LPG)...
ging ja auch lange gut ;-)
Damit ihr seht, was einem blühen kann, wenn man all die klugen Hinweise ignoriert, werde ich am Wochenende detailliert Bilder von den
Schäden machen und hier einstellen.
Was meint Ihr, lohnt es sich die Kiste noch mal ans Fliegen zubringen?
GolfIV GTI, 1,8T, 110kW, Bjh 1998, Fahrleistung 237.000km, Einbau der Gasanlage Dez.2005, seitdem 155.000km auf Gas, Zustand des restlichen Autos tadellos und unverbaut.
Euch allen wünsche ich noch viele problemfreie Fahrten auf Autogas...
...lasst es nicht zu doll angehen.
Viele Grüße
ZammiMops
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17 Antworten
In weniger als 3 Jahren 155.000 km -> respekt !!!
50.000 km im Jahr fährt man nicht unbedingt über Landstraßen und Du schriebst ja auch, dass viel Vollgasfahrten dabei waren.
Von daher würde ich nicht zwingend davon ausgehen, dass LPG an dem Motorschaden schuld ist.
Gruß, Frank
dito, trotzdem - einen besseren Hinweis auf eine Zukunft mit weiteren 155Tkm unter LPG findest du nicht. Anderen fliegen die Köpfe schon nach 20Tkm um die Ohren.
Also - reparieren und weitere 150Tkm+X fahren. Ist ein Golf, also sollte sich doch irgendwo ein Kopf finden lassen.
237tkm ist doch für einen hochgezüchteten Turbo nicht schlecht. Ich würde mir gebrauchte Teile besorgen und verbauen. In meinem T2b hatte ich ohne LPG mit mehreren 1.6l/50PS nach jeweils weniger als 100tkm verbrannte Ventile etc., also würde ich das nicht aufs LPG schieben.
Na Mahlzeit,
ein Motorschaden ist immer ärgerlich. Nur bei 237 000 km kann das ja mal vorkommen, selbst ohne Gasbetrieb.
Wenn man die Kostenseite betrachtet, wird alles relativ. Bei 8,5 l zu 1,38 € wären ~ 18 200 € Kraftstoffkosten entstanden. 10,5 L Gas zu 0,69 € macht ~ 11.200 € Da ist die Umrüstung längst amortisiert und noch etwas übrig.
Also einen Tauschmotor rein und weiter gehts..... die nächsten 155 000 + X km
Gasende Grüße Horst
würde mal bei motoso nach einer gerbrauchten Motor sehen
.wenn der Wagen noch technisch okay ist.
Ich denke mal die Vollgasfahrten und die Laufleistung haben beides bewirkt noch dazu wo der 1,8T hochgezüchtet ist.
Hatten einen Kunden der 2 Köpfe bei einen Skoda RS in 100 Tkm geschafft hat durch heizen.
Zitat:
Original geschrieben von Snuppy69
noch dazu wo der 1,8T hochgezüchtet ist.
Hochgezüchtet? Ernsthaft? Also als Saugerversion liefert der 1.8 ganze 125 PS, als einfacher 1.8T dann 150 PS. Also ich find da überhaupt nix überzüchtetes dran (wenn er denn die Basisversion des 1.8T hat), das ist doch eher mehr ein Softturbo. Die ganzen anderen Varianten des 1.8T bis hoch auf 225 PS stehen auf einem anderen Blatt...
Wenn du ihn selbst reparieren kannst, dann reparier ihn. Wenn du aber hohe Kosten hast, würde ich mir ein neues Auto suchen.
Mich würde vor allem interesserieren, an welchen Zylindern die Ventile weggebrannt waren und welcher Zylinder den Kompressionsverlust hatte.
Möglichwerweise gibt es eine interessante Aussage zu folgender Theoroie:
Vollgasorgien, 4Zyl Gaseinblasrail, alle vier Ventile in Reihe, Gaszuführung von einer Seite (des Zyl 1 bekommt den ersten Abzweig) Gasdruck reduziert sich bei zyl. 2, ergo bekommt etwas weniger Gas, ergo läuft magerer, Zyl 3 noch weniger, 4 muß geradezu "hungern".
Bei niedrigen Leistungen oder Drehzahlen ist der Druckverlust auf den einzelnen Leitungen zu vernachlässigen, aber bei Volldampf entsprechend hoch, hängt nicht zuletzt von der Verdampferdimensionierung ab.
Der Theorie nach müßten die A-Ventile von Zyl 4 (also der letzte in der Gasreihe) regelrecht ausgefranst sein, der erste Zyl. eigentlich topfit.
Na, wie isset?
Könnte auch an einen defekten Luftmengenmesser liegen so das der Motor ganz einfach zu stark abgemagert ist. Die teile sind ja häufiger mal defekt!
Zitat:
Original geschrieben von HorstBenz
Na Mahlzeit,
ein Motorschaden ist immer ärgerlich. Nur bei 237 000 km kann das ja mal vorkommen, selbst ohne Gasbetrieb.
Wenn man die Kostenseite betrachtet, wird alles relativ. Bei 8,5 l zu 1,38 € wären ~ 18 200 € Kraftstoffkosten entstanden. 10,5 L Gas zu 0,69 € macht ~ 11.200 € Da ist die Umrüstung längst amortisiert und noch etwas übrig.
Also einen Tauschmotor rein und weiter gehts..... die nächsten 155 000 + X km
Gasende Grüße Horst
Genau so sehe ich das auch!
Ich kenne einige, die ohne Gas diesen Zylinderkopf geschrottet haben, allerdings im TT mit etwas mehr PS. (such mal in VW/Audi-Foren, da findest du Lesestoff für die nächsten 3 Wochen)
Mach den Kopf und evtl. anfallende Verschleissteile neu und freu dich auf die nächsten 100.000 km - diesmal vielleicht mit einem lockereren Gasfuss und evtl einer Temperatursonde im Krümmer oder hat der Turbo sogar einen Temperaturmesser? Anzeige ins Cockpit, dann weiss man was so abgeht.
Neuere Fahrzeuge halten Gas eher noch schlechter aus.
Die These mit den verhungernden Rails finde ich spannend.
Wenn der Verdampferdruck zu gering ist, kann das natürlich schnell passieren.
Allerdings könnte man das umgehen, wenn man das Rail von zwei Seiten speist, wie es z.T. auch möglich ist.
Moin,
die These von "Audi-gibt-omega" ist gut nachzuvollziehen. Ein Beispiel ( wenngleich auch Vergaser ). Ich besitze u.a. einen Oldtimer mit 4 Zyl. und 2,0 Litern Hubraum. original bestückt mit einem Stromberg Vergaser mittig auf der Ansaugbrücke . Die beiden mittleren Zylinder ( 2&3) werden immer gut versorgt , die beiden äüßeren ( 1&4) verhungern. Einige Fachleute haben hier im Laufe der Jahre Temperatur und Lambdamessungen vorgenommen und dabei stellte sich heraus : je höher die Drehzahl, desto schlechter und magerer die Füllung der äußeren Zylinder. es wird daher allgemein zum Umbau auf 2 Vergaser geraten. Die höhere leistung ergibt sich schon durch die gleichmäßigere füllung der Zylinder.
Ein Kopfschaden nach fast 300tkm ist eigentlich nicht zu bemängeln - egal ob Benzin oder Gas.
Man kann ja keine verläßlichen Erhebungen darüber machen, weil die allermeißten Fahrzeuge diese KM Leistung niemals erreichen - sei es durch Unfall, Rost oder Staatsverschrottung = KFZ Steuererpressung .
Gruß
Zorc
Heute soll ein Auto doch nicht mehr länger leben als 150.000 km
Moin DonC,
so etwas sagte mir vollen Ernstes mal ein VAG Verkäufer : Der A6 ist für eine Lebensdauer von 150tkm ausgelegt - aber darauf können sie sich verlassen. Meine Anmerkung"netter Witz" wurde verneint. Sehr merkwürdig.
Gruß
Zorc
Zitat:
Original geschrieben von Audi-gibt-Omega
Mich würde vor allem interesserieren, an welchen Zylindern die Ventile weggebrannt waren und welcher Zylinder den Kompressionsverlust hatte.
Möglichwerweise gibt es eine interessante Aussage zu folgender Theoroie:
Vollgasorgien, 4Zyl Gaseinblasrail, alle vier Ventile in Reihe, Gaszuführung von einer Seite (des Zyl 1 bekommt den ersten Abzweig) Gasdruck reduziert sich bei zyl. 2, ergo bekommt etwas weniger Gas, ergo läuft magerer, Zyl 3 noch weniger, 4 muß geradezu "hungern".
Bei niedrigen Leistungen oder Drehzahlen ist der Druckverlust auf den einzelnen Leitungen zu vernachlässigen, aber bei Volldampf entsprechend hoch, hängt nicht zuletzt von der Verdampferdimensionierung ab.
Der Theorie nach müßten die A-Ventile von Zyl 4 (also der letzte in der Gasreihe) regelrecht ausgefranst sein, der erste Zyl. eigentlich topfit.
Na, wie isset?
Hallo...
erst mal vielen Dank für die vielen Beiträge. Ich fahre den Standard 1,8T mit 110kw. Ich denke da sollte noch etwas Spielraum nach oben sein.
wie dem auch sei, ich habe mich dazu durchgerungen das Auto zu reparieren. Aber ich kann euch sagen, es ist gar nicht so einfach außerhalb
des Internets einen Kopf und nen Turbolader(denn der hat auch nen Riss) für 'nen AGU zu bekommen. OK, bei VW habe ich noch nicht nachgefragt.
Naja, die Materialkosten werden sich so ca. auf 2200 EUR belaufen.
Nun zu Audi-gibt-Omega's Theorie. Klingt spannend...die Gasdüsen werden nur von einer Seite beliefert und in der Tat sind
die Ventile der letzten beiden Zylinder total ausgefranzt. Dort hat es die ganzen Ventilsitze gleich mit weggehauen. Allerdings
weist der dritte Zylinder wesentlich gravierendere Schäden auf (Dort war auch die Kompression gleich 0, die anderen beiden Zylinder haben wir dann gar nicht mehr getestet)als der vierte. Über die Verdampferdimension mag man spekulieren.
Bei mir ist ne Zavoli Anlage verbaut, ich denke der Verdampfer sollte ausreichend sein, auch wenn er beim Beschleunigen bei ca. 5800 U/min
auf Benzin umschaltet. Audi-gibt-Omega's Theorie macht aber durchaus Sinn...demnach liefen diel letzten beiden Zylinder viel zu mager, weil sie nicht mehr genug Gas bekamen.
Kann sein, dass der Motor früher oder später auch einen Schaden im Benzinbetrieb erlitten hätte. Wahrscheinlich wurde dies aber durch meine Fahrweise auf Gas beschleunigt.
Wie gesagt, am Wochenende schaue ich mir den Kopf nochmal exakt an und mache Bilder von den Schäden.
Vielen Dank und viele Grüße
ZammiMops