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Größere Reifen = Mehr Geschwindigkeit?

Themenstarteram 18. November 2008 um 9:40

Moinsen zusammen,

bin ein ziemlicher Auto-Newbie, hab zwar schon bissle rumgeschraubt (Fenster in Beifahrertür erneuert), aber sonst nicht wirklich viel mit Autos am Hut.

Nun steht der Kauf von neuen Winterreifen an und da mein Auto auch 14-Zöller verträgt (derzeit sind 13 Zöller drauf), frage ich mich, ob das einen Vorteil hat, wenn ich größere drauf mache.

Theoretisch müsste es doch so sein:

Die Achse dreht sich mit X Umdrehungen die Minute, je größer der Reifen, desto höher müsste doch die Geschwindigkeit werden, oder nicht?

Abgesehen davon müsste ich weitere Vorteile haben:

- Langsamere Abnutzung, da mehr Auflagefläche

 

In wie weit hab ich mit meinen Vermutungen recht?

Beste Antwort im Thema

Zitat:

Original geschrieben von diXomania

In wie weit hab ich mit meinen Vermutungen recht?

Bei den Umdrehungen stimmt die Vorstellung mit Einschränkungen, bei der Felgengröße hingegen gar nicht... ;)

Du machst die Reifengröße am Felgenformat fest, das ist aber zunächst mal irrelevant. Entscheidend ist der Abrollumfang der Reifen, und der kann je nach Flankenhöhe bei einem 13"-Reifen größer sein als bei einem 14er.

Mit einem größeren Abrollumfang verlängerst Du die Gesamtübersetzung, ob Dein Fahrzeug aber letztendlich wirklich schneller wird, hängt von der Drehzahl im höchsten Gang ab. Die Höchstgeschwindigkeit wird dann erreicht, wenn sich ein Gleichstand zwischen den Antriebskräften (Drehzahlabhängig!) und den entgegengesetzt wirkenden Kräften (Luftwiderstand, Reibung, Hangabtrieb) einstellt. Durch den größeren Abrollumfang muss das Fahrzeug fortan bei niedrigerer Drehzahl (also mit weniger Leistung) dieselben Geschwindigkeiten erreichen, und das klappt meistens nicht. Es funktioniert höchstens dann, wenn die Gesamtübersetzung so kurz ist, dass das Fahrzeug im Serienzustand bereits mühelos im letzten Gang in den Begrenzer dreht. Hat der letzte Gang jedoch Schoncharakter, sinkt die Endgeschwindigkeit höchstwahrscheinlich (es sei denn, es geht laaange bergab, und der Wind steht günstig ;)). Gleichzeitig verschlechtert sich das Beschleunigungsvermögen (größerer Reifen - längerer Hebelarm), selbst wenn sich also die Endgeschwindigkeit erhöht, es dauert länger bis Du da ankommst.

Ein zusätzliches Problem: Dein Tacho geht nach der Raddrehzahl, und von einem vergrößerten Abrollumfang bekommt der nichts mit. Ein Wechsel auf größere Räder verringert den Tachovorlauf, er zeigt also weniger an - Du wirst Dir also langsamer vorkommen, auch wenn Du das vielleicht gar nicht bist.

Bei Fahrzeugen die nach 1990 zugelassen wurden ist eine Verlängerung der Gesamtübersetzung von mehr als 3% durch größere Bereifung ohnehin nicht so einfach TÜV-bar, und bei einem normalen PKW wird es dann langsam eng im Radkasten. Die Abnutzung ist natürlich noch vom Reifen selber, dem Profil und der Gummimischung abhängig, aber hier ist es tendentiell so, dass größere Reifen auch den höheren Traglastindex aufweisen, und einfach deshalb weniger abnutzen.

Gruß,

Derk

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Gar nicht. Der Durchmesser der Felge ändert sich zwar, nicht aber der Umfang des Reifens. Wenn du eine grössere Felge fährst sind automatisch nur Reifen mit niedrigem Querschnitt zugelassen. Dadurch hast du wieder den gleichen Abrollumfang und es ändert sich grundsätzlich erstmal nichts.

Allerdings kann es bei deutlich breiteren Reifen durchaus zu Geschwindigkeitseinbussen kommen, da Luft- und Rollwiderstand ansteigen.

Themenstarteram 18. November 2008 um 9:56

Achso, dh ich bräuchte dann auch neue Felgen, naja dass muss nun nicht sein, vor allem wenns nix bringt.

 

Herzlichen Dank

Zitat:

Original geschrieben von diXomania

In wie weit hab ich mit meinen Vermutungen recht?

Bei den Umdrehungen stimmt die Vorstellung mit Einschränkungen, bei der Felgengröße hingegen gar nicht... ;)

Du machst die Reifengröße am Felgenformat fest, das ist aber zunächst mal irrelevant. Entscheidend ist der Abrollumfang der Reifen, und der kann je nach Flankenhöhe bei einem 13"-Reifen größer sein als bei einem 14er.

Mit einem größeren Abrollumfang verlängerst Du die Gesamtübersetzung, ob Dein Fahrzeug aber letztendlich wirklich schneller wird, hängt von der Drehzahl im höchsten Gang ab. Die Höchstgeschwindigkeit wird dann erreicht, wenn sich ein Gleichstand zwischen den Antriebskräften (Drehzahlabhängig!) und den entgegengesetzt wirkenden Kräften (Luftwiderstand, Reibung, Hangabtrieb) einstellt. Durch den größeren Abrollumfang muss das Fahrzeug fortan bei niedrigerer Drehzahl (also mit weniger Leistung) dieselben Geschwindigkeiten erreichen, und das klappt meistens nicht. Es funktioniert höchstens dann, wenn die Gesamtübersetzung so kurz ist, dass das Fahrzeug im Serienzustand bereits mühelos im letzten Gang in den Begrenzer dreht. Hat der letzte Gang jedoch Schoncharakter, sinkt die Endgeschwindigkeit höchstwahrscheinlich (es sei denn, es geht laaange bergab, und der Wind steht günstig ;)). Gleichzeitig verschlechtert sich das Beschleunigungsvermögen (größerer Reifen - längerer Hebelarm), selbst wenn sich also die Endgeschwindigkeit erhöht, es dauert länger bis Du da ankommst.

Ein zusätzliches Problem: Dein Tacho geht nach der Raddrehzahl, und von einem vergrößerten Abrollumfang bekommt der nichts mit. Ein Wechsel auf größere Räder verringert den Tachovorlauf, er zeigt also weniger an - Du wirst Dir also langsamer vorkommen, auch wenn Du das vielleicht gar nicht bist.

Bei Fahrzeugen die nach 1990 zugelassen wurden ist eine Verlängerung der Gesamtübersetzung von mehr als 3% durch größere Bereifung ohnehin nicht so einfach TÜV-bar, und bei einem normalen PKW wird es dann langsam eng im Radkasten. Die Abnutzung ist natürlich noch vom Reifen selber, dem Profil und der Gummimischung abhängig, aber hier ist es tendentiell so, dass größere Reifen auch den höheren Traglastindex aufweisen, und einfach deshalb weniger abnutzen.

Gruß,

Derk

Der Thread ist zwar etwas älter aber alten lack kann man schließlich auch polieren ;)

Wie würden sich die Fahreigenschaften sich unterscheiden wenn ich R13 165/70 oder R14 mit gleichen Reifenmaße rumgurken würde?

Vermutlich so gut wie gar nicht.

Durch den geringeren Querschnitt mit dem 14er Reifen wirst du etwas Komfort wegen geringerer Eigendämpfung des Reifens einbüßen und vielleicht (auch vom Reifen abhängig) etwas Lenkpräzision gewinnen.

In deinen Dimensionen, bzw bei den geringen Unterschieden allerdings beides eher zu vernachlässigen, der Unterschied dürfte nicht viel größer sein als die Unterschiede verschiedener Reifenfabrikate der gleichen Größe untereinander haben.

Wenn du die größeren Felgen nicht aus optischen Gründen haben willst bringt es spürbar also so gut wie nix, außer dass die Reifen teurer werden :D

Gruß

wack

Zitat:

Original geschrieben von AMenge

Gar nicht. Der Durchmesser der Felge ändert sich zwar, nicht aber der Umfang des Reifens. Wenn du eine grössere Felge fährst sind automatisch nur Reifen mit niedrigem Querschnitt zugelassen. Dadurch hast du wieder den gleichen Abrollumfang und es ändert sich grundsätzlich erstmal nichts.

Allerdings kann es bei deutlich breiteren Reifen durchaus zu Geschwindigkeitseinbussen kommen, da Luft- und Rollwiderstand ansteigen.

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß Breitreifen wegen ihrer Breite einen höheren Rollwiderstand haben. In der Praxis haben Breitreifen zwar meist einen erhöhten Rollwiderstand, das hat aber nichts mit der Breite sondern Vielmehr mit der Oberflächenbeschaffenheiten der Kontaktflächen zu tun.

Aus dem Physik Unterricht ist bekannt, daß der Rollwiderstand allein von der Normalkraft und dem Rollwiderstandsbeiwert abhängig ist.

Der Rollwiderstandsbeiwert wiederum hängt nur von der Oberflächenbeschaffenheit der beiden Körper ab (also Strasse zum jeweiligen Reifen). Die Größe der Kontaktfläche (also Breite des Reifens )spielt dabei keine Rolle.

Wenn du schon einen mehrere Jahre alten Beitrag von mir zitierst. dann lies doch bitte auch genau. Ich schrieb, dass es Geschwindigkeitseinbußen kommen kann (nicht muss), weil sich mehrere Faktoren ändern, so z.B. auch der Luftwiderstand. Aber auch der Rollwiderstand kann (nicht muss) bei der Verwendung deutlich breiterer Reifen ansteigen, da es eine Verzahnung zwischen Straße und Reifen gibt. Die Formeln aus dem Physikunterricht helfen in der Praxis nicht immer weiter. Sie legen zwar die Grundlage, allerdings muss man auch weitere mögliche Einflussfaktoren berücksichtigen.

Zitat:

Original geschrieben von 2012FR

Es ist ein weit verbreiteter Irrtum, daß Breitreifen wegen ihrer Breite einen höheren Rollwiderstand haben. In der Praxis haben Breitreifen zwar meist einen erhöhten Rollwiderstand, das hat aber nichts mit der Breite sondern Vielmehr mit der Oberflächenbeschaffenheiten der Kontaktflächen zu tun.

 

Aus dem Physik Unterricht ist bekannt, daß der Rollwiderstand allein von der Normalkraft und dem Rollwiderstandsbeiwert abhängig ist.

 

Der Rollwiderstandsbeiwert wiederum hängt nur von der Oberflächenbeschaffenheit der beiden Körper ab (also Strasse zum jeweiligen Reifen). Die Größe der Kontaktfläche (also Breite des Reifens )spielt dabei keine Rolle.

Deshalb werden ja die auf extreme Sparsamkeit ausgelgte Fahrzeuge grundsätzlich mit Reifen nicht unter 255 mm Breite ausgeliefert (z. B. Audi A1, VW Lupo, ...)

*Ironiemodus aus*

 

Beim Rollwiderstand dürfte die Walkarbeit des Reifens ein nicht unerheblicher Faktor sein. Und bei einem breiteren Reifen wird nun mal mehr Material durchgewalkt.

Wie gesagt, es sind sehr viele Faktoren. Die Breite als solche zählt aber nicht dazu. Das ist erst mal genau so logisch, als das warmes Wasser im Gefrierschrank schneller gefriert als kaltes Wasser. Was Lupo3L & Co angeht, hat es mit der Beschaffenheit der Lauffläche, Luftwiderstandsbeiwert, oder auch einfach dem benötigten Material für die Produktion usw. zu tun. Im Übrigen haben Breitreifen praktisch immer höheren Rollwiderstand, weil es eben keine Reifen für einen Stadtwagen sind, sondern eher sportlich orientiert sind. Ich betone noch noch mal, dass es ausschließlich um die Breite geht. Wenn man einen Bauklotz auf der schmalen Kante zieht kommt exakte der selbe Wert raus wie auf der breiten Seite. Kennt man vielleicht aus der Schule.

Naja,

ob Dein Beitrag nun Wochen oder Jahre alt ist, ist ja nicht so wichtig.

Aber am Ende sind wir uns doch einig.

Zitat:

Original geschrieben von 2012FR

Wie gesagt, es sind sehr viele Faktoren. Die Breite als solche zählt aber nicht dazu. Das ist erst mal genau so logisch, als das warmes Wasser im Gefrierschrank schneller gefriert als kaltes Wasser. Was Lupo3L & Co angeht, hat es mit der Beschaffenheit der Lauffläche, Luftwiderstandsbeiwert, oder auch einfach dem benötigten Material für die Produktion usw. zu tun. Im Übrigen haben Breitreifen praktisch immer höheren Rollwiderstand, weil es eben keine Reifen für einen Stadtwagen sind, sondern eher sportlich orientiert sind. Ich betone noch noch mal, dass es ausschließlich um die Breite geht. Wenn man einen Bauklotz auf der schmalen Kante zieht kommt exakte der selbe Wert raus wie auf der breiten Seite. Kennt man vielleicht aus der Schule.

Mit dem feinen Unterschied, dass am Bauklotz keine Walkarbeit verrichtet wird.

Hier die Antwort auf die Eingangsfrage: "Größere Reifen = Mehr Geschwindigkeit ?"

> Ja,

größere Reifen mit größerem Abrollumfang =

mehr Geschwindigkeit als der "Tacho" anzeigt :p

Mit dem feinen Unterschied, dass am Bauklotz keine Walkarbeit verrichtet wird.

Auch die Walkarbeit hat mit der Beschaffenheit des Reifens zu tun. Das Besipiel mit dem Bauklotz fokusiert alles auf die Breite. Das ist zugegebenermassen etwas praxisfremd, aber auf die Breite reduziert gibt es keine Unterschiede bei der Rollreibung.

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