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Grundlagen Nm ; Kw/PS

Themenstarteram 30. September 2006 um 21:16

Hi,

wollte mal gern wissen, was es für einen Unterschied macht, ein hohes Drehmoment zu haben oder viel PS.

Der Grund wir/ich fahren ja den 320d. Und wo merkt man jetzt den Unterschied von 80Nm weniger beim 325i bei gleichzeitig 68Ps mehr beim 325i??

Bitte um eure Hilfe.

Beste Antwort im Thema
am 5. Oktober 2006 um 6:27

Re: Grundlagen Nm ; Kw/PS

 

Zitat:

wollte mal gern wissen, was es für einen Unterschied macht, ein hohes Drehmoment zu haben oder viel PS.

Der Grund wir/ich fahren ja den 320d. Und wo merkt man jetzt den Unterschied von 80Nm weniger beim 325i bei gleichzeitig 68Ps mehr beim 325i??

Der Fehler der sehr oft gemacht wird (auch hier) ist die Daten von Leistung und Drehmoment alleine zu betracthen - da gehören noch einige andere Faktoren dazu - insbesondere die Übersetzung.

Um es so auszudrücken:

Sind beide Fahrzeuge, Diesel und Benziner, ideal übersetzt, so ist das Auto mit der höheren Leistung eindeutig im Vorteil - das Drehmoment spielt dann eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger als ein hohes Drehmoment ist der Verlauf desselben.

* Für Sportwägen wünscht man sich das das Maximum mit der Spreizung des Getriebes übereinstimmt, sprich wird bei Nenndrehzahl in den nächts höheren Gang geschaltet, landet man idealerweise im Bereich des maximalen Drehmoments. Ist dann nocht der Drehmomentabfall zwischen maximalen Moment und Nenndrehzahl sehr klein, hast du ein Fahrzeug mit hoher Beschleunigung, das jedoch dann nach Drehzahl verlangt. Beispiele: M3, M5

* Für Alltagsfahrzeuge wünscht man einen gleichmässigen Drehmomentverlauf über einen weiten Bereich des Drehzahlbandes hinweg. Das ermöglicht schaltfaules und sparsames Fahren. BMW hat in diesem Segment weniger zu bieten, da der BMW-Fahrer doch eher der sportliche Typ ist.

Beispiele: E30 325e, E90 325d

* Für Fahrzeuge im Schleppbetrieb (Pferdeanhänger) zählt ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen - Leistung ist eher sekundär. Der Patrol meines Vaters mit 122 Diesel-PS zieht einen Pferdehänger mit zwei Pferden souveräner als ein X5 3.0d - obwohl letzterer mehr Drehmoment und Leistung hat.

Einen 320d mit einem 325i zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der 320d wirkt bei normaler Fahrweise bei niedrigen Drehzahlen kräftiger und durchzugsstärker. Sitzt im 325i jedoch jemand der Fahren kann und Drehzahl nicht scheut, dann sieht der 320d gegen den 325i kein Land.

Da eine Diesel im Gegensatz zum Benziner ein um ein drittel kleiners Drehzahlband hat (häufig 0-4000 Diesel; 0-6000 Benziner), muss er bei gleicher Leistung entsprechend länger übersetzt werden. Als Fuasteregel kann man sagen, das man vom Diesel ein Drittel des Drehmomentes abziehen kann um einen Vergleichbaren Wert zu bekommen. Von den 330 Nm eines 320d E46 NFL bleiben dann 220 Nm übrig - der 325i hat 250 Nm.

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am 1. Oktober 2006 um 8:15

Ich hab die mal den direkten Vergleich hier angehangen.

Scroll in der Excel-Datei runter bis zum Diagramm.

Daraus kannst du sehen, wieviel Kraft wann an den Rädern anliegt.

Bis ca. 35 km/h ist der 320d enorm im Vorteil, er macht quasi einen Satz nach vorn sofern ihm der Grip nicht ausgeht.

Bei 40 km/h muss der Diesel in den 2. Gang geschaltet werden. Durch das Schalten geht Zeit verloren und bis der Diesel die 55 km/h erreicht hat, kann der Benziner im ersten Gang seinen Leistungsvorteil (bei eben hoher Drehzahl) voll ausnutzen.

Bei 55 km/h muss auch der Benziner in den 2. Gang, aber der Diesel kann nur bis 60 km/h seinen Drehmomentvorteil ausspielen, denn der Benziner bringt mehr Kraft auf die Straße.

Naja - und im weiteren Verlauf ist der 325i dem 320d komplett überlegen.

Der 325 schafft den Spurt auf 100 in 8,0 Sekunden und der 320d in 8,8 Sekunden- anhand des Diagrammes durchaus nachvollziehbar.

Zu beachten ist natürlich, dass in diesem Beispiel der 4-Zylinder-Diesel leichter ist (1490 kg) als der 6-Zylinder-Benziner (1650 kg), zum Vorteil des Diesels - das ist aber nicht üblich. (innerhalb der 6-Zylinder ist's knapper)

Beim Diesel wird immer wieder hochgelobt, dass die einen super Elastizitätswert haben, also von 80 auf 120 in sehr kurzer Zeit. ... besser als beim Benziner.

Der 320d braucht nur 7,2 Sekunden im Gegensatz zu 8,8 Sekunden vom Benziner.

Wieso? ... schauen wir mal einen Blick in das Diagramm mit dem Wissen, dass solche Tests immer im 4. gang absolviert werden.

Im Diagramm haben wir gerade das Paradebeispiel! :D

Bei 80 km/h bringt der Diesel im 4. gang ungefähr soviel Kraft auf die Straße wie der Benziner noch im 3. Gang.

Bei 120 km/h sind es beim Diesel so viel wie beim Benziner im 4. Gang.

Bei 80 km/h im 4. Gang ist der Benziner ganz klar unterlegen. Bei 120 km/h im 3. Gang hat der Diesel jedoch das Nachsehen, die schafft er gerade so noch kurz vorm Begrenzer.

Was tut man also, wenn man einen lauten, unruhigen nagelnden, stinkenden Diesel an den Mann zu bringen, der mit quietschenden Rädern anfahren kann, aber andauernd geschaltet werden muss, um Höchstleistungen zu bringen?

Jupp, man definiert Testbedingungen unter denen der Benziner keinen Stich macht.

Man hätte ja auch den Test für den 5. Gang definieren können, da wäre dann der uNterschied aber nicht so marketingwirksam groß. Ebenso von 60 auf 100 geht nicht, da fährt man ja nunmal noch im 3. Gang. Und bei 90 bis 130 geht das auch nicht so toll für das Marketing.

Geschickt, was?

So, nun zu deiner Frage, ob man 80 Nm weniger merkt:

Ja, aber ganz klar beim Anfahren bis 30 km/h! Und auch "ja" beim beschleunigen von 80 auf 120 im 4. Gang.

Der Diesel lässt sich im 6. Gang bei 80 nur mäßig bschleunigen, der 5. Gang ist da schon besser. Und so ziemlcih jeder wird bei 80 km/h nicht im 4. Gang rumjuckeln, sondern einen höheren wählen. Somit muss auch jeder zum Überholen runterschalten. beim Diesel eben in den 4. Gang und beim Benziner in den 3. Gang.

Wenn jeder in seinem optimalen Gang ist, dann dürfte klar sein, wer schneller überholen kann?!?

Die Mehrleistung des Benziners merkst du bei Drehzahlen, die der Diesel gar nicht erreichen kann. Wenn du niemals bis 6500 1/min drehst, dann wirst du nie schneller sein als der Diesel.

Leider sind massig Menschen schon so diesel- und spritspargestört, dass sie grundsätzlich nicht über 4.000 1/min drehen.

Gruß, Frank

PS: Excel darf man hier nicht ....

Themenstarteram 1. Oktober 2006 um 10:01

Hey,

ein fettes DANKE.

Genau das habe ich gesucht/gemeint. Da hast du dich ja richtig reingehängt.

Wenn du die Datei zippst kannste die Excel-Tabelle hier rein uploaden.

mfg Micha

Ich hätte auch großes Interesse an der Excel Tabelle. Ändere doch einfach die Dateierweiterung um!

Themenstarteram 1. Oktober 2006 um 19:22

Zitat:

Original geschrieben von Wuge

Ich hätte auch großes Interesse an der Excel Tabelle. Ändere doch einfach die Dateierweiterung um!

dito, he gute idee!

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

Daraus kannst du sehen, wieviel Kraft wann an den Rädern anliegt.

Genau das sollte eigentlich in jeder Autozeitschrift bei jedem (Vergleichs)Test mit abgebildet werden. Sagt viiieeeel mehr aus als die stationären Drehmoment- und Leistungskurven der Motoren. Schließlich fährt kein Auto ohne Getriebe und dessen Übersetzungen (Schalt- oder Automatikgetriebe inkl. Gangspreizung und das Hinterachsgetriebe) bestimmen das an den Antriebsrädern zur Verfügung stehende Drehmoment für den Vortrieb.

Motor-Journalisten dieser Welt: Überlegt euch das mal! Dann hört endlich diese sinnlose Diskussion auf: "Boa, der Diesel mit seinen 600 Nm macht sicher alles platt". So einfach ist das halt nicht...

am 4. Oktober 2006 um 10:05

sehe ich genauso ist ein toller Beitrag um den Leuten zu verdeutlichen das Leistung sich aus Drehzahl und Moment ergibt

Schließlich könnte ich mit einen Rasenmähermotor wenn er entsprechend übersetzen würde auch problemlos 600Nm abgeben aber eben nicht bei gleicher Drehzahl

Ich habe letzte Woche ausführlichen Kontakt mit der Zeitschrift AutoXXXX Abteilung Allrad gehabt weil ich in einem Heft gleich mehrere Dinge gefunden habe, die technisch und fachlich völliger Humbug waren. Ganz speziell ging es da um haarsträubende fachliche Erklärungen anhand von falsch abgedruckte Drehmomentkurven.

Die haben mir unmißverständlich klar gemacht, daß eine genauere Beleuchtung der Thematik aufgrund der ausgesprochen mangelhaften "Qualifikation" der Leserschaft ausbleiben muß, und daß man sich dadurch gezwungen sieht, "auf die Lesebedürfnisse der Stammtischgemeinde einzugehen". Die sind sich der Unzulänglichkeit ihrer Berichterstattung völlig bewusst, und schreiben trotzdem so einen Mist. Da weiss man echt nicht mehr, was man dazu noch sagen soll :confused:

Würden die Medien sich etwas mehr Mühe geben und die Gegebenheiten fachlich korrekt und ausgewogen darstellen, müssten wir uns nicht 10x wöchentlich mit dem albernen Drehmomentgeprotze à la "mein 90PS Diesel hat aber mehr Drehmoment als ein Porsche Carrera" rumschlagen.

Wer es noch mal genau nachlesen möchte:

Klick !!!

ciao

Perfekt erklärt und zum Schluss auf den Punkt gebracht !

BRAVO

Gruß

kungfu

Zitat:

Original geschrieben von lncognito

Leider sind massig Menschen schon so diesel- und spritspargestört, dass sie grundsätzlich nicht über 4.000 1/min drehen.

Gruß, Frank

PS: Excel darf man hier nicht ....

Themenstarteram 4. Oktober 2006 um 12:25

Zitat:

Original geschrieben von Caravan16V

Wer es noch mal genau nachlesen möchte:

Klick !!!

ciao

Nett, sehr nett! Ich lese da etwas von Radzugkraft. Ist das das gleiche wie das Raddrehmoment in lncognito's Diagramm?

Zitat:

Original geschrieben von autorocker

Nett, sehr nett! Ich lese da etwas von Radzugkraft. Ist das das gleiche wie das Raddrehmoment in lncognito's Diagramm?

Radzugkraft = Raddrehmoment / Radradius

Beim Raddrehmoment sind die unterschiedlichen Reifenabrollumfänge noch nicht mit eingerechnet, bei der Radzugkraft schon.

ciao

am 5. Oktober 2006 um 6:27

Re: Grundlagen Nm ; Kw/PS

 

Zitat:

wollte mal gern wissen, was es für einen Unterschied macht, ein hohes Drehmoment zu haben oder viel PS.

Der Grund wir/ich fahren ja den 320d. Und wo merkt man jetzt den Unterschied von 80Nm weniger beim 325i bei gleichzeitig 68Ps mehr beim 325i??

Der Fehler der sehr oft gemacht wird (auch hier) ist die Daten von Leistung und Drehmoment alleine zu betracthen - da gehören noch einige andere Faktoren dazu - insbesondere die Übersetzung.

Um es so auszudrücken:

Sind beide Fahrzeuge, Diesel und Benziner, ideal übersetzt, so ist das Auto mit der höheren Leistung eindeutig im Vorteil - das Drehmoment spielt dann eine untergeordnete Rolle. Viel wichtiger als ein hohes Drehmoment ist der Verlauf desselben.

* Für Sportwägen wünscht man sich das das Maximum mit der Spreizung des Getriebes übereinstimmt, sprich wird bei Nenndrehzahl in den nächts höheren Gang geschaltet, landet man idealerweise im Bereich des maximalen Drehmoments. Ist dann nocht der Drehmomentabfall zwischen maximalen Moment und Nenndrehzahl sehr klein, hast du ein Fahrzeug mit hoher Beschleunigung, das jedoch dann nach Drehzahl verlangt. Beispiele: M3, M5

* Für Alltagsfahrzeuge wünscht man einen gleichmässigen Drehmomentverlauf über einen weiten Bereich des Drehzahlbandes hinweg. Das ermöglicht schaltfaules und sparsames Fahren. BMW hat in diesem Segment weniger zu bieten, da der BMW-Fahrer doch eher der sportliche Typ ist.

Beispiele: E30 325e, E90 325d

* Für Fahrzeuge im Schleppbetrieb (Pferdeanhänger) zählt ein hohes Drehmoment bei niedrigen Drehzahlen - Leistung ist eher sekundär. Der Patrol meines Vaters mit 122 Diesel-PS zieht einen Pferdehänger mit zwei Pferden souveräner als ein X5 3.0d - obwohl letzterer mehr Drehmoment und Leistung hat.

Einen 320d mit einem 325i zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen. Der 320d wirkt bei normaler Fahrweise bei niedrigen Drehzahlen kräftiger und durchzugsstärker. Sitzt im 325i jedoch jemand der Fahren kann und Drehzahl nicht scheut, dann sieht der 320d gegen den 325i kein Land.

Da eine Diesel im Gegensatz zum Benziner ein um ein drittel kleiners Drehzahlband hat (häufig 0-4000 Diesel; 0-6000 Benziner), muss er bei gleicher Leistung entsprechend länger übersetzt werden. Als Fuasteregel kann man sagen, das man vom Diesel ein Drittel des Drehmomentes abziehen kann um einen Vergleichbaren Wert zu bekommen. Von den 330 Nm eines 320d E46 NFL bleiben dann 220 Nm übrig - der 325i hat 250 Nm.

die Erklärungen find ich echt gut, und ich bin auch der Meinung wenn man einen Diesel mit Benziner in der Elastizität vergleicht müsste man den Benziner einen gang niedriger fahren ;), 80-120 im 4. oder 5. reißen im Benziner keinen vom Hocker während der Diesel genau dort richtig drückt ;)

Greetz Silvio

Themenstarteram 5. Oktober 2006 um 7:56

Re: Re: Grundlagen Nm ; Kw/PS

 

Zitat:

Original geschrieben von rennfrikadelle

Einen 320d mit einem 325i zu vergleichen ist wie Äpfel mit Birnen zu vergleichen.

Ich wollte diese Motoren ja auch nur vergleichen, da wir Diesel fahren und mal einen Benziner probefahren wollten.

Zitat:

Original geschrieben von rennfrikadelle

Der 320d wirkt bei normaler Fahrweise bei niedrigen Drehzahlen kräftiger und durchzugsstärker. Sitzt im 325i jedoch jemand der Fahren kann und Drehzahl nicht scheut, dann sieht der 320d gegen den 325i kein Land.

Und genau das wollte ich auch wissen. :)

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