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Grundsätzliche Fragen zum Turboloch (525xd Schaltgetriebe)

BMW 5er E61
Themenstarteram 22. August 2011 um 10:47

Hallo!

Ich bin Autodummy, habe noch nie einen Turbodiesel gefahren und erwäge dennoch die Anschaffung eines (gebrauchten) BMW 525xd touring. Das in Frage kommende Modell ist ein 525xd Touring, EZ 04/2008, ca. 87000 km. Das Auto gefällt mir sehr gut, aber bei der Probefahrt ist mir ein Verhalten des Motors aufgefallen, welches ich nicht akzeptieren kann:

Ich bin mit gemütlichen 1500 Umdrehungen gefahren und habe dann das Gaspedal voll durchgedrückt. Für geschlagene 2 bis 3 Sekunden rührte sich gar nichts, die Drehzahl blieb exakt auf dem vorherigen Wert, dann setzte die erwartete brachiale Beschleunigung ein. Eine so lange Zeitdauer bis zur Gasannahme kann ich nicht akzeptieren, da ich sie für gefährlich halte (z.B. beim Überholen).

Ich habe deshalb mit verschiedenen Autohäusern gesprochen, mehrere Fahrer ähnlicher Modelle befragt sowie intensiv gegoogelt. Leider habe ich dabei viele widersprüchliche Aussagen erhalten, die ich unten (zusammen mit meinen Kommentaren) stichpunktartig widergebe. Meine Bitte an die Experten hier wäre, etwas Ordnung in dieses Chaos zu bringen und mich auf Fehleinschätzungen oder mißverstandene Informationen hinzuweisen.

- Das Verhalten entsteht aufgrund des Turbolochs (Aussage Internet).

Ich kann dies nicht glauben. Wenn ich alles richtig verstanden habe, entsteht das Turboloch bei zu niedriger Drehzahl, weil dann zu wenig Abgase durch den Turbolader strömen und dieser noch nicht helfen kann. Wie oben beschrieben, ist der Motor jedoch sehr wohl in der Lage, bei 1500 Umdrehungen brachiale Leistung zu entfalten, und ich kann nicht einsehen, warum diese nicht sofort spürbar wird. Aus Sicht des Turboladers müßten doch die 1500 Umdrehungen unmittelbar nach dem Druck aufs Gaspedal genauso gut sein wie die 1500 Umdrehungen am Ende der Denkpause.

- Das Verhalten entsteht, weil der Turbolader unterhalb einer gewissen Drehzahl inaktiv ist (Aussage Internet).

Dann müßte sich das Verhalten doch per Software-Update beheben lassen, oder nicht?

- Das Verhalten ist bei einem Automatik-Getriebe (anstatt Schaltgetriebe) nicht vorhanden (Aussage Händler)

Der Urheber dieser Aussage hat behauptet, daß bei den Wagen mit Automatik-Getriebe (aus Gründen, die ich nicht verstanden habe) der Turbolader unabhängig von der Drehzahl stets genügend hoch dreht.

- Das Verhalten läßt sich vermeiden, indem man hochtourig fährt, und man soll beim Überholen eben vorher herunterschalten (Aussage Händler)

Ich dachte immer, daß es einer der Vorzüge von Dieselmotoren sei, daß man sie eben niedertourig fahren kann und daß sie viel besser "am Gas hängen" als Benziner, gerade auch bei niedrigen Drehzahlen.

- Es ist gefährlich, beim Überholen das Verhalten vermeiden zu wollen, indem man vor dem Überholen herunterschaltet (Aussage Händler)

Der Urheber dieser Aussage hat postuliert, daß beim Herunterschalten der Motor ja quasi stehenbleibt und damit der Turbolader keinen Ladedruck mehr erzeugt, und daß aus diesem Grund (nach dem Herunterschalten) eine sehr lange Zeit bis zur erneuten Beschleunigung vergeht.

- Die Benziner-Variante des genannten Fahrzeugs weist dieses Verhalten in noch schlimmerer Form auf (Aussage Internet)

- Die Benziner-Variante des genannten Fahrzeugs weist dieses Verhalten nicht auf (Aussage Händler)

Ich benötige das Auto relativ schnell. Obwohl ich nicht krampfhaft auf BMW fixiert bin, wäre dieses Fahrzeug perfekt für mich - es erfüllt einfach alle Ansprüche auf der Checkliste. Ich würde es also gerne kaufen, aber das beschriebene Verhalten ist absolut inakzeptabel.

Ich entschuldige mich für die Länge des Posts und hoffe, daß mir jemand die Gründe für das Verhalten und eventuell mögliche Abhilfen nennen kann.

Viele Grüße und vielen Dank an alle Diskussionsteilnehmer!

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5 Antworten

wenn das verhalten indiskutabel ist, wirst du wohl ein anderes auto nehmen müssen.

3sec lang turboloch ist etwas viel, ich habe mal einen 525d touring ebenfalls mit schaltgetriebe probiert, der wars nicht schlimm, aber ich bin das problem schon länger gewöhnt von meinen alten E39 525d touring. selbst mein E61 530d touring (schalter) hat ein turboloch.

ganz wichtig: die drehzahl des turboladers hängt NICHT mit der des motors zusammen.

schwimmt man mit 1500 umdrehungen im verkehr mit, so arbeitet der motor im teillastbetrieb (meistens sehr sparsam dabei), d.h. wenig diesel wird eingespritzt und nur wenig (durch verbrennung expandierte) abgase strömen durch den turbo, der so eine niedrige drehzahl hat. jetzt latscht du voll aus gaspedal und erwartest vollen schub. zuerst wird mehr diesel eingespritzt, da aber aufgrund der niedrigen drehzahlen des turbos nicht genügend (bzw wenig) luft den zylinder füllt, produziert der motor nicht auf der stelle genügend abgas um den turbo auf volle drehzahl zu bringen. man steht voll im gas aber nichts passiert. nur langsam steigert der turbolader seine drehzahl, aber nun gibt es immer mehr luft im zylinder der bei verbrennung mit diesel mehr und mehr abgas produziert und so den turbo noch mehr antreibt.

zwar läßt sich diese charakteristik durch geschickten motorenbau und weiteren tricks (VGT turbolader) reduzieren aber nicht gänzlich ausschließen. per softwareupdate gibts dazu gar keine oder nur sehr geringe verbesserung. mehr hilft es die adaptierung zu löschen (fzg merkt sich die fahrweise der letzten xxx km und, nach 500km autobahnfahrt ist auch das turboloch merkbar weniger)

wie helfe ich mir ab? überholmanöver kündigen sich meist vorher an (streckenkenntnis, überholmöglichkeit in sicht), entweder schalte ich oder gebe vorher schon etwas gas damit der tubo schon mehr ladedruck bereitstellt und das turboloch auf einen unmerklichen moment reduziert wird.

besser am gas als ein benziner hängt kein diesel, der 535d schon dem aber schon sehr nahe, der hat auch bei geringen drehzahlen kaum ein turboloch. ein benziner hat ein kürzeres ansprechverhalten, aber bei 1500 umdrehungen hat auch nur ein V8 ausreichend vortrieb um damit überholen zu können. auch sollte klar sein das man bei 1500umdrehungen und im 6ten gang keinen sprint machen kann. beim überholen außerhalb vom ortsgebiet einfach 3te oder 4te rein, dann geht das auch ohne angstschweiß.

automatik varianten haben auch denselben effekt, nur verschleiert das getriebe dies mehr. da wird beim reinlatschen gleich auch geschaltet. da kann man beim schaltgetriebe auch gleich selber schalten.

weiters scheint der urheber überhaupt keine ahnung, kein talent zu haben und nur blödsinn zu verbreiten...

fahrer mit 2000km fahrpraxis können schnell genug schalten ohne das das auto dabei zum stillstand kommt, geübte fahrer schalten sogar schnell genug ohne dass der motor (und/oder turbolader) dabei auf leerlaufdrehzahl herabfällt. noch geübtere fahrer geben bei sportlicher fahrweise zwischengas um den turbo bei laune zu halten.

"- Es ist gefährlich, beim Überholen das Verhalten vermeiden zu wollen, indem man vor dem Überholen herunterschaltet (Aussage Händler)"

humbug. suche dir einen anderen händler oder rate ihm morgens nicht außer haus zu gehen, das sei ja auch gefährlich...

tip: such dir einen anderen händler der sich besser auskennt und fahr einfach ein paar verschiedene motoren mal probe. dann kannst den gelesenen humbug aus dem internet widerlegen.

am 23. August 2011 um 19:29

Es ist völlig normal, dass Dieselfahrzeuge bei 1500 U/min nicht losziehen können (außer Registeraufladung, wie beim x35d). Das ist das bekannte Turboloch - der 25d oder 30d hat bei ca. 1750 U/min seine höchte Kraft und diese liegt auch eine Weile an.

Wenn du dich damit nicht abfinden kannst, dann kaufe dir einen Benziner oder du musst halt herunterschalten, um ca 2200 U/min zu haben und dann volle Kraft zu haben. :)

Bei Automatikfahrzeugen passiert das nicht, da eben, wenn du Voll durchdrückst den Kick-Down-Schalter antippst, was ein herunterschalten in den niedrigst möglichen Gang bewirkt und somit das Turboloch nicht stattfindet :)

Ein Benziner hat sein höchstes Drehmoment bei ca. 3000 U/Min, also musst du auch herunterschalten. :)

Es gibt kein Fahrzeug, mit welchem du bei 1200 U/min Voll durchdrückst und gleich die volle Power hast (außer x35d und x35i) :) Diese haben Registeraufladung und Bi-Turbo-Aufladung.

BMW_Verrückter

Das waren erhellende Erklärungen - vielen Dank! Eigentlich logisch, daß die Drehzahl des Turbos von der Abgasmenge abhängt, und diese ist wiederum nicht unbedingt proportional zur Drehzahl des Motors... allerdings gehe ich davon aus, daß im Prinzip die Abgasmenge (und damit die Drehzahl des Turbo) steigt, wenn der Motor höher dreht, denn für die höhere Drehzahl des Motors muß ja auch mehr Treibstoff verwendet werden. Richtig?

Wenn ich Euch recht verstehe, dann muß ich vor Überholmanövern oder geplanten starken Beschleunigungen also einfach herunterschalten, oder einen Benziner kaufen, oder einen x535x. Letzteres dürfte allerdings weit außerhalb dessen liegen, was ich auszugeben bereit wäre.

Ich versuche nun, eine zweite Probefahrt mit dem mir vorschwebenden Wagen (525xd Touring, 87000 km, Navi Professional, EZ 04/2008, 23000 EUR) sowie eine weitere mit einem Benziner zu arrangieren, und werde gezielt darauf achten, ob sich das Verhalten beim Diesel durch vorheriges Herunterschalten oder durch Fahren nie unter 2000 Umdrehungen vermeiden läßt (eigentlich pervers: ich hoffe, daß bei dieser Motor-Drehzahl dann genügend Abgase produziert werden) und ob sich der Benziner grundsätzlich anders verhält (wobei mir der Verbrauch des Benziners doch hoch erscheint). Bei der ersten Probefahrt mit dem Diesel war für gezielte Untersuchungen keine Zeit... (ca. 10 min).

Nochmals Danke und viele Grüße,

Tragicus

am 25. August 2011 um 11:29

Müsste doch der 197PS 25D sein?

Bin den lange im 3er gefahren, ja bei 1500 tat sich wirklich nicht viel.

Aber es dauert nicht lang sich an den Turbodiesel zu gewöhnen ;)

War bei uns auch das erste Dieselfahrzeug.

am 25. August 2011 um 12:58

Zitat:

Original geschrieben von MV12

Müsste doch der 197PS 25D sein?

Ja, denn die 197 PS Variante wurde ab 2007 März gebaut :)

BMW_verrückter

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