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- Gruß vom Frühling: Riss in der Cabrio-Frontscheibe :( - Werkstatt-Tipp?
Gruß vom Frühling: Riss in der Cabrio-Frontscheibe :( - Werkstatt-Tipp?
Liebe Saabianer,
gerade in vorfreudiger Sommerlaune die Sommerreifen draufgeschraubt, alles sauber gemacht -> knacks: Risse in der Frontscheibe - rechts unten, wird noch vom grünen Aufkleber zusammen gehalten
Sch....
(vielleicht die gelben Konis doch zu hart eingestellt?)
Hat jemand 'nen Werkstatt-Tipp (Goßraum Stuttgart)?
-> Taugt Carglas und Konsorten was?
-> oder doch zum freundlichen Schrauber in Ludiwgsburg?
Liebe Gruß
Boogy
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6 Antworten
Hallo boogysaab,
Hierzu mein ehrlich gemeinter Tip zur Werkstattwahl und das egal ob Vertragswerkstatt, freie Werkstatt oder Autoglaserei:
Achte bei der Wahl der Reparaturwerkstatt in Deinen eigenen Interesse auf einen Meisterbetrieb der Kfz-Innung. Diese erkennst Du am Innungslogo ( KFZ-Gewerbe blau mit weisser Schrift ). Der Grund ist einfach der, dass Du Dich im Streitfall dann auch an eine Schiedsstellen der Innung wenden kannst, die sich dann dafür einsetzt eine Einigung zu erzielen. Denn nicht jeder Fachbetrieb ist auch ein Meisterbetrieb und dann kann es sich bei Reklamationen schon hinziehen.
Beachte auch, dass nicht jeder Fachbetrieb, der sich so nennt auch tatsächlich ein Fachbetrieb ist, denn dieser Name ist nicht geschützt im Gegensatz zum Meisterbetrieb bei dem eine eindeutige geprüfte Qualifikation vorliegen muss.
So darf auch jeder Frisör, Bäcker oder Maurer einen "Autoglasfachbetrieb" eröffnen und Dir an Deinem Fahrzeug herumschrauben.
Nichts gegen diese ehrenwerte Handwerksberufe, aber kein KFZ-Mechaniker oder Meister würde auf die Idee kommen seinen Kunden die Haare zu schneiden, oder selbstgebackene Brötchen zu verkaufen.
Ein Tip am Rande und wirklich nicht um jemanden schlecht zu machen, such Dir am Besten einen mittelständischen Betrieb aus in dem der Chef auch noch mitarbeitet, denn im Fall aller Fälle ist es schließlich sein Geld, das er bei Reklamationsarbeiten ausgeben muss. Bei Filialbetrieben ist es meistens der Fall, dass es dem Mitarbeiter wohl egal ist ob nochmals Kosten für den Betrieb entstehen.
Eine Scheibe reisst nicht von selber. Da war garantiert vorher eine Beschädigung vorhanden, ein fetter Steinschlag, der sich durch die Verwindung beim Anbocken mit dem Wagenhaber fortgepflanzt hat.
Nicht alle Werkstätten bieten Glaser-Arbeiten an...manche haben sich darauf spezialisiert.
Suche Direine Werkstatt aus, die solche Arbeiten anbietet. Dann kann man auch davon ausgehen, daß sie genügend Erfahrung mit solchen Arbeiten hat. Frage mal in Deinem Bekanntenkreis nach, welche Schmiede zufriedenstellend Scheiben getauscht hat.
Werkstatt-Ketten bieten Glaserei immer an. Allerdings ist die Fluktuation der Mitarbeiter dort relativ groß, so daß die Qualität nicht immer gleichbleibend ist. Über die Sorgfalt der Mitarbeiter möchte ich kein Urteil abgeben...aber der "Glaser-Meister" hat da ja schon drauf hingedeutet.
Scheibentausch wird grundsätzlich zum Festpreis durchgeführt...weil die Teilkasko-Versicherungen nur festgesetzte Tarife bezahlen.
Da kann es dann passieren, daß möglichst schnell gearbeitet wird...und sich dann dabei Fehler einschleichen.
Lackbeschädigungen...die nicht vernünftig versiegelt werden und anschliessend Rostnester bilden.
Oder mangelhafter Auftrag des Klebers, wodurch Wassereintritt oder Windgeräusche entstehen.
Oder Abdeckleisten, die schief sitzen oder Wellen schlagen.
Austausch von Scheiben ist kein Hexenwerk!
Aber es ist eine Arbeit, die meistens schlecht bezahlt wird...wenn die Versicherung zahlen muß...und wo am häufigsten gepfuscht wird.
..................
"Meisterbetrieb der KFZ-Innung" ist ein Prädikat, welches nur Werkstätten tragen dürfen, wenn ein Meister dort beschäftigt wird...oder der Inhaber selber den Meister-Titel besitzt...und Mitglied in der Innung ist.
Das heißt aber längst nicht, daß der Meister höchstpersönlich dort die Reparaturen durchführt! Er ist nur verantwortlich für die Arbeiten seiner Gesellen, die er möglichst beaufsichtigen und kontrollieren sollte. In der Regel hat der Meister dazu aber keine Zeit, weil er noch andere Aufgaben im Betrieb zu erledigen hat. Er verteilt auch die Aufträge an seine Mitarbeiter und wird spezielle Arbeiten nur an Mitarbeiter reichen, die diese auch zufriedenstellend bewerkstelligen können. Entweder die Erfahrung haben oder besonders geschult wurden.
Der Meister muß prinzipiell alle Arbeiten durchführen können...sonst hätte er den Titel nicht verdient.
Was aber nicht heißt, daß der Meister alle Arbeiten besonders gut und schnell durchführen kann. Oft sind alte Gesellen viel schneller und gründlicher, weil sie die Erfahrung und vor allem die Routine haben.
In meinem Betrieb ist ein Geselle, der Windschutzscheiben in einer Stunde komplett tauscht...wo seine Kollegen 2-3 Stunden benötigen. Ist wohl klar, wer bei uns die Scheiben macht, oder?...
.......................
Übrigens:
Ich muß als KFZ-Technikermeister oft genug "kleine Brötchen backen"...wenn es Kunden-Reklamationen gibt.
Scheinbar gelingt mir das ganz gut, denn mit der Schiedsstelle der Innung hatte ich noch nie zu tun.
Und die Geschichte mit dem Frisör...wäre auch noch eine Geschäftsidee!!!
Kombi-Paket: Windschutzscheibe und Dauerwelle...2 Stunden...damit die Frisur im Fahrtwind richtig fällt.
Hmmm, ich hatte den Schaden an identischer Stelle, auch am Cabrio ...
Zitat:
Original geschrieben von wvn
Hmmm, ich hatte den Schaden an identischer Stelle, auch am Cabrio ...
Hat Chris doch schön beschrieben, Verwindung durch Anbocken mit dem Wagenheber. Hast Du ein Sportfahrwerk?
Grüße
Jörg
Jein. Nix etremes, aber letztes Jahr waren die Stoßdämpfer durch und mein Schrauber hatte noch ein "gelbes Koni-Fahrwerk" im Angebot, und das hatte ich vor kurzen testhalber mal auf etwas härter eingestellt ...
Die Risse traten um diese ominöse Umweltplakette auf. Ev. war da ein kleiner Steinschlag, den dieser Aufkleber verdeckt hatte. Blöd.
@alle: vielen Dank für die ausführlichen Schilderungen
Zitat:
Original geschrieben von wvn
Hmmm, ich hatte den Schaden an identischer Stelle, auch am Cabrio ...
Weißt Du, wieviel Windschutzscheiben durch Steinschläge reissen?...
Speziell im Winter treten solche Riß-Bildungen urplötzlich auf, obwohl der Steinschlag schon uralt ist.
Mechanische Beschädigung, dazu mechanische Belastung durch Verwindung des Wagenhebers, und dazu noch thermische Unterschiede.
Das ist der Grund, warum Steinschlagreparaturen mit Harzverfüllung angeboten wird!
Der Steinschlag ist immer noch sichtbar, aber die geschwächte Stelle ist verfüllt und eine Rißbildung nahezu ausgeschlossen.
Ich habe vor einigen Monaten mal versucht, einen Steinschlag zum Reissen zu bringen.
Sanfte Gummihammerschläge...immer auf die Stelle des Steinschlags...und es passierte nix.
Dann eben der 2000-Gramm-Fäustel und immer mit der flachen Seite geklopft...und nix passierte.
Dann mit einem Körner und einem Hammer die Stelle bearbeitet, ca. 5-10 mm neben dem Steinschlag...und irgendwann waren die Kräfte punktuell so groß, daß die Scheibe gerissen ist. Aber nicht 1 Riß...sondern eine sternförmige Rißbildung mit 5-10 cm Länge!!!
Und man konnte gut erkennen, daß der Mittelpunkt der Risse nicht der Steinschlag, sondern mein Körnerschlag war.
Hintergrund des Versuchs war eine Story, die mir ein Kunde aufgetischt hatte, die ich nicht glauben konnte.
Angeblich wurde die Scheibe durch eine Dach-Pfanne zerstört...ein Sturmschaden, den die Gebäudeversicherung zu zahlen hatte.
Fahrzeug war nicht Kasko-Versichert.
Die Scheibe hatte ganz klar einen Steinschlag erlitten...während der Fahrt...und eine Rißbildung bis zum Rand war die Folge. Ein einzelner Riß!
Eine Dach-Pfanne hätte die Scheibe zusätzlich verkratzt und eine sternförmige Rißbildung verursacht...das war meine Meinung.
Und die Motorhaube und die Scheibenwischer hätten ebenfalls Beschädigungen haben müssen...meiner Meinung nach!
Das Fahrzeug hatte tatsächlich einen Sturmschaden, Dach-Pfanne auf das Fahrzeugdach, mit großer Delle und Lackschaden.
Und die neue Windschutzscheibe wurde da ebenfalls als Sturmschaden angegeben...
Der Gutachter der Versicherung hat es so aufgenommen und hingenommen und der Schaden wurde komplett bezahlt.
Wäre ich der Gutachter gewesen, dann hätte der Fahrzeugbesitzer nix bezahlt bekommen und zusätzlich noch eine Anzeige wegen Betrugsversuch bekommen!!!
Aber zurück zum Thema.
Steinschläge, die relativ nah zum Scheibenrand sind, bilden sehr schnell Risse....bis zum Rand und anschliessend wandert der Riß weiter. Relativ nah...5-6 Zentimeter.
Die stören nicht, behindern die Sicht nicht...aber irgendwann kommt es zum Riß. Das ist so sicher, wie das Amen in der Kirche.