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GSF600S Bandit - unruhiger Leerlauf und keine Leistung beim Fahren
Ich habe als Winterprojekt eine kleine Bandit GSF600S (WVA8 / K1 BJ2001) die Probleme mit der Leistung hat. Ich habe schon einiges kontrolliert und gewartet, aber das ursprüngliche Problem konnte ich nicht beseitigen. Ich bin mit meinem Latein gerade auch etwas am Ende und bin etwas ratlos, wie ich weiter systematisch vorgehen sollte. Vielleicht gibt es ja ein paar gute Tipps :-)
Fehlerbild:
- Beim fahren kaum Leistung, im ersten Gang komme ich nur auf ca. 30km/h, wenn ich dann hoch schalte kommt wieder etwas Leistung, aber nur ganz wenig. Das wird denke ich mal von der Übersetzung kommen.
- Etwas unruhiger Leerlauf, wenn der Motor wärmer wird (wurde etwas besser nach Ventilspielkontrolle), aber immer noch manchmal ca. +300 u/min und dann geht er wieder runter. Das macht die Vergaser Synchronisation fast unmöglich, wenn der Leerlauf ständig sich "bewegt". Bis jetzt konnte ich nur synchronisieren, wenn der Motor noch nicht ganz warm warm, was ja eigentlich nicht der Sinn ist :-)
- neue Zündkerzen wurden sofort schwarz (trocken), der Vergaser scheint also noch zu fett eingestellt zu sein. Nach der Reinigung habe ich das Leerlaufgemisch auf die Standardeinstellungen eingestellt. Das sollte aber normal sein, da ich ja kaum gefahren bin.
Das habe ich überprüft:
- Luftfilter ausgetauscht
- Gaszug ausgetauscht
- Ventilspiel eingestellt (Einlass 0,12 mm, Auslass 0,20 mm). Das war an einigen Ventilen auch unter dem Grenzwert
- Zylinderkompression gemessen (Z1-3: 11,5 bar Z4 12bar)
- Falschluft geprüft mit Liqui Moly 3351 Motor-Lecksuchspray (Ansaugstutzen zum Motor und die Übergänge zur Airbox)
- Kupplung ist in Ordnung, öffnet und schließ korrekt
- Vergaser Ultraschallbad gereinigt, Leerlaufgemisch Schraube ausgetauscht, Schimmer Nadelventil ausgetauscht, Dichtungsgummi ausgetauscht
- Vergaser synchronisiert, soweit möglich bei schwankender Leerlaufdrehzahl
- Zündkerzen haben Funken, waren aber schwarz (trocken) und wurden getauscht. Die neuen waren auch sofort wieder schwarz, hier weiß ich aber nicht ob das nicht auch am Choke liegt, den ich immer zum Starten drin haben muss. Nach dem sie dann warm war habe ich den Choke natürlich raus genommen. Sie war aber bis jetzt nie lange ohne Choke an, da ich noch nicht groß mir ihr rum fahren konnte.
Obwohl ich die Punkte schon ausgeschlossen habe, macht es vom Fehlerbild weiterhin Sinn, dass es ein nicht erkanntes Nebenluft Problem ist. Wobei ich hier nicht mehr weiß wie ich es feststellen soll. Es heißt ja häufig, die Ansaugstutzen
werden mit der Zeit minimal porös und können Nebenluft ziehen. Die aber auf Verdacht auszutauschen wäre ziemlich teuer und ich kann mir nicht vorstellen, dass die so ein deutliches Fehlerbild verursachen, es werden ja vermutlich nicht alle
auf einmal durchlässig. Außerdem habe ich es mit dem Lecksuchspray schon ausgeschlossen.
Dann bleibt mir als Erklärung nur eine falsche Vergaser Einstellung und/oder die Hauptdüsen sind doch nicht in Ordnung. Da ich bei der Vergaserreinigung alles erneuert habe außer die Düsennadel, Nadelventil, Düsenstock und Hauptdüse, habe ich irgendwie die Vermutung, dass es hier dran liegen könnte. Würde das Sinn machen? Da ich die Teile nur noch original als Einzelteile bekomme, die zusammen ca. 250€ ausmachen für 4 Vergaser, bin ich schon fast am überlegen, eine gebrauchte Vergaser Batterie zu kaufen um zu testen, ob der Fehler dann nicht mehr auftritt. Was würde aus eurer Sicht mehr Sinn machen? Gibt es noch andere mögliche Fehlerquellen mit dem genannten Fehlerbild, welche ich noch nicht berücksichtigt habe?
Ich wäre über jede Hilfe dankbar :-)
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12 Antworten
Ich habe auch noch zwei Videos mit angehängt, wo man schön sieht, wie ein verschlissenes und ein neues Nadelventil sich verhält. Das fand ich ganz aufschlussreich, als ich es ausgetauscht habe.
Hallo,
ich bin zwar nicht der vergaserpapst, jedoch solltest du das nadelventil nicht testen indem du den schwimmer, wie in deinem video, runterdrückst.dadurch verstellt sich zum einen der schwimmerstand weil das halteplättchen verbogen wird, was für den korrekten stand wichtig ist.zum anderen drückt man das ventil in den sitz und verursacht u.U.einen schaden am kegel der zur undichtigkeit führt.
---also überprüfe den korrekten schwimmerstand/einstellung für die bandit und das ventil.
überprüfe die gasschiebermembranen, ob sie locker oder rissig sind.wenn die nicht durch den unterdruck hochgehen haste keine leistung.
bikergruß
Zitat:
@pappelpepe schrieb am 24. November 2020 um 11:05:27 Uhr:
Hallo,
ich bin zwar nicht der vergaserpapst, jedoch solltest du das nadelventil nicht testen indem du den schwimmer, wie in deinem video, runterdrückst.dadurch verstellt sich zum einen der schwimmerstand weil das halteplättchen verbogen wird, was für den korrekten stand wichtig ist.zum anderen drückt man das ventil in den sitz und verursacht u.U.einen schaden am kegel der zur undichtigkeit führt.
---also überprüfe den korrekten schwimmerstand/einstellung für die bandit und das ventil.
überprüfe die gasschiebermembranen, ob sie locker oder rissig sind.wenn die nicht durch den unterdruck hochgehen haste keine leistung.
bikergruß
Das habe ich gar nicht bedacht als ich es getestet habe, das habe ich aber auch nur bei dem ersten Vergaser gemacht :-)
Wie testet man am Besten die Membranen, die optische Kontrolle war in Ordnung, ich würde es aber gerne im eingebauten Zustand noch kontrollieren wollen und würde es so machen, wie in dem Video hier?
https://www.youtube.com/watch?v=ll3pkNhRWF4
Danke schonmal für deine Tipps @pappelpepe
Schöne Grüße aus Porta!
Hallo,
Ich würde als Nächstes prüfen: Läuft die Maschine auf allen Zylindern? Sind die Zündkerzenstecker in der richtigen Reihenfolge gesteckt?
Nicht, dass die Zündung Probleme machte.
Nebenluft hast du ja bereits geprüft. Dann würde sie auch mager und nicht fett laufen. Wobei das Kerzenbild wohl nicht aussagekräftig ist, wenn die Maschine gar nicht warm läuft.
Ansonsten befürchte ich, dass du die Vergaserbank nochmals ausbauen und dir vornehmen.
Ich würde Nadel, Schwimmer, LLG gemäß WHB auf die Grundeinsteillung bringen.
Die Funktion der Membranen prüfen. Und dann die Synchronisation erstmal optisch/mechanisch vornehmen: https://youtu.be/gCwvLqm732E
Vorm/beim Einbauen solltest du sicherstellen, dass der Choke richtig funktioniert.
Vielen Dank @klaushe!
Den Vergaser werde ich am Wochenende nochmal ausbauen und alle Punkte überprüfen. Die Reihenfolge der Zündkerzenstecker passt, da habe ich immer penibel drauf geachtet :-) Ich hatte eigentlich schon mal anhand der heiß werdenden Krümmerrohre getestet, ob alle Zylinder laufen, ich werde es aber nochmal zur Sicherheit machen, sicher ist sicher.
Die Kugelmethode hatte ich mir auch schon mal von NiceIce angeschaut :-) Dann teste ich die Klappenstellungen vorher auch schon mal über die Kugelmethode, um sicher zu gehen, dass sie zumindest nicht total asynchron sind. Dann muss ich mir nur noch 4 Kugeln besorgen :-)
Der Choke läuft eigentlich ohne Probleme.
Das ist erst mal meine Checkliste fürs Wochenende :-) :
- Vergaserüberlauf testen
- Schwimmerstand/höhe messen und ggf. nach Werkstatthandbuch korrigieren
- Membrane auf Risse und Funktion prüfen
- Nadelventile nochmal überprüfen
- Vergasersynchronisation mit der Kugelmethode
Das klingt nach einem guten Plan.
Und die Leerlaufgemischdüsen nicht vergessen;
Grundeinstellung: 1 3/4 raus (bei „U“-Typ: 1 7/8)
Ich wünsche dir viel Erfolg dabei.
Und berichte bitte, was dabei herausgekommen ist.
PS: Der Luftfilter sollte immer der Originale sein von Suzuki und nicht irgendeiner aus dem Zubehör.
Also unruhiges starten bzw.unruhiger leerlauf ist relativ normal , ich hatte schon ein paar modelle ( bandit) einige haben es andere nicht ...... Standdrehzahl , vergaser , düsen checken ist da alles okay..... meine ist auch nh kleine bitch was das angeht
Hallo zusammen,
danke nochmal für die ganzen Antworten und Ideen! Ich komme leider erst jetzt wieder dazu den aktuellen Stand zu posten.
Ich habe gute Nachrichten, die Suzi schnurrt wieder wie sie soll und hat wieder volle Leistung!
Ich kann leider nicht exakt eingrenzen was die Ursache war, da ich jetzt gleich mehrere Dinge gleichzeitig verändert habe.
Ich habe mir eine gebrauchte, gereinigte und funktionstüchtige Vergaser Batterie besorgt und eingebaut. Zusätzlich habe ich auf Verdacht einfach mal die gebrauchten Ansaugstutzen vom selben Verkäufer, der seine kleine Bandit ausgeschlachtet hat, mitliefern lassen.
Mir ist dann beim Einbau des "neuen" Vergasers aufgefallen, dass sich der Vergaser nicht vollständig in die Sutzen drücken lässt, so wie in die anderen Stutzen, die ich jetzt als Ersatz da hatte. Als ich mir die Ansaugstutzen dann noch mal genauer angeschaut habe, habe ich auch festgestellt, dass alle Risse hatten. Auch wenn die meiner Meinung nach nicht an kritischen Stellen waren und auch nicht komplett durch gingen, aber naja gut war das definitiv nicht. Ich habe alle Stutzen mit neuen O-Ringen dann ausgetauscht. Der Vergaser ließ sich dann auch vernünftig in die Stutzen drücken und die Bandit lief nach Synchronisation (wirklich nicht meine Lieblingsaufgabe) auf Anhieb super!!
Den "alten" Vergaser habe ich jetzt nicht noch mal eingebaut um zu Testen ob es doch an ihm lag. Das werde ich aber irgendwann mal nachholen. Ich lasse ihn auf jeden Fall als Ersatzteillager hier noch liegen.
Da ich ja auch vorher schon die Vermutung hatte, dass das Gemisch nicht fett genug ist und ich deshalb angefangen habe an dem Luft/Benzin Leerlaufgemisch rum zu spielen (wo ich wahrscheinlich am Ende auch Probleme bei den Emissionswerten bekommen hätte...), denke ich das doch Nebenluft gezogen wurde, welches das Gemisch abgemagert hat. Ist jetzt aber nur Spekulation. Wenn ich den alten Vergaser einbaue und das Fehlerbild wieder kommt, lag es nicht an den Stutzen.
Hier noch ein paar Bilder. Am Donnerstag kommt sie zur HU :-)
Hallo, ich habe gerade das gleiche Problem. Habe das vierte mal die Vergaser ausgebaut und innen gereinigt. Beim Abbau der Schwimmerkammerdeckel habe ich gesehen das drei der vier Schwimmer undicht und voll mit Benzin waren, das was bei den ersten Reinigung nicht zu sehen. In dem Fall wird dann das Gemisch zu fett und kann sogar in den Motor laufen. Das hatte ich, darauf habe ich nur die Schwimmernadeln getauscht da die Schwimmer trocken waren, wahrscheinlich weil die Nadeln geklemmt hatten. Ich würde mal schauen ob die Schwimmer der alten Vergaserbatterie undicht sind. Falls das noch interessant ist.
Gute Fahrt noch mit der Bandit
Gruß Olaf
@obackhaus die Drossel habe ich auch drin und möchte sie nächste Woche ausbauen. Musstest du die Gummiteile tauschen weil sie rissig waren?