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H-Gutachten

Themenstarteram 19. Oktober 2008 um 12:38

Hallo zusammen,

ich weiß, das Thema wurde hier schon öfter behandelt, aber ich brauche ein paar konkrete Antworten.

Mein Oldie (Opel Monza) ist diesen Sommer 30 jahre alt geworden, aus Zeitgründen bin ich aber nicht dazu gekommen ihn dieses Jahr anzumelden geschweige denn das H-Kennzeichen zu machen, der Tüv ist auch abgelaufen. Da mein Alltagsauto am Freitag die Hufe gestreckt hat, brauche ich übergangsweise unbedingt einen fahrbaren Untersatz und da wäre der Monza erstmal das naheliegendste.

Da er aber neu Tüv braucht, dachte ich mir, kann ich dabei auch gleich das H-Kennzeichen machen, spart schließlich ein paar Euro und viel Rennerei.

Allerdings bereiten mir ein paar Mängel Kopfzerbrechen, so daß ich nicht sicher bin, ob er die Prüfung überhaupt auf Anhieb bestehen würde:

1. Die Reifen vorne sind schon recht alt, jedoch nicht rissig (waren beim letzten Tüv auch schon montiert)

2. Eine angehende Durchrostung am Schwellerende, etwa so groß wie ein 5-Markstück (war beim letzten Tüv auch schon vorhanden)

3. leichter Ölverlust an Getriebe und Differential (halt opeltypisch)

4. diverse Schweißarbeiten, solide ausgeführt, aber nicht Concours-tauglich

5. Lackierung im Originalton, jedoch sind die originalen Zierstreifen durch ein etwas breiteres 'Muster' ersetzt worden

6. Nachrüstradio, vermutlich aus den 80ern, jedoch mit unschönen Boxenausschnitten in den Türen

Was meint ihr, klappt das so mit dem H-Kennzeichen oder zumindest mit dem normalen Tüv? Ich habe gelesen, daß die Prüfvorschriften für das H-Kennzeichen verschärft worden sind, insbesondere soll die GTÜ, die seit 2007 auch prüfen darf, etwas strenger sein?

Grüße

Donnerschlag

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10 Antworten
am 19. Oktober 2008 um 13:44

Hallo Donnerschlag!

 

zu 1.: Solange die Reifen über genügend Profiltiefe verfügen, ist das Alter völlig egal. 

zu 2.: Kann ich ohne direkte Anschaung nicht wirklich was zu sagen, hört sich aber nicht ganz unproblematisch an.

zu 3.: Bei meiner Corvette C3 hat der Prüfer damals gesagt. "Früher, da war das ganz normal."

zu 4.: Das Fahrzeug muß optisch und technisch mindestens der Note 3 entsprechen. Wenn die Arbeiten tatsächlich solide ausgeführt sind, und das Fahrzeug nicht zu sehr verschandeln, kein Problem.

zu 5.: Die Wahrscheinlichkeit, daß der Prüfer Kentnisse über die Breite der orig. Zierstreifen besitzt, geht gegen Null. Doch selbst wenn, die Lackierung muß keineswegs orig. sein, sie muß nur "zeitgenössig" sein.

zu 6.: Modifikationen am Fahrzeug dürfen bist zu zehn Jahren nach der EZ vorgenommen worden sein. Dies schließt auch den nachträglichen Einbau einer Audio-Anlage mit ein.

 

An Deiner Stelle würde ich einfach mal zum TÜV Deines Vertrauens fahren und mit dem zuständigen Prüfer unverbindlich die Problematik besprechen.

 

Gruß Hadrian

 

Ich gehe mit Hadrian d´accord (meiner ölte bei der Überprüfung auch!), möchte aber anmerken dass das Fahren mit alten Reifen - egal ob rissig oder nicht - lebensgefährlich ist!

 

Themenstarteram 19. Oktober 2008 um 19:20

Danke schonmal für eure Antworten.

Also vor drei Jahren wurde zuletzt eine Vollabnahme gemacht, da war er ziemlich genau in dem Zustand wie heute auch, er ist seither nur 3-4tkm gelaufen und stand immer trocken. Die Mängel wie z.B. der Rostherd sind dem Prüfer wohl damals nicht aufgefallen oder er hielt sie eben für unerheblich.

Alles in allem macht er schon einen recht gepflegten und originalen Eindruck (von Laien wird er immer gelobt), aber wenn man genauer hinschaut, sieht man halt schon, daß das eine odere andere schon gemacht wurde bzw. nicht mehr ganz neu ist.

Er wurde vor Jahren schonmal neu lackiert und damals wurden eben anstatt der originalen Zierstreifen, ich nenn es jetzt mal Effektstreifen lackiert, das sticht jetzt nicht wirklich ins Auge, aber selbst der unbedarftetste Laie würde da ins Grübeln komen, ob das original sein kann.

Ich könnte den Prüfer höchstens mal vorab fragen, ob er Probleme für eine H-Zulassung sieht, die Problemstellen direkt ansprechen wäre vielleicht nicht so empfehlenswert, weil er die sonst vielleicht übersehen würde. Angenommen er verwährt mangels Originalität oder Pflegezustand das H-Kennzeichen, befindet ihn aber im Sinne einer Hauptuntersuchung als verkehrstauglich, bekomme ich dann wenigstens die HU-Plakette, oder muss ich dann nochmal vorführen und nochmal die Gebühren zahlen?

Eigentlich wollte ich ja zur GTÜ, weil die am nächsten liegen und außerdem als etwas kundenfreundlicher gelten, aber da ich gelesen habe, daß die bei H-Prüfungen besonders pingelig sein sollen, ist das vielleicht keine so gute Idee, oder?

am 19. Oktober 2008 um 20:08

Das Dir das H-Kennzeichen augrund mangelnder Originalität verweigert wird, halte ich anhand Deiner Schilderungen für äußerst unwahrscheinlich.

 

Was den Pflegezustand anbelangt, so muß sich das Fahrzeug zumindest im Zustand 3 befinden. Nun habe ich selbst schon Exemplare in deutlich schlechterer Verfassung gesehen, die gleichwohl mit neuem H-Gutachten versehen waren. Hier existiert also ein erheblicher Ermessensspielraum der zuständigen Gutachter. Zu GTÜ kann ich leider nichts sagen, da ich diesbezüglich keine Erfahrung besitze.

 

Zu den Gebühren:

Du zahlst einmal die Gebühren für die HU und davon unabhängig die Gebühren für das H-Kennzeichen. Fällst Du bei letzterem durch, bestehst aber die HU, dann bekommst Du selbstverständlich die Plakette.

Themenstarteram 19. Oktober 2008 um 20:20

Ist es nicht so, daß in den Gebühren für das H-Gutachten die Gebühren für die Hauptuntersuchung enthalten sind und es entgegen gängiger Praxis sogar unzulässig ist, doppelt Gebühren zu erheben? Habe ich so zumindest gelesen.

am 19. Oktober 2008 um 21:02

Wenn die letzte HU mehr als 2 Monate zurückliegt, dann beinhaltet die Begutachtung bezügl. des H-Kennzeichen immer eine Untersuchung im Umfang einer HU.

 

Hier mal der Oldtimer-Katalog des TÜV-Süd.

Themenstarteram 19. Oktober 2008 um 21:15

Dem Katalog nach sind mir noch 3 kritische Sachen aufgefallen:

1. der Rahmen wurde schonmal geschweisst (bei welchem Opel aus den 70ern nicht)?

2. die Fahrertür rostet auch, sieht man aber von außen nicht

3. es waren mal Nebelscheinwerfer und Zusatzscheinwerfer montiert (und wohl auch eingetragen), die sind derzeit aber nicht montiert

am 19. Oktober 2008 um 21:51

Das Problem beim H-Kennzeichen ist, daß dort ein sehr großer Ermessensspielraum seitens des begutachtenden Prüfers besteht. Wenn der Mann selbst Oldibegeistert ist, vieleicht sogar Opelfan, dann sollte es überhaupt kein Problem geben. Ist das aber jemand der glaubt, man wolle das H nur, um günstig ein dickes Auto zu fahren, dann kann es u.U. sehr schwierig werden. Das ist eben leider so.

 

Grundsätzlich gilt:

Das Fahrzeug muß technisch i.O. sein, was durch eine bestandene HU hinreichend nachgewiesen ist. Und wenn Laien den Wagen loben, dann ist auch m.M.n. der Anforderung an die Optik genüge getan.

Schau dir vor allem die Längsträger in Höhe der VA und davor an, das kann richtig böse aussehen bei Commo, Monza und Senator aus den Baujahren.

Ich kann mir nicht vorstellen, dass sich irgendein Prüfer an dem Radio stören wird; sonst fährst du halt ohne hin.

Das Oel kann man auch vorher wegmachen mit Bremsenreiniger und ordentlich Lappen. Ein Dampfstrahler in einer LKW-Werksatt tut es zwar auch, evtl. richtest du damit aber die Dichtungen endgültig zu Grunde.

Die abgebauten Zusatzscheinwerfer sind imho kein Problem.

Die Reifen schon. Der einzige Vorteil bei uralten Reifen - ich weiß ja nicht, von was für einem Alter wir hier sprechen - ist, dass sie sich bestimmt nicht mehr abnutzen. Aber jeder Reifen so um die 10 Jahre sollte getauscht werden. Bei einem BMW Dixi oder wasweißich kann man das vernachlässigen, aber bestimmt nicht bei einem Monza, der um die 200 km/h geht. Der fliegt dir so um die Ohren.

Mit der GTÜ habe ich hier nur allerbeste Erfahrungen gemacht. Es ist halt auch sehr abhängig vom Prüfer. Am besten ist eine Werkstatt, wo der Prüfer regelmäßig hinkommt. Dann will er seinen Kunden nicht verlieren und erfüllt seine Quote halt woanders ;)

mfg

 

mfg

Themenstarteram 20. Oktober 2008 um 13:07

So, ich war heute da, leider mit negativem Ergebnis:

HU wurde verweigert weil die Spurstangenköpfe zu viel Spiel haben, ein Stabi nicht richtig sitzt und der Ölverlust zu stark ist. H-Kennzeichen hätte es aber auch sonst nicht gegeben weil: Blinkergläser beschädigt (war mir gar nicht aufgefallen), Dome zu unschön geschweisst, Felgen korrodiert und wegen dem besagten Rostherd am Schweller. Schade.

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