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Habe ich einen VW-Schummelmotor?
Elf Millionen Motoren des Typs EA 189 sind weltweit „auffällig“ und zeigen bei den Abgaswerten eine „Abweichung zwischen Prüfstandswerten und realem Fahrbetrieb“, so Volkswagen. Was das für VW-Fahrer heißt.
Der Volkswagen-Konzern bekämpft die Folgen des Abgas-Skandals in den USA. 6,5 Milliarden Euro Rückstellungen bildet der Konzern. Was das für deutsche Kunden des Unternehmens bedeutet.
Ist mein Volkswagen betroffen?
Laut Volkswagen zeigen elf Millionen Motoren des Typs EA 189 Auffälligkeiten. Es handelt sich um TDI-Common-Rail-Motoren mit Abgasnorm Euro 5. Volkswagen hat noch keine Information bekanntgegeben, wie viele der Aggregate in welchen Ländern im Einsatz sind. In Geschäftsberichten berichtet die VW-Tochter Skoda beispielweise darüber, 68.892 EA-189-Motoren im Jahr 2013 gebaut zu haben und fast 100.000 Stück im Jahr 2014.
Globale Motorenfertigung im Januar 2011: Der EA 189 wird zu diesem Zeitpunkt an drei Standorten gefertigt.
Sind auch andere Marken des Konzerns betroffen?
Der Motor kommt zumindest auch in Audi-A3-Fahrzeugen zum Einsatz. Gefertigt wurden die Motoren unter anderem in den Werken Salzgitter, im polnischen Polkowice und im ungarischen Györ.
Was heißt überhaupt „EA 189“?
Die Abkürzung ist eine VW-interne Bezeichnung. Die Buchstaben „EA“ bedeuten „Entwicklungsauftrag“.
Die Abgas-Tests in Deutschland und Europa
Die Vorgaben in Deutschland
Neue Modelle werden in Deutschland und der EU nach dem Modifizierten Neuen Fahrzyklus (MNEFZ) getestet. Die Tests laufen unter Laborbedingungen, das heißt auf einem Prüfstand mit Rollen. Dies soll die Ergebnisse vergleichbar machen. Der Test dauert etwa 20 Minuten und simuliert verschiedene Fahrsituationen wie Kaltstart, Beschleunigung oder Autobahn-Geschwindigkeiten.
Wer testet?
Getestet wird von Organisationen wie dem TÜV oder der DEKRA unter Beteiligung des Kraftfahrt-Bundesamtes (KBA). Dieses untersteht wiederum dem Verkehrsministerium.
Kritik an Prüfung
Die Prüfungen der neuen Modelle werden von ADAC und Umweltverbänden seit längerem als unrealistisch kritisiert. So kann etwa die Batterie beim Test entladen werden und muss nicht - mit entsprechendem Sprit-Verbrauch - wieder auf alten Stand gebracht werden. Der Reifendruck kann erhöht und die Spureinstellungen der Räder verändert werden. Vermutet wird, dass etwa der Spritverbrauch im Alltag so häufig um rund ein Fünftel höher ist als im Test.
Weitere Prüfungen
Neben den Tests für neue Modelle gibt es laut ADAC zwei weitere Prüfvorgänge, die allerdings weitgehend in der Hand der Unternehmen selbst sind. So werde nach einigen Jahren der Test bei den Modellen wiederholt, um zu sehen, ob die Fahrzeuge noch so montiert werden, dass sie den bisherigen Angaben entsprechen, sagte ADAC-Experte Axel Knöfel. Zudem machten die Unternehmen auch Prüfungen von Gebrauchtwagen, sogenannte In-Use-Compliance. Die Tests liefen wieder unter den genannten Laborbedingungen. Die Ergebnisse würdem dann dem KBA mitgeteilt. Zur Kontrolle hatte dies der ADAC bei Autos bis 2012 auch selbst noch im Auftrag des Umweltbundesamtes gemacht, bis das Projekt eingestellt wurde. In Europa würden lediglich in Schweden von staatlicher Seite noch Gebrauchtwagen geprüft, sagte Knöfel.
Geplante neue Prüfmethode
Die EU hat auf die Kritik am bisherigen Verfahren reagiert und will ab 2017 ein neues, realistischeres Prüfszenario etablieren. Damit sollen auch wirklicher Verbrauch und Schadstoffausstoß gemessen werden ("Real Driving Emissions" - RDE). Strittig ist, inwiefern dafür die bisherigen Abgas-Höchstwerte angehoben werden, die sich noch auf den Rollen-Prüfstand beziehen.
Wie finde ich heraus, ob ein „EA 189“ in meinem Auto arbeitet?
In der Pressemitteilung von Volkswagen gab es dazu keine Auskunft. Nach ersten Einschätzungen des Auto-Club Europas zufolge hat der Verbraucher keine Möglichkeit, das selbstständig herauszufinden. Es bleibe letztlich nur die Möglichkeit, mit dem Auto zum Händler zu fahren und den Fahrzeugschein vorzulegen. „Der Verbraucher kann das nicht selbst feststellen“, so Klaus-Michael Schaal vom Auto Club Europa (ACE).
Volkswagen sagt, dass die Komplettproduktion des Motors betroffen sei. Damit wären dann alle EA-189-TDI-Motoren, die von 2009 bis 2014 hergestellt wurden und die Euro-5-Norm erfüllen, betroffen. Im Fahrzeugschein stehe im Feld 14, ob der Motor die Euro-5-Norm erfüllt.
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@e42b schrieb am 29. September 2015 um 15:48:18 Uhr:
Der EA189 ist ein CR-Diesel ohne Nockenwellenverstellung.
und das sieht der Laie ohne weiteres bei geöffneter Motorhaube??
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19 Antworten
Zitat:
@forza_viola schrieb am 23. September 2015 um 13:13:03 Uhr:
...
Wie finde ich heraus, ob ein „EA 189“ in meinem Auto arbeitet?
Schau in deine Fahrzeugpapiere:
Euro 5 = Ja
Euro 6 = Nein (wenn da nicht doch noch ne Schummelei zu Tage kommt)
Zitat:
@forza_viola schrieb am 23. September 2015 um 13:13:03 Uhr:
In der Pressemitteilung von Volkswagen gab es dazu keine Auskunft. ....
Die neuste Pressemitteilung schon - siehe Link im vorigem Beitrag
Viele Grüße
Also ich hätte so einen. Krieg ich jetzt was gescheeeeeeenkt?
Zitat:
@EngelbertHumperdinck schrieb am 23. September 2015 um 16:46:29 Uhr:
Also ich hätte so einen. Krieg ich jetzt was gescheeeeeeenkt?
Jaaaaaaa, einen neuen Steuerbescheid
Nein, im Ernst: Deutschland soll doch nicht betroffen sein und Deine xxx g/km Ausstoß sollten sich
doch auch nicht ändern..
Der 8V mit EU5 TDI ist trotzdem kein EA189!
Also, ich hab auch EURO 5, aber doch keinen NOXcat . Da kann mich das doch nicht betreffen? Oder hab ich da ohne es zu wissen einen Speicherkat drin? Und warum steht auf meiner grünen Plakette nur eine 4, ich dachte das stünde für die entsprechende Norm.
Zitat:
@ass111 schrieb am 23. September 2015 um 23:04:26 Uhr:
Also, ich hab auch EURO 5, aber doch keinen NOXcat . Da kann mich das doch nicht betreffen? Oder hab ich da ohne es zu wissen einen Speicherkat drin? Und warum steht auf meiner grünen Plakette nur eine 4, ich dachte das stünde für die entsprechende Norm.
Moin.
Bis jetzt gibt es die schadstoffplaketten nur bis zur grünen 4.
Die 4 bedeutet nicht die Euro Norm. Die grüne Plakette trägt nur die 4...
http://www.umweltplakette.org/schadstoffgruppen/
http://www.kfztech.de/kfztechnik/motor/abgas/abgaswerte.htm
P.s. Wo kann ich mich als VW Chef bewerben?
Danke. Aber habe ich denn einen Speicherkat ohne es zu wissen? Habe bevor ich ins Forum kam ja eh noch nie was davon gehört. Denn wenn ich keinen NOX kat habe und die Software nicht auch den normalen kat ausschaltet hat sie ja nichts zum ausschalten und es würde meinen caddy nur indirekt betreffen.
Da hab ich ja GLÜCK, das ich einen ganz alten (Bj. 04/2007) 170 PS Passat mit "nur EURO 4" fahre.
Gibt es wirklich Leute, die sich darüber Gedanken machen?
Seid doch froh, dass die Herstellen nicht allen übertriebenen Umweltscheiß mitmachen.
Für den Endkunden wird sich dabei sowieso nichts bemerkbar machen, höchstens, dass nach dem nächsten Service in der Vertragswerkstatt der AdBlue- bzw. Kraftstoffverbrauch ansteigt.
Zitat:
@towe96 schrieb am 28. September 2015 um 00:03:32 Uhr:
Gibt es wirklich Leute, die sich darüber Gedanken machen?
Seid doch froh, dass die Herstellen nicht allen übertriebenen Umweltscheiß mitmachen.
In diesem Fall war's eben nicht übertrieben.
Zitat:
@Drahkke schrieb am 28. September 2015 um 20:51:36 Uhr:
Zitat:
@towe96 schrieb am 28. September 2015 um 00:03:32 Uhr:
Gibt es wirklich Leute, die sich darüber Gedanken machen?
Seid doch froh, dass die Herstellen nicht allen übertriebenen Umweltscheiß mitmachen.
In diesem Fall war's eben nicht übertrieben.
Wenn ein Motor Harnstoffeinspritzung braucht, um die Normen zu erfüllen, sind sie übertrieben.
Währenddessen fahren zigtausend Saugbenziner und Direkteinspritzer rum, die alles andere als sauber und effizient sind...
Also eine verlässliche Methode den EA 189 zu erkennen gibt es dann nicht? Muss doch anhand der Fahrzeugdaten (Serviceheft, Fzg. Schein, VIN) irgendwie ersichtlich sein oder? Der Freundliche findet es ja auch raus.
Wäre dankbar für einen Tipp.
Der EA189 ist ein CR-Diesel ohne Nockenwellenverstellung.