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Händler will Kaufvertrag nur im Autohaus unterzeichnen lassen wegen Fernabsatzgesetz
Hallo Schwarm, nun habe ich (aus dem südl. Schleswig-Holstein) schon zwei Autos (Jahreswagen) in den letzten fünf Jahren bei Vertragshändlern (NRW) im Netz gefunden. Kaufvertrag per Mail bekommen, zunächst per Fax zurückgesendet und dann per Post im Original. Finanzierung parallel bei der Herstellerbank, Brief an die Zulassungsstelle daheim, retour ans Autohaus und bei Übergabe die mitgebrachten Kennzeichen ans Auto geschraubt und nach Hause damit. Also eigentlich nichts besonderes!
Nun will ich mir einen jungen Gebrauchten als Zweitwagen kaufen. Ich habe praktisch das perfekte Auto in Süddeutschland (also am anderen Ende der Republik) gefunden, brauche den aber erst im Herbst. Wäre für den Hdl OK- wunderbar! Bis dahin würden die Ihren Vorführwagen halt weiter angemeldet lassen und nutzen, außerdem würde es meinem "genehmigten" Budget entgegen kommen. Eine win/win-Situation.
Unerwartetes Problem: Nun besteht der Händler (Markenhdl) darauf, dass ich für einen Kaufvertrag zu ihm in den Süden kommen soll, damit ich die Unterschrift vor Ort leiste. Alles andere (Fax/Brief) sei von der Geschäftsführung wegen Rücktrittsrecht im Rahmen des geltenden Fernabsatzgesetzes (ich würde es ja wieder wie mit den Hdl. aus NRW machen, so wie es doch laufend vorkommt!) als unzulässig vorgegeben worden.
Denn, so die Begründung, ich hätte auch nach Jahren noch ein Rücktrittsrecht gemäß Fernabsatz... Also, das habe ich ja noch nie gehört! Zwei Wochen gemäß Fernabsatzgesetz, na gut, mag sein- aber wenn ich die Unterschrift auf den Kaufvertrag setze am (zB) 01. Mai, ist doch der Hdl unwiderruflich raus aus der -für ihn- unsicheren Lage per 15. Mai?!
Waren die anderen Händler nur mutig oder ist der fragliche Händler hasenfüssig (ich will es mal freundlich ausdrücken)? Wie kann ich die GF des Autohauses überzeugen, dass ein Kaufvertrag per Fax/Post mittel- und langfristig unbedenklich ist?
Beste Antwort im Thema
Ich würde sagen der Händler hat sich im Gegensatz zu den anderen Händlern einfach über die Rechtsfolgen Gedanken gemacht.
Und nein die Widerrufsfrist beginnt frühestens mit Übergabe der Ware, also 2 Wochen ab Herbst.
Das aber auch nur wenn Rechtswirksam über die Möglichkeit des Wiederrufs aufgeklärt wurde. In standardvertrag des Händlers wird das nicht, das muss er also noch extra rein schreiben.
Ohne diese Aufklärung kannst du praktisch ewig zurück geben.
Ich denke nicht das du den Händler davon überzeugen kannst bei dir eine Ausnahme zu machen.
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34 Antworten
Ich würde sagen der Händler hat sich im Gegensatz zu den anderen Händlern einfach über die Rechtsfolgen Gedanken gemacht.
Und nein die Widerrufsfrist beginnt frühestens mit Übergabe der Ware, also 2 Wochen ab Herbst.
Das aber auch nur wenn Rechtswirksam über die Möglichkeit des Wiederrufs aufgeklärt wurde. In standardvertrag des Händlers wird das nicht, das muss er also noch extra rein schreiben.
Ohne diese Aufklärung kannst du praktisch ewig zurück geben.
Ich denke nicht das du den Händler davon überzeugen kannst bei dir eine Ausnahme zu machen.
Krass. Danke!
Als Händler kann ich Dir mit Gewissheit sagen, dass das Autohaus absolut korrekt handelt.
Warum willst Du ein Auto, welches Du erst in ca. 6 Monaten benötigst, jetzt schon kaufen? Bis dahin findest Du das "Gleiche" ganz sicher nochmal günstiger.
also ich hab schon zig autos ungesehen übers internet gekauft, so ein theater hat noch kein händler gemacht.
im gegenteil, ich habe dier erfahrung gemacht es gibt händler die sich auf internethandel im großen stil spezialisieren....
allerdings geb ich meinem vorposter recht, wenn du so lange zeit hast beobachte einfach den markt und schlag zu wenn du ein schnäppchen findest, notfalls auch etwas früher. in einem halben jahr findest du bestimmt noch viel mehr gute angebote.
Kann man ja machen, aber der Händler muss eben mit dem Wiederrufsrecht leben.
Ich kann verstehen dass das nicht jeder Händler will.
Aber ein Auto ein halbes Jahr zurück halten, nur damit der Kunde dann von seinem Wiederrufsrecht gebraucht macht, darauf wird sich wohl kaum einer einlassen wollen.
Hast Du keine Verwandten/Bekannten in der Region, die mit einer Vollmacht versehen den Vertrag unterzeichnen können/wollen? Oder verlangt der Händler persönliches erscheinen? Die Vertragsunterlagen zur Prüfung werden sie Dir wohl schon zustellen können.
Die meisten Händler oder einzelnen Verkäufer haben aber auch keinen blassen Schimmer, welche rechtlichen Folgen manche Dinge haben.
Ich seh das nicht als "Theater" an.
Zitat:
@Sven210779 schrieb am 24. April 2016 um 13:26:44 Uhr:
also ich hab schon zig autos ungesehen übers internet gekauft, so ein theater hat noch kein händler gemacht.
im gegenteil, ich habe dier erfahrung gemacht es gibt händler die sich auf internethandel im großen stil spezialisieren....
allerdings geb ich meinem vorposter recht, wenn du so lange zeit hast beobachte einfach den markt und schlag zu wenn du ein schnäppchen findest, notfalls auch etwas früher. in einem halben jahr findest du bestimmt noch viel mehr gute angebote.
Ich auch nicht.
Ist ein vollkommen nachvollziehbarer Vorgang bei dem jemand endlich VORHER überlegt, welche Folgen sein Handeln HINTERHER haben kann.
Der TE möchte jetzt ein Auto kaufen dass er in einem halben Jahr braucht.
Bis dahin werden ihm zwanzig Fahrzeuge über den Weg laufen, die ihm besser / billiger / neuer / geeigneter erscheinen, vielleicht will er warum auch immer dann gar keines mehr.
Vielleicht wird dann ein Thread eröffnet „Kaufvertrag per Email---Hilfe, wie kann ich zurück treten“ und Heerschaaren von „Experten“ werden ihm erklären dass er diesen ganz einfach widerrufen kann, durch das Fernabsatzgesetz gedeckt.
Also macht der Händler meiner Ansicht nach alles vollkommen richtig.
Einfach ein Fahrzeug in der näheren Umgebung suchen, dann klappt das auch.
Möglicherweise ist dieser Händler ganz einfach schon mal auf die Schauze geflogen oder kennt einen Kollegen der in diese Falle tappte.
Soweit danke an alle, ich habe jetzt einen anderen Vorführwagen in BaWü gefunden und den übernehme ich auch schon Ende Mai. Und Unterschrift per Mausklick, quasi.
Übrigens gibt es das Fernabsatzgesetz gar nicht mehr.
Das regelt jetzt das BGB 312c
Ändert aber nix an der Korrektheit der obigen Aussagen.
Die andere Kaufentscheidung bestätigt den Verkäufer und seine Vorsicht voll und ganz.
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 25. April 2016 um 19:33:33 Uhr:
Möglicherweise ist dieser Händler ganz einfach schon mal auf die Schauze geflogen oder kennt einen Kollegen der in diese Falle tappte.
Das kann aber nicht der einzige Grund sein.
Hinzu kommt wohl auch, daß dieser Händler das unternehmerische Risiko scheut. Damit hilft er ja indirekt seinen Wettbewerbern, wie das hier diskutierte Beispiel eindrucksvoll belegt.
Ein (Auto)händler hat schon genug unternehmerisches Risiko.
Klar wird es immer einen geben, der was anders macht. Ich kenne auch Werkstätten, die Ratenzahlungen anbieten. Alle 8 Wochen hat der einen Termin beim Amtsgericht....................
Zitat:
@Drahkke schrieb am 30. April 2016 um 20:22:39 Uhr:
Zitat:
@Sir Donald schrieb am 25. April 2016 um 19:33:33 Uhr:
Möglicherweise ist dieser Händler ganz einfach schon mal auf die Schauze geflogen oder kennt einen Kollegen der in diese Falle tappte.
Das kann aber nicht der einzige Grund sein.
Hinzu kommt wohl auch, daß dieser Händler das unternehmerische Risiko scheut. Damit hilft er ja indirekt seinen Wettbewerbern, wie das hier diskutierte Beispiel eindrucksvoll belegt.
na ja... ratenzahlung gibt es mittlerweile überall... ein arbeitskollege hat seinen 800 euro flat tv auf raten bei media markt gekauft ;-)
und ich hatte letztes jahr eine größere behandlung beim zahnarzt, der hat mich mit dem kostenvoranschlag gleich einen wisch in die hand gedrückt wo man einen kredit bekommt und auf raten abstottert :-)
auf nachfrage von mir wer das in anspruch nimmt meinte er nur mehr als man glaubt ;-)