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Haltbarkeit Diesel/Heizöl

Themenstarteram 28. Juli 2022 um 15:51

Hallo Forum,

neulich fragte mich ein Bekannter wie lange Diesel haltbar bzw. verwendbar ist.

Er hat im Geräteschuppen ein 200 L Fass, ziemlich voll,das schon ewig steht.

Dazu konnte ich ihm keine Auskunft geben.

Weiß von euch jemand zuverlässig ob man das z.B. nach 20 Jahren noch

in den Tank (Traktor)schütten kann?

Jan.

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9 Antworten

Wenn das Zeugs umgekippt ist wird er das sehen.

Gab mal nen Untersuchung zur Funktionstüchtig von Netzersatzanlagen im Auftrag des Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik . (Neue Erkenntnisse zur

Lagerfähigkeit von Brennstoffen für Netzersatzanlagen)

 

Zitat:

2

Ausgangslage

Mit dem am 26. Oktober 2006 in Kraft getretenen Biokraftstoffquotengesetz (BioKraftQuG) ist seit dem 1.

Januar 2007 die Verpflichtung verbunden, herkömmlichen Kraftstoffen von Verbrennungsmotoren

Biokraftstoff beizumischen. Für den in Netzersatzanlagen üblichen Dieselkraftstoff bedeutet das eine

FAME-Beimischung von bis zu 7 % (V/V1).

Die den Dieselkraftstoff beschreibende Norm DIN EN 590 geht bei allen darin genannten technischen
Werten davon aus, dass Diesel bei der üblichen Nutzung in Fahrzeugen oder dauerhaft laufenden ortsfesten
Dieselmotoren eine maximale Lagerzeit von 90 Tagen hat.

Bei der Verwendung von Dieselkraftstoff für NEAs ist hinsichtlich der zu erwartenden Lagerdauer jedoch

von anderen Voraussetzungen auszugehen als im typischen LKW- oder PKW-Betrieb. Hier lagert der

Brennstoff mitunter über mehrere Jahre, allenfalls durch die regelmäßigen Probeläufe in geringem Maß

verbraucht und dann auch alsbald nachbetankt.

...

Zitat:

Die drei wesentlichen Aussagen, die aus dieser Beprobung abzuleiten sind, lauten:

• Für 60 % der Dieselkraftstoff-Proben musste die unmittelbare oder kurz bevorstehende Unbrauchbarkeit

festgestellt werden. Bei Heizöl trifft das nur für 2 der 31 Proben zu.

• Bei ca. einem Drittel der mit Diesel betankten NEAs war der Brennstoff zwar noch gebrauchsfähig. Die

Degradation2 war aber schon recht weit fortgeschritten.

• Bei einem knappen Drittel (29,8 %) der 74 NEAs ist der Brennstoff unbrauchbar oder zumindest in einem

sehr kritischen Zustand.

...

Zitat:

3.2

Dieselkraftstoff nach DIN EN 590

Ursache der seit geraumer Zeit bekannt gewordenen Probleme mit Dieselkraftstoff in NEAs ist der FAME-

Anteil. Dieser ist nicht langzeitstabil und zersetzt sich selbst unter optimalen Lagerbedingungen mit der Zeit

in Wasser und Säuren. Mit diesem Zerfall geht gleichzeitig ein Rückgang der Cetanzahl 3 und der Oxidations-

stabilität einher. Schon allein diese Alterung des Biodiesel-Anteils reicht aus, um den Dieselkraftstoff insge-

samt in verhältnismäßig kurzer Zeit so negativ zu verändern, dass die in NEAs eingesetzten Dieselmotoren

damit nicht mehr lauffähig sind.

Ein paar Beispiele:

• Laut DIN EN 590 muss Dieselkraftstoff eine Oxidationsstabilität von 20 Stunden haben. Von den 25 mit

Diesel betankten NEAs wurde dieser Wert nur bei 7 Anlagen erreicht oder überschritten. Bei 72 % der

Anlagen wurde der Sollwert also nicht erreicht.

• Der Wassergehalt darf laut Norm 200 mg/kg nicht überstiegen. Bei 5 der 25 mit Dieselkraftstoff

betriebenen Anlagen lag der Wassergehalt mit bis zu 270 mg/kg deutlich über dem Grenzwert, eine

weitere lag bei ca. 190 mg/kg. Diese mitgerechnet, war bei 24 % der Anlagen der Wassergehalt zu hoch.

• Die Gesamtverschmutzung darf höchstens 24 mg/kg betragen. Bei 4 Anlagen (16 %), die mit

Dieselkraftstoff betrieben wurden, lag sie zwischen 40 und 344 mg/kg.

Die Gesamtverschmutzung entsteht zum einen durch die normale Alterung auch in rein mineralischen

Brennstoffen. Im Dieselkraftstoff gibt es aber noch zwei weitere Ursachen dafür. Zum einen fördert die

durch die Zersetzung des FAME entstehende Wasserphase zusammen mit dem im FAME gebundenen

Sauerstoff das Wachstum von Mikroorganismen. Genau genommen ist nur das die sogenannte „Dieselpest“.

Zum anderen aktiviert Diesel mit FAME-Anteil als Katalysator die üblicherweise als Brennstoffleitung

verwendeten Kupferrohre, was den Kupferanteil im Brennstoff erhöht. Diese weitere Verschmutzung fördert

zum einen die Alterung und den Zerfall des FAME-Anteils erheblich und gefährdet zum anderen die

einwandfreie Funktion des Motors.

Man kann feststellen, dass 60 %4 der mit Dieselkraftstoff betankten NEAs mit großer Wahrscheinlichkeit

nach kurzem Anlauf wieder abgeschaltet hätten oder gar nicht angelaufen wären. Über mögliche Folge-

schäden an den Motoren selbst sagt die Studie nichts aus. Dem BSI ist aber ein kapitaler Motorschaden einer

NEA bekannt, der durch nicht mehr gebrauchsfähigen Dieselkraftstoff verursacht wurde.

Nach > 2-3 Jahren wird da also vermtl. nicht mehr viel mit los sein

Ist möglich, aber wenn das Zeugs schon >20Jahre alt ist, kann es überlebt haben. Damals hat das Zeug noch ewig und drei Tage gehalten.

"...eine maximale Lagerzeit von 90 Tagen hat."

Da hab ich aber Glück, dass meine Dieselfahrzeuge dies nicht wissen. Selbst nach fünf Monaten Standzeit springen die einwandfrei an und laufen bestens.

Traktor ist cool! In einen HighTech Fendt von heute, darfste altes Zeug auch nicht kippen. :D

 

Im ur-uralten Traktor läuft alles inklusive Salatöl oder dünnes Frittenfett.

Dazwischen, in Traktoren Baujahren gemeint, ein wenig mineralisches Motoröl dazu und bis 2% Benzin und tuck tuck ohne Probleme.

Mehr Arbeit würde ich mir mit filtern machen. Ihr werdet den Tank aufwühlen und je tiefer umso schlechter. Oben schwimmt Wasser im Tank und am Schluß wird es quasi Heizöl extra schwer wie das "saubere" Aida Urlaubsschiff es tankt.

Alter Diesel im verschlossenen Fass sollte eigentlich fast ewig halten.

Zumindest habe ich hier mit 10 Jahre altem Heizöl keinerlei Probleme...im Moment wesentlich besser als Geld auf der Bank.

Alles was Bioanteil hat, wird dagegen schwierig.

Gut, ob es noch alle Eigenschaften nach Norm hat und auch bei -20 Grad noch so funktioniert wie Frischware, sei dahingestellt. Aber unter normalen Bedingungen tut's

Themenstarteram 29. Juli 2022 um 6:32

ok, danke für eure Meinungen dazu.

Er hat einen alten Güldner und wird evtl. die obere Schicht teilwiese mit frischen Diesel mischen.

Entsorgen ist nicht günstig, die untere Menge muß halt entsorgt werden.

Jan.

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