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Harte Aussetzer 350CDI bei ca 2000/min
Hallo zusammen
Ich muss jetzt meine Variante eines weitverbreiteten Problems schildern, weil die anderen Fälle doch irgendwie andersgeartet scheinen und ich mit der Fehlersuche nicht weiterkomme. Die MB Werkstatt ist ratlos und gab mir das Fahrzeug letztes Jahr mit der Bemerkung "wir wissen auch nicht, was das sein kann. Sie können es uns für den Export verkaufen" zurück.
Hergang:
Vor ca 2 Jahren hat es mit den Aussetzern angefangen, beim leichten Beschleunigen und bei 1900-2000/min. Das Fahrzeug hatte damals ca 150tkm und lief sonst tadellos.
MB Werkstatt vermutete KÜB und das konnte ich nachvollziehen und auch mit der Geschichte des Fahrzeugs erklären. Mit der Ausstattung OffroadPro und dem Reduktionsgetriebe wurde es vor meinem Besitz ausschliesslich als Winter- und Zugfahrzeug benutzt mit 25tkm in 9 Jahren!
Also habe ich Getriebe und Wandler komplett überholt einbauen lassen und der Fehler zeigte sich fast noch heftiger.
Weiterer Rundumschlag mit Tausch der folgenden Komponenten:
- Abgaskrümmer neu (hatten sich zerlegt und die VTG blockiert)
- Turbolader mit Ladedrucksteller (beides überholt)
- EKAS Stellmotor neu
- Differenzdrucksensor DPF neu
- Dieselfilter neu
Das Fahrzeug zeigte sporadisch immer noch die selben Aussetzer. Das gibt richtige Schläge im Antriebsstrang!
Nach einem weiteren Jahr und ca 10tkm wies der Motor während der Fahrt plötzlich null Drehmoment mehr auf. Abstellen, warten und starten, dann ging es wieder. Auf der Autobahn waren 120km/h in der Ebene schon schwer zu halten. MKL ging nie an.
Bei den Aussetzern konnte man das Schalten des AGR gut hören. Es war eine Fehlermeldung 14CF00 "positive Regelkabweichung AGR zu hoch" abgelegt.
Darauf habe ich das AGR getauscht (MB konnte über Wochen keines liefern und ich musste einen Nachbau in UK besorgen!), ohne Verbesserung. Da waren auch fast keine Ablagerungen zu sehen!
Abgasgegendrucksensor getauscht - ohne Verbesserung
Hirschgeweih komplett getauscht - ohne Verbesserung
DPF ausgebrannt - ohne Verbesserung
DPF ausgebaut und gespült - ohne Verbesserung
Nachdem das Fahrzeug die Probleme nicht zeigt, wenn der Stecker auf dem Abgasgegendrucksensor abgezogen wird, vermutete ich, dass eventuell der Ladedrucksteller oszilliert, was das AGR auch zum Reagieren bringt.
Ladedrucksteller getauscht - ohne Verbesserung
Zusammengefasst kann ich feststellen, dass der Abgasgegendruck stark schwingt und aus meiner Sicht mit bis über 3.3bar absolut zu hoch ist. Das Schwingen des AGR ist ein Resultat des Abgasgegendruckverhaltens. Den Differenzdruck über den DPF kann ich nicht beurteilen, wie hoch der sein darf (siehe Anhang).
Im Schubbetrieb geht der Abgasgegendruck nicht wirklich stark runter, was mich auch erstaunt.
Ich lese die Daten mit iCarSoft aus.
Könnte das Motorsteuergerät oder der DPF irgendwie defekt sein?
Gerne höre ich Kommentare zu den Messwerten und zweckdienliche Vorschläge, was ich statt dem Verkauf des Fahrzeugs noch unternehmen kann. Das Fahrzeug macht und kann sonst alles, was ich brauche!
Herzlichen Dank für Eure Unterstützung!
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19 Antworten
##Gelöscht da vermutlich unterschiedlicher Grund.
Für mich sieht das so aus als wenn das Kabel vom Differenzdrucksensor irgendwo scheuert oder gebrochen, etc. ist. Die Sprünge sind viel zu groß und und in zu kurzer Zeit. Ich würde mal versuchen die Schläuche abzumachen um dann zu gucken was der Sensor anzeigt.
Obwohl du schon EKS neu hast würde ich dennkabel einfach mal abstecken und ohne angesteckten EKS Kabel mal schauen ob sich was ändert. Natürlich wird die MIL angehen aber das sollte egal sein
Zitat:
@chaerte2 schrieb am 22. Januar 2023 um 13:07:22 Uhr:
Für mich sieht das so aus als wenn das Kabel vom Differenzdrucksensor irgendwo scheuert oder gebrochen, etc. ist. Die Sprünge sind viel zu groß und und in zu kurzer Zeit. Ich würde mal versuchen die Schläuche abzumachen um dann zu gucken was der Sensor anzeigt.
Meinst Du nicht, dass die Sprünge einfach nur ein Resultat des Abgasgegendrucks sind? Auf der rückwärtigen Seite des DPF sollte ja ca 1bar abs anliegen und das stabil, damit zeigt der Differenzdruck einfach die Schwankungen des Abgasgegendrucks.
Es wäre natürlich auch möglich, dass der DPF die gesamte Schwingung auslöst, indem der dp über den DPF schwingt und damit der Abgasgegendruck dasselbe abbildet.
Ein Fehler de dp Sensors möchte ich ausschliessen, da das AGR effektiv die Druckschwingungen aufnimmt und wild auf und zu macht.
Ich kann den Basis dp Wert vom Sensor im Leerlauf abnehmen und da schwingt nichts.
Danke für den Vorschlag auf jeden Fall!
Zitat:
@ka209 schrieb am 22. Januar 2023 um 15:20:42 Uhr:
Obwohl du schon EKS neu hast würde ich dennkabel einfach mal abstecken und ohne angesteckten EKS Kabel mal schauen ob sich was ändert. Natürlich wird die MIL angehen aber das sollte egal sein
Ja, das könnte ich noch machen. Ich kann mir einfach schlecht vorstellen, dass die Drallklappen, wenn ausgeleiert, einen solchen Effekt verursachen können, aber mal schauen.
Danke für den Tip!
Bei mir sind die drallklappen ausgeleiert und es ist schleichend gekommen. Also erst ab und an ein ruckeln und dann immer mehr gennerel im drehzalbereich 1800-2000 wenn ich gas gegeben habe und Gin dann direkt ins notprogram nach abstecken des Steckers fährt es normal nur in denn zuvor gennant Bereichen hat es wenig Leistung ansonsten ist sogar mein Verbrauch wieder gesunken
Zitat:
@ka209 schrieb am 23. Januar 2023 um 15:03:31 Uhr:
Bei mir sind die drallklappen ausgeleiert und es ist schleichend gekommen. Also erst ab und an ein ruckeln und dann immer mehr gennerel im drehzalbereich 1800-2000 wenn ich gas gegeben habe und Gin dann direkt ins notprogram nach abstecken des Steckers fährt es normal nur in denn zuvor gennant Bereichen hat es wenig Leistung ansonsten ist sogar mein Verbrauch wieder gesunken
Danke für die Info und welcher Fehler wurde hinterlegt, wenn er sogar in den Notlauf mit MKL an geht?
Anfangs garnicht und danach hat er über klemmende AGR gemeckert.
Ah ja MKl ist nach dem abstecken angegangen vorher wurde ohne MKL der Fehler AGR in verschiedenen Formen abgelegt in Kombination mit notprogram ohne MKL
Kurze Rückmeldung nach Abziehen des EKAS Steckers.
Das ist genau so, wie von @ka209 beschrieben! Stecker ab, auf 100km Fahrt keine MKL, erst bei Wiederstart.
Messungen anbei. AGR sieht noch immer etwas flatterig aus, aber der Rest ist bestens. Herzlichen Dank für den Tip! Ich dachte, nachdem der Stellmotor des EKAS getauscht wurde, sei ein solches Problem nicht möglich. Auch war ich davon ausgegangen, dass die Werkstatt gleichzeitig das Drallklappengestänge prüfen würde, was sie entweder nicht getan haben, oder dachten, das machen wir dann beim nächsten Mal...
Allzeit gute Fahrt und ich werde mich mal bei meiner Werkstatt mit einer Reklamation melden, da ich das Prüfen des Drallklappengestänges damals explizit erwähnt hatte!
Freut mich zu hören das ich zumindest richtigen tip geben konnte. Ebenfalls allzeit gute Fahrt
Hier noch die Antwort des MB Werkstattleiters zu meiner Anfrage, was er zur Abhilfe vorschlägt, nachdem ich alles wie oben geschildert hatte und auch die Schlussfolgerung, dass es wohl an den Drallklappen liegen muss:
"Wenn Sie den Ekas Steller dekontaktieren, geht das Motorsteuergerät in den Notlauf dabei wird die maximale Motordrehzahl auf
3000 U/min beschränkt und es findet keine Ladedruckregelung sowie Abgasrückführung mehr statt darum sehen Sie auch keine Regelauschläge mehr.
Nur ist man der Ursache leider auch nicht näher.
Sollte ein Problem mit den Ekas-Drallklappen vorliegen zum Beispiel durch Blockieren wäre auch ein entsprechender Fehlercode des Stellers ersichtlich.
Wir mussten bis zum jetzigen Zeitpunkt noch nie ein 642 Ansaugrohr austauschen."
Leider hat der letzte Punkt nichts zur Sache, auch wenn ich das nicht glaube.
Weiter dreht mein Motor ganz munter von 2000 bis über 4000/min. Unterhalb 2000/min geht nicht wirklich was, was nicht erstaunlich ist, wenn man die Drallklappen deaktiviert.
Ich werde das Thema mal bei einer anderen MB Werkstatt anbringen und nach Korrektur bei der esrten vorstellig werden. So einfach lass ich das nicht ruhen. Hat mich mehr als 1.5Jahre Ärger und viel Geld für Teile tauschen (auf Anraten der Werkstatt) gekostet...
meine 642 sind leider schon öfters in Notlauf gegangen. Ob Differenzdrucksensor, Luftmassenmesser oder AGR-Ventil. Das ist aber nie mit "harten Aussetzer" verbunden. Das verläuft eher weich. Fehlende Leistung eben.
Harte Aussetzer, wie du die anfangs beschreibst, habe ich auch immer z.B. nach Ausbau/Einbau der Injektoren oder Tausch des Kraftstofffilters. Es sind wahrscheinlich Luftblasen, die nach einer, relativ kurzen Zeit verschwinden. Kann sein, dass bei der Kraftstoffversorgung vielleicht etwas undicht ist?
Zitat:
@1cocoon1 schrieb am 7. Februar 2023 um 08:55:24 Uhr:
meine 642 sind leider schon öfters in Notlauf gegangen. Ob Differenzdrucksensor, Luftmassenmesser oder AGR-Ventil. Das ist aber nie mit "harten Aussetzer" verbunden. Das verläuft eher weich. Fehlende Leistung eben.
Harte Aussetzer, wie du die anfangs beschreibst, habe ich auch immer z.B. nach Ausbau/Einbau der Injektoren oder Tausch des Kraftstofffilters. Es sind wahrscheinlich Luftblasen, die nach einer, relativ kurzen Zeit verschwinden. Kann sein, dass bei der Kraftstoffversorgung vielleicht etwas undicht ist?
Danke für Deinen Input.
Nachdem ich das Problem seit mehr als 1.5 Jahren mit meiner Werkstatt und auf eigene Faust bearbeite, denke ich nicht, dass es das ist. Am Treibstoffsystem wurde nichts gemacht, abgesehen davon, dass ich dann mal auf eigene Initiative den Treibstofffilter getauscht habe, ohne Erfolg. Dies hatte ich auch der Werkstatt beim anschliessenden Service mitgeteilt und die haben das zK genommen.
Das Phänomen trat nicht nach Arbeiten am Brennstoffsystem auf, was natürlich nicht heisst, dass man das deshalb komplett ausschliessen sollte. Ist aber aus meiner Sicht wenig wahrscheinlich. Auch unter Berücksichtigung, dass der Motor nach Ausstecken des EKAS Aktuators bestens läuft.
Bei meinem verblichenen S202 220CDI hatte ich den Fall, dass die Dieselrücklaufleitungen Luft zogen und da lief er dann plötzlich überhaupt nicht mehr.