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hat das Victron Energy Blue Smart 12V 15A einen Desulfatierungsmodus?
Hallo zusammen,
ein ctek mxs 5.0 hat ja zu Beginn einen Desulfatierungs Zyklus.
Kann ein Victron Energy Blue Smart 12V 15A Autoladegerät ebenso desulfatieren (per App?)?
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16 Antworten
mein blue smart IP65 12/15 hat folgende Modi:
normal, normal+Regenerierung, hoch, hoch+Regenerierung, Li-ion
normal = 14,4V
hoch = 14,7V
Laut Handbuch, das auf der Website zu finden ist:
"Wiederherstellungsphase:
Eine optionale Phase, die den Abbau von Bleisäurebatterien aufgrund von Sulfatierung teilweise wiederherstellen/umkehren kann; typischerweise verursacht durch unzureichende Ladung oder wenn die Batterie in einem tief entladenen Zustand belassen wird."
Zitat:
@mbgar schrieb am 5. September 2024 um 11:33:24 Uhr:
Hallo zusammen,
ein ctek mxs 5.0 hat ja zu Beginn einen Desulfatierungs Zyklus.
Kann ein Victron Energy Blue Smart 12V 15A Autoladegerät ebenso desulfatieren (per App?)?
Victron-Ladegeräte haben, nach meiner Kenntnis, keinen direkten (Puls-)Desulfatierungsmodus, auch nicht per App.
Ein CTEK-MXS 5 mit Desulfatierungsmodus kann eine desulfatierte Batterie mithilfe dieses Modus ohnehin nicht wieder herstellen bzw. maximal in homöopathischer Weise, denn die Desultierung bei der die Spannung etwas pulsiert (Punkt 1 in der Bedienungsanleitung), geschieht in der Praxis nur über einen sehr kurzen Zeitraum.
Meist nur über ein paar Sekunden.
Eine bereits deutlich sulfatierte Batterie hat ein CTEK bei meinen Tests zudem noch nie erkannt.....
Für Punkt 1 (Desulfatierung) und 2 (Softstart) zusammen, stehen laut Bedienungsanleitung nur maximal 8 Stunden zur Verfügung.
Wenn Desulfatieren mit pulsierender Spannung überhaupt etwas bringen soll (was bei meinen Tests mit unterschiedlichen Batterien und "megapulse" z.b. nicht der Fall war. (Jede Batterie über 10 Tage gepulst)), dauert so eine "Reparatur", laut der Fa. Megapulse, durchaus 1-2 Wochen permanent.
Da CTEK dem Ganzen nur sehr kurze Zeit widmet, ist der Punkt 1 aus meiner Sicht überflüssig bzw. dient nur der Werbung.
Wenn man bei einem Ladegerät speziell einen Modus "Desulfatierung" auswählen könnte und dieser für mindestens bis zu 2 Wochen aktiv sein könnte, wäre das etwas anderes und man könnte es dann direkt mit megapulse o.ä. Geräten (die immer zusätzlich ein Ladegerät benötigen) vergleichen.
Ob es dann tatsächlich, nur aufgrund der pulsierenden Spannung, etwas bringt, bleibt natürlich auch dann noch offen.
Von daher:
So einen Desulfatierungsmodus wie ihn CTEK implementiert hat, braucht man m.E. nicht, aber man hat einen Punkt bzw. eine LED mehr in der Anzeige....
Wer unbedingt mit seinem CTEK mit etwas Erfolgsaussicht desulfatieren möchte, muss beim Laden einen Pulser zusätzlich an der Batterie installieren und kann dann bis zu 10 Tagen am Stück pulsen.
Bei eingebauter Batterie kann man dann natürlich über die 10 Tage hinweg nicht fahren....
Nach 10 Tagen schaltet das CTEK dann erstmal ab.....und der Pulser kurz danach auch....damit danach wieder ein neuer 10-Tage-Puls-Modus ungestört ablaufen kann, muss man das CTEK einmal neu starten lassen.
Bei meinen Tests mit "megapulse" hatte ich damals zum parallelem, jeweilig 10-tägigen Laden ein CTEK MXS 5 benutzt.
Aus meiner Sicht ist das "Desulfatieringsprogramm" eines Kleinladers eher ein Marketing -Gag.
Der von Tom's Elektronikschmiede angebotene Power-Pulsar liefert Impulse bis 56V und bis 300 Ampere (gemäß der Beschreibung), und der erforderliche Zeitraum zum desulfatieren wird mit "mehreren Wochen" angegeben.
Zitat:
@jof schrieb am 8. September 2024 um 21:59:57 Uhr:
Aus meiner Sicht ist das "Desulfatieringsprogramm" eines Kleinladers eher ein Marketing -Gag.
Der von Tom's Elektronikschmiede angebotene Power-Pulsar liefert Impulse bis 56V und bis 300 Ampere (gemäß der Beschreibung), und der erforderliche Zeitraum zum desulfatieren wird mit "mehreren Wochen" angegeben.
Genau und das Gerät ist sogar (aufgrund der möglichen hohen Spannung) absolut ungeeignet, wenn die Batterie im Fz angeklemmt bleiben soll.
Es muss halt über lange Zeit (mit permanentem 230V-Anschluss) eingesetzt werden und auch dann muss die Geschichte keineswegs klappen bzw. bekommt man selbst mit diesem Gerät, niemals eine Batterie mit 100% Leistungsfähigkeit.
Anstatt solcher "Gags" sollten Ladegeräte lieber das, wofür sie eigentlich gedacht sind (laden....), mit guter Qualität tun....
Zitat:
@navec schrieb am 5. September 2024 um 15:17:17 Uhr:
Bei eingebauter Batterie kann man dann natürlich über die 10 Tage hinweg nicht fahren....
Der Satz bezog sich zwar auf die Kombination externes Ladegerät + Pulsgerät, aber der Megapulse ist ja dafür geeignet und dafür vorgesehen, dass er dauerhaft an der Batterie angeklemmt bleibt. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, warum man dann mit dem Auto nicht fahren können soll.
Lernmodus AN
---
Kann mir mal jemand erklären, mit Kontext "KFZ, das eigentlich regelmäßig bewegt wird", wann man mit einer sulfatierten Batterie zu tun hat?
Betrifft das aktuelle Batterien wie EFB/AGM?
Woran merke ich, dass meine Autobatterie sulfatiert ist?
---
Lernmodus AUS
Wenn du ein einigermaßen modernes Auto hast, dann hat es wahrscheinlich eine Lichtmaschinen-Rekuperationsfunktion. Im normalen Fahrbetrieb wird die Batterie dann nur zu ca. 80 % geladen, damit für den Schiebebetrieb (Rollenlassen und Bergabfahrt) noch ausreichend Aufnahmekapazität zur Verfügung steht. Damit kann man das Bremsmoment der Lichtmaschine häufig in solche Fahrzustände verlegen, in denen sowieso gebremst werden soll, also spart man geringfügig Kraftstoff.
Blei-/Säure-Batterien neigen aber in entladenem Zustand mehr zum Sulfatieren, während das bei einer 100-%-Ladung praktisch gar nicht stattfindet. Die 80 % sind vielleicht nur mäßig kritisch, aber tatsächlich ist die Lebensdauer der Batterie in modernen Fahrzeugen geringer als es früher der Fall war.
Woran man es merkt, kann man wohl nicht pauschal sagen. Vielleicht kündigt es sich an, indem die Start-Stopp-Automatik immer seltener den Motor abstellt, die Standheizung schon nach 5 Minuten wegen Unterspannung abschaltet oder ähnliches. Vielleicht merkst du es auch ganz plötzlich, indem der Motor im Winter irgendwann nicht mehr anspringt.
Zitat:
@Rockville schrieb am 9. September 2024 um 15:05:23 Uhr:
Zitat:
@navec schrieb am 5. September 2024 um 15:17:17 Uhr:
Bei eingebauter Batterie kann man dann natürlich über die 10 Tage hinweg nicht fahren....
Der Satz bezog sich zwar auf die Kombination externes Ladegerät + Pulsgerät, aber der Megapulse ist ja dafür geeignet und dafür vorgesehen, dass er dauerhaft an der Batterie angeklemmt bleibt. Insofern kann ich nicht nachvollziehen, warum man dann mit dem Auto nicht fahren können soll.
Natürlich kannst du fahren. Das megapulse ist m.E. sogar für den Einbau zugelassen und wird daher vermutlich keine besonders hohen Spannungspulse abgeben.
Wenn man allerdings permanent pulsen möchte, was ja schon gern mindestens 1 Woche dauern sollte, ist das bei normalen Fz-Betrieb mit megapulse nicht möglich, außer du schließt, sofern das Auto nicht bewegt wird, konsequent ein Ladegerät an.
Zumindest meine Fz stehen die meiste Zeit und dann pulst ohne aktives Ladegerät nichts....
Zitat:
@hadez16 schrieb am 9. September 2024 um 15:17:56 Uhr:
Lernmodus AN
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Kann mir mal jemand erklären, mit Kontext "KFZ, das eigentlich regelmäßig bewegt wird", wann man mit einer sulfatierten Batterie zu tun hat?
Betrifft das aktuelle Batterien wie EFB/AGM?
Woran merke ich, dass meine Autobatterie sulfatiert ist?
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Lernmodus AUS
Ich sehe es ähnlich, wie Rockville.
In nahezu täglich bewegten Fz ohne S&S/Rekuperation findet keine übermässige grob kristalline Sulfatierung statt. Solche Batterien haben daher meist eine lange Gebrauchsdauer und solche Batterien brauchen keinen Pulser o.ä..
In Fz mit S&S plus Rekuperation, die maximal, wegen der Rekuperation, nur auf 80% geladen werden, sieht es etwas anders aus.
Alle Blei-Batterien "mögen" keine längerfristige Teilentladung und je tiefer der Ladezustand und je länger ein tieferer Ladezustand anhält, desto stärker wird eine grob kristalline Sulfatierung ausgeprägt sein.
EFB und vor allem AGM können so eine Betriebsweise besser ab, sind aber dagegen nicht resistent.
Ob ein Gerät, wie megapulse, welches dann ständig fest installiert sein müsste, bei Fz mit S&S/Rekuperation wirklich etwas bringt, weiß ich nicht.
Pulsen kann es normal nur, wenn man fährt.
Die negative Wirkung von z.b. 20 Stunden Standzeit pro Tag mit 80% und weniger Ladezustand bleibt natürlich bestehen oder man schließt nach jeder Fahrt ein Ladegerät an, damit megapulse auch die restlichen 20 Stunden des Tages pulsen kann....
M.E. etwas unpraktisch....
kleine Anmerkung: wenn man nach jeder Fahrt ein Ladegerät anschließt, gäbe es den Ladezustand <80% kaum noch und dann bräuchte man ohnehin keinen Pulser....
Kompromiss:
Ab und zu die Batterie mal wirklich (und länger) extern vollladen. Besonders sinnvoll ist das, wenn das Fz danach absehbar eine längere Zeit (z.b. wegen Urlaub) nicht bewegt wird.
Woran merkt die grob kristalline Sulfatierung?
Beim Fahren: S&S funktioniert weniger häufig bzw. weniger lange oder gar nicht. Es kann dabei zu Klartextmeldungen, wie z.b. "Energieverbrauch zu hoch" (VW) kommen.
Zyklische Verbraucher, die im Stand aktiv sein sollen (z.b. eine Standheizung) werden frühzeitig abgeschaltet o.ä.
Über OBD-Diagnose erkennt man z.b. eine berechnete geringere Stromentnahmemöglichkeit und einen relativ geringen SOH-Wert. (das ist ein Grund S&S nur noch seltener statt finden zu lassen).
Per Kaltstartstrom-Tester erkennt man einen verringerten Kaltstartstrom.
Die dauerhaft sulfatierte Batterie verhält sich praktisch so, wie eine deutlich kleinere Batterie (eine mit deutlich weniger Kapazität):
Die entnehmbare Kapazität ist geringer.
Der Innenwiderstand ist größer, was bei gleicher Strombelastung zu einem größeren Spannungsfall und damit zu einem früheren Abschalten bestimmter Funktionen führt.
Vielen Dank, ich bin jetzt klüger.
Um mal für den VW-Konzern zu sprechen, das Fahrzeug entscheidet ja in dem Moment des Schlüssel-herumdrehens ob Start-Stop für diesen Fahrzyklus auslösen darf, basierend auf dem Spannungsabfall beim Startvorgang. (MQB-Plattform, 7,6 Volt)
Frage zu folgendem Satz
Zitat:
Ab und zu die Batterie mal wirklich (und länger) extern vollladen.
"extern" meint, Batterie ausbauen? Oder legilich Minus-Pol nicht an Masse und somit an Batterie-Management ran, sondern direkt an den Minus-Pol?
Zitat:
@hadez16 schrieb am 10. September 2024 um 09:07:02 Uhr:
Vielen Dank, ich bin jetzt klüger.
Um mal für den VW-Konzern zu sprechen, das Fahrzeug entscheidet ja in dem Moment des Schlüssel-herumdrehens ob Start-Stop für diesen Fahrzyklus auslösen darf, basierend auf dem Spannungsabfall beim Startvorgang. (MQB-Plattform, 7,6 Volt)
Frage zu folgendem Satz
Zitat:
@hadez16 schrieb am 10. September 2024 um 09:07:02 Uhr:
Zitat:
Ab und zu die Batterie mal wirklich (und länger) extern vollladen.
"extern" meint, Batterie ausbauen? Oder legilich Minus-Pol nicht an Masse und somit an Batterie-Management ran, sondern direkt an den Minus-Pol?
Nein, mit extern meinte ich:
durch eine externe Lademöglichkeit, also meist einen 230V-Kleinlader.
Der Minuspol des Laders kann gerne an Masse, damit das Stg für Batterierkennung auf dem neuesten Stand bleibt....
"gerne etwas länger", weil die tatsächliche Vollladung bei den meisten Kleinlader erst nach ein paar Stunden in der Erhaltungsphase des Ladevorgangs geschieht.
Soweit ich es weiß "beobachtet" das StG für Batterieerkennung u.a. auch die bisherigen Spannungsabfälle nach einer S&S-Pause. Diese dürfen m.E. nicht bis 7,6V gehen.
Diese fesrtgelegte Mindestspannung wird vom Batteriemanagement für die nächste S&S-Pause abgeschätzt. Man unterstellt da vermutlich eine Art Standard-Pausenlänge.
Wenn das BMS zu dem Schluss kommt, dass die festgesetzte Mindestspannung am Ende der Motorpause zu schnell erreicht wird, gibt es manchmal die Meldung "Energiebedarf zu groß".
Das bedeutet dann, dass der Energiebedarf des Fz in einer Motorpause (die meisten 12V-Verbraucher funktionieren in der Motorpause ja weiterhin) in Relation zu dem, was die Batterie aktuell "kann", zu groß sein wird und es daher keine S&S-Pause gibt.
Meist ist das ein untrügliches Zeichen dafür, dass die Batterie für die Anforderungen des Fz nicht mehr ausreicht und gewechselt werden sollte.
Mit längerer, ununterbrochener Fahrtzeit und besonders mit externem Laden, kann man das etwas verbessern, aber das ist nur eine kurzfristige Lösung.
Vielen Dank für die Antworten.
Wenn ich noch fragen dürfte, weil es gerade in der Diskussion ist:
Was sind denn diese ominösen 7,6V Spannungsabfall der S&S?
Ich denke mir bei dieser Spannung ist die Batterie doch schon sowas von gewaltig entladen, dass doch gar kein Verbraucher mehr funktionieren kann und alle Steuergeräte abstürzen...