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Hauptdüse zu klein oder falsch abgestimmt?
Eins vor weg. Ich bin nicht allzu tief in der Materie und ich habe seit einem Unfall einen Gehörschaden. Das heißt so Tipps, wie das hört man doch, helfen mir nicht weiter. Meine Hörgeräte kann ich nicht gebrauchen, um einen Motor abzuhören. Und ohne die Geräte habe ich sehr wenig Frequenzumfang.
Ich freue mich aber, wenn es mir so erklärt wird, dass ich es nachvollziehen kann. Vielleicht kann ich es dann mit meinem Nachbarn (der gut hört) hinbekommen.
Jetzt zum Problem.
Das Frühjahr geht ja nun wieder los und ich will meinen Atuoller wieder in Betrieb nehmen. Weil am Vergaser die Gummidichtungen letzten Sommer bröselig wurden, habe ich letzten Sommer so einen Revisionskit gekauft und Schwimmer, Gummidichtungen und (daran kann ich mich nicht mehr genau erinnern) die alte Düse dringelassen, mit der der Roller immer gut gelaufen ist.
Jetzt zum Frühjahr habe ich den Tank lehr gemacht, den Vergaser gereinigt. Frisches Benzin reingemacht und alle Schläuche kontrolliert und auch neu mit Kabelbinder und Klammern dicht gemacht. Gemischschraube ist laut Hersteller 1.5 Umdrehungen rausgedreht.
Nun geht er mir nach einer Weile fahren aus.
Ich habe folgendes Verhalten:
Motor Kalt & Elektrischen-Choke angeschlossen.
Roller startet problemlos. Läuft ca. 4 Minuten (Fahrend)
Dann geht die Gasannahme zurück und der Roller geht aus. Gebe ich in der Phase Vollgas geht die Drehzahl nur wenig rauf. Und dann nach ungefähr 20 Sekunden runter. Dann geht er aus und geht nicht wieder an.
Warte ich 10 Minuten startet er wieder Problemlos. Das Spiel beginnt dann aber schon ca. nach 2-3 Minuten wieder.
Mein Idee: Hat irgendwas mit dem Elektrischen-Choke zu tun.
Den habe ich ausgebaut und geprüft. Er tut was er soll, also nach ein paar Minuten unter Strom ist die Nadel des Choke voll ausgefahren.
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Ich habe daher getestet was der Roller macht, wenn er den Choke ohne Stromanschluss eingebaut hat:
Roller startet sofort. Lässt sich problemlos lange fahren (Ich bin 20 Minuten rumgefahren).
Wenn ich ihn dann im Leerlauf aufgebockt laufen lasse geht er langsam aber sicher in niedrigen Drehzahlbereich und dann aus. Wenn ich die Standgasschraube etwas rein drehe geht es und er bleibt an. Dann dreht er aber wahnsinnig hoch, wenn ich ihn kalt starte und im Leerlauf z.B. an der Ampel stehe. Finde ich gefährlich.
-------
Meine Gedanken:
Ich dachte vielleicht bekommt er zu wenig Sprit durch die Hauptdüse. Weil ja ohne Choke noch etwas aus der Chokedüse dazu kommt. Deshalb habe ich die Nadel höher gehangen (eine Kerbe drunter eingerastet). Das hat nix gebracht.
Jetzt bin ich mir echt unsicher was es ist. Braucht er eine neue, größere Hauptdüse? Oder ist das eine Sache der Luftgemischschraube? Ich bin mir sehr unsicher. Ich will aber auch nicht, dass der Motor zu mager läuft. Das höre ich ja nicht wirklich. (Jedenfalls weiß ich auch gar nicht wie so was klingt oder vibriert)
Über Hilfestellung freue ich mich sehr. Wenn ich in ne Werkstatt gehe, dann erzählen die mir bestimmt wieder was vom Pferd. Das hatte ich schon mal mit dem Roller davor, da war ich viel Geld los, ober gut war es danach auch nicht. Ich würde es gerne selbst hinbekommen und verstehen.
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29 Antworten
Wie Viele Laien hier hältst Du die Grundeinstellung des Leerlaufgemisches für
die Endeinstellung
Grundsätzlich:
- Dass Leerlaufgemisch hat überwiegend Einfluss auf den Leerlauf (Standgas)
des Motors.
- Die Grundeinstellung der Gemischschraube ist ein Anhalt zur groben Einstellung,
damit der Motor nach den Arbeiten am Vergaser überhaupt anspringt.
- Die Feineinstellung des Leeraufgemisches geschieht dann erst, wenn der Motor
auf Betriebstemperatur gefahren wurde !
- Mit der Gemischschraube wird i.d.R. die Luftzugabe eingestellt
(hinein=weniger Luft, heraus=mehr Luft)
- Einstellung: Leerlaufdrehzahl (Standgas) mit der Standgasschraube so weit
drosseln, bis der Motor relativ langsam dreht. Die Gemischschraube in kleinen
Schritten hinein drehen, bis man merkt, dass die Drehzahl weiter abfällt.
Dabei läuft jetzt der Motor zu fett (zu wenig Luft)
Jetzt die Gemischchraube wieder ganz langsam herausdrehen, bis man merkt,
dass die Motordrehzahl nicht weiter steigt und der Motor gleichmässig dreht.
Danach mit der Standgasschraube die Leerlauf-Drehzahl wieder bis zu den
empfohlenen Umdrehungen anheben.
Finger weg von der Hauptdüse ! Die hat bis jetzt gepasst und die verändert
ihre Durchflussmenge nicht von heute auf morgen (ausser sie ist verstopft)
Wenn Du den E-Choke stromlos machst, fettet das Kaltstartventil das Gemisch
auch bei betriebswarmen Motor permanent an
Der Brennraum und die Kerze werden auf Dauer verkoken, der Benzinverbrauch
wird erheblich steigen und der Motorlauf wird sich auch erheblich verschlechtern !
Danke für die Hinweise....ich konnte es leider nicht abwarten und habe ne 64er Düse rein getan. Drin war eine 60er.
Jetzt geht er auch mit angeschlossenem Choke nicht aus, wenn er warm gefahren ist. Ich habe aber die Nadel vergessen wieder runter zu machen. Bei Vollgas fühlt es sich an, als ob er überdreht.
Gibt es ein Video, wie ein zu fetter Motor klingt? Ich könnte das meinen Nachbarnn hören lassen und neben ihm im Auto herfahren.
Du meinst also es liegt nicht an der Düse, sondern an der Einstellung der Gemischschraube?
Servus Dirk,
Wie geschrieben:
- Das Leerlaufgemisch ist hauptsächlich für den Leerlauf (Standgasdrehzahl)
zuständig.
- Die Düsennadel ist maßgeblich für den Teillastbereich
(Nadel weiter nach oben = fetter, nach unten = magerer)
- Die Hauptdüse dosiert den Kraftstoff für den Volllastbereich.
Ein unpassenses Gemisch lässt sich mit dem Gehör nicht feststellen
Die Gemischzusammensetzung lässt sich aber anhand des Zündkerzenbildes
beurteilen:
Wichtig ist, den betriebswarmen Motor über ein paar km mit gleichbleibender
Gasgriffstellung zu fahren und dann die Kerze zu beurteilen.
Eine Strecke gleichmässig mit Halbgas dann Kerze anschauen und
eine Strecke mit Vollgas und dann Kerze anschauen.
Kerzenelektroden sind dunkel oder schwarz verrust = Gemisch in diesem
Bereich zu fett.
Elektroden sind silbrig weiss = Gemisch zu mager.
Optimale Farbe der Elektroden ist "rehbraun)
Der Gewindeansatz an der Kerze wird durch den Zylinderkopf gekühlt
und wird immer recht schwarz bleiben
Wichtig ist auch, dass eine Kerze mit dem richtigen Wärmewert eingeschraubt
ist ! (Laut Handbuch oder Betriebsanleitung)
Wenn in dem Fahrzeug noch der Original-Vergaser eingebaut ist, steht die
Größe der HD vielleicht auch in den Unterlagen oder ein ander User hier kann
das für Dich herausfinden.
Wichtig dafür ist das Fabrikat des Vergasers, die Bezeichnung und die Nummer.
Dein genauer Rollertyp mit Baujahr, Viertakt- oder Zweitakt-Motor sollte man
auch erfahren !
Alles klar...dann mach ich mich mal ans rumfahren. Und schaue mir die Kerze danach an. Noch mal ne Frage, damit es kein Missverständnis gibt.
Leerlaufgemischschraube ist die tieferliegende mit den 1.5 Standardumdrehungen?
Zitat:
@Dirk-JS schrieb am 29. Februar 2024 um 16:02:56 Uhr:
Noch mal ne Frage, damit es kein Missverständnis gibt.
Leerlaufgemischschraube ist die tieferliegende mit den 1.5 Standardumdrehungen?
Mache einfach ein Foto von der Vergaserseite, auf der sich die
Einstellschrauben befinden und lade es hier hoch.
Wir kennzeichnen die Regulierschraube und stellen das Foto wieder
hier hoch
So schaut der Vergaser aus.
Zitat:
@heinkel-bernd schrieb am 28. Februar 2024 um 23:26:11 Uhr:
Wenn in dem Fahrzeug noch der Original-Vergaser eingebaut ist, steht die
Größe der HD vielleicht auch in den Unterlagen oder ein ander User hier kann
das für Dich herausfinden.
Wichtig dafür ist das Fabrikat des Vergasers, die Bezeichnung und die Nummer.
Dein genauer Rollertyp mit Baujahr, Viertakt- oder Zweitakt-Motor sollte man
auch erfahren !
Zitat:
Mache einfach ein Foto von der Vergaserseite, auf der sich die
Einstellschrauben befinden
Etwas mehr Mühe bitte !
Wir kennen nicht alle Vergaser-Modelle und benötigen möglichst genaue Angaben
und eine direkte Ansicht von der Seite der Einstellschrauben !
Ach ein Blick in die Rollerpapiere könnte helfen
So hier noch ein Bild aus anderen Winkel. Ich meine die untere Schraube.
Und hier noch ein Bild von der Zündkerze. Zu sehen ist die Kerze, als noch die 60er Düse drinne war und ich gute 20 Minuten vollgas gefahren bin (mit abgehangenem Choke). Es heißt ja immer rehbraun, ich fand es aber ein ziemlich helles Reh und hatte deshalb gedacht, mit den anderen Überlegungen zusammen, eine größere Düse wäre sinnvoll.
Der Roller ist ein: Generic Explorer Race BJ 2012 2-Takt.
Welche Düse verbaut es steht nicht dabei auch nicht was für ein Vergaser. Ich habe mir damals nach Recherche ein ersatzkit für die gummibauteile etc geholt. Da steht drauf für ATU race 50 12 mm. Die gelieferten Gummis und Teile haben genau gepasst. Lediglich bei der Düse war einer 64 mm Düse dabei - verbaut eben eine 60 mm
Zur Zündkerze:
dafür, dass der E-Choke stromlos war und er die Kaltstateinrichtung nicht
geschlossen hat, ist das Kerzenbild fast optimal, was nicht sein kann !
Ich vermute deshalb eindringende Falschluft in das Ansaugsystem, sonst
wäre die Kerze schwarz und der Motor würde ganz schlecht laufen.
Oder aber es ist eine Kerze mit zu niedrigem Wärmewert verbaut.
Am Vergaser meine ich einen Schriftzug zu erkennen (roter Pfeil),
zusammen mit einer Zahlenangabe würde das das Rätsel um den
Vergasertypen lösen
Es gibt nämlich auch vereinzelt Vergasertypen, an denen mit der
Gemischschraube der Kraftstoff dosiert wird.
Die Schraube genau unterhalb des Gasschiebers ist i.d.R. immer die
Standgasschraube (Leerlaufdrehzahl)
Den Unterschied zwischen Luft und Kraftstoff Gemischschraube kann man leicht daran erkennen auf welcher Seite er angebracht ist. Ist sie auf der Luftfilterseite wird sie mit Luft reguliert ,andere Seite zum Ansaugstutzen eben das Benzin.
Was ist das eigentlich mit der Imbusschraube , die wird doch bestimmt so nicht original so vorhanden gewesen sein ?