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Hauptuntersuchung – in Werkstatt ratsam?
Ich bin bislang an meinem alten Wohnort immer zur Inspektionsstation der Überwachungsorganisation (TÜV und Dekra waren gleich am Ort) gefahren. Nach meinem Umzug ist es am neuen Wohnort schwieriger. Ich müsste dazu in eine benachbarte Stadt fahren.
Wie ist denn die Meinung dazu, die HU in einer Autowerkstatt durchführen zu lassen? Das macht natürlich (vielleicht mit Ausnahme der AU) nicht die Werkstatt selbst, sondern ein amtlicher Prüfer, der dazu in die Werkstatt kommt.
Da ist natürlich die Kostenfrage, weil eventuell die Werkstatt Zusatzkosten („Vorführung zur HU“ oder was ich sonst gelesen habe) berechnen könnte.
Mir stellt sich aber vor allem die Frage, ob hier die Untersuchungsmaßstäbe andere sein könnten. Sprich: Prüfer und Werkstattinhaber „kennen sich gut“, und der Prüfer sorgt dafür, daß die Werkstatt Reparaturaufträge bekommt. Oder auch umgekehrt: der Prüfer drückt bei Kleinigkeiten auch mal ein Auge zu. So etwas darf es offiziell natürlich nicht geben, aber in der Realität ist doch vieles möglich.
Wie sind denn da die Erfahrungen?
Vielen Dank!
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19 Antworten
Beim Prüfstützpunkt wird es wohl am objektivsten ablaufen. Wenn sich der Weg im Rahmen hält, würde ich das beibehalten.
Das kann niemand seriös beurteilen, ohne die Werkstatt und den Wagen zu kennen. Im Idealfall kann eine Werkstatt den Wagen vorher anschauen und Kleinigkeiten fixen, die schwierig werden könnten oder sogar noch in Absprache mit dem Prüfer vor Ort, das wäre dann dein Vorteil, den du halt extra bezahlen musst. Such dir eine freie Werkstatt mit guten Bewertungen, fahre dort vor, besprich etwaige Schwachstellen, und probiere es dann einfach aus, das sind ja keine so großen Summen.
Edit: Vielleicht hilfreich
Pauschal lässt sich das nicht sagen.
Man hat mir zuletzt ein verstelltes Licht und schlechte Scheibenwischer angekreidet. Das war beim Werkstatt-TÜV.
Die Scheibenwischer waren neu, allerdings stand das Auto drei Tage draußen und da hat beim ersten und zweiten Wischer mit Wischwasser wohl der Dreck geschmiert. Die Lampen und Leuchten waren seit der Einstellung im Oktober unangetastet.
Beim Werkstatt-TÜV zuvor hat der Prüfer gar nicht die Wisch-Waschanlage geprüft und auch die Lichteinstellungen nicht mit dem Höhenmesser geprüft. Er hat lediglich geschaut, ob die Gummis eingerissen sind und ob das Licht geht. Dafür hat er den elektrischen Fensterheber und die Gurte an allen Sitzen geprüft. Verbandskastenablaufdatum war ihm schnuppe, hauptsache es ist einer drin.
Jeder Jeck ist anders...ich nehms mit Humor.
Zitat:
@zeta4 schrieb am 7. Februar 2025 um 16:27:50 Uhr:
und der Prüfer sorgt dafür, daß die Werkstatt Reparaturaufträge bekommt.
So etwas mag es sicherlich geben, das will ich garnicht ausschließen.
Meine Erfahrung ist den letzten sicherlich gut zehn Jahren: Alle HU/AU in der Werkstatt machen lassen. Wenn sie zusammen mit Kundendienst fällig waren in der Vertragswerkstatt, ansonsten in einer freien Werkstatt.
Zuerst wurde der Kundendienst bzw. eine Durchsicht und AU gemacht und danach die HU. Nie wurde vor der HU etwas bemängelt und die HU ging danach anstandslos über die Bühne. Die Durchsicht (Bereitstellung) kostet in der freien Werkstatt so um die 25 Euro, im Rahmen des Kundendienstes ist dieser automatisch die Bereitstellung. Zu beiden Werkstätten habe ich aber auch ein gutes bzw. fast schon persönliches Verhältnis.
Kommenden September steht wieder HU/AU an, zusammen mit dem Kundendienst. Das wird dann wieder in der Vertragswerkstatt erledigt. Ich habe da so bisher keinerlei schlechte Erfahrungen gemacht. Und nebenbei bemerkt, wenn während der Durchsicht/dem Kundendienst etwas HU-relevantes festgestellt wird, was nicht sofort behoben werden kann, dann spart das einmal HU-Gebühren für eine nicht bestandene HU…
Ich fahre immer direkt zur DEKRA, immer ohne vorherige Durchsicht in einer Werkstatt.
Risiko ist natürlich, dass man zur Nachuntersuchung muss, wenn der Prüfer ernstere Mängel findet. Das ist mir in vielen Jahren aber erst einmal passiert (Staubkappe an einem Stoßdämpfer hatte sich gelöst - wusste gar nicht, dass das ein ernster Mangel ist, hätte eigentlich bei der nächsten Inspektion mit gemacht werden sollen).
Ansonsten kontrolliere ich selbst alles am Vortag, soweit das möglich ist. Das reicht eigentlich zur Vorbereitung.
Vorteil ist, man braucht keinen Termin, fährt einfach während der Öffnungszeiten dort hin, wenn es einem passt. Man kann vor Ort bleiben, kriegt sogar Kaffee und Tee angeboten, und man braucht kein Ersatzfahrzeug.
Und die Prüfer teilen meistens gerne ihr Wissen mit. So erfährt man direkt Schwachstellen, die noch nicht beanstandet werden, auf die man aber schon achten sollte.
Bei doch noch gefundenen Kleinigkeiten und leichten Mängeln entscheide ich selbst, ob ich das anschließend kostengünstig beheben kann oder doch von einer Werkstatt machen lasse.
Im Bekanntenkreis machen das viele so. Wir wissen, dass unser Verhalten bedeutet, dass die veröffentlichten Statistiken über besonders anfällige Fahrzeugtypen wertlos und nur für die Tonne geeignet sind, weil unsere Fahrzeuge zufällig auch darin enthalten sein können. Wir fahren aber nicht mit verkehrsunsicheren Fahrzeugen, weil wir auch auf Kleinigkeiten immer achten und die umgehend klären und ggfs. in Ordnung bringen (lassen).
Es kann halt die Kosten der Wiedervorführung sparen, durch Vorabchecks, eventuell vertraut aber auch der Prüfer der Werkstatt und klebt die Plakette im Vertrauen darauf, dass Mängel noch abgestellt werden. Es kommt darauf an, ob Du der Werkstatt vertraust.
Zitat:
@Kai R. schrieb am 7. Februar 2025 um 18:16:41 Uhr:
eventuell vertraut aber auch der Prüfer der Werkstatt und klebt die Plakette im Vertrauen darauf, dass Mängel noch abgestellt werden.
Was gelegentlich auch mal nach hinten los geht, wenn sie nicht abgestellt werden.
Gilt für den Touran - Ich bin früher immer in die Werkstatt gefahren - mit schöner Regelmäßigkeit waren irgendwelche Dinge defekt (Gummiteile am Fahrwerk und so). Hat immer so um 500 - 700 € gekostet.
Seit 8 Jahren fahre ich direkt zum TÜV. Letztes Jahr ist erstmalig was bemängelt worden: Kennzeichenleuchte und defekter Gummibalg an der Antriebswelle. Plakette hat es gegeben - die Reparatur in meiner "neuen" freien Werkstatt hat 150 € gekostet, bei der Gelegenheit wurden die beiden hinteren Schlösser für 200 € gewechselt (Febi Schlösser für 70 € habe ich bei ebay gekauft). Kostenvoranschlag VW - 950 €.
Bei der neuen Werkstatt werden mitgebrachte Teile verbaut, das senkt die Kosten erheblich.
Wichtig!
Vorher nach dem Preis fragen, sonst Böse Überraschung
Für die Vorführung!
40,- Euro, wie wir alle aus dem Nachbarfaden wissen.
Bei meiner Werkstatt gibts keinen Bonus für den den Werkstattcheffe. Der Prüfer hat dort das gleiche scharfe Auge.
Der Vorteil ist, dass die Werkstatt den Wagen kurz begutachet und bei Problemen gar nicht erst den Prüfer bemüht, sondern zum Telefonhörer greift. Dann kann ich entscheiden, wie es weitergeht.
Zitat:
@Kai R. schrieb am 7. Februar 2025 um 18:16:41 Uhr:
Es kann halt die Kosten der Wiedervorführung sparen, durch Vorabchecks, eventuell vertraut aber auch der Prüfer der Werkstatt und klebt die Plakette im Vertrauen darauf, dass Mängel noch abgestellt werden. Es kommt darauf an, ob Du der Werkstatt vertraust.
Ich hab ja einen nahen Verwandten, der seit Jahren eine Kfz-Werkstatt betreibt.
Dort habe ich mal gesehen, dass bei einem Kundenfahrzeug bei der HU nach Rücksprache mit dem Halter mit einem Messer in die Reifenseite ein Reifen zerstört werden musste, weil der Prüfer mit dem Reifen nicht zufrieden war, und es sonst keine Plakette gegeben hätte.
Was genau dazu führte, weiß ich nicht, mir war nur die Diskussion zwischen dem Inhaber und dem Prüfer aufgefallen, und dass der Prüfer vorgeschlagen hatte, dass der Reifen unreparabel durch seitliches Aufschlitzen mit einem Messer zerstört werden könnte. Das war wohl der einzige festgestellte Mangel.
Mit Vertrauen allein ist es nicht bei allen Prüfern getan.
Zitat:
@Roadrunner-07 schrieb am 7. Februar 2025 um 18:46:22 Uhr:
Mit Vertrauen allein ist es nicht bei allen Prüfern getan.
Wird ja auch oft genug ausgenutzt!