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Heck bricht aus
Hallo,
bin Allrad-Neuling und kann mir aber nicht vorstellen das dies normal ist.
10cm Neuschnee auf der Strasse...Rechtskurve nach außen hin leicht abfallend.
In die Kurve mit 20-30km/h reingefahren in Schubbetrieb mit leichten Anbremsen ohne das ABS oder ein anderes System eingegriffen hat.
Im Scheitelpunkt kommt plötzlich ganz leicht das Heck und somit übersteuert das Auto, ich muß mit dem Lenkrad ca. 15 Grad nachkorrigieren.
Gleiches passiert auch in einer Linkskurve.
Bei stärkeren bremsen fällt davon nichts auf, da dann das ABS und DSC regelt und er Spurtreu bleibt.
Kennt das jemand oder kann dies durch den Allrad auftreten?
Gruß Steffen
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14 Antworten
Hallo Steffen,
so komisch sich das anhört: es liegt wahrscheinlich an der zu geringen Geschwindigkeit, mit der du in die Kurve gefahren bist. DSC ist ständig aktiviert und überwacht den Fahrzustand. Offensichtlich warst du so langsam, dass DSC erkannt hat, das es maximal ein ganz leichter Heckschwenk wird und hat deshalb nicht eingegriffen. Die gleiche Kurve mit 30 bis 40 km/h und eine Regelung (auch übers Bremsen) wäre evtl. erfolgt. Das du, wenn du bremst, nichts vom Heckschwenk spürst, liegt am regelnden ABS, dass ein Blockieren der Räder nicht zuläßt (was ja beim "Ausbrechen" gewissermaßen erfolgen würde). Das XDrive dürfte mit dem leichten Heckschwenk nichts zu tun haben. Ich denke eher, wenn du leicht Gas gegeben hättest, hätte dich XDrive "aus der Kurve gezogen".
Grüße
Dirk (der dich nicht dazu animieren will, die Kurve nochmal mit höherer Geschwindigkeit zu durchfahren!)
An das was Du gesagt hast hab ich auch gleich gedacht.
Also auf nen Parkplatz gefahren und probiert.
Ergebnis DSC greift auch bei noch geringerer Geschwindigkeit (ABS sowieso), kann man provozieren indem man das Auto mit extremen Lenkeinschlägen aufschaukelt.
Mit dem XDrive hast Du recht, wäre trotzdem keine Option für mich, denn ich will Geschwindigkeit verringern und nicht beschleunigen (außerdem war die Strasse eng und Bäume standen am Rand).
Ich bin ja ausn Gebirge und winterlich Verhältnisse sind mir durchaus bekannt, war halt ganz schön überrascht, denn das war noch bei keinen meiner Autos.
Aber im Normalfall sollte trotzdem zuerst das vordere Rad die Seitenführung verlieren, da mehr Bemskraft vorne anliegt und der Wagen eine Gewichtsverteilung von rund 50 zu 50 hat.
Ein Überbremsen der hinteren Räder ist ja irgendwo gefährlich.
Gruß Steffen dem sonst Heckausbrüche gefallen, aber eben gewollte
Was mir grad noch einfällt: ich war 2006 bei einem Winter-Fahrertraining von BMW in Sölden, da sollten wir bei ausgeschaltetem DSC im Drift um die Pylonen fahren. Mit einem 330i ging das mit wunderbar wedelnden Heck , mit einem 530xi wollte das gar nicht so recht klappen, da das Auto mit XDrive viel schwieriger bis garnicht zum Ausbrechen zu bringen war. Wenn ich deine Situation richtig verstanden habe, denke ich daher, das du (trotz leicht schwenkendem Heck) noch genügend "Spielraum" hattest, bevor du wirklich abgeflogen wärst. Das kann übrigens durchaus bei einem Allradauto passieren, vermutlich muß man dann aber sämtliche Physikstunden in der Schule Kreide holen gewesen sein
Grüße
Dirk
Hallo Zusammen,
das liegt meiner Meinung nach am Allrad System. Wenn Du in der Kurve leicht bremst, wird die Bremswirkung über die Kardanwelle auf die Hinterachse übertragen und dadurch überbremst das Heck leicht mangels Differentialsperre oder Viscolupplung.
Gruß,
Andreas
PS.: Ich hab das mal besser erklären können, ist wie`s aussieht aber schon ein paar Tage her.
Zitat:
Original geschrieben von Andreas_BMW
... Wenn Du in der Kurve leicht bremst, wird die Bremswirkung über die Kardanwelle auf die Hinterachse übertragen und dadurch überbremst das Heck leicht mangels Differentialsperre oder Viscolupplung.
Hallo Andreas,
das wäre ja fatal und würde bedeuten, wenn ich in dieser Situation nicht leicht sondern stark bremse, bricht das Heck erst recht aus . Kann ich mir nicht vorstellen! Oder hab ich da was falsch verstanden?
Grüße
Dirk
Zitat:
Original geschrieben von MEI-FI
Hallo Andreas,
das wäre ja fatal und würde bedeuten, wenn ich in dieser Situation nicht leicht sondern stark bremse, bricht das Heck erst recht aus . Kann ich mir nicht vorstellen! Oder hab ich da was falsch verstanden?
Grüße
Dirk
Nein, glücklicherweise haben wir hier ein sehr modernes elektronisches System an Bord, das das Ausbrechen durch Bremseingriffe effizient verhindert. Auch das ABS funktioniert bei niedrigen Geschwindigkeiten nicht, die Eingriffgrenze wird je nach Hersteller anders eingestellt. Bei Fahrzeugen die sportlich bewegt werden sollen, setzt man die Eingriffgrenze der elektronischen Helfer hoch an.
Gruß,
Andreas
PS.: War unter dem Schnee Eis ?
Zitat:
Original geschrieben von Andreas_BMW
...
PS.: War unter dem Schnee Eis ?
X5_Newbee <- fragt sich gerade, ob diese KLITZEKLEINE INFORMATIONSANFRAGE AM RANDE, die GERADE NOCH SO per "PS" reingerutscht ist, wohl eine Auswirkung auf die umfangreiche Problemanalyse und -diskussion in den vorhergehenden Beiträgen ggf. und eventuell haben können könnte...nur ganz vielleicht...
Es war schmierig aber kein Eis darunter.
Es fühlt sich halt so an als ob hinten ein größeres Verzögerungsmoment anliegt, dann schiebt das Heck leicht zur Kurvenaußenseite (sonst hätte ich ja nicht korrigieren müssen).
Geht man von der Bremse ist er sofort Spurtreu, tritt man mehr aufs Bremspedal setzt das ABS ein und er zieht ebenso seine Bahn (gleiche Kurve mehrmals hintereinander gefahren).
Vielleicht liegts ja doch am Allrad, da an der Hinterachse ein größeres Übertragungsmoment (wars 30:70% ?) anliegt und der Diesel im Schubbetrieb ordentlich bremst. Oder regelt Xdrive auch in der Schubphase?
Werds mal lieber vom checken lassen.
@Andreas_BMW also mein ABS funktioniert schon ab knapp unter 10km/h und DSC ebenfalls (HDC wäre sonst nicht möglich). Die Einsatzgeschwindigkeit hat ja nix mit der Sportlichkeit zu tun, sondern nur mit Sicherheit.
Beim DSC verleiht man den Wagen Sportlichkeit indem man leichte Drifts zuläßt, ist aber ebenfalls unabhängig von der gefahrenen Geschwindigkeit.
Geb nochmal bescheid wenn sich was ergeben sollte und danke für eure Antworten
Gruß Steffen
Zitat:
Original geschrieben von Andreas_BMW
das liegt meiner Meinung nach am Allrad System. Wenn Du in der Kurve leicht bremst, wird die Bremswirkung über die Kardanwelle auf die Hinterachse übertragen und dadurch überbremst das Heck leicht mangels Differentialsperre oder Viscolupplung.
Sehe ich auch so. Gleiches kann übrigens passieren, wenn man nur abrupt vom Gas geht (oder zu leicht bremst). Die Motorbremse führt dann an der Hinterachse zum Ausbrechen.
Die Krux an den modernen Regelsystemen ist ja, dass sie nur "dynamisch" greifen, also während des Gasgebens oder Bremsens. Wer von einem echten Geländewagen auf ein modernes SUV umsteigt, bekommt im Gelände auch Probleme, da man in Situationen Gas geben muss, wo man normalerweise eher langsamer und kontrolliert fahren würde.
Die Reifenfrage hatten wir nicht geklärt, aber vernünftige Winterreifen setze ich einfach mal voraus.
Gruß
Martin
Zitat:
Original geschrieben von XC70D5
Zitat:
...
Die Krux an den modernen Regelsystemen ist ja, dass sie nur "dynamisch" greifen, also während des Gasgebens oder Bremsens. ...
Ja, absolut korrekt, Martin. Habe dazu schon mal was beim BMW-Fahrertraining gehört. Daran habe ich garnicht gedacht. Das wäre dann auch die Erklärung, warum das XDrive doch schuld sein könnte. Und bestätigt Steffens bzw. meine Aussage, das das Fahrzeug beim Bremsen in der Kurve stabil bleibt bzw. wenn man leicht aus der Kurve herausbeschleunigt, es ebenfalls den Fahrzustand stabilisiert.
Grüße
Dirk
Hallo Schmerre, hier spielen Dir Physik und Technik einen Streich...
***** Oberlehrerfunktion an *******
Zur Physik, wenn Du Deinen Dicken abbremst verschiebt sich die Gewichtsverteilung in Richtung Vorderachse
und die Hinterachse wird entlastet d.h. weniger Grip. ein Reifen kann immer nur eine bestimmte Haftung liefern, diese ist beim Kurvenfahren unterteilt in Vortrieb / Verzögerung (Bremsen) und Spurtreue / Seitenführung.
Wenn Du nun verzögerst wird auf glatter Straße die zur Verfügung stehende Seitenführung reduziert und das Gesamtniveau an Haftung durch die Gewichtsverlagerung reduziert.
Technisch gesehen wird beim Gaswegnehmen beim Automatik ja nicht ausgekuppelt, es besteht weiterhin
ein Kraftschluß. Durch das Gaswegnehmen wird eine Verzögerung des Fahrzeugs erzeugt, die durch das Motorschleppmoment erzeugt wird.
****** Oberlehrerfunktion aus **********
Zusammen ergibt das Wohl den leichten Schlenker
Grüsse
Christian
So hatte ich mir das schon gedacht, konnte es aber nicht so galant ausdrücken wie Christian.
Der hats mir auch so erklärt.
"Oberlehrerfunktion" in solchen Situationen ausdrücklich erwünscht.
Gruß Steffen
Zitat:
Original geschrieben von Bell407
Hallo Schmerre, hier spielen Dir Physik und Technik einen Streich...
***** Oberlehrerfunktion an *******
Sach ich doch...nur anders
Das ist bei Automatik allerdings weniger ausgeprägt, als bei Handschaltung, da beim Handgeschalteten der Antriebsstrang abrupter gebremst wird (wenn man nicht auskuppelt).
Das gleiche dann natürlich umgekehrt beim abrupten Beschleunigen aus der Kurve. Hier kommt der Kraftschluss dann auch ruckartiger als bei der Automatik.
Am besten auf einem zugeschneiten, großen Parkplatz am Wochenende etwas testen, da bekommt man mal Gefühl dafür, wie der Wagen in Extremsituationen reagiert.
Gruß
Martin
Hab ich schon mit und ohne Helferlein.
Bloß da fährt man ja nicht so vorsichtig wie auf einer engen Strasse, wo links Bäume stehen und rechts ein Graben ist.
Aber da es mein erster Allradler ist und ich bisher nur Heckantrieb gewöhnt war möge man es mir verzeihen.
Asche auf mein Haupt.