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Heckklappe / Kofferraum öffnet nicht mehr
Hallo,
als ich heute meinen Kofferraum öffnen wollte ging das nicht mehr. Wenn ich eine Öffnen-Taste drückte (egal, ob innen, FB oder den Griff an der Klappe) hörte ich was Summen, aber er ging nicht auf. Ich konnte ihn dann mit dem Notschlüssel öffnen und direkt danach hörte ich ein Luftzischen aus der Heckklappe in etwa da wo das Schloss ist. Wenn ich die Klappe schließe, verriegelt er normal, nur öffnen geht nicht mehr (außer mit dem Schlüssel).
Da ist also irgendeine Luftleitung wohl undicht in der Heckklappe. Jetzt habe ich da eine Abdeckung mit ein paar Schrauben gesehen, für die ich kein Werkzeug habe.
Ich denke, ich werde mal zusehen, die zu entfernen und schauen, ob da evtl. ein Schlauch abgefallen ist o.ä.
Hat jemand irgendwelche Tips auf was ich da sonst achten sollte, bzw., was mich da erwartet? Ich habe keine elektrische Heckklappe, nur die normale Zuziehhilfe.
S500, Bj 2001.
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21 Antworten
Hallo Joker, bin mir nicht sicher ob W215 und W220 baugleich sind, falls du aber auch eine Hydraulik Ölpumpe hast, könnte das zischen auch von einem Leck in dem Hydraulikschlauch kommen, der den Kofferraum mit Öl Druck öffnet.
Vielleicht hilft dieses Video hier weiter. Du müsstest allerdings nachschauen, wo beim W220 die
Hydraulikölpumpe ist.
Gruß, Alex
Hallo Alex, die Hydraulik habe ich (zum Glück) nicht. Das haben mWn nur die Fahrzeuge, bei denen man die Heckklappe auch mit einer roten Taste schließen kann.
@joker0222 : Wenn die Batterie schwach ist, dann geht der elektrische Heckdeckel nicht auf. Prüfe alles bei laufendem Motor. Wenn‘s bei laufendem Motor auch nicht geht, dann ist tatsächlich was in der Luftleitung undicht oder es gibt ein Kontaktproblem.
Die Batterie ist ok. Da ich es ja wie gesagt zischen höre ist es mit Sicherheit ein Luftproblem. Ausgerechnet morgen muss ich ein paar Tage verreisen und wollte den 220er nehmen, aber daraus wird jetzt nichts. Na ja, mal sehen, ob ich am Wochenende noch was brauchbares an Infos finde.
@joker0222
Im Anhang kannst Du sehen was gern kapautt geht beim W220/W215 oder R230.
Im Bild 3 kannst Du sehen wo das Zischen herkommt weil dort der Luftdruck entweicht.
Das Pneumaticelement "Öffnung" gibts nicht als Ersatzteil bei MB.
Im Internet gibt es aber Anbieter in USA die das Ding verkaufen, hab ich schon mehrmals gemacht und hat funktioniert.
Anderenfalls kann man bei MB das ganze Schließteil komplett bekommen.
Habe bei Ebay z.b. sowas gefunden, das scheint das Teil zu sein. https://www.ebay.de/itm/183210191167?... man kann diese runde Dose oder was das ist vom Gesamtelement entfernen? Geht das halbwegs einfach und kommt man an das Gesamtding einigermaßen gut ran?
Ich werde am Wochenende mal versuchen, wie weit ich da komme. Zur Not muss ich halt in die Werkstatt.
Ja das ist das Teil.
Pneumaticleitung gerade abziehen vom Anschluss.
Die Spreizpins zusammendrücken dann kann man die Dose rausnehmen.
Das ganze Schlossteil muss aber ausgebaut werden.
Rückmeldung: Ich habe mich jetzt mal mit dieser Sache befasst. Ich habe das Döschen natürlich noch nicht aus den USA bestellt. Es wäre ja auch noch längst nicht hier. Ich wollte erst mal sehen, ob es das überhaupt ist.
Gleich vorab: Herausgekommen ist keine ordnungsgemäße Reparatur sondern eher eine Pfuscherlösung, das nur als Warnung, damit die Anhänger der reinen Lehre keine Schnappatmung bekommen. Ich musste auch eher im Trüben fischen, weil ich nirgends eine passende Anleitung gefunden habe.
Ich hatte den 220 jetzt seit meinem ersten Post nicht mehr gefahren, aber meine Hoffnung auf Selbstheilung in der Zwischenzeit hat sich leider nicht erfüllt. Also auf einen Parkplatz in der Nähe unseres örtlichen MB-Händlers gefahren, damit gutes Licht herrscht und als Backuplösung, wenn ich es total vermassele.
Meine Schritte will ich hier mal dokumentieren. Die Experten wissen das natürlich alles längst, aber vielleicht verirrt sich ja mal so ein Noob wie ich hierher und fragt sich, was da auf ihn zukommt.
Nachdem der Kofferraum mit dem Notschlüssel geöffnet wurde sieht man oben erst mal eine schwarze Plastikabdeckung (Bild 1 und 2), die mit 4 Schrauben befestigt ist. Ich glaube, man nennt die Torx-Schrauben. Die also erst mal abschrauben und gut aufheben. Dann aber die Plastikabdeckung nicht einfach rausziehen, sondern etwas nach oben schieben. Die ist rechts und links noch mit zwei Haken befestigt (Bild 3)und da das alles altes Plastik ist, etwas behutsam arbeiten, da Bruchgefahr.
So im Detail betrachtet habe ich dann auch festgestellt, dass meine Heckklappe leider Kantenrost entwickelt. Das muss ich wohl mal abschleifen und behandeln, bevor es schlimmer wird.
Weiter: Jetzt empfiehlt es sich meiner Meinung nach noch nicht die beiden etwas massiveren Schrauben, die das Schloss in Position halten zu entfernen. Erst mal die Verkleidung des Heckdeckels entfernen, die noch den Blick nach innen versperrt. Dazu erst mal das Warndreieck entnehmen. Die Arretierung des Warndreiecks oben ist gesteckt und man muss man nur nach Links schieben, dann kann man sie einfach rausnehmen. Ganz easy. Die Löcher wo die Halterung reinkommt sieht man mittig auf Bild 4.
Jetzt kann man die Verkleidung entnehmen. Die ist eingeclipst (siehe Bild 5). Insgesamt rund um die Verkleidung etwa 8-10 Clipse aus Plastik. Es war natürlich vorher klar, dass die nicht alle überleben. Wo es ging und wo ich die Verkleidung weit genug zurückschieben konnte habe ich versucht, die Clipse von innen mit einem Schraubenzieher nach außen zu drücken. Das ging ganz gut, aber nicht überall und 2 oder 3 gingen über die Wupper.
Als die Verkleidung endlich raus war und das nackte Blech vor Augen lag habe ich erstmal ein leicht befriedigendes Gefühl verspürt, weil das alles noch so neu aussah (das mit dem Rost habe ich erst auf dem Bild bemerkt). Aber mir auch gedacht, das hätten sie ruhig auch richtig lackieren können. Sieht zwar keiner, aber es ist immerhin eine S-Klasse. Und außerdem, was ist das für eine Kraterlandschaft? Bild 6.
Ok, nicht abschweifen. Jetzt die beiden Schrauben rechts und links vom Schloss (Bild 7). Die gehen auch etwas schwerer. Wie man sieht bieten die Schraubenlöcher etwas Spiel, so dass man die Lage einstellen kann. Es empfiehlt sich daher vielleicht die Lage der Schrauben vor dem Abschrauben mit einem Filzstift nachzuzeichnen oder, wenn man wie ich an sowas nicht gedacht hat, die genaue Lage wenigstens mit einem Bild festzuhalten.
Wenn die Schrauben raus sind fällt das ganze Teil etwas nach innen und ich habe das ganze Heckklappenschloss (man müsste eher Schließanlage sagen) in Augenschein genommen. Und da war auch schnell klar was los ist. Mehrere Verschlussnasen an dieser Dose waren abgebrochen. Bild 8. Also wie erwartet. Der Aufkleber KW35/01 spricht dann auch dafür, dass die noch nie ausgetauscht wurde. Ich habe verschiedentlich gelesen, dass es diese Dose nicht einzeln gibt, aber es ist eine Teilenummer drauf (Bild 9). A220 800 03 75
Ich habe auf dem ganzen Teil weitere TN gefunden, also scheint das wirklich nur die für diese Dose zu sein. Wahrscheinlich nml, aber ich frage evtl. nächste Woche trotzdem mal.
Ganz grundsätzlich kann ich nur den Kopf darüber schütteln, dass dieses Teil in billigem Plastik ausgeführt ist und nicht aus einem haltbareren Material. Es ist ein Wunder, dass die überhaupt so lange gehalten hat. Das ganze Bauteil ist total overengineered und die Leistung der Ingenieure muss man anerkennen, aber wahrscheinlich kamen dann die Controller und verlangten, dass am Material gespart wird, weil zu teuer. Na ja, ich hätte es irgendwie lieber wie an meinem W126, dessen Kofferraum ganz allein ohne Zuziehhilfe in Schloss fällt.
Aber ich schweife wieder ab. Also die Dose ist der Übeltäter. In deren Mitte kommt ein Steg raus (auf der Seite mit dem Aufkleber), der nach vorne einen Hebel betätigen soll, der über eine Metallstange verläuft. Diese hat am Ende ein Gewinde und ist in einer Plastikfassung drin (Bild 10). Ich würde vermuten, dass diese Metalstange bzw. dieser Mechanismus durch den Notschlüssel manuell betätigt wird.
Da diese Metallstange vom Schlosskörper in die Fassung läuft kann man das Schloss insgesamt noch nicht rausnehmen. Erst muss die Stange aus der Fassung raus. Obwohl da ein Gewinde dran ist, wird die nicht rausgedreht. Man kann die gar nicht drehen. Auch nicht nach vorne oder hinten rausziehen. Besser gar nicht versuchen. Vielmehr kann man eine Seite dieser Fassung wegklappen (Bild 11). Dann kann man die Stange mit beherzter aber kontrollierter Kraft zur nun offenen Seite "ausclipsen" Hier ist wieder höchste Vorsicht geboten, denn das ist nur ein ganz filigranes Plastikscharnier, das fast vom Ansehen kaputt geht (Stichwort Materialqualität). Und ich weiß nicht, was man dann für Probleme hat.
Ist das aber geschafft hängt das Schloss nur noch an den Luftschläuchen (Bild 12)und einem Kabel für das Signal (vermute ich) an dessen Ende ein blauer Stecker ist (Bild 13). Da mir zuvor gesagt wurde, das Schloss müsse raus wollte ich diese Schläuche und den blauen Stecker abnehmen. Ging aber nicht. Den blauen Stecker hätte ich dabei noch fast kaputt gemacht, ein kleines Stück ist abgebrochen. Dann dachte ich mir, vielleicht bekomme ich die Dose ja jetzt so raus. Wie ist die befestigt?
Unten sieht es so aus (Bild 14): Vorsicht, das sind keine Schrauben sondern Pins zum zusammendrücken und dann kann man das Ding wahrscheinlich nach oben rausziehen (wurde auch vorher schon geschrieben, aber das fiel mir in dem Moment nicht mehr ein. Dummerweise hatte ich nichts greifbar mit dem ich die zusammendrücken konnte. Meine Zange war zu dick, Versuche mit Schraubenziehen Nägeln, etc schlugen auch fehl.
Nachdem ich es also nicht geschafft habe die Dose rauszubekommen dachte ich, ok da muss ich mir ein passendes Werkzeug besorgen und nochmal wiederkommen. Aber dann hätte ich alles wieder zusammenbauen müssen, da hatte ich keine Lust zu.
Ab jetzt folgt Pfusch.
Ich habe also etwas rumgekramt und eine Packung Kabelbinder gefunden. Außerdem Epoxidschnellkleber. Also habe ich zwei Kabelbinder um das Döschen durchgefriemelt so dass die beide in etwa diagonal das Ding umschließen und den Deckel auf der Seite nach innen zudrücken. Der war vorher halb offen und deshalb ist der Steg nicht mehr rausgekommen, weil der Druck vorher entwich. Das Ganze so, dass es nicht wieder runterrutsch und fest ist. Auch wichtig, dass die Kabelbinder nichts von den beweglichen Teilen behindern. Nachdem das geschafft war habe ich dort wo die Befestigungshaken vom Deckel abgebrochen sind den Kleber draufgeschmiert. Auch auf die Kabelbinder, damit die vom Kleber zusätzlich in Position gehalten werden, wenn er hart ist. Das Resultat kann auf Bild 15 bewundert werden.
Ich habe dann auch gleich mal ausprobiert, ob sie da jetzt wieder was tut und ein kleines Video davon aufgenommen:
https://youtube.com/shorts/vx3ORBrNits
Dann ungefähr eine Stunde gewartet (wegen dem Kleber) und alles wieder zusammengebaut. Bei der Metallstange empfiehlt es sich auch eine Markierung oder zumindest ein Bild (wie ich) zu machen, damit man hinterher weiß, wie weit die in der Fassung war. Ich habe auf dem Bild einfach die Rillen abgezählt.
Schloss auch wieder nach Bild festgeschraubt, Verkleidung innen montiert. Ein paar Clips sind wie gesagt abgebrochen, aber rundum sind noch genügend, so dass es immer noch fest ist und nicht wackelt. Sollte ich das nochmal machen müssen muss ich wohl beim Freundlichen mal fragen, ob es diese Clips gibt.
Als alles zusammengebaut war, der ultimative Test: Die Heckklappe öffnet wieder mit dem Schlüssel und allen anderen vorgesehenen Schaltern.
Mal sehen, wie lange das hält. Ich glaube, es ist entweder in ein paar Tagen wieder kaputt oder hält ewig. Im Zweifelsfall kann ich mir dann so eine Dose beim Freundlichen oder aus den USA bestellen.
Apropos Freundlicher: Zum Abschluss noch ein kleines Bonbon. Dort auf dem Parkplatz stand ein Maybach GLS 600. Das erste Mal, dass ich so ein Exemplar in freier Wildbahn sehe.
Edit: Sorry, ist viel zu lang geworden und zuviel unnützes Zeug.
Die Pneumatikdose mit der Teilenummer 220 800 02 75 ist bei MB NICHT lieferbar.
Warum die Nummer überhaupt aufgedruckt ist weiß ich nicht - wahrscheinlich um den Mechaniker zu verwirren.
Wenn man im EPC eine Suche nach der Nummer macht kommt nur: siehe Anhang
Zitat:
" Dummerweise hatte ich nichts greifbar mit dem ich die zusammendrücken konnte. Meine Zange war zu dick, Versuche mit Schraubenziehen Nägeln, etc schlugen auch fehl."
Man kann sich ein einfaches "Spezialwerkzeug" machen aus einem nicht mehr brauchbaren Schraubenzieher und einem abgebrochenen Antennenteleskop. Das Teleskopende paßt genau auf die Spreizpins und drückt sie schön zusammen.
Oder in den gesammelten Werken ein passendes Röhrchen finden.
Super Tipp - danke.
Zitat:
@Fitzcarraldo1 schrieb am 28. Mai 2023 um 02:48:42 Uhr:
Man kann sich ein einfaches "Spezialwerkzeug" machen aus einem nicht mehr brauchbaren Schraubenzieher und einem abgebrochenen Antennenteleskop. Das Teleskopende paßt genau auf die Spreizpins und drückt sie schön zusammen.
Oder in den gesammelten Werken ein passendes Röhrchen finden.
An sowas hatte ich auch gedacht und gesucht aber nichts passendes in der Sammlung gefunden. Ein altes Antennenteleskop hatte ich jetzt auch nicht und die Hirschmann von meinem 126er wollte ich deswegen nicht abknipsen. Ich muss mal etwas googeln, denn es muss ja ein reguläres Werkzeug dafür geben. Evtl. ginge auch eine Pinzette, aber die muss einerseits dünn genug sein, um in den Zwischenraum zu kommen andererseits stabil genug, um die recht massiven Pins zusammendrücken zu können.
PS: Über 108 Aufrufe schon. Hätte ich ja nicht erwartet.
Und ausgerechnet die imposante Front vom Maybach habe ich vergessen hochzuladen.
schon seltsam auch im alten EPC finde ich die teile Nummer nicht.
aber könnte nicht die A220 800 03 75 auch passen.
@maxtester
03 75 paßt niemals.
Altes EPC, neues EPC, Daimler Partsportal, Preisliste, die 02 75 gibts nicht.