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Hinterachsbuchsen Querlenker - tauschen ohne Bühne?
Kollegen,
ja, ich weiss, zu diesem Thema gibt es schon viele Threads und ich habe auch brav gesucht. Aber ich wurde nicht recht fündig zu meinen Fragen (s.u.).
Es geht um den Tausch der "inneren" Querlenkerbuchsen an der Hinterachse (siehe Bild, habe ich bei Skandix geliehen), die gammeln ja regelmäßig weg und sind auch bei meinem Pflegefall V70I fällig.
Ich würde gerne versuchen, die Dinger selbst zu wechseln (Vermessung muss ich natürlich machen lassen). Aber ich möchte natürlich nicht bei mir auf der Auffahrt scheitern mit einer halb zerlegten Hinterachse.
Meine Fragen sind:
1. Kann man das auch bei aufgebocktem Wagen machen (ich vermute, die Räder müssen frei hängen, damit man die Achsen etwas "anwinkeln" kann)?
2. Was muss man alles demontieren, damit man die Schrauben weg bekommt (ich verstehe, den Querstabilisator - sonst noch was)?
3. Ich mache mich darauf gefasst, dass die Stahlschrauben in den Alugehäuse der Buchsenlager eingegammelt sind. Was ist dann die "Lösung"?
Danke für Eure Tipps!
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21 Antworten
Kann klappen, muss aber nicht. Bei mir mussten wir mit @scutyde die komplette Hinterachse ausbauen. Und selbst dann war es nicht einfach die alten Buchsen rauszubekommen.
Zitat:
@Fonojet schrieb am 5. März 2024 um 19:44:18 Uhr:
Kann klappen, muss aber nicht. Bei mir mussten wir mit @scutyde die komplette Hinterachse ausbauen. Und selbst dann war es nicht einfach die alten Buchsen rauszubekommen.
Waren die so fest eingerostet oder was war das Problem?
Danke!
1. Ja, auf 2 Böcke gestellt und Holzklötze zum Stützen der Achsteile
2. Hab die äusseren Lager auch gleich gemacht. So gesehen, keine Ahnung ob die Inneren auch wechselbar sind, wenn diese Schrauben nicht raus sind.
3. Alles 1-2 Tage vorher schon geflutet und ging erstaunlich problemlos, obwohl recht gammelig
@kolur : vielen Dank - weisst Du noch, wo Du die Böcke untergestellt hast? Ich frage, weil die ja normalerweise unter die Stelle kommen, wo die Achse montiert ist. Wenn die Achse los soll, sind doch die Böcke im Weg (oder denke ich falsch)?
Besten Dank
Geht ohne Aubau der Achse!
ad 1.: Ja (man liegt bequemer und ergonomischer als man mit überstrecktem Kopf steht)
ad 2.: Stabi auf der Fahrerseite lösen und mit der Buchse nach vorne rausziehen
ad 3.: Lötlampe (schlimmestenfalls: Flex)
ad 4.: Tief gekröpfter Ringschlüssel von vorne durchs Loch der anderen Achshälfte!
======================
Edit:
Frage 4 lautet übrigens:
Wie zum Geier komme ich an die waagerechte Schraube der beifahrseiteigen Buchse?!
Danke übrigens an Kolur für die (damals noch) bebilderte Anleitung aus 2016. Hat mir vor einigen Jahren sehr geholfen - besonders bei Frage 4!
Zitat:
@cabfreak schrieb am 5. März 2024 um 21:40:28 Uhr:
@kolur : vielen Dank - weisst Du noch, wo Du die Böcke untergestellt hast? Ich frage, weil die ja normalerweise unter die Stelle kommen, wo die Achse montiert ist. Wenn die Achse los soll, sind doch die Böcke im Weg (oder denke ich falsch)?
Besten Dank
Mit Gummiauflage gepolstert an den Schwellern, an den dafür vorgesehenen Stellen
(achte mal drauf, sind hübsche breite Pfeile in die Kunststoffverkleidung eingelassen)
Und stimmt, @tdi14 hat vollkommen Recht: Die grösste Hürde der Zugang zu der Schraube!
Beim Lösen nicht sooo dramatisch, aber beim Festziehen
Zum Aufbocken Mal noch die Meinung von Volvo aus der Betriebsanleitung
Ich habe meine HA damals komplett ausgebaut mit Hilfe einer Bühne. Einer der benannten Bolzen war mit der HA derart fest verbacken, es war anstrengend! Mit Flex, aufbiegen der Achsfläche und viel Fluchen ging es dann.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir gut klappt!
Zitat:
@volvo850xx schrieb am 5. März 2024 um 22:04:09 Uhr:
Zum Aufbocken Mal noch die Meinung von Volvo aus der Betriebsanleitung
Ich habe meine HA damals komplett ausgebaut mit Hilfe einer Bühne. Einer der benannten Bolzen war mit der HA derart fest verbacken, es war anstrengend! Mit Flex, aufbiegen der Achsfläche und viel Fluchen ging es dann.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir gut klappt!
Genau so auch bei mir.
Zitat:
@volvo850xx schrieb am 5. März 2024 um 22:04:09 Uhr:
Zum Aufbocken Mal noch die Meinung von Volvo aus der Betriebsanleitung
Ich habe meine HA damals komplett ausgebaut mit Hilfe einer Bühne. Einer der benannten Bolzen war mit der HA derart fest verbacken, es war anstrengend! Mit Flex, aufbiegen der Achsfläche und viel Fluchen ging es dann.
Ich drücke dir die Daumen, dass es bei dir gut klappt!
Oh, das ist hilfreich. Das ist mein erster V70, beim C70 gibt es meines Wissens diese Punkte nicht, bzw. habe die Fahrzeuge immer an der Achsaufhängung angehoben, wo es auf jeden Fall stabil ist. Ich halte mal Ausschau - dann hebe ich hinten zentral an und lege den Wagen auf die Böcke ab. Na... und dann schau ich mal, wie das Elend zu lösen ist... ich sammel schon mal einen Vorrat an Flüchen
@kolur und @volvo850xx : so, ich war heute morgen beim Auto und ja, da sind ja die Pfeile:-)
Aber kommen die Stützen tatsächlich direkt unter den (schmalen) Falz des Schwellers? Hier ein Foto von Pelican Parts, da ist die Stütze genau dort abgebildet. Das hält tatsächlich??
Sorry für die dumme Frage, aber das sieht so fragil da aus - ich will ja nicht gleich den Wagen da verformen und die Kunststoffverkleidung zerbröseln.
Klar würde ich eine Gummiunterlage zwischen Bock und Falz setzen, versteht sich von selbst.
An der Schwellerkante lege ich immer ich ein Holz dazwischen, das den Druck verteilt.
Sonst sieht das Plastik nachher so unschön angeknabbert/ausgestanzt aus wie knapp links des Unterstellbocks am Foto
Aber viel besser ist es aber ohnehin, die Böcke dort unterzustellen, wo am Foto der Wagenheber anhebt.
Zitat:
@tdi14 schrieb am 6. März 2024 um 10:17:23 Uhr:
An der Schwellerkante lege ich immer ich ein Holz dazwischen, das den Druck verteilt.
Sonst sieht das Plastik nachher so unschön angeknabbert/ausgestanzt aus wie knapp links des Unterstellbocks am Foto
Aber viel besser ist es aber ohnehin, die Böcke dort unterzustellen, wo am Foto der Wagenheber anhebt.
Danke und verstanden - ich trau mich dann mal mit einer guten Zwischenlage ran....
Ich hebe auch seit vielen Jahren meine Volvos an genau der Befestigung der Hinterachse an, die Du empfiehlst. Allerdings muss ich jetzt ggf. an die Befestigungsschrauben ran - daher der alternative "Stützpunkt".
Zitat:
@cabfreak schrieb am 6. März 2024 um 09:41:00 Uhr:
@kolur und @volvo850xx : so, ich war heute morgen beim Auto und ja, da sind ja die Pfeile:-)
Aber kommen die Stützen tatsächlich direkt unter den (schmalen) Falz des Schwellers? Hier ein Foto von Pelican Parts, da ist die Stütze genau dort abgebildet. Das hält tatsächlich??
Sorry für die dumme Frage, aber das sieht so fragil da aus - ich will ja nicht gleich den Wagen da verformen und die Kunststoffverkleidung zerbröseln.
Klar würde ich eine Gummiunterlage zwischen Bock und Falz setzen, versteht sich von selbst.
Jap, genau da habe ich ihn (und nicht nur 1x und nicht nur wegen der Lager) auf die Böcke gestellt. Entweder mit zwischengelegtem Holz oder mit einem Stück aus einer Gummimatte. Für mein Sicherheitsgefühl hab ich die abgenommenen Reifen noch drunter gelegt. Immer mit dem Gedanken, dann hab ich wenigstens 10cm Luft, bevor ich platt bin Aber er hat sich noch nie von den Böcken wegbewegt.
So, ich will mal kurz berichten und Vollzug melden.
Skandix hat mal wieder sensationell schnell geliefert (gestern morgen bestellt, heute morgen da). Ich habe die Querlenkerbuchsen re/li (die kommen mit neuen Schrauben) und alle Befestigungschrauben für den Stabi geordert.
Aufbocken nach Eurer Anleitung. In der Tat, das Auto stand recht stabil auf den schmalen Streifen. Am Ende hätte ich die Chose auch auf die Hinterachsbefestigung stellen können, wäre auch gegangen, ich musste die HA nicht weiter zerlegen.
Zur Buchsenaktion:
Alle Befestigungsschrauben waren bei mir erstaunlich gut lösbar (obwohl ansonsten die Korrosion an meinem Wagen doch nagt). Alle Muttern gingen sofort los (ich benutze gerne einen langen 1/2 Zoll Schlüssel) und auch die Befestigungsschrauben lösten sich aus den Alu-Gehäusen.
Nervig sind - das wurde ja auch berichtet - die Schrauben, die durch die Buchse in die Querlenker gehen.
Die waren bei mir 19mm beim Ausbau und der Ersatz hatte 18mm.
Besonders doof ist die rechte Seite. Es passt kein Schlüssel so richtig. Erst habe ich mit Kardangelenk losgewürgt, das ist natürlich ganz blöde, weil man nicht weiss, was man gerade verdreht... es ging aber dann.
Bei der linken Seite kommt man an die Schraube, wenn der Stabi raus ist und man die Halbachsen etwas verdreht. Das ist kein Problem.
Der Stabi war auch etwas hartnäckig. Er saß irgendwie eingeklemmt in der Achse und ich musste etwas hebeln. Irgendwann ging er raus. Der Stabi ist eine eigenartige Konstruktion.
Empfehlenswert ist es beim Einbau folgendermassen vorzugehen:
Erst das rechte Buchsengehäuse in die Achse einführen. Dann die Halbachse durch Unterlegen von Schraubenschlüsseln/ Klötzen so ausrichten, dass die Schraube durch die Buchse eine Chance hat, das Gewinde zu fassen- das hat wirklich gedauert bei mir. Dann einfummeln mit geeignetem 18mm Schlüssel. Meine gekröpften Schlüssel waren nicht tief genug, ich habe eine Nuss mit einer Art Aufsatz verwendet. Das ist der blödste Teil der Arbeit (blöder ist vermutlich nur noch, wenn beim Ausbau die Befestigungsschrauben nicht losgehen). Die Buchsengehäuse habe ich dann noch nicht mit der Achse verschraubt, um mir Spielraum zu lassen.
Danach die Buchse auf der linken Seite mit dem Querlenker verbinden (18mm Schraube). Das geht an der Seite relativ leicht, wenn man die Halbachse etwas verdreht, der Stabi noch nicht drin ist und die Schraube daher gut zugänglich ist.
Danach fummelt man das Buchsengehäuse in die Achse und führt gleichzeitig den Stabi mit in die Achse ein. Achtung, hier gut anpeilen, wo der Stabi in der Achse hin soll, dann geht es.
Dann kommen die ganzen Befestigungsschrauben rein. Ich habe hier keine Notwendigkeit einer besonderen Reihenfolge feststellen können. Man kann alle Schrauben gut einsetzen und festziehen. Die Befestigungsschrauben für die Buchsengehäuse natürlich ungefähr auf die ursprüngliche Position bringen - aber der Wagen muß ja ohnehin vermessen werden.
Insgesamt war es eine Aktion von ca. 3,5h bei mir. Es waren nicht viel Flüche nötig, ich habe mir nur zwei mal den Kopf an meinen Stützen gestossen (grrr). Ach, und ich hätte es gerne etwas höher gehabt, war aber nicht drin, weil die Stützen schon ziemlich weit oben waren. Man muss, insbesondere für den Stabi, doch recht weit under den Wagen krabbeln.
Die ganzen Befestigungsschrauben haben Schraubenköpfe und Muttern in den Grössen 13, 14, 15, 18 und 19mm in den diversen Kombinationen. Die Muttern der langen Befestigungsschrauben der Buchsengehäuse haben übrigens die etwas ungewöhnliche Grösse 21mm. Zum Lösen habe ich aus meinem Famex Kasten mit einer 22mm Nuss die Muttern losgedreht, da ich nur einen 21mm Maulschlüssel habe.
Da man nach Murphy nie den richtigen Schlüssel zur Hand oder in Reichweite hat - oder man gerade drauf liegt - kriecht man gerne ständig unter den Wagen und wieder raus - also ein gutes Sportprogramm....