Hintere Bremsbeläge
Schönen Guten Morgen alle zusammen,
Ich hätte da mal ne Frage, ist es normal, wenn die hinteren Bremsbelege nach 30.000 Km durch sind ?
Ich hab mir letztes Jahr im Juni die Letzte Baureihe vom W212er gekauft mit 0 Km und nach 30.000 km zeigt der mir vorne im Display die Bremsbelege an.
Das Auto wurde 15.000 km auf der Autobahn benutz und der Rest im Berliner Stadtverkehr.
Wie gesagt, die hinteren Bremsbelege sind durch und die vorderen sind noch im Top zustand und normalerweise benutzt ja Mercedes Orginal Keramik Bremsbelege so das diese eigentlich bis zu 90.000 km halten sollte.
Wenn ich das Auto zum :-) bringen würde, würden diese dann über die Garanatie neue Belege einsätzen, wenn sie festellen das da ein Werksfehler ist ?
Vielen dank für eure Antworten und schönen Tag wünsche ich euch...
Beste Antwort im Thema
Es heißt ja immer und war auch Jahrzehnte allgemein die gültige Aussage: Vorne bremst mehr als hinten! Oft 70-90% der Bremsleistung gingen nach vorne!
Das kann man aber mit Einzug der heutigen Technik nicht mehr sagen:
Diese Info finde ist diesbezgl. interessant:
"Je nach Fahrsituation kann es sinnvoll sein, die Bremskraft beim Bremsen stärker auf die Vorderachse oder stärker auf die Hinterachse zu legen. Bei hoher Geschwindigkeit empfiehlt sich ein stärkeres Bremsen vorn, um ein Überbremsen und damit unkontrolliertes Fahrverhalten am Heck zu vermeiden. Bei geringerem Tempo kann dagegen stärker hinten gebremst werden, um die sonst stärker beanspruchten Beläge vorn zu schonen und einen gleichmäßigen Abrieb zu erreichen.
Die Bremskraftverteilung geschieht hierbei elektrohydraulisch. Die Fahrzeugelektronik optimiert den Bremsdruck an den Achsen in Abhängigkeit von der Fahrsituation. Die Bremskraft wird so zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, dass maximale Bremswirkung erzielt wird."
Somit kann durchaus der Stadtverkehr eine gr. Rolle spielen, da ja die elektr. hier offensichtlich mehr auf die Hinterachse regelt.
So gesehen hat man keinen wirklichen Einfluß auf die Abnutzung - den die Fahrparameter sind ja Vorgegeben und wird man ja nicht Ändern (zb. Fahr mehr Autobahn statt Stadt - dann halten die länger)
Somit könnte die Abnutzung hinten durchaus begründet und als "normal" einzustufen sein!
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28 Antworten
Fährst du sehr viel mit Tempomat?
Bei mir war es ähnlich. Nach wechseln der Scheiben und Beläge bin ich viel mit Tempomat gefahren. Bei der 2.Inspektion nach 50000 Km hat mich der Mitarbeiter in der Werkstatt drauf hingewiesen dass die Beläge demnächst dran sind. Nur noch 2-3 mm Belag. Habe mich auch gewundert warum die hinteren so schnell abnutzen. Habe dann bisschen hier im Forum recherchiert und festgestellt dass die hintere Bremse vorwiegend bei Tempomat greift. Habe dann aufgehört mit Tempomat zu fahren. Jetzt 25000 Km später immer noch 2 mm Belag drauf. Also insgesamt jetzt 75000 Km mit den Scheiben und Belägen gefahren. Vorne noch sehr viel Belag drauf. Scheiben auch noch alle io
... oder gibst du immer viel Gas zu Anfahren auf rutschigem Untergrund?
Dann wird auch hinten gebremst um das Durchdrehen der Räder zu verhindern.
Also ehrlich gesagt fahre ich immer vorrausschauend. Bin nicht der Typ für schnelles Beschleunigen und mit Tempomat fahre ich sehr selten, ausser, wenn ich mal ne längere Autobahnfahrt habe aber da ist es auch selten.
Ich denke mal, wenn es bei vielen so ist, dass die Bremsbelege hinten schneller abnutzen, dass Mercedes sich da gut rausreden tut mit ,, Fahren Sie viel mit Tempomat "?
Wüsste eigentlich nicht, warum so ein Tempomat die Bremsbelege so stark beeinflussen kann.
Zwischen 90.000 km und 30.000 km ist ein riesen unterschied. Dann Bestelle ich mir das nächste mal die Bremsbelege Online für 59,00 Eur statt für 200 bei Mercedes, die halten bestimmt genau so lange :-)
Danke für eure Antworten :-)
Es heißt ja immer und war auch Jahrzehnte allgemein die gültige Aussage: Vorne bremst mehr als hinten! Oft 70-90% der Bremsleistung gingen nach vorne!
Das kann man aber mit Einzug der heutigen Technik nicht mehr sagen:
Diese Info finde ist diesbezgl. interessant:
"Je nach Fahrsituation kann es sinnvoll sein, die Bremskraft beim Bremsen stärker auf die Vorderachse oder stärker auf die Hinterachse zu legen. Bei hoher Geschwindigkeit empfiehlt sich ein stärkeres Bremsen vorn, um ein Überbremsen und damit unkontrolliertes Fahrverhalten am Heck zu vermeiden. Bei geringerem Tempo kann dagegen stärker hinten gebremst werden, um die sonst stärker beanspruchten Beläge vorn zu schonen und einen gleichmäßigen Abrieb zu erreichen.
Die Bremskraftverteilung geschieht hierbei elektrohydraulisch. Die Fahrzeugelektronik optimiert den Bremsdruck an den Achsen in Abhängigkeit von der Fahrsituation. Die Bremskraft wird so zwischen Vorder- und Hinterachse verteilt, dass maximale Bremswirkung erzielt wird."
Somit kann durchaus der Stadtverkehr eine gr. Rolle spielen, da ja die elektr. hier offensichtlich mehr auf die Hinterachse regelt.
So gesehen hat man keinen wirklichen Einfluß auf die Abnutzung - den die Fahrparameter sind ja Vorgegeben und wird man ja nicht Ändern (zb. Fahr mehr Autobahn statt Stadt - dann halten die länger)
Somit könnte die Abnutzung hinten durchaus begründet und als "normal" einzustufen sein!
Der Verschleiß der hinteren Bremsbeläge ist auch höher,wenn mit relativ viel Gewicht im Kofferraum gefahren wird. Denn je mehr Gewicht dort ist, desto mehr wird dort die Bremskraft hin geleitet, das ist ein vollkommen normaler Vorgang.
Allerdings muss man auch sagen, das die Bremsbeläge und auch die Bremsscheiben, heute weicher ausgelegt sind als früher, damit erreicht man bessere Bremswerte.
Viele Grüße
Bei meinem sind 35 tkm normal
Mit Tempomat, oder wie bei mir DTR+, scheint das nichts zu tun zu haben. Ich nutze die DTR+ sehr viel, aber ein Kollege, identisches Taxi, bis auf DTR+, nutzt den Tempomaten nie. Auch bei ihm sind 35 tkm normal
Dank der Erklärung (Zitat?) von grilli9 ist mir jetzt aber klar woran das liegt, viel Stadt.
Beim ersten mal habe ich auch "Garantie?" in den AuftragsPC getippt. Den Mechatronikern kam dies wohl auch wenig vor, es wurde ein ausgibiger Kolben/Sattel Test durchgeführt und alles für i. O. befunden. Natürlich hat man etwas Zweifel wenn man das hört, obwohl mein Bruder deren Chef ist. Nachdem ich dann aber von anderen, nicht MBlern, hörte dies sei beim S212 normal, war schon mal der Defektgedanke weg. Und jetzt weiß ich auch warum dieses Verschleißverhalten so ist wie es ist - auch wenn ich es nicht verstehe (bin ja auch Elektroniker und kein Mechatroniker).
Gruß
MiReu
Danke für eure Antworten, jetzt weiss ich warum das so ist :-)
Schönen Tag euch allen...
Wenn es in der Realität so wäre, wie hier für 212 beschrieben - hätten die Konstrukteure beim W 447 mit 3,1 t Nutzlast die großen 330er Scheiben (vorn) mit den wenig verschlissenen kl. 300 mm Scheiben (hinten)
vermutl. aus Versehen vertauscht.
p.s.: nach Mikrometer-Schraube = größte Abnutzung vorn rechts ... dann folgt vorn links ...dagegen hinten nicht der Rede wert, bei knapp 20 000 km.
Auf BAB wird zu 80 % Distronic & Tempomat eingesetzt ...
Zitat:
@Pahul schrieb am 5. Januar 2017 um 14:45:25 Uhr:
Wenn es in der Realität so wäre, wie hier für 212 beschrieben - hätten die Konstrukteure beim W 447 mit 3,1 t Nutzlast die großen 330er Scheiben (vorn) mit den wenig verschlissenen kl. 300 mm Scheiben (hinten)
vermutl. aus Versehen vertauscht.
p.s.: nach Mikrometer-Schraube = größte Abnutzung vorn rechts ... dann folgt vorn links ...dagegen hinten nicht der Rede wert, bei knapp 20 000 km.
Auf BAB wird zu 80 % Distronic & Tempomat eingesetzt ...
Weiß nicht genau ob Du dies meinst: Laut Deiner Meinung müsste dann hinten die größere Scheibe sein und vorne die kleine - wenn dem so wäre wie man hier in den letzten Posts disskutiert hat!
Ich kann den Gedanken Nachvollziehen - trotzdem scheint es mir bei Überlegung Schlüssig zu sein. Dazu folgende Punkte zur Überlegung:
1. Wo tritt die höchste Belastung für Bremsen auf?
A: Auf der Autobahn/Bundesstrasse bei Bremsen mit hohen Geschwindigkeiten.
B: Im Stadtverkehr mit niedrigen Geschwindigkeiten bis max. 50/60km/h.
1B. Wo kommt es auf Spurstabilität am meisten an: Bei hohen oder niedr. Geschwindigkeiten?
So gesehen scheint es für mich schon schlüssig daß Vorne die größere effektivere Bremsanlage ist und hinten die kleinere.
Es ist nur logisch wenn man viel Stadt fährt und die Elektronik die hintere Bremse mehr beaufschlagt - daß sich diese dann mehr abnutzt.
Umgekehrt wenn man viel Überland mit höheren Geschwindigkeiten fährt die vordere Bremse mehr zum Handkuss kommt (auch aus Gründen der Spurstabilität) da sie von der Elektronik mehr beaufschlagt wird.
Für den Gemischt Verkehr wird es sich idR. ausgleichen. Taxifahrer in Großstädten und Langstreckenfahrer haben aber doch ein oft gänzliche anderes Verschleißbild.
Wenn ich mich an die alten Zeiten zurückerinnere (Fahre auch noch W124), so hab ich da vorne meist schon 2 Sätze Bremsen getauscht bevor die hinteren drann waren und oft auch nur weil die Scheibe schon schlimm aussah mit dem Rost. (Weil die hintere nicht soviel bremste wie vorne)
Mit den heutigen Autos kann man ja die Bremsleistung gezielter Einsetzen und dort hin Lenken wie es für die Situation am besten ist!
Unabhängig davon kann es gerade bei Transportern und Bussen auch Konstruktionsbedingt sein, daß hinten die kleineren Scheiben sind - weil man dort die Reifengröße oft anders Dimensioniert da mehrere Optionen (Aufbau) möglich sind (ev. Zwillingsreifen, niedr. Ladefläche,...etc.). Die Fahrerkabine ist idR. meist gleich - also kann man da die max. Möglichkeiten getrost ausnutzen.
Hallo ins Forum,
ok, ich hab' einen W und keinen S, aber bin bereits deutlich über die 30 tkm (auch über die 60 tkm) und noch die werksoriginalen Scheiben und Beläge vorne und hinten drauf. Bei der gerade stattgefundenen Jahreswartung hat mein Freundlicher auch noch keinen akuten Handlungsbedarf gesehen. Es sind aber von der Verschleisslage die hinteren Beläge prozentual stärker runter als die vorderen.
Viele Grüße
Peter
Hallo,
ich bin der Meinung hier mal gelesen zu haben, dass die Stärke der Beläge so berechnet sein sollte, sodass vorn und hinten die Verschleißgrenze zur gleichen Zeit erreicht werden soll.
Bei meinem alten W203 C230V6 waren die hinteren Beläge aber auch zuerst runter. Bei etwa 73000km hinten, Fahrzeug wurde mit 82000km verkauft und da war vorn nicht mehr viel drauf!!
Zitat:
@and910 schrieb am 5. Januar 2017 um 21:57:50 Uhr:
Hallo,
ich bin der Meinung hier mal gelesen zu haben, dass die Stärke der Beläge so berechnet sein sollte, sodass vorn und hinten die Verschleißgrenze zur gleichen Zeit erreicht werden soll.
Bei meinem alten W203 C230V6 waren die hinteren Beläge aber auch zuerst runter. Bei etwa 73000km hinten, Fahrzeug wurde mit 82000km verkauft und da war vorn nicht mehr viel drauf!!
Berechnen kann man alles - damit das auch eintrifft, musst Du aber exakt nach den Vorgegeben Parametern für die Berechnung fahren.
Theorie und Praxis sind halt 2 paar Schuhe! Finde daß ein Wert zw. 50 - 100tskm doch ein ganz akzeptabler Wert sind bei normaler Fahrweise bei durchschnittl. Motorisierten Fahrzeugen.
Im Verhältnis sind die Beläge doch ein rel. günstiges Verschleißteil und das Wechseln macht kaum Arbeit. Da kostet jeder Satz Reifen das vielfache und dabei ist man meist Froh wenn die halb solange Halten.
Ich versuche mal die "Quizz-Fragen" zu beantworten:
Zitat:
@grilli9 schrieb am 5. Januar 2017 um 15:26:28 Uhr:
...
Weiß nicht genau ob Du dies meinst: Laut Deiner Meinung müsste dann hinten die größere Scheibe sein und vorne die kleine - wenn dem so wäre wie man hier in den letzten Posts disskutiert hat!
Die größte Bremskraft beim PkW wird einfach vorne abgesetzt (Verhältnis Schwerpunkt zu Radstand) so gehören die größeren Bremsen vorne.
Zitat:
Ich kann den Gedanken Nachvollziehen - trotzdem scheint es mir bei Überlegung Schlüssig zu sein. Dazu folgende Punkte zur Überlegung:
1. Wo tritt die höchste Belastung für Bremsen auf?
A: Auf der Autobahn/Bundesstrasse bei Bremsen mit hohen Geschwindigkeiten.
B: Im Stadtverkehr mit niedrigen Geschwindigkeiten bis max. 50/60km/h.
Die reine Brems-Belastung ist nur Verzögerungsabhängig. Es ist also egal aus welcher Geschwindigkeit gebremst wird.
Der einzige Unterschied ist die Dauer der Bremsung: da die Energie in Wärme umgewandelt wird müssen die Bremsscheiben diese Wärme fast komplett aufnehmen können (z.B. für eine Bremsung von 200 km/h auf null).
Zitat:
1B. Wo kommt es auf Spurstabilität am meisten an: Bei hohen oder niedr. Geschwindigkeiten?
Hier auch egal: keiner will einen "Schiefziehen" haben.
Ich gebe es aber zu: bei höheren Geschwindigkeiten ist es schwieriger zu lösen
Zitat:
So gesehen scheint es für mich schon schlüssig daß Vorne die größere effektivere Bremsanlage ist und hinten die kleinere.
Es ist nur logisch wenn man viel Stadt fährt und die Elektronik die hintere Bremse mehr beaufschlagt - daß sich diese dann mehr abnutzt.
Umgekehrt wenn man viel Überland mit höheren Geschwindigkeiten fährt die vordere Bremse mehr zum Handkuss kommt (auch aus Gründen der Spurstabilität) da sie von der Elektronik mehr beaufschlagt wird.
Für den Gemischt Verkehr wird es sich idR. ausgleichen. Taxifahrer in Großstädten und Langstreckenfahrer haben aber doch ein oft gänzliche anderes Verschleißbild.
Wenn ich mich an die alten Zeiten zurückerinnere (Fahre auch noch W124), so hab ich da vorne meist schon 2 Sätze Bremsen getauscht bevor die hinteren drann waren und oft auch nur weil die Scheibe schon schlimm aussah mit dem Rost. (Weil die hintere nicht soviel bremste wie vorne)
Yep, hängt wieder im Zusammenhang mit der Verzögerung was beim Bremsen eingeleitet wird. Kleinere Verzögerungen zerren bei moderne Autos mehr an der Bremse hinten weil die Bremsen-Auslegung (dank EBV) anders ist als vor 30 Jahren.
Zitat:
Mit den heutigen Autos kann man ja die Bremsleistung gezielter Einsetzen und dort hin Lenken wie es für die Situation am besten ist!
Unabhängig davon kann es gerade bei Transportern und Bussen auch Konstruktionsbedingt sein, daß hinten die kleineren Scheiben sind - weil man dort die Reifengröße oft anders Dimensioniert da mehrere Optionen (Aufbau) möglich sind (ev. Zwillingsreifen, niedr. Ladefläche,...etc.). Die Fahrerkabine ist idR. meist gleich - also kann man da die max. Möglichkeiten getrost ausnutzen.
Nutzfahrzeuge kenne ich leider nicht so gut. Die Bremse ist aber auf die max. Achlast ausgelegt.
Bei unseren S211ern sind auch die hinteren Beläge meist deutlich vor den vorderen am Ende. Ich denke das hat einfach was mit der Bremskraftverteilung zu tun, die bei leichten Bremsungen offenbar tendenziell "hecklastig" arbeitet -- die Belagsfläche ist ja kaum anders als beim Vorgängermodell.
Kein Nach- ohne Vorteil: Hatte noch keine Probleme mit Rostansätzen an den hinteren Bremsscheiben, bei meinen 210ern für mich als Extrem-Wenigbremser ein chronisches Problem.
Der Vergleich mit alten Autos ist schwierig, weil die Gewichtsverteilung früher doch deutlich kopflastiger war als in den letzten 20 Jahren -- womit die Hinterachse mehr zur Verzögerung beitragen kann und muss.