HOLD-Funktion
Moin!
Ich war früher technisch nicht grad unbegabt, hab sogar mal 2 Jahre bei DB gelernt.
Aber kann mir mal jemand, der Ahnung von der heutigen Technik hat, erklären, wie die
H O L D - FUNKTION
bei der E-Klasse / W211 exakt funktioniert?
Das wäre nett!
Beste Antwort im Thema
Und wie wirds nun technisch gelöst?
Beim MOPF (adaptive brake) ist es ein "Abfallprodukt" von ESP. Wie ihr ja vielleicht wisst, kann ESP einzelne Räder gezielt abbremsen, um ein Ausbrechen zu verhindern. Dazu gibt es Ventile, die jede einzelne Bremsleitung schließen können. Beispiel ESP Regelung so, dass nur vorne rechts gebremst wird: die Ventile nach vorne links und hinten rechts und links schließen die Leitungen dorthin, die ESP Pumpe baut Druck auf und dieser wird nur nach vorne rechts geleitet und dieses Rad abgebremst, die anderen Räder bekommen nichts ab. Für die Hold Funktion wird das Prinzip quasi umgekehrt, der Fahrer muss ja bis zum Stillstand gebremst haben und auf der Bremse stehen, ergo ist Bremsdruck im gesamten System. Durch den kurzen Impuls wird der Wunsch nach Hold erkannt und die eben erwähnten Ventile schließen und "sperren" den Bremsdruck "ein". Der Fahrer kann den Fuss von der Bremse nehmen. Lösen dann eben durch neuen Impuls oder Anfahren.
Toelke.
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34 Antworten
Bei eingelegten Gang tritts du nochmal extra kurz auf die Bremse und dabei wird die Bremse fest gemacht. Nun kannst du bequem vor der Ampel oder im Stau stehen und wenn es losgeht trittst du einfach aufs Gas und die Bremse wird gelöst und du kannst losfahren.
Das war die einfache Erklärung
Die technische kommt sicher auch bald von nem anderen User
Zitat:
Original geschrieben von sennini
Bei eingelegten Gang tritts du nochmal extra kurz auf die Bremse und dabei wird die Bremse fest gemacht. Nun kannst du bequem vor der Ampel oder im Stau stehen und wenn es losgeht trittst du einfach aufs Gas und die Bremse wird gelöst und du kannst losfahren
Danke mein Guudster...
So weit war ich aber auch schon, obwohl ich das Auto ja auch erst 4 Jahre fahre...
Genau darum bat ich um Info von Leuten, die Ahnung haben!
doppelposting
nun gut, wie genau möchtest du es denn haben??? willst jetzt den quellcode in c++ oder wie? versteh ich grad nicht wie weit du technisch in die sache einsteigen musst.
irgendwo wird wohl das verhalten bei mehrmaligen bremsbetätigung, aktive fahrstufe (eingelegter gang), "fahrzeug steht still"-signal usw usw usw aufgenommen und beobachtet. diese gewollten situationen werden wohl höchstwahrscheinlich irgendwo einprogrammiert worden sein.
treten dann alle voraussetzungen ein, wird bei "IF alles in der richtigen konstellation" beobachtet, dann "THEN die hold-funktion" aktiviert.
und "IF hold aktiviert" wurde, wird bei "THEN (gas geben) die hold funktion eben wieder deaktiviert".
wenn du uns vielleicht einweihst was du da gern modifizieren wollen würdest, oder was genau du denn wissen möchtest, könnte man evtl. viel zeit ersparen und direkt zum punkt kommen?
wir haben damals also immer in C++ programmieren müssen (smart kombi instrumente, zur übung). ich denk mal dass es bei bremssystemen eher doppelt und dreifach abgesichert wird, damit die kiste nicht ungewollt losrollt.
Tolle Hilfe!
Immer diese Schlaubacken. OFFENSICHTLICH funktioniert es mit der obigen Beschreibung nicht ... kurz Nachdenken (0,5 Sekunden bei mir)...
Es liegt daran, dass die Beschreibung nicht ganau ist.
Bremsen bis der Wagen steht und dann einfach kurz stärker Nach"bremsen". Vor dem "Nachbrems-Impuls" geht man NICHT vom Bremspedal.
Zitat:
Original geschrieben von sennini
Bei eingelegten Gang tritts du nochmal extra kurz auf die Bremse und dabei wird die Bremse fest gemacht. Nun kannst du bequem vor der Ampel oder im Stau stehen und wenn es losgeht trittst du einfach aufs Gas und die Bremse wird gelöst und du kannst losfahren.
Das war die einfache Erklärung
Die technische kommt sicher auch bald von nem anderen User
Doppelposting - Nur damit man sieht was ich meine.
Zitat:
Original geschrieben von Shoguntr
Tolle Hilfe!
Immer diese Schlaubacken. OFFENSICHTLICH funktioniert es mit der obigen Beschreibung nicht ... kurz Nachdenken (0,5 Sekunden bei mir)...
Es liegt daran, dass die Beschreibung nicht ganau ist.
Bremsen bis der Wagen steht und dann einfach kurz stärker Nach"bremsen". Vor dem "Nachbrems-Impuls" geht man NICHT vom Bremspedal.
Ganz wichtig: Nach dem Nachbremsimpuls muss man den Bremsfuß zügig zurück ziehen (also halt gleich wieder runter von der Bremse), daran kann die Elektronik erkennen das Du "Hold" möchtest und nicht bremst.
Gruß Tutto
Das würde mich auch mal interessieren, wie das technisch
bewerkstelligt wird.
Der TE muss noch angeben, welches BJ. er hat: mit oder
ohne SBC. Nebenbei gesagt gibt es ab Mopf keinen
Nachbremsimpuls. Oder was meint ihr mit "Impuls"?
Zitat:
Original geschrieben von meixxu35
Das würde mich auch mal interessieren, wie das technisch
bewerkstelligt wird.
Der TE muss noch angeben, welches BJ. er hat: mit oder
ohne SBC. Nebenbei gesagt gibt es ab Mopf keinen
Nachbremsimpuls. Oder was meint ihr mit "Impuls"?
Den "Nachbremsimpuls" gibst Du!
Bis zum Stillstand abbremsen, nicht von der Bremse gehen sondern nochmal leicht nachtippen und dann den Fuß zügig vom Pedal nehmen. Das Nachtippen (im Stillstand nochmal reinsteigen) ist der "Nachbremsimpuls" (damit aktivierst Du "Hold").
Gruß Tutto
Achso. Aber das weiß der TE ja, sonst könnte er die
Funktion ja nicht nutzen. Hat er überhaupt einen 211?
Will er wissen wie das Ding zu bedienen ist oder wie
es technisch realisiert wird?
das hier habe ich zur SBC gefunden, Hold ist ja nur
ein Nebenprodukt der Software: http://www.auto-siebertz.de/kundendienst/technik-lexikon/sensotronic-brake-control.html
http://www.kfz-tech.de/SBC.htm
ab Mopf:
Und wie wirds nun technisch gelöst?
Beim MOPF (adaptive brake) ist es ein "Abfallprodukt" von ESP. Wie ihr ja vielleicht wisst, kann ESP einzelne Räder gezielt abbremsen, um ein Ausbrechen zu verhindern. Dazu gibt es Ventile, die jede einzelne Bremsleitung schließen können. Beispiel ESP Regelung so, dass nur vorne rechts gebremst wird: die Ventile nach vorne links und hinten rechts und links schließen die Leitungen dorthin, die ESP Pumpe baut Druck auf und dieser wird nur nach vorne rechts geleitet und dieses Rad abgebremst, die anderen Räder bekommen nichts ab. Für die Hold Funktion wird das Prinzip quasi umgekehrt, der Fahrer muss ja bis zum Stillstand gebremst haben und auf der Bremse stehen, ergo ist Bremsdruck im gesamten System. Durch den kurzen Impuls wird der Wunsch nach Hold erkannt und die eben erwähnten Ventile schließen und "sperren" den Bremsdruck "ein". Der Fahrer kann den Fuss von der Bremse nehmen. Lösen dann eben durch neuen Impuls oder Anfahren.
Toelke.
Zitat:
Original geschrieben von toelke
Und wie wirds nun technisch gelöst?
DANKE
Das ist doch schon mal was!
Ich habe den W211/2007 Mopf E220Tcdi
Als Autoschlosserlehrling 1966 (hab´ nach 2 Jahren beschlosen, reich zu werden und somit die Lehre dann abgebrochen) hatte ich die Funktionen der Bremszylinder (Haupt-/Neben-) gelernt, habe Bremsen zu reparieren gelernt und Manschetten ausgewechselt. Da war das so, daß, wenn man das Bremspedal drückte, er Druck synchron zu allen 4 Rädern geleitet wurde. Fertig.
Was ich -Eingangs geschrieben- nicht verstehe, ist, daß, wenn das Auto bis zum Stillstand gebremst wird, man nochmal gaaanz leicht den Fuß um Millimeter lupft um dann wieder zuzutreten, und dann der Druck konstand von allein in allen 4 Rädern die Klötze auf die Bremsscheiben preßt. Oder nur auf die Vorderachse?
Wie ist das technisch? Ist im Hauptbremszylinder eine Doppelkammer? Wird das also doch nur von der Bordelektronic befohlen und gehalten?
Wie geht das Lösen, wenn ich leicht aufs Gas gehe? Was löst die Bremse wie?
Mich interessiert echt die technische Seite, obwohl die Links von "meixxu35" dankenswert für mich sehr interessant und informativ waren !
Hi,
der Haupbremszylinder wandelt die Kraft vom Pedal kommend (bereits verstärkt durch den Vacuumbremskraftverstärker) in hydraulischen Druck um und teilt das System in die vorgeschriebenen 2 Bremskreise. Diese sind vorne / hinten ("schwarz-weiss") oder vo li / hi re und umgekehrt ("diagonal"). Welche Variante der W211 hat --> k.A. Bei der konventionellen Bremse gehts von da direkt zu den Bremssätteln wie von Dir beschrieben. Bei ESP Fahrzeugen gehen die beiden Leitungen der Bremskreise in den sogenannten Ventilblock, wo die Aufteilung zu den 4 Rädern erfolgt und die von mir bereits erwähnten Ventile sitzen. Darauf sitzt eine Pumpe, die unabhängig vom Fahrer Druck für die ESP Regelung erzeugen kann. Die Aktivierung von HOLD dürfte über Drucksensoren und Radsensoren erfolgen:
-Fahrzeug steht (Raddrehzahl 0)
-Fahrer steht auf der Bremse (Bremsdruck vorhanden -- > Drucksensor)
-Fahrer "lupft" das Pedal (wird vom Drucksensor erkannt)
--> Elektronik schließt die Ventile
Lösen dann analog über Signal des Gaspedals bzw. neues "Lupfen" der Bremse.
Beim VorMOPF mit SBC funktioniert es ähnlich, nur das die Druckerzeugung im System immer durch eine Pumpe erfolgt, d.h. der Fahrer tritt quasi in einen Joystick (mit einer Einheit, die ihm das normale Pedalgefühl simuliert) und steuert damit die Pumpe, die den eigentlichen Bremsdruck aufbaut. Der klassische Bremskraftverstärker entfällt.
Danke für die aufschlussreiche Erklärung. Nun wissen wir auch, wie der Tempomat bremst. Das Thema hatten wir ja kürzlich hier.