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Hydraulische Auflaufbremse: Zulassungsfähig?
Moin
wir überlegen aus den USA Wohntrailer zu kaufen. Die meisten haben ja diese unsägliche E-Bremse drauf, die man zwar umbauen kann was aber eher schwer ist.
Wir reden nicht von Trailer mit Sattelkupplung sondern von Wohntrailer mit Deichsel. BEi der letzten Tour hatten wir einen Autotrailer mit hydraulischer Auflaufbremse. Ich habe mich da mal schlau gemacht, die haben die Trommeln für den Trailer mit passendem Zugmaul sowie mit integrierter Handbremse. Nu ist das Zugmaul ungeheuer klobig....gibt es das nicht in D auch etwas kleiner? Und weiß jemand wie es da ist mit der Zulassung?
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43 Antworten
Ich glaube nicht, dass das in Deutschland zulässig ist. Voraussetzung ist immer eine zweite Bremse, wenn der Anhänger abreißt. Das wird durch ein Abreißseil realisiert und muss, sofern nicht Druckluftgebremst, mechanisch funktionieren.
Was meinst du denn mit Zugmaul? Hat der Anhänger keine Kugelkopftkupplung bzw. die entsprechende US-Version? Was ist die Gesamtmasse des Wohnanhängers?
Sofern bis 3,5 Tonnen: am einfachsten und wohl auch günstigsten wird es vermutlich sein, eine deutsche / europäische Achse samt Auflaufeinrichtung zu verbauen.
Warum will man auf ein System umbauen was es in Deutschland nicht gibt?
Es muss doch eh umgebaut werden, dann sollte man auch auf ein System gehen was in Deutschland bekannt ist. Gute Ersatzteilversorgung herrscht und geringe folgekosten nach sich zieht
@ dagehtshin
vor (sehr) vielen Jahren (ca 40 Jahre her) gab es da ein hydrauliksystem für PKW-Anhänger in Deutschland.
Noch unbestimmter ist der Name dieser Anlage, weil ich mich daran wirklich nur sehr schwach erinnere.
Aber ich glaube das diese Anlage Hydra-Kup hieß (so ungefähr). Was ja auch hinkommen kann als Abkürzung für Hydraulische Kupplung.
Das hatte mal ein Kunde uns gesagt, der an einem Patrol 160 Wagon (also dem langen Patrol) einen enorm schweren Anhänger ziehen wollte.
Soweit ich mich erinnern kann wollte er damals das unbedingt haben und er hatte dann einige Wochen später erzählt, daß er bei der Bremsenunion (LKW-Werkstatt in Frankfurt/M) fündig geworden ist und das System von ATE (Alfred Teves GmbH) kommt.
Wie das ausgegangen ist kann ich nach so langer Zeit nicht mehr sagen, aber ich würde mich mal an ATE Frankfurt/M wenden. Ggf kann man dazu auch Informationen von anderen großen Bremsen-Herstellern bekommen.
Aber wenn einer sowas kennt / hat, dann wisssen die bei Teves das bestimmt.
Hoffe, Du wirst da fündig.
L.G. sendet der olle-biker
So eine Hydraulikbremse hat Westfalia vor ca 50Jahren eingebaut ,habe so einen Anhänger auch nur einmal gesehen.Wird schwierig das Problem ohne Umbau zu lösen.
Da du die kompletten Ankerplatten mit den Bremsbacken und der Federmechanik umrüsten musst und die Ankerplatten warscheinlich nicht an dein USA modell passen werden.
Also Achsen komplett umbauen.
Die Anhänger aus den USA haben die Achsen überwiegend sehr weit hinten verbaut, so das eine in Deutschland nicht zulassungsfähig hohe Stützlast entsteh. Alte Airstreamer z.B. werden oft total umgebaut und bekommen ein neues Fahrgestell samt mittig montierter Achse(n). Wenn Euch der finanzielle Aufwand nicht schreckt, gibt es hierzulande auch Firmen die Euch einen Wunschwohnwagen bauen können.
noch etwas dazu:
Es bleibt ja auch nicht beim (recht teuren) Umbau von Anhänger.
Es muß dazu ja auch noch am Zugfahrzeug eine entsprechende Umrüstung erfolgen.
Schließlich muß das Zugfahrzeug die Hydraulik-Flüssigkeit auf irgend eine Weise ja zuführen und das geht nicht von der normalerweise verfügbaren Bremsflüssigkeit des Zugfahrzeuges.
Da muß eine aufwändige Vorrichtung verbaut werden, die diese zusätzliche Bremsflüssigkeit in Abhängigkeit vom momentan aufgebrachten Bremsdruck separt nach hinten liefert.
Daraus resultiert:
Kosten für Zugfahrzeug
Kosten für Anhänger-Umbau
Hänger nur mit diesem Zugfahrzeug fahrbahr.
All das würde mich bei allem Entusiasmus schon vom nachdenken über so einem Umbau abhalten.
Da hat Torben1970 mehr als recht, wenn er darauf verweist, daß ein nach Wunsch gebauter Wohn-Anhänger eine Alternative darstellt, wenn jemand diese Kosten für Umrüstung und Abnahmen bereit ist zu bezahlen.
Zudem ja auch noch alles zuvor exakt recherchiert und bestätigt sein muß, bevor man damit anfängt. Sonst bleibt man dann mitten im Umbau an einer Stelle hängen (und auf den bis dahin erbrachten Kosten) und muß das Projekt abbrechen.
So, ich bin aus diesem Thema nun raus.
L.G. und Ostergrüße sendet allen der olle-biker
@oller-biker
Warum muss ich denn das Zugfahrzeug ändern?
Ich mach aus der Auflaufeinrichtung einen Hauptbremszylinder und schon bleibt der Bremskreislauf vom Zugfahrzeug unberührt.
Zitat:
@Tom1182 schrieb am 9. April 2023 um 14:37:18 Uhr:
@oller-biker
Warum muss ich denn das Zugfahrzeug ändern?
Ich mach aus der Auflaufeinrichtung einen Hauptbremszylinder und schon bleibt der Bremskreislauf vom Zugfahrzeug unberührt.
So sehe ich das auch.
Mein Westfalia Anhänger von 1959 hatte auch eine hydraulische Bremsanlage.
Mit der Auflaufeinrichtung wurde über eine Schubstange der Hauptbremszylinder betätigt. Über Bremsschläuche wurden die Druckzylinder in den Bremstrommeln auseinander gedrückt. Der Bremsflüssigkeitsbehälter war am Anhängeraufbau befestigt. Also ein vollkommen eigenständiges System, unabhängig vom Zugfahrzeug.
Über das Zugseil was man über den Kugelkopf des Fahrzeugs legt, gingen Seilzüge zu den Bremstrommeln, die im Notfall die Bremsen auch mechanisch betätigen konnten. Die Handbremse wurde ebenfalls über die Seilzugeinrichtung betätigt.
Siehe Fotos im Anhang.
Als mir der Flansch vom Hauptbremszylinder mal weggebrochen war, hatte ich schon Panik bekommen, dass ich den Anhänger dann wegschmeißen kann. Meine Recherche hatte dann allerdings ergeben, dass das Bauteil identisch war mit den Bremszylindern von den damaligen Brezelkäfern, die offensichtlich auch nur über eine Einkreis-Bremsanlage verfügten und man konnte den Hauptbremszylinder noch als Neuteil nachkaufen.
Eine durchgehende Hydraulikanlage ist ja in der Praxis auch gar nicht realisierbar, wenn man nicht ständig Luft drin haben will.
Moin
zum 1 Punkt : Achsumbau. GEht ist aber sauteuer, da reden wir von fröhlich 4 Stelling und die erste Zahl ist keine 1
Zum Punkt 2: Stützlast. Danach habe ich garnicht gefragt, das Problem scheint mir lösbar
zum Punkt 3 der ja eigentlich Punkt 1 des Themas ist:
Hydraulische Bremse. EInwand war z.B. keine Abreisbremse. Das ist falsch. Es wird wie in D ein Seil befestigt das beim abreissen die Bremsbacken anzieht und den Trailer, so wie es die Theorie will, sanft und gleichmässig abbremst. Wie bei der Auflaufbremse auch. Der Gesamte Umbau eines 1-Ach-Trailers liegt unter 1000 Euro, alles passt da Zöllig und ich kann, wenn vorhanden, auch die schicken Alus behalten die drauf sind. Das einzige was ich nicht weiß ist ob die Kugelkopfgrösse identisch ist und ob das eine Extra Zulassung bräuchte..
Hier der Hersteller des Systems
https://www.etrailer.com/A-Frame-Trailer-Coupler/Demco/DM8609502.html
Zitat:
@dagehtshin schrieb am 10. April 2023 um 07:19:37 Uhr:
Moin
zum 1 Punkt : Achsumbau. GEht ist aber sauteuer, da reden wir von fröhlich 4 Stelling und die erste Zahl ist keine 1
Zum Punkt 2: Stützlast. Danach habe ich garnicht gefragt, das Problem scheint mir lösbar
zum Punkt 3 der ja eigentlich Punkt 1 des Themas ist:
Hydraulische Bremse. EInwand war z.B. keine Abreisbremse. Das ist falsch. Es wird wie in D ein Seil befestigt das beim abreissen die Bremsbacken anzieht und den Trailer, so wie es die Theorie will, sanft und gleichmässig abbremst. Wie bei der Auflaufbremse auch. Der Gesamte Umbau eines 1-Ach-Trailers liegt unter 1000 Euro, alles passt da Zöllig und ich kann, wenn vorhanden, auch die schicken Alus behalten die drauf sind. Das einzige was ich nicht weiß ist ob die Kugelkopfgrösse identisch ist und ob das eine Extra Zulassung bräuchte..
Hier der Hersteller des Systems
https://www.etrailer.com/A-Frame-Trailer-Coupler/Demco/DM8609502.html
zu Punkt 2: US-Anhänger sehen meist so aus, das von der Achse aus gesehen ca. 1/3 der Aufbaulänge zum Heck steht und 2/3 zur Deichsel. Bei einem Wohnwagen entsteht dadurch eine so hohe Stützlast, das Du die unmöglich durch die Beladung ausgleichen kannst.
zu Punkt 3: Da bin ich mir nicht ganz sicher, meine aber gelesen zu haben das es DDR-Wohnwagen mit Hydraulischen-Auflaufbremsen gab. Ob sowas noch zulassungsfähig ist, oder nur durch den Bestandsschutz genehmigt wird, kann Dir eine KFZ-Prüfstelle beantworten.
Durchmesser des Kugelkopfs: Ist in den USA wahrscheinlich ein anderer als in Europa. Zudem gibt es in den USA unterschiedliche Kugeldurchmesser und sogar umsteckbare AHK, so das man zwei verschieden große Kugeldurchmesser an einem Zugfahrzeug parat hat. - In den USA ist vieles anders als bei uns.
Moin Moin !
Zitat:
Go}][{esZorN
Go}][{esZorN
BFG 9000
Eine durchgehende Hydraulikanlage ist ja in der Praxis auch gar nicht realisierbar, wenn man nicht ständig Luft drin haben will.
Doch , das hats gegeben ! Nämlich die schon erwähnte Hydrakup ! Funktionierte wohl nur bei PKW mit Einkreisbremse , da war am Heck des Zugfzgs ein Hydraulikzylinder an den Bremskreislauf angeschlossen.Wenn man keinen Hydrakup- gebremsten Anhänger fuhr, wurde der Kolben im Hydraulikzylinder durch einen eingeschraubten Stopfen blockiert. Wurde ein Hydrakup-Anhänger angehängt, schraubte man den Stopfen raus und stattdessen einen entsprechenden Hydraulikzylinder ein, der über einen Schlauch mit der Anhängerbremse verbunden war. So blieben die Hydraulikkreise vom Fzg und Anhänger immer hydraulisch getrennt. Beim Bremsen fuhr dann der Kolben im Zylinder des Zugfzgs aus und drückte den Kolben des Anhängerzylinders rein. Habe ich aber nie live gesehen!
Hydraulische Bremsen dagegen, die von der Auflaufeinrichtung betätigt werden , sind nicht ungewöhnlich , diese habe ich auch schon öfter gesehen. Die Abreisvorrichtung funktioniert wie bei einem PKW , der an der HA eine mechanische FB hat.
MfG Volker
Hydraulische Auflaufbremsen sind auch nach ECE-R13 noch zulassungsfähig.
Allerdings solltest du darauf achten, dass die von dir verbauten Komponenten auch tatsächlich eine Zulassung haben, und zwar idealerweise in der von dir verwendeten Kombination. Das fängt bei der Zugkugelkupplung an, denn schon die ist bauartgenehmigungspflichtig.
Wenn du Teile ohne Genehmigung verbaust wird eine nachträgliche Genehmigung sehr aufwändig und teuer. Dazu ist das Ergebnis dann auch noch offen. Von Teilen die an die Zugdeichsel angeschweißt werden würde ich grundsätzlich die Finger lassen.