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Hyundai Santa Fe vs Land Rover Freelander TD4 vs Suzuki Grand Vitera
Hallo zusammen,
Wir suchen einen SUV max 135000km und max 9000€.
Benutzen wollen wir ihn natürlich für den Straßen betrieb aber auch
als Zugfahrzeug für Pferdeanhänger max 2 Tonnen.
Welches der oben genannten Fahrzeuge hat denn nach Euerer Meinung mit einer Laufleistung von 100000-150000 KM den niedrigsten Wartungsaufwand?
Mir ist klar das dies Abhängig von Serviceverhalten und Fahrweise des Vorbesitzers ist.
Danke
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3 Antworten
Zitat:
@FCoh schrieb am 26. Februar 2018 um 10:15:28 Uhr:
Mir ist klar das dies Abhängig von Serviceverhalten und Fahrweise des Vorbesitzers ist.
Damit hast Du dir die Frage schon beantwortet...
Unabhängig vom Erhaltungszustand: Der Freelander dürfte in der Preislage noch die erste Generation sein; Der Diesel stammt zwar von BMW und ist in Verbindung mit der Automatik noch die sinnvollste Motorisierung - aber der erste Freelander hatte ein ganzes Arsenal an Nickeligkeiten, die ihn direkt nach Auslaufen der Werksgarantie zur Wundertüte auf vier Rädern gemacht haben. Wird im Alter nicht besser - angefangen bei der Elektrik (Wegfahrsperre/Alarmanlage, elektrische Hecktür) bis hin zum Allradantrieb (Hang zu festgehender Viscodose mit anschließender Schädigung des Verteilergetriebes). Sonderlich rostresistent war er leider auch nicht. Wenn man noch 'nen gut erhaltenen zu einem sinnvollen Preis bekommen kann und auf eine Werkstatt zurückgreifen kann, die sich damit auskennt - kann das noch ein sinnvoller Kauf sein. Wahrscheinlich ist es aber nicht.
Beim Grand Vitara triffst Du zwei Generationen an: Die "alte" und den "neuen" New Grand Vitara ab 2005. Beide dürfen "nur" 1950 kg ziehen, 2000 kg hat einzig der New Grand Vitara 3.2 V6 im Schein stehen - und der liegt nicht in der Preisklasse. Als Diesel - grenzwertig; Der alte Grand Vitara hat einen 2.0er Diesel von Peugeut, der nicht wirklich gut an das Fahrzeug angepasst wurde. Im Dreitürer geht es noch halbwegs vom Temperament her, spätestens mit dem XL-7 und/oder Anhänger hat er aber so seine liebe Mühe. Der Verbrauch ist auch nicht besonders niedrig, und die Zuverlässigkeitsquote unterbietet jene der Benziner. Aus deren Sicht wäre mit Anhänger hauptsächlich 2.5er oder 2.7er V6 anzuraten, wobei der Verbrauch dort solo grob zwischen 10 und 13 Litern liegt, mit Anhänger und/oder Automatik nach oben offen. Ist technisch gesehen ansonsten haltbar, sein Hauptproblem ist der Rost. Der Allradantrieb ist starr zuschaltbar, und damit nicht auf fester Straße zu gebrauchen. Ist technisch gesehen ein Geländewagen im klassischen Sinne, vergleichbar zu Nissan Terrano oder Opel Frontera, nur kleiner.
Der New Grand Vitara verwendet als Diesel ein Renault-Aggregat, welches aber ebenfalls hauptsächlich die Zuverlässigkeitsstatistik torpediert hat. Mit 129 PS aus 1,9 Liter Hubraum hält sich die Zugleistung in Grenzen; Der 2.0er Benziner macht das durch seine kurze Übersetzung auch nicht schlechter. Die Starre Hinterachse musste weichen, dafür ist der Allradantrieb permanent (also auch auf der Straße nutzbar), und die Rostvorsorge war besser. Beide Suzukis haben eine Geländeuntersetzung, und damit bessere Zugeigenschaften abseits befestigter Straße.
Santa Fe - ist das größte Auto in dem Vergleich, jedoch auch am wenigsten Geländewagen. Auch da liegen zwei Generationen in der Preisklasse, den ersten gab es entweder als 2.0er Diesel, 2.4er Benziner oder 2.7er V6 (Benziner). Allrad war bei den kleineren Motorisierungen gar nicht mal so häufig anzutreffen. Der Nachfolger steht mit dem 2.2er Diesel als Zugfahrzeug etwas besser im Futter, der 2.7er V6 und der 2.4er Benziner sind geblieben. Würde ich zum Anhängerschleppen zwingend mit Automatik suchen, denn die Übersetzung des ersten Gangs der Handschaltung ist zu lang, ist unnötig viel Materialschlacht mit der Kupplung. Das ist aber kein auf den Santa Fe begrenztes Phänomen, auch bei anderen SUV (von RAV über CR-V, Xtrail, Maverick, Tribute etc. bis hin zu Jeep Patriot) fehlt ein kurz übersetzter, erster Gang wie ihn der Freelander hat - und erst recht die Untersetzung des Grand Vitara, kompensierbar ist das nur durch Motorleistung und den Drehmomentwandler der Automatik.
Solltest Du in allen Fällen einen Diesel suchen - viel Glück, Du erwischst genau deren wartungsintensiven Zeitpunkt...
Gruß
Derk
Danke Dir für die ausführliche Antwort.
Ist der wartungsintensivste Zeitpunkt bei einem Benziner anders?
Solange er keinen Zahnriemen hat - ja .
Beim Benziner (bezogen auf die oben genannten Fahrzeuge) muss man halt nicht je nach Behandlung durch den Vorbesitzer den Turbolader auf der Rechnung haben, ebenso wenig einen evtl. vorhandenen Partikelfilter, AGR, und alles was an sensorischer Steuerung dazu gehört. Außer dem Einhalten der Ölwechselintervalle passiert da nichts weiter.
Nun sind aber auch die Benziner nicht immer vollkommen problemlos. Ein kettengesteuerter Standard-Zwoliter aus japanischer Produktion an sich schon, Suzukis 2.5er und 2.7er V6 meistens auch - aber es gibt Fälle, in denen der Steuerkettenspanner des V6 nicht richtig funktioniert hat (ggfs. auch Folge eines Ölsorten-, bzw. Wechselproblems), und mit klappernder Steuerkette wird's dann doch teuer. Beim Freelander ist ausnahmsweise mal der Diesel vorzuziehen; Der 1.8er ist Rovers K-Engine mit latentem Hang zur Perforierung der Kopfdichtung, beim Freelander unterstützt durch ein defektanfälliges Kühlsystem (und Anhängerbetrieb macht's nicht besser). Der 2.5er V6 ist im Prinzip haltbarer, hätte aber gerne alle 120000 km einen Satz neuer Zahnriemen - ja, es sind mehrere, und die Vertragswerkstatt berechnet das vierstellig. Wenn's frisch gewechselt wurde wirst Du in der absehbaren Nutzungszeit vermutlich kein Problem damit haben; Viele der günstigen Gebrauchtwagenpreise rühren aber auch daher, dass eben das ansteht. Der 3.2 I6 des Freelander II ist davon nicht mehr betroffen, ist aber arg selten, und ebenfalls nicht in der Preislage.
Beim Santa Fe möchte der 2.4er noch vor 100000 km, bzw. nach Ablauf von 5-6 Jahre neu bespannt werden, der V6 ebenso. Erst ab 2009 hat der 2.4er dann Steuerkette (Quelle).
Der Zahnriemenwechsel kommt beim Diesel häufig genauso dazu - Ausnahme wäre hier wiederum der Freelander TD4 der ersten Generation, der hatte Steuerkette. Der 2.0 HDI des Grand Vitara bzw. der 1.9 DDIS des NGV möchte wiederum bei 75000 'nen neuen Zahnriemen haben, auch das kann je nach Werkstatt vierstellig kosten.
Der Nissan X-Trail (T30, 2.2 dci oder T31, 2.0 dci) dürfte noch 2000 kg anhängen, und die Motoren hätten in allen Generationen eine Steuerkette. Allerdings gab es auch da zuweilen Probleme mit gelängten Ketten und zerschlagenen Führungsschienen, der VTG-Turbolader der zweiten Generation des 2.2ers war nicht ganz so haltbar wie die non-VTG-Version des etwas schwächeren Vorgängers, etc.
Wird immer noch häufig als Zugfahrzeug verwendet, ist aber in Bezug auf die Zuverlässigkeit nicht auf den vorderen Plätzen zu finden, und im Reparaturfall auch nicht gerade günstig. Wenn etwas weniger Innenraum auch okay ist: Der T31 hatte einen technischen Zwilling in Form des Renault Koleos, dieser wird meistens günstiger gehandelt.
Die risikoärmste Variante aus der Liste wäre m.M. ein 2.0er New Grand Vitara. Nur der bringt es eben nicht ganz auf die 2000 kg Anhängelast, und er ist auch nicht unbedingt der Sparsamste. Die Auswahl mit den Kriterien ist da zur Zeit auch recht begrenzt, wenn man mal Automatik, LPG-Umbauten etc. außen vor lässt, bietet mobile.de da deutschlandweit gerade vielleicht ein Dutzend an (kurz überflogen, spontane Schätzung).
Gruß
Derk