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Insolvenz Energica

Themenstarteram 16. Oktober 2024 um 16:39

"Energica, der Elektromotorrad-Pionier aus Italien, meldet Insolvenz an."

https://www.motorradonline.de/.../

Sehr schade. Allerdings waren die Mopeds auch sehr teuer. Die Akzeptanz der E-Mobilität ist dazu sowieso auf dem 0-Punkt angekommen.

Ich denke, hier werden noch einige folgen.

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30 Antworten

Nicht nur der Preis war wohl ein Hindernis, auch so richtig gezündet hat das noch nicht, sie waren etwas zu früh dran.

Leider liegt das Aus von Energica weder an der Akzeptanz, noch am relativ hohen Preis.

Der Hauptaktionär, eine US-Gesellschaft die 75% an Energica hatte, ist in Schieflage geraten und muss Kapital abziehen. Energica hatte seine Verkaufszahlen in den letzten 1 1/2 Jahren mehr als verdoppelt.

Jetzt hängt es davon ab, ob sich jemand findet der die Insolvenzmasse gesamt kaufen kann, oder ob alles zerstückelt und in Einzelteilen verkauft wird.

Schade um die besten E-Motorräder die es bisher gab.

Habe mal eine Energica probegefahren. Brachialer Anzug und 80 Km Reichweite.

Man kommt zwar nicht weit, kauft aber trotzdem 3 Hinterreifen pro Jahr.

Die Marke hielt keine 10% des deutschen Gesamtmarktes für Elektromotorräder von insgesamt knapp 300 Stück pro Jahr.

Energica dürfte damit um die 10 Mio. Umsatz in Deutschland gemacht haben.

Wie solld as denn gehen?

Es gibt keine Akzaptanz von Elektromotorrädern in Deutschland. 300 davon stehen knapp 80.000 Verbrennermaschinen gegenüber (2023). Von 2022 auf 2023 hat die Marke mit 26 Stück 13% mehr Maschinen verkauft (verdoppelt?). Der Gesamtmarkt: 277 Stück. In 2022: 307 Stück.

Energica kann sich also auf die Fahne schreiben, in einer winzigen, schrumpfenden Nische eine Steigerung der Marktanteile erreicht zu haben. Allerdings in absoluten Zahlen so gering, dass die 13% Wachstum durch 3 verkaufte Maschinen zusätzlich erreicht wurde und sich damit im Bereich der Marktschwankungen bei den Kunden einer Kleinstadt bewegt.

Zum Vergleich: Mc Laren verkauft in Deutschland immerhin 1.000 seiner extrem teuren Supersportwagen im Jahr.

So schnell vergeht die Zeit.... und die Technik entwickelt sich...

Mit 80 km Reichweite war das vermutlich die erste Version, mit dem 9,5 kWh Akku.

Ab 2015 hatte der Akku 13,5 kWh, seit 2020 21,5 kWh, das Motorad wurde gleichzeitig um 12 kg leichter.

Ich selbst fahre seit 2018 eine Ego (mittlerweile knapp 20 000 km) mit dem 13,5 kWh Akku, wenn man einigermaßen im legalen Bereich auf der Landstraße unterwegs ist, sind 130 km drin. Wenn wir es krachen lassen, komme ich, mit etwas Reserve, nach 100 km an die Ladesäule.

Mit der neuen Ego mit dem 21,5 kWh-Akku sind 160 bis 200 km drin. Quelle? Eigene Erfahrung, der Händler ist im Nachbarort.

Reifen verbrauche ich etwa genau so viele, wie vorher auf meinen Aprilias, oder der 996er DUC. Das liegt mehr am Fahrstil, als an der Leistung. Der Vorderreifen ist etwas schneller weg, wegen dem höheren Gewicht, das man eben runterbremsen muss.

In 2022 hat Energica 13 Mio. Einnahmen aus verkauften Einheiten berichtet, das sind bei einem angenommenen Preis von 30 000 / Stck über 400 Motorräder. Die Auslieferung der Experia wurde dabei erst Ende 2022 begonnen. Für 2023 wurden 660 ausgelieferte Motorräder berichtet. Allein in Q2 diesen Jahres waren es 158 Auslieferungen. Energica hat (hatte) weltweit 135 Vertragshändler.

Die französische Polizei hatte eine "größere" Bestellung von umgerüsteten Experias in 3 Versionen abgegeben, eine für die Gendarmerie Nationale, eine für die Nationalpolizei und eine unmarkierte Version für die Polizeistreife.

Inoffiiell ist von 200 Einheiten die Rede gewesen.

Die notwendigen Anpassungen der E-Motorräder sollte der französische Karosseriebauer Durisotti vornehmen, der auf Umbaulösungen spezialisiert ist. Dabei geht es unter anderem um die farbliche Gestaltung, aber auch um Fragen der Beleuchtung, der Funkverbindung und des Sirenentons. Ebenfalls beteiligt ist das französische Familienunternehmen Tendance Roadster, das die Koordination bei der Auslieferung übernehmen sollte. Der Händler arbeitet schon seit mehr als fünf Jahren in Frankreich mit Energica zusammen.

Die ersten Modelle zur Umrüstung wurden jedenfalls schon geliefert, es bleibt abzuwarten ob wir die je auf der Straße sehen werden.

Die gesamte Tendez der Fa. Energica war schon auf der richtigen Spur. Leider war der finanzielle Hintergrund nicht solide genug, das Wachstum weiterhin zu finanzieren.

Die Zahlen einer jungen Firma eines neuen Produktes mit denen eines traditionsreichen Sportwagenherstellers zu vergleichen, mach dabei meiner Meinung nach keinen Sinn.

Gerade komme ich von einer kleinen Feierabendrunde mit meiner 750er zurück. 210 Km, ziemlich legal. Bin kein Heizer.

Die Reifen sind ca. 8.000 Km alt. Vorne noch eine Saison, hinten werde ich wohl im Winter gemütlich wechseln.

Die Reichweite der Maschine liegt bei 350 (Materialmord) bis 500 (Norwegen) Kilometern.

Ans Tanken denkt man mit dem Teil im Alltag nicht großartig. Wenn der Tageszaähler über 250 zeigt, fahre ich die nächste Tankstelle mal an, damit immer ein spontaner Trip in die Berge geht.

Der Spritverbrauch an sich in Bezug auf die Kosten ist mir bei 3-4.000 Km im Jahr egal. Das Teil muss dann laufen, wenn ich fahren will. Und ich habe keine Lust, 30 Km vor Ende der Feierabendtour noch eine Stunde nachzuladen.

Wenn ich mit der Maschine reise, plane ich keine Tankstops südliche des Polarkreises. Ich tanke halt wenn es passt. Gemächliche 300-400 Km an einem Reisetag will ich so abspulen, dass ich am Nachmittag in der Sonne noch ein paar Bier trinken kann und nicht 2 oder 3 mal an Ladesäulen herumstehe.

Deshalb und natürlich wegen der vollkommen unrealistischen Kaufpreise kauft keiner die Elektromotorräder.

Der Test bei der französischen Polizei ändert daran auch nichts. Für Innenstädte mögen 150 Km Reichweite funktionieren. Aber weshalb bitte soll man sich dafür nicht einfach für ein Fünftel des Preises eine hübsche neue Benziner-Vespa kaufen? Die ist schnell genug und problemlos aufzutanken, auch für Leute ohne Parkplatz mti Steckdose.

Machen ja auch fast alle.

Na ja, das sind alles "Argumente" die mir schon hunderte von Malen um die Ohren gehauen wurden. Wer selbst mal elektrisch unterwegs war weis, dass das überwiegend Unsinn ist. Touren mit 300 km zum Sohnemann, oder 600 km quer über über die Alpen sind selbst mit meinem "alten" Modell kein Problem. Ladesäulen gibt's zumindest in Süddeutschland, Österreich, Frankreich und der Schweiz mehr als Tankstellen. Wer nicht darauf achtet, der fährt halt dran vorbei ohne sie wahrzunehmen.

Ich bin schon jeher immer eher flott unterwegs. 210 km Strecke im "legalen Bereich" sind mit dem neueren 21,5kWh-Akku auch drin. Und für 30 km nachzuladen, das dauert grade mal 7 min, falls es denn wirklich sein muss.

Wer so ein Motorrad kauft, den kümmert so oder so kein Benzinpreis. Ich hatte schon über 40 Motorräder, schraube seit über 45 Jahren an Verbrennern, war auf Rennstrecken unterwegs, habe immer noch 3 Verbrenner in der Garage, aber so wie ein E-Motorrad fährt eben kein Verbrenner. Da hat man sich bei den Verbrennern alle Mühe gegeben, mit Mapping, Power Commander, Blipper, Anti Hopping Kupplung und was weis ich noch allem, damit die wenigstens so ähnlich wie ein E-Motorrad fahren.

Auch meine Feierabendrunde heute, na ja, bevor man den Verbrenner anwirft.....

Für mich ist die Energica eine Alternative zur Duc 996 oder zur RSV 1000. Da hinkt der Vespa-Vergleich etwas. Im Vespa-Bereich gibt's genug preiswerte elektrische Alternativen, da braucht man keine Energica für über 25 000€.

Aber jedem wie er es mag.... trotzdem schade dass die Firma die die besten E-Motorräder der Welt gebaut hat, wegen schlechter Investpolitik zugemacht werden muss.

Energica Ego
Themenstarteram 18. Oktober 2024 um 6:24

Das ist so. Wir haben ein E-Auto als Zweitwagen. Der sollte eigentlich nur für meine Frau zum Pendeln und als Einkaufstasche genutzt werden.

Mittlerweile wird er fast für alles genutzt.

Der Verbrenner wird nur noch von mir für den Weg zur Arbeit genutzt und für den Wohnwagen als Zugfahrzeug.

 

Um den Bogen zum Moped zu spannen. Ich bin die Zero DS mal zur Probe gefahren und ja, das Ding läuft super. Leider aber auch recht teuer. Energica finde ich da, alleine schon vom Design, her viel interessanter.

Mit 200 / 250km Reichweite kann man auch gut leben. Viel weiter kommt meine Tuono auch nicht.

Ich denke, dass es bei vielen in erster Linie der Preis ist, der abschreckt und das "umständlichere" laden unterwegs.

Ich finde das Laden nicht umständlich. Es ist nur was anderes und man muss sich auch darauf einstellen.

Ich hab seit 3 Jahren die EsseEsse9+ und 25000km drauf. Und seit August eine Experia und bis Saisonende 3/10 5000km und keine Probleme wegen der Ladezeit. Bei mein Afrika Twin wurden die letzte 3 Jahre nur noch ca. 7000km gefahren. Den für ein Kaffee oder Eis reicht allemal das laden. Meine Letze Tour mit Experia lag bei 242km restreichweite noch 76km bei 20%.

Also ist eine größere Touren kein Problem aber manche machen daraus eins. Weil sie denken sie müssen 450km ( wie meine Afrika Twin) kommen. vergessen aber das sie alle 100km-150km Pause einlegen.

Ich finde es schade das Energica untergegangen ist. Aber ich hoffe das jemand weiterführt. Das Nohau ist ja da und würde weiter gehen. Zb. höhere Laufleistung und leichter

Zeit drei jahre
Zeit 3 Monate
Zeit 5 Jahre

300 KM effektive Reichweite ist für ein Motorrad schon beachtlich.

Da habe ich ähnliche Erfahrungen. Mit der EGO Bj. 2018, mit dem 13.5 kWh Akku, war meine längste Tagestour ca 590 km über die Alpen. Morgens um 6:00 losgefahren, Abends um 19:00 angekommen. Die Strecke war von bei Ravensburg, Fernpass, Inntal / Innsbruck, Zillertal, Gerlos, Großglockner Hochalpenstraße, Heiligenblut, Villach. Und ein paar Tage später natürlich wieder zurück.

Laden war, bis auf ein mal als die Ladesäule nicht wollte und ich ein paar km Umweg fahren musste, kein Problem, CCS-Lader gibt's mittlerweile, zumindest in Süddeutschland Österreich und Frankreich, ausreichend. Die Etappenlängen waren zwischen 70 und 110 km. Wie geschrieben, mit dem "alten" kleinen Akku.

Die gleiche Strecke bin ich zuvor mit der Aprilia RSV 1000 R schon mehrfach gefahren, der Unterschied in der Zeit schenkt sich nicht mal soo viel, da man auf einem Sportler ohnehin öfter Pause macht und zwischendurch ja auch tanken muss.

Jetzt bleibt abzuwarten, was mit der Insolvenzmasse von Energica passiert. Eventuell kann alles zu einem günstigen Kurs übernommen werden und läuft dann irgendwie weiter.

Das ist ja von italienischen Motorradherstellern schon bekannt, siehe Bimota.

Wäre schade wenn die tolle Technik nicht weiter entwickelt werden würde.

Na ja, wenn ich sowas heute genutzt hätte, hätte ich mein kleine Caferunde heute in einem nicht geschafft.

Und auf dem Weg/Rund (war sehr schöne) war nicht mal eine Tankstelle, geschweige denn einen Ladesäule.

Und mein Tank ist noch über 1/2 eher gegen 3/4 voll.

Wie gesagt, war mal eben ne fixe Caferunde ohne Kaffee und ohne Stopp. Hätte auch das Doppelte sein können aber hab nicht genügend Zeit heute.

 

Wo lasst ihr denn eigentlich das Ladekabel. So klein dürfte das eigentlich nicht sein oder?

Herzlichen Glückwunsch dass Du so ein Motorrad hast, wie es Dir gefällt. Mir hätte das zu wenig Leistung und wäre zu unsportlich. Damit würde mir eine Caferunde vermutlich nicht viel Spass machen. ;-)

Und wozu sollte ich Strom wieder mit nach Hause nehmen? Dort habe ich doch genug, der kommt vom Dach und aus der Steckdose. .

Ich bin übrigens immer ohne Ladekabel unterwegs, das ist fest an der Ladesäule installiert.

zu 99% bleibt bei mir das Kabel zu Hause

Auser bei 4 Tagestour hatte ich das 220V Ladekabel mitgenommen weil ich Wuste das ich im Hotel laden durfte.

Wenn ich unterwegs bin Lade ich ja nur CCS.

Themenstarteram 25. Oktober 2024 um 5:36

Zitat:

@renaldo schrieb am 25. Okt. 2024 um 06:6:51 Uhr:

Wenn ich unterwegs bin Lade ich ja nur CCS.

Wenn wir eine Tagestour, wie jetzt wieder geplant, fahren, kommen sehr schnell um 500+ km zusammen. Pausen werden an landschaftlich schönen Stellen alle 90 -120 Minuten eingelegt und daueren um 20 Minuten.

Das würde theoretisch reichen um wieder Strom zu zapfen. Nur habe ich bisher an diesen Punkten nicht eine einzige Ladesäule gesehen. Die stehen meist in der Nähe von Einkaufzentren oder Tankstellen. Letztere fahren wir natürlich auch an aber auch da gibt's (noch) sehr viele weiße Flecken. Von der Mittagspause irgendwo im Nirgendwo an einem Landgasthaus schweigen wir lieber gänzlich. Auf McDoof nebem einem Schnelllader habe ich nicht wirklich Lust.

Natürlich kann man so eine Tour auch mit einem Stromer fahren, keine Frage. Aber das erfordert schon eine gute Planung und Pausen in der Nähe von Ladestationen.

Mit dem E-Auto ist das einfacher, denn damit fährt man idR nicht zum Spaß.

Es gibt also noch sehr viel Ausbaupotenzial.

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