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Installation eine Ladeinfrastruktur in einer WEG-Tiefgarage

Themenstarteram 24. Juni 2024 um 17:55

Hallo zusammen,

 

Ich wollte hier mal nach eurer Meinung und Erfahrungen im Bezug zum Aufbau einer Ladeinfrastruktur in einer Tiefgarage einer WEG fragen.

 

Unsere Hausverwaltung wurde beauftragt eine Machbarkeitsanalyse zu Lademöglichkeiten in unserer Tiefgarage mit 48 Stellplätzen erstellen zu lassen. Hierzu ließ sie die Analyse von den örtlichen Stadtwerken erstellen.

 

Nachdem ich aktuell auf meinen iX1 warte habe ich mir von unserer Verwaltung die Analyse zusenden lassen, um mich auf die nächste Eigentümerversammlung vorzubereiten und notfalls einen Plan B zu haben, falls gegen eine gemeinsame Ladeinfrastruktur gestimmt wird. In dem Konzept wurden zwei mögliche Varianten aufgezeigt:

 

Konzept 1:

Hier wird jede Wallbox auf dem Stellplatz an dem zugehörigen Zähler der Wohnung angeschlossen. Über einzelne Datenkabel der Wallboxen und einem Switch soll das dynamische Lastmanagement realisiert werden.

 

Als Vorteile werden genannt:

- ein Stromtarif für Wohneinheit und Wallbox

- Günstige Wallbox möglich

- Lademanagement zwischen den Wallboxen möglich

- Lastmanagement am Hausanschluss möglich

 

Nachteile:

- Viele Kabel zum Zähler zur TG (Brandschutzabschnitte)

- keine separate Abschaltung der TG möglich

- Kein Autostromtarif möglich (abschaltbar) - verstehe diesen Punkt nicht

- Stellplätze sind fest zugeordnet, keine Untervermietung möglich

 

 

Konzept 2:

Hier wird eine eigene Zuleitung in die Tiefgarage mit eigener Messung gelegt. Über eine Unterverteilung werden die einzelnen Wallboxen angebunden und untereinander mit Datenleitungen vernetzt. Auch hier ist ein dynamisches Lastmanagement vorgesehen. Nachdem die Wallboxen nicht an die eigenen Zähler angeschlossen werden, muss hier ein Nutzungsvertrag für die Wallboxen und ein Gestattungsvertrag der Infrastruktur mit den Standwerken geschlossen werden.

 

Vorteile:

- Stromlieferung der Wallbox entkoppelt vom Stromvertrag der Wohneinheit

- Eigene Abrechnung der geladen kWh durch die eigene Ladekarte der Stadtwerke

- Lademanagement zwischen den Wallboxen möglich

- Lastmanagement am Hausanschluss möglich

- Stellplätze können frei vergeben und untervermietet werden

- Eigener Hausanschluss für Tiefgarage möglich, falls bestehender nicht ausreicht

- Fernwartung durch Backendsystem möglich

 

Nachteile:

- höhere Grundinvestition

- Laufende Kosten für den Betrieb

- Anbindung an Backendsystem notwendig

 

 

Ausgearbeitet mit Kostenschätzung wurde nur die zweite Variante. Auf Nachfrage warum es keine Kostenschätzung für die erste Variante gibt, hieß es, dass es mit 48 Stellplätzen nicht sinnvoll umzusetzen sei.

 

Die Kosten für Variante zwei setzten sich so zusammen:

 

Grundinstallation 132.310 €, also 2.756 € pro Stellplatz. Also für jeden, auch Eigentümer, die keine Wallbox wollen. Als Wallbox ist die Mennekes Typ Amtron Professional 22 für 2.130 € vorgesehen. Hinzu kommt die Inbetriebnahme für ca. 300 €.

 

Einmalige Kosten pro Stellplatz:

2.756,00 € Grundinstallation

2.130,00 € Wallbox

300,00 € Inbetriebnahme

GESAMT: 5.186,00 €

 

Zusätzlich fallen monatlich folgende Kosten an:

17,85 € Nutzungspauschale

6,90 € Kosten für die Ladekarte der Stadtwerke

GESAMT: 24,75 €

 

Der Tarif zum Laden zu Hause der Stadtwerke: 0,50 €/kWh

(An deren Ladesäulen im Stadtgebiet kostet die kWh 0,55 €/kWh)

Interessehalber habe ich gefragt, ob auch Ladekarten anderer Anbieter genutzt werden können: Eine Freischaltung für Roaming kostet monatlich 11,90 € und es könnten Blockiergebühren anfallen.

 

Mein Fazit dazu:

Die Kosten für die Grundinstallation versteh ich ja noch, aber die teure Wallbox, die monatlichen Kosten sowie der hohe kWh Preis (als Autotarif!) finde ich extrem hoch und hinterlässt bei mir den Eindruck, dass unsere Stadtwerke an solchen Lösungen überhaupt nicht interessiert sind! Zusätzlich sehe ich auch keine Mehrheit für die Installation bei diesen Preisen.

 

Wie seht ihr das?

 

Für meine Lademöglichkeit dachte ich mir jetzt, dass ich mich bei einem befreundeten Elektriker mal beraten lasse, was für Kosten in etwa auf mich zukommen, wenn ich mir eine 11kW Steckdose an meinen Stellplatz legen lassen würde. Mit den Kosten würde ich dann bei der nächsten Eigentümerversammlung eine Lademöglichkeit an meinem Stellplatz beantragen und anbieten, dass ich diesen stilllege, wenn eine gemeinsame Ladeinfrastruktur mit realistischen Preisen realisiert wird. Was haltet ihr davon?

 

Danke, Benny

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66 Antworten
Themenstarteram 24. Juni 2024 um 18:04

Vergessen zu erwähnen, an der CEE Steckdose würde ich das Auto dann mit dem Flexible Fast Charger von BMW laden wollen

Zitat:

@iX1-Benny schrieb am 24. Juni 2024 um 19:55:25 Uhr:

Für meine Lademöglichkeit dachte ich mir jetzt, dass ich mich bei einem befreundeten Elektriker mal beraten lasse, was für Kosten in etwa auf mich zukommen, wenn ich mir eine 11kW Steckdose an meinen Stellplatz legen lassen würde. Mit den Kosten würde ich dann bei der nächsten Eigentümerversammlung eine Lademöglichkeit an meinem Stellplatz beantragen und anbieten, dass ich diesen stilllege, wenn eine gemeinsame Ladeinfrastruktur mit realistischen Preisen realisiert wird. Was haltet ihr davon?

Davon halte ich am meisten.

am 24. Juni 2024 um 18:38

Das hört sich ganz stark nach einem Angebot an welches man ablehnen muss/soll.

Dein eigener Vorschlag klingt am ehesten so, als ob er in überschaubarer Zeit umgesetzt werden könnte.

Würdest du die 230V-Leitungen zur Wallbox dann vom eigenen Wohnungszähler hinführen (teure Wanddurchbrüche) oder vom vorhandenen Allgemeinstrom der TG abzweigen (Zähler mit Ablesung durch Hausverwalter, vorhandene Anschlussleistung der TG ausreichend)?

Ich habe bei mir nämlich ein ähnliches Problem und könnte rein technisch gar keine 11kW-Wallbox am vorhandenen Allgemeinstrom der TG installieren, weil die laut Elektriker nur mit 1x16A versorgt wird (Licht, Torantrieb, Lüftung).

Notlösung wäre in diesem Fall vielleicht eine Schuko-Steckdose mit Ladeziegel, begrenzt auf die minimalen 6A, sichergestellt durch entsprechend knappe Absicherung der Zuleitung. Auch damit könnte man über Nacht ja 50km laden.

Themenstarteram 24. Juni 2024 um 19:05

Zitat:

@Wrdlbrmpfd schrieb am 24. Juni 2024 um 20:51:11 Uhr:

Dein eigener Vorschlag klingt am ehesten so, als ob er in überschaubarer Zeit umgesetzt werden könnte.

Würdest du die 230V-Leitungen zur Wallbox dann vom eigenen Wohnungszähler hinführen (teure Wanddurchbrüche) oder vom vorhandenen Allgemeinstrom der TG abzweigen (Zähler mit Ablesung durch Hausverwalter, vorhandene Anschlussleistung der TG ausreichend)?

Ich habe bei mir nämlich ein ähnliches Problem und könnte rein technisch gar keine 11kW-Wallbox am vorhandenen Allgemeinstrom der TG installieren, weil die laut Elektriker nur mit 1x16A versorgt wird (Licht, Torantrieb, Lüftung).

Notlösung wäre in diesem Fall vielleicht eine Schuko-Steckdose mit Ladeziegel, begrenzt auf die minimalen 6A, sichergestellt durch entsprechend knappe Absicherung der Zuleitung. Auch damit könnte man über Nacht ja 50km laden.

Als eigene Lösung stelle ich mir eine CEE-Steckdose mit 16A und 400V an meinem Stellplatz vor, der auf meinen Zähler geschalten ist. Aber ob das mit meinen vorhandenen Absicherungen möglich ist, weiß ich nicht - dazu würde ich meinen Elektriker kontaktieren, dass er sich das alles ansieht.

 

Die Leitungslänge liegt bei etwa 25 bis 30 Meter zwischen Stellplatz und Sicherungskasten. Und man müsste durch 3 Wände, welche wohl alle Brandschutzwände sind

Wir hatten dieselbe Frage in unserer WEG. Ich habe gesagt, die sollen erstmal Geld eintreiben, damit wir die Infrastruktur soweit verstärken und erhöhen, dass tatsächlich jeder auch die gewünschten KW (11 oder 22) bekommen kann. Derzeit haben wir nämlich in SUMME nur insgesamt 22KW zu verteilen. Wenn dann 10 leere EQS einfahren und wollen jeweils 100KW laden, dann brauche ich auch kein Lastenmanagement, weil es schlicht nichts zu verteilen gibt, außer Krümeln.

am 24. Juni 2024 um 21:27

Vorkommnisse All Schaltjahr sind irrelevant für die täglichen Abläufe.

am 24. Juni 2024 um 21:28

22 KW sind sechs Phasen an denen mit jeweils 3,6kW geladen werden kann; jemand der gleich wieder los will geht eh zum HPC.

Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 24. Juni 2024 um 23:28:41 Uhr:

22 KW sind sechs Phasen an denen mit jeweils 3,6kW geladen werden kann; jemand der gleich wieder los will geht eh zum HPC.

Hallo,

Quatsch. 22 kW erreicht man, in dem die dreiphasige Installation mit 32 A abgesichert wird.

 

Grüße,

diezge

Zitat:

@iX1-Benny schrieb am 24. Juni 2024 um 21:05:40 Uhr:

 

Als eigene Lösung stelle ich mir eine CEE-Steckdose mit 16A und 400V an meinem Stellplatz vor, der auf meinen Zähler geschalten ist. Aber ob das mit meinen vorhandenen Absicherungen möglich ist, weiß ich nicht - dazu würde ich meinen Elektriker kontaktieren, dass er sich das alles ansieht.

Die Leitungslänge liegt bei etwa 25 bis 30 Meter zwischen Stellplatz und Sicherungskasten. Und man müsste durch 3 Wände, welche wohl alle Brandschutzwände sind

Hallo,

genau so habe ich das auch realisiert. Es wurde ein eigens abgesicherter CEE-rot 16 A installiert. Dieser Anschluss hängt direkt am Verteiler nach dem Stromzähler und ist mit drei Schmelzsicherungen 35 A abgesichert, weil mein Elektriker in die Zukunft dachte, falls ich mal mit 22 kW laden möchte. Über der CEE-rot 16 A ist noch ein kleiner Kasten mit einem Hutschienenstromzähler, sowie einem vierpoligen Sicherungsautomaten mit 16 A mit integriertem RCD. Der Hutschienenstromzähler deshalb, weil ich wissen möchte, wieviele kWh ins Auto fließen.

Das Ladekabel, also ein Ziegel mit Dremstromanschluss hat mich um die 500 € gekostet. Nie im Leben würde ich eine Wallbox kaufen.

Außerdem, wenn ich die Preise sehe... Die Strompreise waren auf 40 Cent/kWh gedrosselt und Dein Stromversorger möchte 50 Cent/kWh? Prüf mal Deinen Stromvertrag für die Wohnung und Du wirst feststellen, dass der Strom günstiger ist. Also lass die Ladesteckdose auf den Zähler Deiner Wohneinheit laufen.

 

Grüße,

diezge

Auch falls bei dir, iX1-Benny, der Wohnungsanschluss nicht mit zusätzlichen 3x16A entspr. 11kW belastet werden kann, würde ich diesen Weg gehen und eben so viel an Strom fürs Auto vorsehen, wie der Anschluss nach Abzug des Wohnungsverbrauches noch hergibt. Und wenn es eben nur 2kW sein sollten, ist das besser als nichts, weil es die allermeisten Fälle abdeckt. Du würdest immer noch 100km je Nacht dazuladen, ausreichend für 36500 km Alltagsfahrten pro Jahr, und dazu noch die Langstrecken oder andere Sonderfälle, wo man auswärts lädt. Oder ist deine Kilometerleistung extrem ungleich verteilt?

Hat man 22kW für eine TG zu verteilen wie in Finkicarlos Beispiel, sind das schon gute Voraussetzungen. Bei konstanter Last, also idealer Verteilung, sind das ca. 192 720 kWh entspr. grob fast 1 Mio daheim geladene Kilometer. Dieser Idealzustand ist natürlich illusorisch, aber seibst wenn die Auslastung im Mittel statt bei 100% nur bei 20% liegt, lädt man immer noch 200 000 km pro Jahr, das wird für über 10 Autos reichen, ohne den Anschluss zu erweitern.

Nur Mut zur geringen Ladeleistung. Selbst bei meinem Hybrid mit dem kleinen Akku würden mir die minimalen 1x6A entspr. 1.3kW daheim an den meisten Tagen genügen, mit größerem Akku wären sie für alle Alltagsfahrten ausreichend. Nur auf Langstrecken braucht es dann öffentlich gekaufte Energie.

Themenstarteram 25. Juni 2024 um 5:16

Vllt helfen beigefügte Bilder von meinem Zähler und zugehörigen Sicherungen noch für Vorschläge weiter. Zusätzlich noch ein Bild des Sicherungskastens aus der Wohnung, der aber keine Rolle spielt?

 

In unserem Sicherungskasten sind 7 Zähler verbaut, daneben gibt es noch einen weiteren mit ebenfalls 7 Zählern und noch einen mit einem für den Allgemeinstrom.

 

Meine Wohnung bzw. mein Zähler ist die Nr. 22 (zusätzlich mit einer 1 markiert). Darüber gibt es eine Sicherung und darunter sind 3 größere Sicherungen. Leider kenne ich mich mit Elektronik nicht so aus, weshalb ich mit den Angaben nicht wirklich viel anfangen kann.

 

Vllt noch eine kurze Erklärung zur Wohnanlage:

Nicht alle 48 Stellplätze laufen hier auf diese 14+1 Zähler. Die Wohnanlage besteht aus mehreren aneinander gereihten Häusern, die über mehrere eigene Stromverteilungen verfügen. Zusätzlich die große Tiefgarage, die sich unter den ganzen Häusern entlangzieht.

Asset.HEIC.jpg
Asset.JPG
Asset.HEIC.jpg
+1
am 25. Juni 2024 um 5:19

Zitat:

@diezge schrieb am 24. Juni 2024 um 23:53:09 Uhr:

Zitat:

@Schwarzwald4motion schrieb am 24. Juni 2024 um 23:28:41 Uhr:

…sechs Phasen an denen mit jeweils 3,6kW..

…mit 32 A abgesichert wird.

Noch nie was von Lade Management gehört?

 

Wie das letztlich umgesetzt wird ist Schnuppe, gerne auch rotieren und alle 10 Minuten im Wechsel.

 

Ich bekomme meine Kiste von null auf 100 jedenfalls in 33 Stunden wieder voll; nur… ich fang nicht bei null an und in 98 % der Fälle höre ich nicht erst bei 100 auf!

Und sind es (aus Rücksicht um die Schuko-Infrastruktur) 10A also 2,3kW.

Es ist immer die Frage, was der Hausanschluss ohne bauliche Änderung verkraftet.

Aber für jede gemeldete Ladeeinrichtung möchte der Versorger eine Aufstockung der Anschlussleistung, die die WEG unterschreiben und der Verursacher bezahlen muss (einmalig).

Wenn dann mehr als zulässig beantragt wurde, braucht es einen erweiterten Anschluss oder Lademanagement.

Und nicht jedes BEV braucht über Nacht 100kWh.

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