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Ist die Batterie hinüber? Messprotokoll des ADAC
Hallo Gemeinde,
ich brauchte vor zwei Wochen Starthilfe vom ADAC, da die Spannung meiner Starterbatterie (Bosch S4 mit 72 Ah, ca. zwei Jahre alt) sehr niedrig war. Das Auto stand da übers Wochenende und morgens hatte ich noch aus der Ferne die Standheizung angeschaltet, die auch noch kurz gelaufen sein muss, dann aber wegen zu geringer Spannung abgeschaltet hat (vermute ich).
Der Gelbe Engel hat als Spannung 11 V gemessen. Und dann die weiteren Messungen wie folgt:
Ladespannung nach Fahrzeugstart: 14,4 V Stromaufnahme: 2A
nach 5 Min. 14,4 V und 2 A
nach 10 Min. 14,4 V und 2 A
Tip des Gelben Engels war daraufhin Batterie tauschen, da die Stromaufnahme der Batterie mit 2 A zu niedrig sei.
Würdet Ihr anhand dieser Messungen auch sagen, dass die Batterie hinüber ist?
In den Tagen nach der Starthilfe hatte die Batterie keine Probleme beim Motorstart, selbst nach 15 Minuten Standheizung.
Dieses Wochenende habe ich die Batterie an ein AEG Ladegerät mit 5 A gehängt, das mir auch Spannung, Ladestrom und Kapazität anzeigt. Die Kapazität wurde zu Beginn mit 55% angegeben, ging dann nach ca. 16 Stunden laden bis auf 100% hoch. In der Hauptladungsphase wurde auch mit 5 A geladen, ist das der gleiche Wert wie die vom ADAC gemessene Stromaufnahme?
Ich möchte ungern jetzt auf Verdacht eine neue Batterie kaufen, nur um dann festzustellen, dass die alte doch noch okay war.
Was kann ich also noch messen, um festzustellen, ob die Batterie futsch ist?
Danke und Grüße
Martin
Beste Antwort im Thema
Zitat:
@Unforgiven11 schrieb am 12. Dezember 2016 um 08:04:38 Uhr:
Würdet Ihr anhand dieser Messungen auch sagen, dass die Batterie hinüber ist?
Wenn die Messung korrekt war definitiv, 2A sind mal gar nix für 'ne leere Batterie (die ist hochohmig).
Zitat:
In den Tagen nach der Starthilfe hatte die Batterie keine Probleme beim Motorstart, selbst nach 15 Minuten Standheizung.
Dann hat da ganz sicher einer Mist gemessen (es sei denn, du vist vorher 500km Autobahn gefahren).
Allerdings eine Batterie die nur noch 2A aufnimmt dürfte so hochohmig sein, daß da auch voll geladen kein Auto mehr anspringt.
Zitat:
In der Hauptladungsphase wurde auch mit 5 A geladen, ist das der gleiche Wert wie die vom ADAC gemessene Stromaufnahme?
Ja, die 5A dürften hier aber das Limit des Ladegeräts sein (also normal).
Zitat:
Was kann ich also noch messen, um festzustellen, ob die Batterie futsch ist?
- Leerlaufspannung
- Spannung mit Last ohne Laufenden Motor (Fahrtlich mal einschalten)
- Ladestrom (wenn du 'ne Messzange hast)
Gruß Metalhead
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14 Antworten
Zitat:
@Unforgiven11 schrieb am 12. Dezember 2016 um 08:04:38 Uhr:
Würdet Ihr anhand dieser Messungen auch sagen, dass die Batterie hinüber ist?
Wenn die Messung korrekt war definitiv, 2A sind mal gar nix für 'ne leere Batterie (die ist hochohmig).
Zitat:
In den Tagen nach der Starthilfe hatte die Batterie keine Probleme beim Motorstart, selbst nach 15 Minuten Standheizung.
Dann hat da ganz sicher einer Mist gemessen (es sei denn, du vist vorher 500km Autobahn gefahren).
Allerdings eine Batterie die nur noch 2A aufnimmt dürfte so hochohmig sein, daß da auch voll geladen kein Auto mehr anspringt.
Zitat:
In der Hauptladungsphase wurde auch mit 5 A geladen, ist das der gleiche Wert wie die vom ADAC gemessene Stromaufnahme?
Ja, die 5A dürften hier aber das Limit des Ladegeräts sein (also normal).
Zitat:
Was kann ich also noch messen, um festzustellen, ob die Batterie futsch ist?
- Leerlaufspannung
- Spannung mit Last ohne Laufenden Motor (Fahrtlich mal einschalten)
- Ladestrom (wenn du 'ne Messzange hast)
Gruß Metalhead
Vielen Dank für die Antwort,
also widerspricht sich der Ladestrom von 5 A meines Ladegerätes doch der vom Gelben Engel gemessenen Stromaufnahme von 2 A, da frage ich mich schon was jetzt stimmen soll.
Die genannten Spannungswerte werde ich mal mit einem Multimeter messen.
Ich bekomme morgen auch eine Messzange für max. 100A Gleichstrom. Wie messe ich mit dem Teil?
Vermutlich bei laufendem Motor (also arbeitender Lichtmaschine). Aber wo messe ich?
Danke und Gruß
Zitat:
@Unforgiven11 schrieb am 12. Dezember 2016 um 08:24:46 Uhr:
Wie messe ich mit dem Teil?
Vermutlich bei laufendem Motor (also arbeitender Lichtmaschine). Aber wo messe ich?
Über das Massekabel (Batterie nach Karosse) klemmen. Vorher Nullkalibrierung.
Batterie sollte etwas entladen sein (also mal Standheizen), dann Motor starten und messen.
Gruß Metalhead
Bei dem alter der Batterie könnte ein pulser was bewirken. Andere schwören auf geringe Ströme für lange Zeit damit dir sulfatierung zurück geht. Das Ladegeräte mal über das WE hängen lassen wäre ein leichtes und zumindest ein Versuch wert. Das sollte je eine Erhaltungsladungsfunktion haben.
Oder die Holzhammer Methode. Vollladen und heftig entladen und dann mit viel Strom wieder laden und das mehrfach. Da hat man dann aber einen Heizwiderstand beim entladen. Hat man auch nicht unbedingt zuhause.
Und bevor man sich Pulslader anschafft, kann man auch gleich ne neue Batterie besorgen.... ist so sinnig wie eine "Ölanalyse". Deren Kosten sind so hoch wie ein Ölwechsel - man machts aus Spass an der Freud, nicht weils wirtschaftlich ist.
Ich denk auch, dass der ADAC Mist gemessen hat. Einfach beobachten - beim nächsten Anzeichen von Schwäche prüfen, ob ein "hängendes" Steuergerät, was die Batterie ständig entlädt, ausgeschlossen werden kann. Wenn ja, dann neue Batt und gut ist.
Mein beklopptester Fehler war vor 20 Jahren mal ein defekter Laderegler. Im Leerlauf und Stadt alles ok, bei viel Drehzahl auf der Autobahn (27PS Motorrad, das geht nicht ohne) hatte der Laderegler die Batterie "quasi kurzgeschlossen" und entladen statt geladen. Somit war nach langen Autobahnetappen ständig die Batt leer, aber nach Fremdstart und durchmessen alles ok.
Zitat:
@GaryK schrieb am 12. Dezember 2016 um 11:09:17 Uhr:
Ich denk auch, dass der ADAC Mist gemessen hat.
Diesen Schluss halte ich für verfrüht. Lade-Stromaufnahme 2 A im Auto vs. 5 A am Lader kann durchaus auch bedeuten, dass die Lichtmaschine oder der Laderegler nicht mehr ordentlich funktioniert, und deshalb die Batterie-Ladebilanz auf Dauer negativ geworden ist. Die Batterie ist noch nicht ganz hin, war mit 11 Volt aber tief genug entladen, dass es ihr geschadet haben kann.
Hä?
Was ist für dich die "Ladebilanz auf Dauer"?
Wir haben 2A Stromfluss bei 14,4V Ladespannung und 11V Leerlaufspannung. Also Differenz von 3,4V.
Das macht einen Innenwiderstand von etwa 1,7Ohm.
Das wären dann bei vollgeladener Batterie (12,6V) und Kurzschluss ganze 7,4A.
Damit würde kein Auto mehr ansatzweise starten.
Also hat der ADAC irgendwas falsch gemessen.
Da Spannungen relativ einfach zu messen sind tippe ich auf einen Fehler bei der Strommessung.
Da die Batterie bei 5A in der CC Phase 16 Stunden zum laden benötigt hat tippe ich darauf das die in Ordnung ist. Scheint also Ladung aufzunehmen.
Test:
Auto min. 5h stehen lassen.
Dann die Leerlaufspannung messen, sollte nicht allzuweit unterhalb von 12,5V sein. Aufjedenfall über 12,0V.
Dann mal Zündung, Licht (Inkl. Fernlicht und Nebler) und Heckscheibenheizung einschalten und nochmal messen.
Die Batterie Spannung sollte dann zum einen nach 30s konstant bleiben und zum Anderen nicht unter 11V fallen.
Zitat:
@Destructor schrieb am 12. Dezember 2016 um 20:25:43 Uhr:
Was ist für dich die "Ladebilanz auf Dauer"?
Das selbe wie für jeden anderen.
Zitat:
Wir haben 2A Stromfluss bei 14,4V Ladespannung und 11V Leerlaufspannung. Also Differenz von 3,4V.
Das macht einen Innenwiderstand von etwa 1,7Ohm.
Allerdings nur unter der Annahme, dass die LiMa überhaupt mehr als 2 A abgeben würde.
Test:
Auto min. 5h stehen lassen.
Dann die Leerlaufspannung messen, sollte nicht allzuweit unterhalb von 12,5V sein. Aufjedenfall über 12,0V.
Dann mal Zündung, Licht (Inkl. Fernlicht und Nebler) und Heckscheibenheizung einschalten und nochmal messen.
Die Batterie Spannung sollte dann zum einen nach 30s konstant bleiben und zum Anderen nicht unter 11V fallen.
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So kann man vorgehen.
@Timmerings Jan:
1.Was ist denn die angenommene Dauer deiner "Ladebilanz"?
Das die wohl seit längerer Zeit negativ war ist relativ klar, sonst wäre die Batterie nicht leer gewesen.
Der Grund weshalb diese negativ ist interessiert.
2. Ausdrücklich Nein!
Die Stromquelle ist in der statischen Betrachtung irrelevant.
Die könnte man sogar als Black-Box annehmen.
Was die meisten Leute nicht verstehen ist die lineare Beziehung des ohmschen Gesetzes.
Wäre die Lichtmaschine defekt und die Batterie in Ordnung würde die Spannung einbrechen, dann hätten wir keine 14,4V Ladespannung sondern nur etwas um die 11,xV.
2A ist so lächerlich gering, das wir hier von Zehntel Volt sprechen.
Das was der ADAC gemessen hat würde für eine vollständig tote Batterie sprechen.
Damit hätte er den Wagen aber nie mehr starten können.
Zitat:
@Timmerings Jan schrieb am 12. Dezember 2016 um 20:39:17 Uhr:
Allerdings nur unter der Annahme, dass die LiMa überhaupt mehr als 2 A abgeben würde.
Wenn sie das nicht können würde, würde ihre Spannung einbrechen.
Gruß Metalhead
Zitat:
@metalhead79 schrieb am 13. Dezember 2016 um 08:27:11 Uhr:
Zitat:
@Timmerings Jan schrieb am 12. Dezember 2016 um 20:39:17 Uhr:
Allerdings nur unter der Annahme, dass die LiMa überhaupt mehr als 2 A abgeben würde.
Wenn sie das nicht können würde, würde ihre Spannung einbrechen.
Das stimmt nur unter der Annahme, dass sich die Kombination von Lichtmaschine samt Laderegler mit einem so simplen Modell wie "Perfekte Spannungsquelle, plus ohmscher Innenwiderstand" ausreichend genau beschreiben lässt. Das ist längst nicht mehr immer der Fall.
Der Fachbegriff ist "ideale Spannungsquelle" und hat mit dem Thema nichts zu tun.
Nochmal:
Wir haben einen stationären Fall den wir betrachten. Das Verhalten der Spannungsquelle interessiert uns nicht da wir Strom und Spannungsabgabe bereits kennen.
Eine reale Spannungsquelle würde sich von einer idealen Spannungsquelle genau in dem von metalhead79 genannten Punkt unterscheiden. Bei der realen Spannungsquelle würde aufgrund eines zu hohen Innenwiderstands die Klemmenspannung einbrechen. Tut sie hier aber laut den Messungen nicht.
(Eine ideale Spannungsquelle hat keinen Innenwiderstand und würde theor. unendliche Ströme liefern können.)
Das ohmsche Gesetz ist knallhart, da kann sich kein noch so "intelligenter" Laderegler widersetzen.
Zitat:
@Timmerings Jan schrieb am 13. Dezember 2016 um 23:35:43 Uhr:
Das stimmt nur unter der Annahme, dass sich die Kombination von Lichtmaschine samt Laderegler mit einem so simplen Modell wie "Perfekte Spannungsquelle, plus ohmscher Innenwiderstand" ausreichend genau beschreiben lässt. Das ist längst nicht mehr immer der Fall.
Quatch, sobald da ein Spannungsgefälle exisiter, fließt der daraus (und dem Widerstand) resultierende Strom. Punkt.
Daß die Spannung bleibt, der Strom aber runter geht (obwohl der Widerstand mehr haben wollte) gibt es nicht.
Gruß Metalhead