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Iveco Daily Baujahr 1981
Guten Abend,
ein paar Freunde und ich wollen uns evtl nächste Woche einen alten Iveco Daily der ersten Baureihe kaufen. Baujahr 1981 und 70.000 KM auf der Uhr.
Er soll 800 Euro kosten (sicher verhandelbar) und weißt z.T. starken Rost auf (Kotflügel, Trittbleche - siehe Fotos). Außerdem sei die Bremse schwergängig (wohl durch die Bremsklötzer [?], die Bremswirkung soll allerdings i.O. sein). Die Kardanwelle müsste auch ausgewuchtet werden, es wurde eine neue verbaut.
Ansonsten läuft das Auto und laut Besitzer wäre auch die dem Iveco 400 Kilometer lange bevorstehende Fahrt möglich, bei vorsichtigem Fahren.
Meine Frage: Wie sieht es mit Ersatzteilen für diese Modelle aus? Ist die Technik robust? Gibt es besondere Schwachstellen bei den Fahrzeugtypen? Ist das Auto das Geld wert? TÜV?
Meint Ihr, es steckt sehr viel Arbeit in dem Bus? Rostbeseitigung ist nicht das Problem, Schweißen geht auch.
Danke für die Hilfe,
Lennart
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9 Antworten
Die Ersatzteilversorgung für Rahmen- und Karosserieteile ist über Iveco Deutschland nicht ganz einfach, wie auch über den Zubehör in Deutschland nicht.
Teile dafür sind leichter aus Frankreich und Italien zu beziehen.
Anderes, wie bei Bremsen- Kupplungs und Verschleißteilen, wie Lager, Dämpfer, Federn, Buchsen, Mittellager, diese Teile sind ausreichend verfügbar.
Falls sich Defekte am Antriebstrang (Motor, Getriebe, Diff, Wellen) einstellen, nicht lange warten, fähige, preiswerte Werkstätten, die sich derer annehmen können, gibt es nicht nur zwischen Harz und Nordheide, sondern, in ganz D verteilt. Die Motore der ersten beiden Serien halten länger als die Karossen. Die Karosse dieses Dailys sieht zwar schlimm aus, ist es es aber durchaus Wert vor Verschrottung oder Ausschlachtung gerettet zu werden, ohne das man dabei ans Hungertuch oder Fressbrett gerät, wenn man das nötige Gerät, ausreichend Platz und handwerliches Geschick zur Verfügung hat..
Versuch den noch um 100 bis 150 Euro runter zu handeln, in der Hoffnung, das der Verkäufer hier nicht mitliest.
Die Dailys der ersten Serie sind nicht nur rar, sondern idR auch recht teuer im Erhalt, An- und Verkauf.
Der Zahnriemensatz allerdings, ist mit rund 80-120 Euro recht günstig, wer den Intervall nicht einhält, muss mit Zahnriemenriss rechnen..
Oh, vielen Dank für die Antwort. Da ich bis jetzt im Internet wirklich absolut NICHTS brauchbares an Ersatzteilen gefunden habe, dachte ich, ich stehe auch hier alleine da...
Lt. Papieren ist es ein "Fiat Veicoli I 28F8", kannst du mir evtl sagen, wo ich nach solchen Teilen suchen kann? Unübersehbar brauchen wir ein paar neue Blechteile wie Kotflügel. Hab im deutschen Ebay 1 Teil gefunden... Teile wie Trittbleche könnte man schweißen, denk ich?
MfG Lennart Horn
Über Fiat ist nichts zu finden, da man auch bei Fiat kein Interesse an Altfahrzeugen hat, wie es bei Ford und Audi ebenfalls der Fall ist.
Statt Ersatzteile verkaufen zu wollen, will man dem Kunden überteuerte und mehr oder weniger sinnfreie moderne Technik aufs Auge drücken.
Über den Daily ab 1978 findet man schon mehr, nicht nur was Elektrik, Spiegel, Bremsen und Kupplung betrifft.
Bei Autoteiletrend.de findet man alles vom Spiegel bis zur Beleuchtung, von Bremsen über Kupplung bis hin zu Wasserpumpen und Zahnriemen.
Bei Blechen würde ich, wenn Geschick vorhanden zu Eigenleistung raten und die Bleche selbst anfertigen und einschweissen, nicht "drüberbraten".
Oder hier nachfragen
http://www.nanodatex.it/parte-anteriore-corpo/iveco/daily/1765
Hab bei ebay.kleinanzeigen einen Kotflügel gefunden, den wir benötigen.
Da ich Industriemechaniker (in Ausbildung) bin, ist das Selbstbauen eigentlich kein Problem, außer es wird schwierig wie bei Kotflügeln. Aber auch das würde man sicher schaffen.
Gibt es bei dem Daily (ist ein Daily, nur mit Fiat-Emblem ) besondere Schwachstellen? Bzw auf welche TÜV-relevanten Dinge sollte man achten?
Danke für die Hilfe!
MfG Lennart
Wie bei allen älteren Transportern, sind die Schwachstellen sind die gleichen, Ölverlust durch undichte Simmerringe an Motor, Getriebe, Differential, Steckachse. Korrossion, vor der das gesamte Fahrzeug nicht sicher ist, wie an Rahmen und Aufbauten.
Es gibt und gab welche, die einen Schmiernippel an der Kardanwelle und an den Achsschenkeln haben, wenn ja, regelmässig mit weissem oder schwarzem Fett abschmieren.
Blaues Fett würde ich meiden, da Lithium und Eisen miteinader reagieren und mit Hydroxiden aus den Fetten auch in Kontakt mit Wasser oder Luft Komplexe bilden.
Zum TÜV müssen die Reifen, Bremsen und Bremsleitungen ok, Motor, Getriebe, Achsen und Diff dicht sein, muss die elektrische Einrichtung und die Lenkung spielfrei funktionieren und müssen die tragenden Teile lochfrei sein.
Mehr wird von den Transportern zur HU nicht verlangt.
Bei der AU wird bei den Dieseln unter Höchstdrehzahl die Trübung gemessen.
Sollte sie zu hoch sein, kein Problem, der Bosch-Dienst vor Ort bekommt das preiswert in den Griff.
Bevor du dir das Fahrzeug kaufst, leg dich lieber mal drunter und schau dir den Leiterrahmen an, sowie die Vorderachse, ob da schon der Rost die Tragenden Teile durchgerostet hat, da ists nichts mehr mit schweißen. Blech Ausenverkleidungen bekommt man irgendwie hin. Unter der Pedalanlage, durchgang für Gaspedal und Kupplungspedal rostet auch gerne durch.
Der Daily I lief auch noch unter ein paar anderen Namen, vielleicht findest du da ja passende Blechteile
Zahnrimen sollte man machen, bei dem alter und der Laufleistung ist das besser. Muss aber genau aufgepasst werden, den bei den alten Motoren ist der Zahnriemen anders als bei den Modellen ab 1990. Das passt nicht. Für die Bremsen sollte man auch noch Ersatzteile bekommen. Bei sämtlichen Teilen im Fahrzeug, also Schalter, Hebel, usw. wirst du aber ein problem Bekommen, da ist es wirklich glück wenn es etwas gibt.
Persönlich würde ich mir den nicht kaufen, hätte mir zuviel Rost.
Warum sollte an Rahmen und tragenden Teilen nicht zu schweissen sein?
Mein Transit wurde heute im Beisein eines TÜV Ings, eines von der Dekra und eines vom KÜS am Hauptrahmen geschweisst.
Eine an- und abschliessende HU fand nicht statt, weil die Ings während der Schweissarbeiten weitersuchten und dabei einen wackligen Spurstangenkopf gefunden haben.
Lediglich der Spurstangenkopf gab den Dreien Anlass zur Banstandung, der bis zum HU Termin zu tauschen ist..
Wie es dazu kam das sich die Dreierbande dort eingefunden hat, weiss ich nicht, ich weiss nur, das die Schweissarbeiten von allen 3en für gut befunden wurden und für sie zur HU kein Problem darstellen. Im Gegensatz des zuvor weggefaulten und ausgebrochenen Hauptrahmes und des Spurstangenkopfes.
Ein echtes Kultauto, der alte Iveco Daily. Klar sollte aber sein, dass das ein Liebhaberstück ist und kein Fahrzeug, das man täglich einsetzen sollte. Wie das mit den Ersatzteilen aussieht, weiß ich nicht; Fiat wird wenig helfen können. Die Autos sind ja seit zwei Jahrzehnten etwa kaum noch im Straßenbild zu sehen in der Urform, die hier gezeigt wird.
Iveco gehört zwar zu Fiat, ist aber eigentlich eines der undurchsichtigsten Unternehmen überhaupt: Mitmischen tun hier die Klöckner-Humboldt-Deutz AG (KHD) bzw. dessen Reste und der Fiat-Konzern in einer Konstellation, die kaum jemand wirklich kennt, auch weil sich das alle paar Jahre änderte.
Es ist hier denkbar schwierig, überhaupt Spezialisten für die Klassiker zu finden, speziell auch weil es ein Nutzfahrzeug ist. Solche Autos haben kaum eine Lobby; man vergurkt sie und wirft sie nach zehn Jahren emotionslos weg.
Die Technik bei Iveco (ist ja eigentlich ein Fiat Zeta, von OM ab 1973 entwickelt) habe ich nicht als schlecht in Erinnerung.
[Von Motor-Talk aus anderem Thread überführt.]
Wir haben die Finger davon gelassen. In einem anderen Forum wurde mir dringend davon abgeraten, da einfach zu viel Rost und kaum Ersatzteile vorhanden sind...
LG Lennart