- Startseite
- Forum
- Motorrad
- Motorroller
- Kabel Minuspol Batterie wir verdammt heiß / Roller springt nicht an
Kabel Minuspol Batterie wir verdammt heiß / Roller springt nicht an
Hallo Leute!
Ich habe mal wieder ein Problem mit meinem Pegasus Express 50 (Baugleich TGB Sky Express) -.-
Der Roller stand mal wieder 2-3 Wochen rum und jetzt springt er nicht mehr an
Benzin ist voll, Batterie ist neu, Zündkerze ist neu, Luftfilter ist neu, Vergaser wurde vor der letzten Fahrt gereinigt und eingestellt.
Ich hab also mehrere Startversuche angestellt, der Anlasser dreht auch fleißig, aber der Roller kommt nicht.
Die Batterie war dann schließlich auf 11,9 Volt runter, ich hab sie ausgebaut und ans Ladegerät gehangen. Ich hatte hier noch die alte Batterie stehen, mit 12,3 Volt, habs dann noch mal mit der versucht - auch ohne Erfolg.
Als ich die Batterie dann wieder ausbauen wollte, hab ich mich am Minuspol sehr verbrannt - das Kabel mit der Schelle war GLÜHEND HEISS!!
Dazu jetzt meine Frage: Ist das normal, kommt das von den vielen Startversuchen (bestimmt 10 Stück jeweils über mehrere Sekunden)? Oder hat das nen anderen Grund?
Die neue Batterie lädt jetzt und ich versuche es morgen noch mal...
Wenn jemand nen Tipp wegen dem nicht Anspringen hat - auch her damit!
Daß die Batterie nach 3 Wochen von alleine so weit entladen ist, daß der Roller nicht mehr anspringt, kann ja eigentlich nicht sein?
Vor drei Wochen sprang der Roller gut an - Batterie nagelneu und Vergaser frisch gemacht.
Viele Grüße
Birger
Beste Antwort im Thema
Wenn Du ein Kabel nur locker anschließt, dann entsteht an den Kontaktflächen ein Übergangswiderstand.
Um die Konsequenzen abschätzen zu können, nehmen wir mal an, dieser Widerstand ist ungefähr 0,5 Ohm, was bei Bleimaterial und leicht verschmutzen Klemmen ein zwar sehr kleiner, aber realistischer Wert ist. Jetzt nehmen wir mal weiter an, daß der Anlassermotor etwa 10A zieht. Dann fällt an dem Übergangswiderstand eine Spannung von 5 V (U=I x R) ab. Zum einen bekommt der Anlassermotor daburch nur noch 7V und dreht langsamer, erreicht damit evtl. nicht mehr die erforderliche Drehzahl, damit die Schwungmagnetzündung noch ordentlich arbeiten kann. Das Resultat: kein gescheiter Zündfunke, Roller springt nicht an.
Betrachten wir uns jetzt den Übergangswiderstand: 5V Spannungsabfall bei 10A Strom ergibt eine Verlustleistung von 50W (P=U x I) an einer kleinen Klemme und einem dünnen Kabel, die die Wärme nicht schnell genug abführen können. Ein Lötkolben hat etwa 25W und wird 320° heiß. Wunderst Du Dich jetzt noch, warum Du Dir die Finger verbrannt hast?
Also Kabel, über die ein großer Strom fließt, immer schön fest anschrauben und am besten die Kontaktflächen vorher mit ein bisschen feinem Schmirgelpapier schön blank machen, damit die Leistung auch beim Verbraucher ankommt.
Gruß Martin
P.S. Die Stromaufnahme des Anlassers war jetzt nur grob geschätzt. Selbst wenn es nur 5A sind, entsteht am Übergangswiderstand immer noch eine Verlustleistung von 25W. Genauso viel wie im Lötkolben.
P.P.S. für alle Besserwisser: ich weiß, daß der Strom des Anlassers durch den Spannungsabfall am Übergangswiderstand auch abnimmt, aber ich wollte es nicht unnötig verkomplizieren.
Ähnliche Themen
12 Antworten
Nein, das ist nicht normal. leicht warm, denkbar, vorallem wenn der Querschnitt nur 1,5mm² bestehen sollte, was ich aber nicht vermute.
Komisch ist aber, dass es scheinbar bei der 1. Batterie nicht so heiß geworden ist. Zumindest liest sich dein Text so. Wenn ich das so nun richtig verstanden habe, dann war entweder der Anschluss an die 2. Batterie nicht richtig angeschlossen und hat somit schlechten Kontakt gehabt oder die 2. Batterie hat auch schon ein Defekt.
12,3V im Stand ist auch schon ziemlich niedrig und deutet auf eine fast leere Batterie hin. Versuche den Start versuch noch einmal mit der vollen Batterie und gut angeschlossenen Kabeln.
Kannst ja auch einmal nen Strommessgerät in Reihe schalten und ohne Zündung schauen, was da an Strom durchläuft. Das gleiche bei Zündung an und beim Startversuch. Dann weißt du, ob da nicht doch einwenig viel durchläuft ;-)
Sollte da schon mit reiner Zündung an ordentlich was fließen, dann hast du irgendwo ein Kurzschluss. Entweder im Kabelbaum oder in einem Abnehmer. Das heißt dann systematisch suchen.
Wenn von der Mechanik (Vergaser) alles in Ordnung ist, dann wird er vermutlich mittlerweile abgesoffen sein. Schraub hier mal die Zündkerze raus und drehe den Motor ohne einwenig durch. Mach gleich den Funkentest. Danach wieder reinschrauben und dann mit volleri Batterie erneut Probieren.
Bei der 1. Batterie ist mir nichts aufgefallen, war also wohl kühl.
Bei der 2. Batterie hab ich die Kabel nicht ganz fest geschraubt, weil die eh nur zum testen dran sollte und danach wieder weg kam... Die ist defekt, wird sehr schnell leer.
Also lag es wohl an zu lockeren Schrauben?
Strom niemals "locker" anschließen!
Wenn Du ein Kabel nur locker anschließt, dann entsteht an den Kontaktflächen ein Übergangswiderstand.
Um die Konsequenzen abschätzen zu können, nehmen wir mal an, dieser Widerstand ist ungefähr 0,5 Ohm, was bei Bleimaterial und leicht verschmutzen Klemmen ein zwar sehr kleiner, aber realistischer Wert ist. Jetzt nehmen wir mal weiter an, daß der Anlassermotor etwa 10A zieht. Dann fällt an dem Übergangswiderstand eine Spannung von 5 V (U=I x R) ab. Zum einen bekommt der Anlassermotor daburch nur noch 7V und dreht langsamer, erreicht damit evtl. nicht mehr die erforderliche Drehzahl, damit die Schwungmagnetzündung noch ordentlich arbeiten kann. Das Resultat: kein gescheiter Zündfunke, Roller springt nicht an.
Betrachten wir uns jetzt den Übergangswiderstand: 5V Spannungsabfall bei 10A Strom ergibt eine Verlustleistung von 50W (P=U x I) an einer kleinen Klemme und einem dünnen Kabel, die die Wärme nicht schnell genug abführen können. Ein Lötkolben hat etwa 25W und wird 320° heiß. Wunderst Du Dich jetzt noch, warum Du Dir die Finger verbrannt hast?
Also Kabel, über die ein großer Strom fließt, immer schön fest anschrauben und am besten die Kontaktflächen vorher mit ein bisschen feinem Schmirgelpapier schön blank machen, damit die Leistung auch beim Verbraucher ankommt.
Gruß Martin
P.S. Die Stromaufnahme des Anlassers war jetzt nur grob geschätzt. Selbst wenn es nur 5A sind, entsteht am Übergangswiderstand immer noch eine Verlustleistung von 25W. Genauso viel wie im Lötkolben.
P.P.S. für alle Besserwisser: ich weiß, daß der Strom des Anlassers durch den Spannungsabfall am Übergangswiderstand auch abnimmt, aber ich wollte es nicht unnötig verkomplizieren.
Super erklärt!!
Ja.
So ein älterer TGB ist ein robustes zuverlässiges Alltags-Muli.
Wenn er vor ein paar Tagen gut lief, kann es nichts großartiges sein.
Ich würde, wenn er trotz neuem Akku wieder nicht will, mit Startpilot testen, ob er kommt. Wenn ja, dann mal das Kaltstartventil prüfen.
Vor drei Wochen war es teilweise bei zweistelligen Temperaturen recht warm. Kann gut sein, dass er jetzt bei dem winterlichen Wetter den E-Choke in seiner vollen Funktion braucht...
LG
Tina
Zitat:
@BirgerS schrieb am 2. Dezember 2015 um 19:13:22 Uhr:
Bei der 1. Batterie ist mir nichts aufgefallen, war also wohl kühl.
Bei der 2. Batterie hab ich die Kabel nicht ganz fest geschraubt, weil die eh nur zum testen dran sollte und danach wieder weg kam... Die ist defekt, wird sehr schnell leer.
Also lag es wohl an zu lockeren Schrauben?
wie ja schon gesagt wurde, lag es dann an dieser Schraube. Wenn aber bekannt war, dass die Batterie defekt ist. Dann auch ein Leistungszusammenbruch erfolgt sein und dann ist dies auch der Fall, dass der Motor nicht wollte. Also hoffen, dass du die 1. Batterie nicht schon tief entladen hast und du den Roller starten kannst.
Hoffe nur, dass du den Roller nicht schon abgesoffen hast ;-)
Danke so weit, das war alles hilfreich!
Morgen kommt die neuere Batterie wieder dran und dann berichte ich...
Also...
Neue Batterie vernünftig angeschraubt, Kabel wird nicht mehr heiß.
Angesprungen ist er nicht, hab dann mal die Iridiumkerze rausgeschraubt - war nass!
Hab dann mal die alte, verranzte, normale Zündkerze eingebaut, damit sprang er an!
Standgas ist auch recht hoch...
Das standgas kann sich noch richten, wenn du nur kurz hast laufen lassen, sonst einfach mit der Standgasschraube herunterregeln
Also in der Berufsschule ham wir gelernt, dass man zwischen vielen Startversuchen immer warten soll, damit die Anlasserkabel abkühlen. Jagst ja mehr Ampere durch als du eigentlich solltest. wenns nur kurz is, kein Problem. Wennstes aber lang machst, naja, weißt ja was passiert.
Die Kabel sind eigentlich nicht das Problem, weshalb man kurz Pause macht. Da läuft zwar nen wenig Ampere durch, aber deshalb sind die auch, meistens zumindest, nicht 1,5mm² sondern mindestens 2,5mm², wenn nicht sogar 4mm². Bei sehr großen Motoren natürlich dann entsprechend noch eine Nummer größer, welche aber bei Rollern nicht notwendig ist.
Das langt locker aus um nicht zu heiß zu werden, sofern sie natürlich nicht verrostet etc. ist. Aber der Anlasser wird durch die Belastung des Motors schnell heiß. Und um diesen Abkühlen zu lassen, wartet man dazwischen einwenig.