Kabelquerschnitt Ladekabel
Hi,
ich verlege gerade ein Kabel in die Garage um den flexible Fast Charge anzuschließen. Aus dem Verteilerkasten kommt ein fünfpoliges mit Leitungsquerschnitt 2,5mm (ca. 3 Meter). Für die Verlegung in die Garage (weitere ca. 20 Meter) überlege ich aber ein 4mm Kabel zu nehmen. Ist etwas schwieriger zu verlegen und teurer.
Vielleicht brauche ich aber in 10 Jahren ein stärkeres Kabel für neuere E-Auto-Modelle. Dann könnte ich auch das erste Kabel aufrüsten wenn es sein muss.
Wie seht ihr das, bzw. wie habt ihr das gelöst?
LG,
Clemens
16 Antworten
bitte gleich 6qmm verwenden! Andernfalls sind die Leitungsverluste enorm! Kannst mal nachrechnen, da gehen geschätzt 1 kW verloren pro 10m bei 4qmm
…und die 2,5 qmm gleich analog ersetzen lassen. Bitte zertifizierten Elektriker beauftragen, bzgl. Sicherheit, Gebäudebrandschutzversicherung, etc.
Wenn es geht nehme 6 oder noch besser 10mm².
Die reinen Materialkostenunterschiede sind nicht so gravierend wie man denkt.
Problematischer ist eher das Verlegen um enge Ecken oder Einfädeln in die Wallbox.
Ich würde tatsächlich nicht über die 6mm² hinausgehen, wenn du den Flexible Fast Charger nutzen magst. Vermutlich wirst du dir dazu den 16A CEE-Adapter besorgen. Das macht m.E. Sinn, weil Du deutlich mehr 16A CEE-Dosen, als die großen 32A-Dosen findest. Allerdings kommen viele 16A CEE-Dosen mit mehr als 6mm² Adern nicht klar. Auch so manche Wallbox kann keine 10mm² aufnehmen. Schau Dir z.B. von Mennekes die Spezifikationen für die 16A CEE-Dose an, bis zu welchem Leitungsquerschnitt diese zugelassen ist.
Weniger als 4mm² würde ich aber tatsächlich auch nicht empfehlen, aufgrund der Leitungsverluste (siehe Vorredner) im Zusammenspiel mit der Leitungslänge und der zukünftigen Ausrichtung.
Tipp: Ich selbst verlege gerade auch eine 5x6mm² Leitung in meiner Garage zu meiner zukünftigen Wallbox. Die NYM-J Leitung habe ich beim Hornbach (die sind ziemlich gut ausgestattet, was Elektrokram angeht) aus der Reste-Ecke zum halben Preis geschossen. 9 Meter Restkabel und der Verkäufer gab mir 50% Rabatt (= Meterpreis von 2,68 €) ;-) Billiger als jede neue 4mm² Leitung. Man darf auch mal Glück haben.
Ich habe für meine 11kW Wallbox vor 4 Jahren auch das 6mm²-Kabel verwendet, da dies das Maximum laut Spezifikationen (Webasto) war.
Ich überlege jetzt allerdings noch eine weitere Wallbox danach anzuschließen und hätte mich gefreut damals 10mm² genommen zu haben.
Der Elektriker hätte ohne mein Intervenieren 2,5mm² verwendet.
6mm² reicht doch auch für zwei Boxen.
Ich würde auch immer 6mm² nehmen.
Zitat:
@xdaswarsx schrieb am 22. Mai 2023 um 14:15:57 Uhr:
Ich habe für meine 11kW Wallbox vor 4 Jahren auch das 6mm²-Kabel verwendet, da dies das Maximum laut Spezifikationen (Webasto) war.
Ich überlege jetzt allerdings noch eine weitere Wallbox danach anzuschließen und hätte mich gefreut damals 10mm² genommen zu haben.
Der Elektriker hätte ohne mein Intervenieren 2,5mm² verwendet.
Verstehe. 6mm² sollten aber für 2x 11kW-Wallboxen genügen. Aber natürlich kann keiner in die Zukunft blicken und für 2x 22kW wären 6mm² schon unterdimensioniert. Gut wären hier 10mm² vom Hauptverteiler zu einer kleinen Unterverteilung in der Nähe der beiden Wallboxen und von dieser UV mit jeweils 6mm² weiter zur jeweiligen WB.
Entweder kannte sich Dein Elektriker zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut mit E-Mobilität aus (auch die Ellis müssen sich erst in die neue Technik einarbeiten) oder er plante schon mit einem Folgeauftrag in der Zukunft ;-) Ein Schelm, der Böses denkt.
Ich würde immer auf das Maximum gehen was verlegbar ist und bei Bedarf eben eine kleine Unterverteilung machen. Dann gehen die 10mm² soweit wie möglich und speisen dann zwei Wallboxen mit 4-6mm². Die niedrigeren Verluste machen den Mehraufwand immer wett.
Zitat:
@TommyF11 schrieb am 22. Mai 2023 um 14:28:13 Uhr:
Verstehe. 6mm² sollten aber für 2x 11kW-Wallboxen genügen. Aber natürlich kann keiner in die Zukunft blicken und für 2x 22kW wären 6mm² schon unterdimensioniert. Gut wären hier 10mm² vom Hauptverteiler zu einer kleinen Unterverteilung in der Nähe der beiden Wallboxen und von dieser UV mit jeweils 6mm² weiter zur jeweiligen WB.
Entweder kannte sich Dein Elektriker zu dem Zeitpunkt noch nicht so gut mit E-Mobilität aus (auch die Ellis müssen sich erst in die neue Technik einarbeiten) oder er plante schon mit einem Folgeauftrag in der Zukunft ;-) Ein Schelm, der Böses denkt.
Da beide Wallboxen vermutlich nur sehr selten gleichzeitig (mit 11kW) laufen werden, werde ich hier wohl ein Auge zudrücken.
Und nein, der Elektriker/Freund/Nachbar wusste es damals einfach noch nicht besser.
Ich ja auch nur weil ich so fleißig das Forum gelesen hatte. ;-)
Bei einer "normalen" vergleichbaren 16A-CEE-Dose sind normalerweise 2,5mm² ja auch ausreichend.
Zitat:
@TommyF11 schrieb am 22. Mai 2023 um 14:28:13 Uhr:
Aber natürlich kann keiner in die Zukunft blicken und für 2x 22kW wären 6mm² schon unterdimensioniert.
Ich weiß ja nicht, was du für einen Hausanschluss hast, aber wir haben schon den mit erhöhter Anschlussleistung für Einfamilienhaus und da gehen maximal 63 Ampere je Phase drüber.
Würde bei 2x 32 Ampere für Wallboxen also schon kritisch.
Btw. um auch wieder auf die Ursprungsfrage von Clemens zurückzukommen: die 16A-CEE Dose von Mennekes kann nur mit max. 4mm² angefahren werden. Deren 32A CEE-Wandkupplung mit max. 6mm². Andere Hersteller habe ich jetzt nicht geprüft, wird aber vermutlich ähnlich sein. Hängt nun davon ab, welchen Adapter Clemens für seinen Flexible Fast Charger bestellt hat.
Noch etwas: eine Querschnittsvergößerung von 2,5mm² auf 4 oder 6mm² ist m.W. unzulässig und suggeriert im Zweifel, dass die Leitung wesentlich mehr leisten könnte, als sie tatsächlich kann. Ich würde empfehlen, falls baulich nicht zu aufwändig, die ersten 3 Meter 2,5mm² Leitung auch gleich mit auszutauschen. Mind. in den selben Querschnitt wie die folgenden 20 Meter.
Zitat:
@Xentres schrieb am 22. Mai 2023 um 14:37:34 Uhr:
Zitat:
@TommyF11 schrieb am 22. Mai 2023 um 14:28:13 Uhr:
Aber natürlich kann keiner in die Zukunft blicken und für 2x 22kW wären 6mm² schon unterdimensioniert.
Ich weiß ja nicht, was du für einen Hausanschluss hast, aber wir haben schon den mit erhöhter Anschlussleistung für Einfamilienhaus und da gehen maximal 63 Ampere je Phase drüber.
Würde bei 2x 32 Ampere für Wallboxen also schon kritisch.
Mein Hausanschluss im NAK hat die üblichen 63A. Die Hauptsicherungen (selektiver Leitungsschutz) vorm Zähler haben 35A. Stand heute mit nur einer 11kW-Wallbox völlig ausreichend. Ebenso sind auch die verlegten 5x 6mm² NYM-J hierfür völlig ausreichend. Mein iX3 ist bestellt und soll hoffentlich im November kommen. Die WB könnte theoretisch 22kW, wird aber auf 11kW gedrosselt, weil auch der iX3 nicht mehr kann. Dann spar ich mir auch die Genehmigung beim Netzbetreiber. Sollte später tatsächlich mal ein zweites e-Auto neben dem iX3 in der Garage parken, wird abwechselnd geladen und, dank mehrerer RFID-Karten und MID-Zähler, unterschiedlich abgerechnet.
Aber du hast natürlich völlig Recht: schon allein mit der 22kW Wallbox (32A Leistung) würde es eng werden mit den Hauptsicherungen im Zählerschrank.
Es kommt halt auf die Hauptsicherungen an. Ich habe auch einen 63A Hausanschluss, und hatte 2x 22kW Wallboxen, genehmigt bei Betrieb mit maximal 26kW (=z.B. 32A an Box 1 und 6A an Box 2). Die Verkabelung und Absicherung ist entsprechend (bis zu 10mm2). Habe ich gemacht, damit ich erstmal die 2x 22kW Boxen genehmigt habe (ging damals ziemlich formlos). Aktuell habe ich aber auch nur 2x 11kW installiert, nutze dieses (selten) auch. Zumeist laden wir PV gesteuert mit <7kW insgesamt, oft nur 1.4kW.
11kW halte ich eigentlich für völlig ausreichend zuhause, solange man nicht dauernd Situationen hat, wo man von einer Langstrecke kommt, einen Zwischenstopp macht und gleich wieder (<4 Stunden) auf eine Langstrecke muss. Ansonsten hat man in 10 Stunden auch knapp 100kWh bei 11kw geladen...
Aber wenn man schon mal die Installation überarbeiten lässt, dann habe ich lieber das Maximum installieren lassen. Wer weiß, was die Zukunft noch bringt. Und eine Box und ein paar Sicherungen sind leichter gewechselt als die ganze Verkabelung.